Autor Thema: Was hat euch zu Glorantha gebracht?  (Gelesen 2595 mal)

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Offline Grubentroll

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Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« am: 1.10.2012 | 16:39 »
Ich habe leider selber irgendwie nie einen Zugang zu Glorantha gefunden, und wunder mich sogar, wie man den Einstieg schafft in diese doch etwas verschlossene eigene Welt.

Es gab bei mir irgendwie nie dieses spezielle Momentum, wo ich mir dachte "Ja, wow, das will ich spielen.". Und wenn, dann eigentlich nur der Name "RuneQuest", den ich irgendwie cool finde. Aber das eigentlich Spiel hat ja nu nicht soooo extrem viel mit nordischem Zeugs zu tun.

Plus, etwas alberne Sachen wie die Enten taten ihr übriges, mich eher von RQ/Glorantha fernzuhalten.

Wie war das bei euch, was hat euch im speziellen dazu geführt, wieso hat euch das Setting begeistert, wieso seid ihr dabeigeblieben, und wieso spielt ihr es eventuell auch heute noch?


Freu mich auf eure Antworten....

Offline Xemides

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #1 am: 1.10.2012 | 17:29 »
Ich kaufte mir in den 90ern die deutsche Ausgabe des Runequestregelwerkes, und da ich schon immer lieber ein mitgeliefertes Setting wollte statt eines selber zu bauen, und auch Glorantha bald ins deutsche Übersetzt wurde (zumindest Götter und Monster und eizelne Szenarien wurdenja übersetzt) kam ich zu Glorantha.

Mich fesselte sofort das Einzigartige an Glorantha. Die Verbundenheit der Charaktere mit der Welt und den Göttern, die Vielschichtigkeit des Settings, das die Götter nicht überall einheitlich angebetet wurden, sondern es regionale Unterschiede gibt, das die Charaktere keine Abziehbilder sind sondern Teil ihrer Kultur und Religion, die Geschichte Gloranthas mit etlichen ungeklärten Fragen, das die Heortlinge keinen Kelten oder Schotten sind sondern sich von diesen durch vieles unterschieden.

Die Einzigartigkeit der nichtmenschlichen Rassen: Die Aldryami als Pflanzenwesen: die Mostali als technische Wesen; die Trolle nicht als Bösewesen sondern als fremde Wesen der Dunkelheit die stets Hunger haben. Dazu der Fluch der Trolle von Gbaji, so das 90 Prozent der Trolle Mißgeburten sind. Die Ents, die sich als wirklich böse Wesen mit allem kreuzen können und untersciedliche Gestalten haben. Das moralisch flexible Lunare Imperium.

Die 12 Wüstenstämme, mit den intelligenten Morokanten und ihren menschlichen tierischen Sklaven.

Die Enten sind letztendlich ein so kleiner und vor allem örtlich begrenzter Teil, den kann man bequem ignorieren.

Bei mir kommt allerdings hinzu, daß ich in der Runequestgesellschaft war und auf deren Cons viele Liebe Menschen kennengelernt habe aus aller Welt, die mich noch tiefer in Glorantha und seine Feinheiten hineingezogen haben. Details, die mir sonst wohl entgangen wären.
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Offline Jed Clayton

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #2 am: 2.10.2012 | 12:25 »
Wenn es jetzt speziell nur darum geht, wie ich zum Lesen und Bespielen der Welt Glorantha gekommen bin, kann ich das relativ leicht beantworten:

Ich habe vor 20einhalb Jahren, irgendwann im Frühjahr 1992, das erste Mal von RuneQuest gehört und bekam damals von einem Mitarbeiter unseres alten örtlichen Spieleladens das Regelwerk und das Kreaturenbuch als Referenz gezeigt - unter anderem mit dem Bild, auf dem auch ein "Duck" zu sehen war.

Der Händler hatte damals nur gutes über RQ zu sagen und ich war an einem großen Fantasy-Rollenspiel interessiert, das nicht DSA, Rolemaster oder D&D war. Ich war damals schon jemand, der bewusst gegen den Strom schwamm. :)

Kurz darauf war ich zum Schüleraustausch in Frankreich und erfuhr dort sehr schnell, dass eine französische Fassung von RQ existierte und las in einem Rollenspielprospekt auf Französisch das erste Mal den Namen "Glorantha". Ich bin dann mangels anderer Informationen davon ausgegangen, dass RQ grundsätzlich Glorantha als Spielwelt hätte.

