Autor Thema: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?  (Gelesen 23859 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #125 am: 21.09.2012 | 15:04 »
Nö. Steht so auch nicht drin. Du kennst doch Kämpfe in einem beliebigen System mit Würfeln. Die Spieler sagen an, was ihre Charaktere machen, und eventuell noch, was sie damit bezwecken, und die Würfel verraten, ob der Charakter Erfolg hat und wenn ja, wie deutlich dessen Ergebnisse sind.
Hier wirfst du mal wieder Dutzende von Systemen in einen Topf:
Nehmen wir mal DSA 1:
Die Spieler sagen an, was sie wollen: "Den Kampf gewinnen."
Nun gibt es eine endlose Sequenz von AT daneben, AT daneben, AT daneben, AT getroffen aber PA pariert, AT daneben, AT getroffen und PA daneben: Huhu, ich darf Schaden würfeln. - OK, dank RS hat der Gegner jezt nur noch 26 von 30 LE.

Ein einzelner Würfelwurf entscheidet darüber, was der SC tut: Schlägt er mit seinem Schwert dem Gegner den Kopf ab oder schlägt er ihm nur eine Kerbe in dessen Schwert?
Die gesamte Würfelserie entscheiden nachher, ob sie ihr Ziel erreichen oder nicht.

Das wurde recht schnell langweilig und man hat in DSA 4 ein paar Manöver eingeführt:
Die Spieler sagen also erneut an, was sie wollen: "Den Kampf gewinnen."
Um die AT-PA Sequenz also nicht ganz so eintönig zu machen, dürfen sie sich jetzt ihre AT oder PA erschweren, um damit lustige Effekte zu machen. Wobei von den zig Manövern nur eine Handvoll sinnvoll ist und man per Computer ausrechnen kann, welches Manöver nun das beste ist.

Dogs in The Vineyard sagt man auch, was man will: "Den Gegner dazu bringen, sein Unrecht einzusehen."
Hier wird das ganze dann etwas spannender, weil man nicht nur würfelt sondern die Würfel auch schön über den Tisch schieben darf.

Entscheidung haben die Spieler hier hauptsächlich darin, ob sie den Konflikt eskalieren lassen oder nicht. Die Würfel über den Tisch zu schieben, ist zwar eine schöne haptische Komponente, wenn man das Spiel aber ein paar mal gespielt hat, steckt da auch nicht allzuviel Taktik dahinter.

Inspectres hat den Vorteil, dass Kämpfe hier extrem kurz gehen.
Hier wird meistens erst gewürfelt und anschließend wird dann gesagt, was die Spieler wollen: "Wir wollen, dass der Gegner, nachdem wir ihn eingefangen haben uns verrät, dass er in Wirklichkeit nur der Handlanger vom Marshmallow-Geist ist, der gerade draußen die Autos zertritt, während er als Handlanger uns nur abgelenkt hat."

Und zum Sozialsystem:
Der SC sagt also an, was er tut: "Ich decke diese Intrige auf."
Und die Würfel sagen anschließend, ob er damit Erfolg hat. - Klingt für mich ziemlich langweilig.

Da lobe ich mir doch eher Spiele wie Dogs in the Vineyard oder Inspectres.

Zitat
Von alleine und ohne Ziel machen Würfel garnichts. Insofern bin ich ziemlich sicher, dass das nicht funktionieren wird.
Na das Ziel ist, das Abenteuer zu lösen. Und wenn es einfach nur um die Hand geht, die die Würfel zum Rollen bringt, da denke ich, kann die Hand eines Mitspielers meine Hand perfekt ersetzen.

EDIT:
Ich denke, Würfel beim RPG sind ein guter Mechanismus, Sachen darzustellen, die man außerhalb des LARPs nicht selber tun kann. Aber Würfeln um des Würfelns willlen, führt entweder zum Metaspiel (Wie DitV, Inspectres und The Pool) oder zum Brettspiel (wie HeroQuest, Doom und Descent).
« Letzte Änderung: 21.09.2012 | 15:17 von Eulenspiegel »

Offline Praion

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #126 am: 21.09.2012 | 15:15 »
Hier wirfst du mal wieder Dutzende von Systemen in einen Topf:
Nehmen wir mal DSA 1:
Die Spieler sagen an, was sie wollen: "Den Kampf gewinnen."
Nun gibt es eine endlose Sequenz von AT daneben, AT daneben, AT daneben, AT getroffen aber PA pariert, AT daneben, AT getroffen und PA daneben: Huhu, ich darf Schaden würfeln. - OK, dank RS hat der Gegner jezt nur noch 26 von 30 LE.

