Autor Thema: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?  (Gelesen 5058 mal)

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Offline Falke359

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Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« am: 23.08.2012 | 12:19 »
In unserer Rollenspielgruppe werden wir demnächst zu Traveller zurückkehren (juhuuu!).
In dem Zusammenhang hab ich jedoch bemerkt, was mir bei früheren Traveller-Runden aufgefallen war und dazu folgendes geschrieben.
Vielleicht fällt euch ja was dazu ein:

Zitat
was mir im Rückblick zum Ende der letzten Kampagnenphase aufgefallen ist: Es mangelte mir etwas an Abwechslung, was die Orte anging. Sicher, die Systeme unterscheiden sich [...], aber irgendwie haben sich unsere Charaktere in meiner Fantasie irgendwann [...] eigentlich nur noch in immer ähnlichen Raumhäfen, Raumstationen und immer gleichen Korridoren oder generisch gleichen Umgebungen aufgehalten. Mag sein, dass das durch das Sci-Fi-Szenario bedingt ist oder meine Fantasie in der Richtung begrenzt, aber ich hatte damit zunehmend Schwierigkeiten, was ich dann fälschlicherweise auf den plot übertragen habe.
Mich würde interessieren, wie´s da euch anderen ging bzw. ob das ein Problem meinerseits ist und wie man das angehen könnte.

und

Zitat
...waren wir oft nur noch in "technischen" Umgebungen unterwegs. Ich meine damit: Raumhäfen, Lagerhallen, Raumstationen, Raumschiffkorridore, Bergbaustationen etc.

Irgendwie ist bei mir da immer dasselbe "Umgebungsset" im Kopf, wie in einem Computerspiel, wo jede Umgebung gleich aussieht bzw. mit dem gleichen Grafikset dargestellt ist. Oder wie in alten Star-Trek-Folgen, wenn jedes Planetenset gleich aussieht.  :)
Wie gesagt, das mag zum einen ein Problem meinerseits sein und andererseits am Sci-Fi-Szenario liegen oder an zu vielen gleich aussehenden Videospielen oder Filmen.  
Mich würde interessieren, wie [...] man das Kopfkino besser anregen könnte...
« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 12:21 von Falke359 »
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Offline Waldgeist

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #1 am: 23.08.2012 | 12:33 »
Spontan würde mir einfallen: Verlasst den Raumhafen! Trefft einen Kunden im Outback. Nehmt keine Container, sondern Lebendvieh an Bord. Transportiert Kunden, die nicht einfach nur zum nächsten Raumhafen wollen, sondern eine Gasriesen-Dive und einen Flug durch die Ringe buchen. Nieder-Tech-Häfen aus Wellblech und Fackeln als Landelichter sind auch schön.
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #2 am: 23.08.2012 | 12:36 »
OK aber Raumschiffskorridore sind nicht gleich Raumschiffskorridore.
Es gibt zig Varianten des langweiligen, normalen Korridors.
Ist die Optik funktionell, praktisch, ohne Schnickschnak oder dezent verziert oder überladend?
Liegen blanke Rohre und Kabelbündel unter einem Gitterboden oder ist alles mit Panelen einer Farbe abgedeckt?
Wenn die Wände verziert sind: wie?

Lampen?
Leuchtstreifen in der Wand oder Deckenlampen?
Warmes oder kaltes Licht?

Raumhafen:
Der Empfangsbereich kann auf 100 verschiedene Stilarten eingerichtet sein.
Designereinrichtung aus Stahl und Glas?
Funktionell mit Boden und Wänden aus Beton und Metalltüren, die Stühle ungemütlich und aus Alu oder Plastik?
Oder doch lieber edel mit Teppich, Einrichtung aus Edelhölzern und einem Flair aus dem Goldenen Zeitalter eines vergangenen Jahrhunderts?

Offline Arkam

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #3 am: 23.08.2012 | 12:42 »
Hallo zusammen,

Traveller verführt einen dazu schnell eine Menge Planeten ab zu klappern damit sich das eigene Schiff noch rentabel betreiben lässt. Da fragt man irgendwann einfach nicht mehr nach Äußerlichkeiten sondern nur noch nach dem WM.
Da würde ich es Mal damit versuchen länger in einem System zu bleiben. So hat man die Chance auch Mal etwas mehr von einem Planeten zu sehen als nur den Raumhafen oder Konferenzräume und Lagerräume.

