Was Nocturama sagt. Kafka und Prag gehören einfach zusammen. Und zu den erwähnten "Der Prozess" oder "In der Strafkolonie" müssen auf jeden Fall noch "Ein Landarzt", "Die Verwandlung" und "Unglücklichsein" dazu; damit hätte man das Urban-Fantastische weitgehend abgehandelt. Das Schöne bei Kafka ist, dass du mit durchbrochenen Kausalketten spielen kannst: Menschen, die sich nicht so verhalten, wie sie das eigentlich sollten; Behörden, von denen man glaubt, sie seien für etwas zuständig, das sie gar nicht sind; Gesetze, die undurchschaubar sind, und die trotzdem mit aller Härte durchgesetzt werden. Kafkaseke NSCs wären sowas wie Minister und Abgeordnete, die ihre Gesetze genau kennen, sich aber weigern sie den SCs zu vermitteln, gestrandete junge Männer, denen nichts gelingt, egal, wie sie es auch versuchen, Femme fatales, die unschuldig wirken, aber eigentlich andere Menschen verachten, Menschen, die sich in irgendwelche seltsamen Wesen verwandelt haben und das ohne Grund... und natürlich dominante Vaterfiguren.
Und, um es nochmal zu betonen: DER GOLEM! Von Gustav Meyrink!