Ein einzelner Würfelwurf entscheidet darüber, was der SC tut: Schlägt er mit seinem Schwert dem Gegner den Kopf ab oder schlägt er ihm nur eine Kerbe in dessen Schwert?
Die gesamte Würfelserie entscheiden nachher, ob sie ihr Ziel erreichen oder nicht.

Das wurde recht schnell langweilig und man hat in DSA 4 ein paar Manöver eingeführt:
Die Spieler sagen also erneut an, was sie wollen: "Den Kampf gewinnen."
Um die AT-PA Sequenz also nicht ganz so eintönig zu machen, dürfen sie sich jetzt ihre AT oder PA erschweren, um damit lustige Effekte zu machen. Wobei von den zig Manövern nur eine Handvoll sinnvoll ist und man per Computer ausrechnen kann, welches Manöver nun das beste ist.

Dogs in The Vineyard sagt man auch, was man will: "Den Gegner dazu bringen, sein Unrecht einzusehen."
Hier wird das ganze dann etwas spannender, weil man nicht nur würfelt sondern die Würfel auch schön über den Tisch schieben darf.

Entscheidung haben die Spieler hier hauptsächlich darin, ob sie den Konflikt eskalieren lassen oder nicht. Die Würfel über den Tisch zu schieben, ist zwar eine schöne haptische Komponente, wenn man das Spiel aber ein paar mal gespielt hat, steckt da auch nicht allzuviel Taktik dahinter.

Inspectres hat den Vorteil, dass Kämpfe hier extrem kurz gehen.
Hier wird meistens erst gewürfelt und anschließend wird dann gesagt, was die Spieler wollen: "Wir wollen, dass der Gegner, nachdem wir ihn eingefangen haben uns verrät, dass er in Wirklichkeit nur der Handlanger vom Marshmallow-Geist ist, der gerade draußen die Autos zertritt, während er als Handlanger uns nur abgelenkt hat."

Und zum Sozialsystem:
Der SC sagt also an, was er tut: "Ich decke diese Intrige auf."
Und die Würfel sagen anschließend, ob er damit Erfolg hat. - Klingt für mich ziemlich langweilig.

Da lobe ich mir doch eher Spiele wie Dogs in the Vineyard oder Inspectres.
Na das Ziel ist, das Abenteuer zu lösen. Und wenn es einfach nur um die Hand geht, die die Würfel zum Rollen bringt, da denke ich, kann die Hand eines Mitspielers meine Hand perfekt ersetzen.

Erlaubt nicht gerade InSpectres genau das "Würfeln um die Intrige aufzudecken"? Ich mein der Spieler entscheidet selber, dass dort eine Intrige ist aber an sich passiert in dem System GENAU das was du gerade bemängelt hast.
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Eulenspiegel

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #127 am: 21.09.2012 | 15:22 »
Richtig, der Spieler entscheidet bei Inspectres selber, was für eine Intrige es ist. Das fände ich für erzählgetriebene Spiele auch in Ordnung, wenn der Spieler einen Erfolg würfelt und nun beschreibt, was passiert:
Spieler: "OK, ich entscheide mich dafür, dass wir herausfinden, dass die Leiche im Schlafzimmer der Königin deponiert wurde, um die Hofdame zu beschuldigen, die heimlich eine Affäre mit dem Geist des toten Königs von Dänemark hat. Unsere Ermittlungen führen uns dazu, dass der wahre Urheber jedoch der Prinz ist, der einfach wahnsinnig ist... äh ich meine wahnsinnig eifersüchtig darauf, dass eine einfache Hofdame ihn verschmäht und seinen Onkel bevorzugt."
Spieler 2: "Coole Idee. Lass uns zum Prinzen gehen und ihn zur Rede stellen."

Was ich aber blöd fände:
Spieler: "So, ich habe die Intrige aufgelöst. Jetzt sage mir, SL, wie diese Intrige denn nun genau aussah."