Auch ein Spiel ohne Raumschiffe auf Spieler Seite dafür aber mit verschiedenen eng an den Planeten gebundenen Aufträgen stelle ich mir interessant vor. Ob das jetzt eine Stiftung eines Megakons ist oder ein anderer einen Subsektor umfassenden Mitspieler auf der politischen oder wirtschaftlichen Bühne.

Manchmal tut es auch einfach die Anlehnung an einen bekannten Film zu nutzen. In unserer Runde hat eine Geschichte die Elemente von Aliens hatte direkt auch ein anderes Kopfkino ausgelöst.

Gruß Jochen
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Offline Grey

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #4 am: 23.08.2012 | 12:44 »
Was SJT sagt. Kulturen haben eine unglaubliche Bandbreite an Variationen. Die einen bauen ihre Städte, Raumhafen etc. funktionell und schachbrettartig, andere in wunderschön geschwungener, verschnörkelter Architektur. Die Leute haben unterschiedliche Mentalität. Der eine Raumhafen gehört zu einer wohlhabenden Kultur, deren Einheimische die abgerissenen Raumfahrer eher etwas von oben herab behandeln, während im anderen Raumhafen die Straßenkinder rumlungern und warten, ob sie einem unvorsichtigen Passanten die Geldbörse entreißen können usw.

Im Zweifelsfall einfach Erfahrungen von Reisen hier auf der Erde verwerten. ;) Bereits die Unterschiede zwischen Flughäfen hier auf ein und demselben Planeten sind enorm.
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Online Trichter

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #5 am: 23.08.2012 | 12:46 »
Hol dir Anregungen aus Büchern in denen verschiedene Welten beschrieben werden.
Ich kann da z. B. Spektrum von Sergej Lukianenko empfehlen (Link: http://www.amazon.de/Spektrum-Roman-Sergej-Lukianenko/dp/3453722701/ref=sr_1_12?ie=UTF8&qid=1345718436&sr=8-12).
Von Wüsten- bis Wasserwelten, Dschungelwelten, Hightechwelten und völlig andersartigen Welten wird da alles beschrieben. Außerdem gibt es dort Aliens die nicht nur anders als Menschen aussehen, sondern auch wirklich andere Bräuche und Weltanschauungen haben. Sowas wird dir/den Spielern wieder klar, dass sie es nicht mit Menschen zu tun haben.

Zur Beschreibung von (sehr großen, selbstversorgenden) Raumschiffen kann ich "Das Schiff" von Greg Bear empfehlen (Link: http://www.amazon.de/Das-Schiff-Greg-Bear/dp/3453533755/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1345718654&sr=1-2).
Korridore, Lebenserhaltungssysteme, Wassertanks, Minifähren, ... So ein Schiff besteht eben nicht immer nur aus denselben Korridoren und Wandverkleidungen.

Offline Falke359

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #6 am: 23.08.2012 | 12:49 »
Kopfkino fängt schon an, Danke. Aber ne Zwischenfrage für´s laufende Spiel (denn unser SL versorgt uns zwischen den Spielen mit sehr tollen Bildern, um Atmosphäre aufzubauen): Liegt es eurer Erfahrung nach während des Spieles mehr am SL oder am einzelnen Spieler, entsprechende Impulse für das Kopfkino zu setzen?
Die Problematik ist ja klar: Zum einen sollte der SL nicht jedes Detail austreten, zum anderen sollte es nicht zu allzu unterschiedlichen individuellen Vorstellungen kommen.

Ach ja, ich bin Spieler, nicht SL der Kampagne.
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Achamanian

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #7 am: 23.08.2012 | 12:54 »
Ich übersetze zufällig gerade den Roman 2312 von Kim Stanley Robinson, den kann ich in der Beziehung auch sehr empfehlen: Sehr eindringliche Beschreibungen verschiedener von Menschen besiedelter Planeten unseres Sonnensystems, mit allerlei gesellschaftlichen Implikationen, die die Besetzung der verschiedenen "ökologischen Nischen" mit sich bringt. Alles wissenschaftlich sehr genau - für die Beschreibung von Kolonien in ausgehöhlten Asteroiden, bewohnten Monden von Gasriesen, Weltraumaufzügen, mobilen Städten, die über die Nachtseite ultraheißer Planeten fahren, eine unglaubliche Fundgrube. Und ein tolles Buch nebenbei, eines der besten und zugleich schönsten (poetischsten!) Hard-SF-Werke, die ich seit langem gelesen habe.
Englisch ist das Buch schon raus, auf Deutsch erscheint es im März 2013.

