Auf Mittelerde hätte ich immer das Problem, dass die Welt irgendwie fertig ist und diverse gescriptete Ereignisse der Zukunft kommen würden. Also kein Interesse. Mal ab davon, dass ich ME fürs Rollenspielen langweilig finde und sich jeder Hans und Franz darin besser auskennt, als ich
Das sind drei Aussagen, die ich mal zerlege...
dass die Welt irgendwie fertig ist und diverse gescriptete Ereignisse der Zukunft kommen würden.
Kann ich ehrlich nicht nachvollziehen.
Beispiel: Wir spielen in der Gegend um Bree (also da, wo der HdR Film und Roman begonnen hat) rund 2000 Jahre vor dem Herrn der Ringe und rund 1400 Jahre nach dem Isildur Saurons Ring an sich genommen hat.
Zu der Zeit gibt es da drei kleine Nationen als Nachkommen des Reiches Arnor, die sich gegenseitig die Nachfolge streitig machen und nebenbei noch gegen den obersten Ringgeist (hexenkönig von Angmar) und dessen bösen Reich Angmar kämpfen.
gescripted ist nur, dass diese Nationen später nicht mehr existieren, dass der Ringgeist nicht vernichtet sondern irgendwann (unbekannt) vertrieben wird und das der Ring in jener Zeit nicht gefunden wird (den hat Gollum in seiner Höhle).
Ansonsten hat man da einem sehr hübschen gut-böse Konflikt und dazu noch eine nette Zickerei zwischen drei Parteien des guten, die sich uneins sind.
Ganz ehrlich: Das ist genauso viel oder wenig gescripted wie jedes andere Rollenspielsetting...
Mal ab davon, dass ich ME fürs Rollenspielen langweilig finde
"finde" kann ich natürlich nicht wegreden. Geschmäcker sind verschieden. Trotzdem:
Das kann ich noch viel weniger verstehen.
Beispiel siehe oben. Und das ist nur ein ME Setting von bestimmt 5 oder 6 interessanten Szenarien, die gute Ausgangssituationen fürs Rollenspiel liefern, die ich nach kurzer Recherche gefunden habe.
(Recherche: Online, Ardapedia)
und sich jeder Hans und Franz darin besser auskennt, als ich
Okay, das ist eine Sache, aber das lässt sich ändern.
Wenn Du Dir irgendein anderes Regelwerk neu zulegst, sieht das ja auch nicht viel anders aus.
Was ich nachvollziehen kann, ist dass einem der Einstieg in die Welt Mittelerde alles andere als leicht fällt, weil Tolkien zwar geniale Ideen hatte, aber alles andere als unterhaltsame Geschichten erzählt hat, bzw. diese 75 Jahre alt sind, und man damals noch ganz anders Geschichten schrieb.
Homer Simpson könnte das in einem Satz zusammen fassen: Laaaaaaaangweilig!
Das geht mir bei den Büchern auch so. Zum kotzen ist das dröge!
(wenn ich mir mal diesen Kraftausdruck erlauben darf)
Bei mir kam der Stein mit der Filmtrilogie ins Rollen und seit dem rollt er ungebremst (mit kleinen Verschnaufpausen).
Da ist mir aufgegangen, dass die Geschichte selbst fantastisch ist und Tolkien einfach nur ein Vermittlungsproblem hat.
Und dass es noch eine Menge anderer Szenarien in den Zeitaltern gab, die weit ab vom Ringkonflikt existieren und jede Menge Rollenspielpotential haben. Sicherlich muss man sich einlesen und recherchieren, aber das muss man bei jedem Setting.*
Was wirklich gut ist, sind die MERS/MERP Quellenbücher (besonders die nicht übersetzten), denn die nehmen Abstand von den Ereignissen um den Ringkrieg. Die spielen auch auf der Zeit, die ich oben beschreibe. Leider sehr schwer zu bekommen.
Was auch gut ist, ist besagt Ardapedia, denn die erspart jede Menge Konsum von Quellenbüchern.
Die Gegend/Zeit wo DER spielt, finde ich auch nicht besonders interessant, weil reizlos. Und zu dicht am Geschehen.
Gondor zu der Zeit, als Rohan entsteht ist interessant, Kampf gegen Angmar ist interessant, Gondor gegen Umbar ist interessant...
*man muss sich einlesen: Da stellt sich die Frage: Dann kann ich es selber machen oder jedes andere Setting nehmen.
Jain. Natürlich, letztendlich ja.
Was Mittelerde aber auszeichnet sind 2 Dinge:
1. Vertrautheit: Durch die Filme weiss jeder wie Mittelerde aussieht, klingt, schmeckt und riecht.
2. Plausibilität: Viele Settings wirken künstlich. Auf Mittelerde trifft das nicht zu.