Offline Praion

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #128 am: 21.09.2012 | 15:28 »
Spieler: "So, ich habe die Intrige aufgelöst. Jetzt sage mir, SL, wie diese Intrige denn nun genau aussah."

Kannst du überhaupt ein Spiel nennen, das so funktioniert?
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Eulenspiegel

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #129 am: 21.09.2012 | 15:31 »
In Ansätzen D&D4 mit seiner Skill-Challenge.

Offline OldSam

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #130 am: 21.09.2012 | 16:10 »
Wobei von den zig Manövern nur eine Handvoll sinnvoll ist und man per Computer ausrechnen kann, welches Manöver nun das beste ist.

Aber nur sehr theoretisch, weil die Kampfsituation in der Praxis ja nicht deterministisch ist, da funktioniert das nicht.
Es ändern sich bestimmte Variable dynamisch, z.B. hat Dein Kollege plötzlich sehr viel Pech und große Probleme, Du musst ihm helfen (höheres Risiko für Dich) oder er ist hin. Oder es kommt plötzlich der böse Oger um die Ecke oder die feindlichen Bogenschützen... Vielleicht stellt sich auf einmal heraus, dass einer der Gegner ein Magier ist und dieser wirkt einen Paralysis auf den besten Kämpfer der Gruppe - diese ist kurz darauf unterlegen, lassen wir ihn jetzt zurück und fliehen oder was wird getan? Usw. usf. es gibt soviele veränderliche Variable, dass man nicht einfach mit einem normalen Programm entscheiden könnte, das müsste dann schon eine extrem umfangreiche Software mit KI sein... - mit anderen Worten ein "Gehirn" wie es die meisten Spieler auch in der ein oder anderen Form haben ;)

« Letzte Änderung: 21.09.2012 | 16:18 von OldSam »

Offline Arldwulf

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #131 am: 21.09.2012 | 16:57 »
In Ansätzen D&D4 mit seiner Skill-Challenge.

Zumindest nicht nach den offiziellen Regeln - dort wird explizit gesagt dass die Spieler natürlich vor dem Würfeln sagen müssen was sie tun.

Eulenspiegel

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #132 am: 21.09.2012 | 18:20 »
SL: "OK, Skill-Challenge, um die Intrige aufzuklären."

Spieler 1: "OK, ich befrage den König."
Spieler 2: "Und ich befrage die Prinzessin."
Spieler 3: "Und ich rede mal mit dem Stallburschen."
Spieler 1: "So, nachdem ich mit dem König gesprochen habe, rede ich mal mit dem Leibwächter des Königs."
Spieler 2: "Und ich werde anschließen xyz befragen."
...

Das heißt, die Spieler sagen explizit, was sie tun, aber es ist nicht von Relevanz. Von Relevanz ist nur, ob sie genügend Proben schaffen. Der SL muss den Spieler hier bei jedem Teilerfolg ein bisschen der Intrige erzählen und wenn sie genügend Erfolge gesammelt haben, muss der SL ihnen die gesamte Intrige erzählen.

Offline Praion

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #133 am: 21.09.2012 | 19:54 »
So einfach ist es aber nicht. E s kommt ja darauf an, was das Ziel der challenge ist. Beispielsweise könnte die Challenge auch sein, "schaffen die Helden es mit allen Zu reden ohne dabei hinterrücks angegriffen zu werden weil sie zu offensichtlich rumschnüffeln."

Genau so eine Intrigenchallenge aber die Spieler müssen trotzdem alles selber rauspuzzeln.
Alternativ kannst du auch eine InSpectres mäßige Sache draus machen wo die Spieler selber entscheiden was für eine Intrige das ist. Das System verbietet dir das nicht.
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Offline Arldwulf

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #134 am: 21.09.2012 | 20:17 »
Das heißt, die Spieler sagen explizit, was sie tun, aber es ist nicht von Relevanz.

Das kann man so nicht sagen da einige Aktionen leichter oder schwerer als andere sind - bis dahin dass einige Aktionen gar nicht möglich sind und andere einen automatischen Erfolg bedeuten.

Es hat also sehr wohl Relevanz ob ich als Spieler nun eine gute Idee habe und damit einen leichten Erfolg (niedriger Schwierigkeitsgrad) erreiche oder eben etwas ganz anderes mache das evtl. deutlich schwerer ist. Und es kann auch passieren dass eine Aktion überhaupt nicht hilft ganz egal ob ich sie schaffen kann.