Offline Grey

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #8 am: 23.08.2012 | 12:57 »
Liegt es eurer Erfahrung nach während des Spieles mehr am SL oder am einzelnen Spieler, entsprechende Impulse für das Kopfkino zu setzen?
Also, ohne den SL funktioniert es erfahrungsgemäß gar nicht. Aber auch mit Anstrengungen durch den SL sind die Spieler vor allen Dingen gefragt, ihre eigenen Charaktere so rüberzubringen, daß eine Interaktion mit der Umgebung spürbar wird.

Beispiel: in meiner letzten Fantasy-Kampagne reiste die Gruppe aus dem hohen Norden in den tiefen Süden. Ich als SL habe mich schon ordentlich ins Zeug gelegt, die Umgebung fühlbar zu machen. Trotzdem hätte das alles nichts gefruchtet, wenn nicht z.B. meine nordische Waldläuferin so schön auf die Fremdheit der Umgebung angesprungen wäre. ("Wie, hier gibt es keinen Met!? Wie nennst du das Zeug? Likör? Na schön, runter damit!")
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Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #9 am: 23.08.2012 | 13:00 »
Naja... es hat natürlich auch nicht gerade wenig mit "Abends, nach der Arbeit, noch 4 Stunden spielen" zu tun.
Sowohl auf Spieler als auch auf SL seite :D

Dazu kommt auch, dass man schnell vergisst wie vor einem Jahr, als wir zuletzt gespielt haben, der Planet oder der Raumhafen aussah und man füllt die Erinnerung mit "generischen" Bildern die alle ziemlich ähnlich sind.

Zumal Spieler im Normalfall eh keine Erinnerungskünstler sind, ich zumindest nicht ;)
« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 13:04 von Wawoozle »
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Offline Boba Fett

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #10 am: 23.08.2012 | 13:02 »
Spontan fällt mir ein:
Schau Dir Firefly an. ;)

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« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 13:05 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Gorai

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #11 am: 23.08.2012 | 13:09 »
Eine andere Idee, um die Spieler besser zu integrieren, wäre es, sie selber an dem Bau der Planetensysteme und Raumstationen zu beteiligen. ;)

Dadurch entstehen weitere neue Sichtweisen und Ideen.  ;)

Die Spieler können sich meiner Erfahrung (als Spieler  ;)) daran Spaß finden und freuen sich auch neuen Input durch die anderen beteiligten Spieler und der Spielleitung.  :d
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Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #12 am: 23.08.2012 | 13:17 »
Wir hatten das in diaspora und es hat eigentlich ziemlich gut geklappt. In Traveller sind wir derzeit eher Sandboxig unterwegs (ich bin Falkes Traveller-SL), was uns aber dennoch nicht daran hindern sollte, den Spielern mehr Gestaltungshoheit zu geben. Entlastet mich als SL auch mehr :D
« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 13:19 von Wawoozle »
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Offline Gorai

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #13 am: 23.08.2012 | 13:26 »
Wir hatten das mit diaspora und es hat eigentlich ziemlich gut geklappt. In Traveller sind wir derzeit eher Sandboxig unterwegs (ich bin Falkes Traveller-SL), was uns aber dennoch nicht daran hindern sollte, den Spielern mehr Gestaltungshoheit zu geben. Entlastet mich als SL auch mehr :D

Dem kann ich zu stimmen.
Wir spielen in zwei parallelen Gruppen NOVA als Sandboxing und es funktioniert wunderbar.
Unsere Reisegruppe hinkt zeitlich der anderen Gruppe ein paar Wochen hinterher und bisher haben wir fast immer die gleichen Ziele wie unsere Vorgänger angeflogen.
Dabei haben wir unsere Ziele auf unterschiedliche Weise erreicht. 
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Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #14 am: 23.08.2012 | 13:37 »
Die Idee gefällt mir auf jeden Fall, da ich eigentlich eh ein Freund davon bin die Spieler möglichst viel selbst machen zu lassen (sind ja alle groß :D ). Meistens haben die sowieso die besseren Ideen :)
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Offline Sagittarius