Eulenspiegel

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #135 am: 22.09.2012 | 05:51 »
So einfach ist es aber nicht. E s kommt ja darauf an, was das Ziel der challenge ist. Beispielsweise könnte die Challenge auch sein, "schaffen die Helden es mit allen Zu reden ohne dabei hinterrücks angegriffen zu werden weil sie zu offensichtlich rumschnüffeln."
Natürlich könnte die Challenge alles mögliche sein. Es geht ja aber darum, dass die Challenge nunmal "Intrige aufdecken" ist. Dass es 1000 andere Challenges gibt, ändert doch nichts an dem Sachverhalt.

Btw, inwiefern ist die Challenge  "schaffen die Helden es mit allen Zu reden ohne dabei hinterrücks angegriffen zu werden weil sie zu offensichtlich rumschnüffeln." jetzt besser oder schlechter als "Intrige aufdecken"?

Zitat
Alternativ kannst du auch eine InSpectres mäßige Sache draus machen wo die Spieler selber entscheiden was für eine Intrige das ist. Das System verbietet dir das nicht.
Lese dir nochmal die Frage von Sonnenpirat durch. Er hat nicht gefragt, was man alles aus der D&D Challenge machen kann. Er hat gefragt, ob es ein System gibt, dass die in diesem Thread benannten Eigenschaften besitzt. Dass man das System auch anders spielen kann, ändert daran nichts.

@ Arldwulf
OK "Auf Baum klettern" oder "schlafen gehen" ist jetzt für die Aufdeckung der Intrige weniger von Relevanz. Aber mit Leuten reden und diese aushorchen, sollte bei einer Intrige immer von Relevanz sein. Und ich wette, die Spieler würden es dir Übel nehmen, wenn du das Gespräch mit dem König schwerer setzen würdest als das Gespräch mit dem Hofmarschall oder so.

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #136 am: 22.09.2012 | 14:35 »
Hier wirfst du mal wieder Dutzende von Systemen in einen Topf:

Mal wieder? Ok, System für System wollte ich nicht durchgehen, ich habe nach einer recht verbreiteten Methode gesucht. Natürlich sagt der Spieler (beispielsweise in Midgard) seine einzelne Aktion pro Runde an und deren Erfolg wird ausgewürfelt. Selbst Systeme, die keine strikte Rundenbasierung haben, unterteilen große Ziele in Zwischenziele, die mit konkreten Handlungen erreicht werden und auf die gewürfelt wird (wenn es kein prinzipiell würfelloses System ist). Globalziele wie "das Abenteuer lösen" werden in keinem mir bekannten System über einen einzelnen Würfelwurf entschieden, darum klappt die von Dir beschriebene Vorgehensweise (dem SL den Würfel geben und einen Döner kaufen) in keinem mir bekannten System.

Dass die Würfelmethoden einzelner Systeme sich unterscheiden und z.B. bei DitV oder Cortex+ beim einzelnen Würfelwurf ein bisschen mehr taktisch gedacht werden kann als bspw. in DSA1, spielt dafür keine Rolle. Eskalationspotential ist ebenfalls in jedem System 'drin, DitV hat das lediglich strikt formalisiert. Auch in Cortex+ kann ich mit psychischem Stress anfangen, wenn die Kombatanten sich gegenseitig einschüchtern oder deeskalierend überzeugen wollen, und erst dann zum physischen Stress übergehen, wenn einer der Beteiligten sich zu einem körperlichen Angriff entscheidet.

Der Vorteil von Inspectres ist es, dass ganz klar gesagt wird, das auf alles gewürfelt werden kann, nicht nur auf physische Kämpfe. Auch da ist das Resultat abhängig vom Wurf, der bestimmt, wer weitererzählen darf - wobei der SL angehalten ist, den Spielern wirkliche Hindernisse in den Weg zu stellen, wenn sie bei einem Wurf Pech haben.

Ich denke, Würfel beim RPG sind ein guter Mechanismus, Sachen darzustellen, die man außerhalb des LARPs nicht selber tun kann. Aber Würfeln um des Würfelns willlen, führt entweder zum Metaspiel (Wie DitV, Inspectres und The Pool) oder zum Brettspiel (wie HeroQuest, Doom und Descent).

1. Man kann außerhalb des Rollenspiels in der Regel seltenst Leute von einer fremden Meinung überzeugen, zumindest nicht in der Zeit, die man für eine Rollenspielsession aufwendet. Jede soziale Aktion im Rollenspiel wird modellhaft gespielt, genauso wie Kämpfe.

2. Was bedeutet in dem Zusammenhang Metaspiel? Das mal ausnahmsweise etwas anderes entscheidend sein könnte als Laberfähigkeit und Einfluss über den SL?
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Offline Arldwulf

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #137 am: 22.09.2012 | 15:03 »
@ Arldwulf
OK "Auf Baum klettern" oder "schlafen gehen" ist jetzt für die Aufdeckung der Intrige weniger von Relevanz. Aber mit Leuten reden und diese aushorchen, sollte bei einer Intrige immer von Relevanz sein. Und ich wette, die Spieler würden es dir Übel nehmen, wenn du das Gespräch mit dem König schwerer setzen würdest als das Gespräch mit dem Hofmarschall oder so.

Die richtige Antwort ist: Das kommt darauf an.

Denn natürlich ist so ein König schwerer für ein freundliches Gespräch zu bekommen als einer seiner Untertanen. Aber ich würde das in einer Skillchallenge dann so machen das der König erst gesprochen werden kann nachdem man eine andere Aufgabe erfüllt hat - an seinen Wachen vorbeikommen zum Beispiel.

Es ging mir nur darum das in einer Skillchallenge natürlich sehr relevant ist was man tut. Es gibt nur nicht nur eine Lösung, sondern viele - darum ist es durchaus möglich das schleichen oder klettern mir hilft den König zu sprechen  - eben indem ich so an den Wachen vorbeikommen könnte eventuell.

Und um zum Thema zurückzukommen: Diese Relevanz ist auch wichtig dahingehend wie aufmerksam die Spieler sind. Je wichtiger die Entscheidungen sind die die Charaktere treffen können umso aufmerksamer werden sie auch.
« Letzte Änderung: 22.09.2012 | 15:12 von Arldwulf »

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #138 am: 22.09.2012 | 15:22 »
Das Skillchallenge-Beispiel ist sowieso etwas seltsam. Klar kann man "Intrige aufdecken" über eine Skillchallenge laufen lassen - aber dann wäre das ohnehin nur ein einziger Encounter. Sowas könnte ich mir z.B. vorstellen, wenn die SCs auf einem königlichen Maskenball den Attentäter überführen müssen, ehe er zuschlägt, uns selbst da wäre noch massig Ansatz für spielerentwickelte Geschichten und Unterszenen. Aber einen ganzen Abenteuerinhalt in eine Skillchallenge zu packen, würde die Mechanik meiner Einschätzung nach überfordern. Von so Sachen wie automatischen Erfolgen abgesehen, die das Schema des Würfels und Auswertens komplett sprengen.
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Eulenspiegel

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #139 am: 22.09.2012 | 16:49 »
@ Arldwulf
OK, dann befrage ich eben nur Leute, die erreichbar sind. Wie gesagt: Es ist bei der Skill-Challenge ja nur wichtig, Erfolge anzusammeln. Und wenn ich die Erfolge nicht beim König ansammeln kann, dann sammel ich die Erfolge eben bei Personen an, die leichter zu befragen sind.

Btw, halte ich es für ziemlich unrealistisch, dass der König nicht bereit ist, einen zu empfangen, aber wenn man sich an seinen Wachen vorbeischleicht, redet er plötzlich mit einem.

Aber einen ganzen Abenteuerinhalt in eine Skillchallenge zu packen, würde die Mechanik meiner Einschätzung nach überfordern.
Warum?

Ist es nicht viel eher so, dass die Skill-Challenge genau so wunderbar funktioniert wie sonst auch, aber dass man in diesem Fall noch deutlicher erkennt, dass der Spaß am Rollenspiel nicht in der Skill-Challenge liegt sondern an der Zeit ZWISCHEN zwei Skill-Challenges?
« Letzte Änderung: 22.09.2012 | 16:55 von Eulenspiegel »

Offline Arldwulf

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #140 am: 22.09.2012 | 17:24 »
Kommt halt durchaus auf die Situation an. Der König kann durchaus willig aber abgeschirmt durch seine Berater und Wachen sein.