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #15 am: 23.08.2012 | 14:03 »
Mir ist wirklich nicht klar, wieso es langweilig werden kann, wenn man das "ganze Universum" zur Verfügung hat.
Mir scheint, bei euch spielt sich alles nur dort ab, woran man als erstes bei SciFi denkt. Alleine die verschiedenen Arten von Lebewesen, ob Tier, Pflanze oder gar Alien verlangen ja gerade für mehr gehalten zu werden als nur Beiwerk.
Setze sie in die Handlungsmitte. Nutze z.B. auch den "clash of cultures". Das Raumschiff der Spieler sollte auch ein Zentrale Handlungsort sein, da es für jene das wichtigste überhaupt ist. Was passiert z.B. wenn es auf einmal weg ist, oder mitten im Nirgendwo havariert?
Im Weltraum gilt "unendliche Mannigfaltigkeit in unendlichen Kombinationen"
Falls es dir an Ideen mangelt, nimm Film und Buch zur Hand. (persönlicher Tip von mir: Jack Vance und die Tschai Bücher)

Offline Skiron

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #16 am: 23.08.2012 | 14:05 »
Eine schöne Inspirationsquelle für Euch könnten die Sterntagebücher von Stanislaw Lem sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sterntagebücher


alexandro

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #17 am: 23.08.2012 | 14:16 »
Mir ist wirklich nicht klar, wieso es langweilig werden kann, wenn man das "ganze Universum" zur Verfügung hat.

Unendliche Ausdehnung führt zu maximaler Verdünnung. Eine ziemlich dünne Suppe, in der sich die Handlungsorte nur in minimalen Details unterscheiden.

Ansonsten: was hier schon gesagt wurde. Würde fürs "Kopfkino" noch Andromeda in den Raum werfen: "frisch geschlüpftes" Sternenimperium, kürzlich an Hochtechnologie gekommen, aber in Ermangelung von kompetentem Personal, da die "Raumakademie" gerade erst gegründet wurde (Raumschiffe/Raumhäfen des Commonwealth sind leer, werden nur mit Minimalcrew betrieben und wenn man durch die (blitzsauberen) Korridore geht, hat man das Gefühl, sich auf einem Geisterschiff zu befinden).

Offline Tim Finnegan

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #18 am: 23.08.2012 | 14:21 »
Leg dir mal "Starports" zu und geh weg von hohen TL Systemen.
Zudem, thematisiere mal Junker, Belter und Vargr.
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
Kind Dublins.

Offline Sagittarius

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #19 am: 23.08.2012 | 14:31 »
Unendliche Ausdehnung führt zu maximaler Verdünnung. Eine ziemlich dünne Suppe, in der sich die Handlungsorte nur in minimalen Details unterscheiden.
Sorry, ab er das ist eine ziemlich blödsinnige Aussage.
Wo wird denn was verdünnt und wieso unterscheiden sich die Handlunsorte nur minimal?



Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #20 am: 23.08.2012 | 14:38 »
Leg dir mal "Starports" zu und geh weg von hohen TL Systemen.
Zudem, thematisiere mal Junker, Belter und Vargr.
Das Raumschiff der Spieler sollte auch ein Zentrale Handlungsort sein, da es für jene das wichtigste überhaupt ist.
Machen wir alles... wir hatten Melior, wir hatten aber auch Glisten, wir hatten Belter und Vargr. Alles dabei.

Das Raumschiff ist mittlerweile so zentral das Falke es in Minecraft nachgebaut hat. Ich würde sogar sagen, dass Schiff ist ein eigener Charakter.

Letztlich hat diese Diskussion eher etwas mit Ansprüchen zu tun, die in dem Umfeld, in dem wir spielen, nicht einfach zu erfüllen sind, aber ich will das eigentlich gar nicht groß breittreten.
« Letzte Änderung: 23.08.2012 | 14:41 von Wawoozle »
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alexandro

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #21 am: 23.08.2012 | 14:39 »
Zitat
Wo wird denn was verdünnt und wieso unterscheiden sich die Handlunsorte nur minimal?

Weil es nun mal nur eine endliche Anzahl möglicher Handlungsorte gibt. Ab einer bestimmten Anzahl bespielter Welten hat man dann unweigerlich Fälle, die sich (vom UPP und der Beschreibung) sehr ähneln, weil es halt schwer ist 100+ Welten (ganz zu schweigen von mehr) Individualität zu verleihen.

Offline Auribiel

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #22 am: 23.08.2012 | 14:43 »
Ich kenne Traveller nicht, daher bin ich nicht ganz sicher, ob meine Vorschläge in dem System umsetzbar sind.

Mir ist bei SWTOR sehr positiv aufgefallen, dass sie fast alle Planeten nicht nur unterschiedlich gestaltet haben, sondern ihnen auch "inhaltlich" unterschiedliche Themen gegeben haben (einige der von mir aufgeführten Details sind schon aus RPG-Sicht betrachtet und SO nicht im Spiel vertieft):

- Tatooine:
Hier kommt Wüstenplanet-Feeling auf, wenn man mit dem Gleiter durch's endlose Dünenmeer brettert und im Outback irgendwelche ominösen Sachen erledigen muss (für Schmuggler/Händler könnten sich hier seltene Rohstoffe und Handelswaren abgreifen lasen). Dazu Hitze, Staub, wildgewordene Eingeborene und schnuffige Jawas.

- Hoth:
Auf dem Eisplanet wird mir auch im Sommer kalt. Dicke Klamotten und beheizbare Unterkunft ist Pflicht. Man kämpft mit dem Frost, der einem den Antrieb zueist und birgt aus den Weiten des Eises Wracktrümmer und dergleichen.

- Belsavis:
Ein Gefängnisplanet, yeah! Noch besser: Ein Eisplanet, durchzogen von Lavaströmen, an denen entlang sich Dschungel bildet. Auf dem Rest des Planeten ist kein Leben möglich. Gefangenenbefreiung gefälligst? Oder liefert man eher einen Gefangenen oder wichtige Rohstoffe/Bauteile da ab und gerät mitten in eine Gefangenenrevolte? Falls es Außerirdische gibt: Hier findet man auch so einiges, ggf. auch tiefgefrorene Aliens aus dem vorletzten Jahrtausend...

- Taris:
Ein ehemaliger Stadtplanet, der zerbombt wurde. In den Ruinen treiben sich nur noch die Rakghoule (zombieähnliche Wesen, die aus mutierten Menschen entstehen) herum. Gerade versucht man den Planeten wieder zu besiedeln und aufzubauen, doch die Rakghoule schützen die Ruhestätten ihrer Toten und suchen nach unfreiwilligem Nachwuchs.

- Coruscant:
Finde ich eher langweilg: hochentwickelter Stadtplanet, hier ist quasi "normales" Play möglich. Interessant ist allerdings für Händler und Schmuggler, das der Planet völlig übersiedelt ist und IMMER auf Nachschub an Nahrung und sonstigen Ressourcen angewiesen ist.

- Balmorra:
Bürgerkrieg und Droidenfabriken.

- Dromund Kaas:
Abgesehen davon, dass es der Hauptplanet des Imperiums ist, bietet er ewige Gewitterstürme und tiefen Dschungel (fragt mich aber nicht, wie der bei ständiger Bewölkung so gespriest ist). Dazu entlaufene Sklaven, die eigene Kulte gründen und wilde Tiere, die dir ans Leder wollen. Für Händler finden sich hier sicher seltene (Heil-)Pflanzen und Trophäen.

- Nar Shadda:
Ich LIEBE Nar Shadda: Blade Runner meets Shadowrun (okay, mit etwas weniger Magie und Drachen). Hier lässt sich genau das spielen, was die beiden Titel aussagen. Dazu riesige Kasinos, Bandenkämpfe und Korruption.


Gibt noch einige Planeten mehr, das war erst mal so zur Auswahl.
Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline Wawoozle

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #23 am: 23.08.2012 | 14:47 »
Das Star Wars Setting ist ja nicht umsonst so beliebt bei Rollenspielern, die meisten haben sofort ein Bild vor Augen wenn nur der Name "Coruscant" fällt :D
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Offline Falke359

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Re: Was tun gegen generische Sci-Fi-Langeweile?
« Antwort #24 am: 23.08.2012 | 14:49 »
Weil es nun mal nur eine endliche Anzahl möglicher Handlungsorte gibt. Ab einer bestimmten Anzahl bespielter Welten hat man dann unweigerlich Fälle, die sich (vom UPP und der Beschreibung) sehr ähneln, weil es halt schwer ist 100+ Welten (ganz zu schweigen von mehr) Individualität zu verleihen.

Wenn man auf zig unterschiedlichen Welten (gefühlt) aus dem Raumhafen nie wirklich herauskommt bzw. die Eigenart eines beschriebenen Ortes nicht wirklich erlebt, dann verdünnt sich alles.
Einen Ort interessant zu beschreiben und interessant lebendig werden zu lassen, sind zwei Paar Dinge.

Aber natürlich hat das Ganze viel damit zu tun, was man in einer bestimmten Runde (durch Impulse und Spielweisen von Mitspielern) erwarten und umsetzen kann.
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