Sowas kann man nicht generell sagen. Der wichtige Punkt ist: Das was die Spieler tun und wie die Situation ist bestimmt wie schwierig es ist.

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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #141 am: 22.09.2012 | 18:14 »
Hallo zusammen,

hier zeigen sich Mal wieder ganz verschiedene Ansätze zu spielen.
Ich persönlich möchte allerdings das alle Dinge die im System bestimmt werden auch eine Rolle in den Regeln spielen. Wenn es also etwa Feilschen als Fertigkeit gibt möchte ich auch eine Regel nach der ich bei einem Wurf, oder einer anderen Art der Auflösung einer Situation, auch einen Erfolg habe.
Zudem bevorzuge ich eine mittlere Auflösung des Spielgeschehens. Ich käme also nicht auf die Idee mit einem Wurf eine komplette Intrige auflösen zu können. Aber wenn es darum geht die Charaktere meiner Mitspieler zu benachrichtigen wäre das passend. Wenn ich jetzt erst noch mitteilen darf das ich das Telefonbuch benutze und dann die Nummern mit dem Telefon wähle, ja hat Mal ein Spielleiter so kleinschrittig haben wollen, ist mir das zu viel.

Je grober das System ist umso Mehr muss ich beschreiben und vorschlagen Denn außer einem Kampfsystem, Attributswürfen und Magie System habe ich bei DSA 1 ja nichts. Wenn ich eine soziale Situation jetzt im Spiel mit einer Probe auflösen will muss ich also angeben was ich machen will, also etwa jemanden Bedrohen, einen Vorschlag machen mit welchem Attribut, etwa Stärke, ich das mache und dann vielleicht noch eine Abwehrmöglichkeit, etwa ein Wurf auf Mut, vorschlagen.
Pathfinder hat zwar Regeln für Bedrohen aber diese greifen hauptsächlich im Kampf. Wenn ich außerhalb des Kampfes bedrohen möchte muss die Runde dafür Regeln herleiten. Mit den Regeln für den Kampf existiert ja schon Mal eine Basis.
Ein System mit einem sozialen System könnte tatsächlich dazu führen das im einfachsten Falle eine Situation, Bedrohen, mit einem Wurf abgehandelt wäre und eine klares Ergebnis bringen würde.

Rollenspiel unterscheidet sich vom Brettspiel dadurch das ich als Spieler im Rahmen von Hintergrund und Charakter eigentlich alles als Spiel Aktion durchführen kann und eben keine festen Vorgaben habe. Da können mich die Würfel nur in einem sehr engen Rahmen ersetzen. Etwa in dem Sinne das ein Mitspieler meinen Charakter führt und dann eben nur offensichtliche Aktionen, also etwa Heilen wenn ich den Kleriker bei D&D 3.5 spiele oder Schlösser öffnen wenn ich den entsprechenden Dieb spiele ausführen lässt.

Gruß Jochen
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Re: Warum sind beim Kämpfen alle aufmerksam?
« Antwort #142 am: 22.09.2012 | 20:16 »
Ist es nicht viel eher so, dass die Skill-Challenge genau so wunderbar funktioniert wie sonst auch, aber dass man in diesem Fall noch deutlicher erkennt, dass der Spaß am Rollenspiel nicht in der Skill-Challenge liegt sondern an der Zeit ZWISCHEN zwei Skill-Challenges?

D&D4 liefert der Gruppe zwei Methoden, Encounter zu bestehen: Skillchallenge und Kampf. Im DMG II wird zwar noch auf ein paar Besonderheiten eingegangen (z.B. Rätselfragen) und das Konzept der Skillchallenge wird erweitert, aber Kernstück bleibt, dass eine Skillchallenge als Alternative zum Kampf einen Encounter behandelt. Das ist nicht der Plotstress von FATE, den man auf dem Weg zum Abenteuerende "abarbeitet".

Zwischen zwei Skillchallenges kommen entweder Encounter, die man durch Kämpfe löst, oder Szenen ohne Encounter, in denen also nichts passiert, was auf das Abenteuer oder die Charaktere umstrittene Auswirkungen hat.
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