Gekauft habe ich mir RQ dann aber ironischerweise erst volle 5 Jahre später, im Oktober 1997 als gelangweilter Student. Ich erwarb in demselben Laden, in dem ich fünf Jahre vorher dieses eine Bild mit der Ente gezeigt bekommen hatte, eine etwas staubige Original-Box RQ3 von Avalon Hill und damit fing sozusagen alles an. Ich wollte, dass meine neuen Charaktere auf der Welt Glorantha lebten. Die RQ3 Box enthielt ja auch das "Fantasy Europe" als neues Default-Setting, das fand ich aber ziemlich doof. Ich wollte absichtlich von einem realen Europa weg und deshalb auch nur erfundene Namen, Orte, Länder und Götter. (Fantasy Europe hat sich wohl in der RQ-Fan-Szene nie durchgesetzt bzw. habe ich nie jemanden getroffen, der es je gespielt hat.)

Heute verbindet mich eher eine Art frustrierte Hassliebe mit Glorantha. Hero Wars und HeroQuest waren für mich vor zehn Jahren mal trendig und toll, aber heute mag ich sie nicht mehr besonders und kann alles, was ich dort las, besser mit anderen Systemen machen. Seit kurzem spiele ich wieder RuneQuest, aber in einem freien, inoffiziellen Antike-Setting, dem ich noch nicht mal einen Namen gegeben habe.
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Offline Weltengeist

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #3 am: 2.10.2012 | 13:09 »
Mich hat bisher noch gar nichts nach Glorantha gebracht... ;D

Ich habe mir zwar mal einige PDFs geholt (gibt es ja derzeit quasi geschenkt), aber mein Eindruck war eher "naja, ganz nett". Verglichen mit den vielen "boah, wie cool!"-Settings, die es inzwischen sonst so gibt, stehen Gloranthas Chancen, von mir bespielt zu werden, daher nicht so gut. Was aber nicht heißt, dass man keine Ideen plündern könnte... ;)
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Offline Jed Clayton

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #4 am: 2.10.2012 | 13:25 »
Ich denke, die Hauptkriterien, die mir an Glorantha von Anfang an aufgefallen waren, sind immer noch diese:

- Jeder kann Magie lernen. Es gibt keine "spellcaster" und "non-spellcaster"!
- Alles ist magisch, Magie lauert hinter jeder Ecke, hinter jedem Busch und hinter jedem Stein.
- Es gibt unterschiedliche Formen bzw. Interpretationen der Magie, passend zu verschiedenen Kulturen und Weltanschauungen.
- Es gibt einen fließenden Übergang von sterblichen (heldenhaften) Menschen zu Halbgöttern und Göttern.
- Die üblichen Verdächtigen aus Fantasy-Settings sind anders oder eben anders beschrieben und anders definiert: Zwerge aus Stein, Elfen aus Pflanzen, Trolle aus der (Ur-)Dunkelheit, aber nicht böse usw.
- Religionen sind wichtig und bringen auch in-game-Vorteile!
- Es gibt für jeden kleinen Bereich einen Kult oder eine Organisation.
- Naturgesetze sind irrelevant (siehe "alles ist magisch").
- Chaotisch ist dort keine Gesinnung, sondern eher eine Plage, eine Seuche, die an der Welt frisst.

Es kommt aber sehr stark darauf an, wer dir Glorantha erklärt und wie und mit welchen Quellenbüchern. Meine früheren Spieler fühlten sich allein schon aufgrund mancher Illustrationen in den Büchern abgetörnt und haben manche verbalen Beschreibungen und Begriffe einfach nicht verstanden oder ständig verwechselt. Wie auch immer...
« Letzte Änderung: 2.10.2012 | 13:27 von Jed Clayton »
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Offline Xemides

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #5 am: 2.10.2012 | 14:22 »
Meine früheren Spieler fühlten sich allein schon aufgrund mancher Illustrationen in den Büchern abgetörnt und haben manche verbalen Beschreibungen und Begriffe einfach nicht verstanden oder ständig verwechselt. Wie auch immer...

Das sollte sich durch die HeroQuest Bücher (Sartar, Pavis und folgende) ändern, da die stark illustriert sind und werden. Noch dazu mit speziell neugeschaffenen Illus, die an Vorvilder der irdischen ANtike angelehnt sind und die jeweilige Region und Kultur Gloranthas wiederspiegeln.
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Offline Grubentroll

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #6 am: 2.10.2012 | 14:40 »
Das war ja auch immer so ein bisschen mein Problem mit Glorantha. Irgendwie hat der "Sex" gefehlt, dieses Dingens was einem dazu bringt ein bestimmtes Setting spielen zu wollen.

Lady Blackbird als Extrembeispiel zB schafft das ja in eineinhalb Seiten Beschreibung (für mich).

Ich hatte noch nie ein Glorantha-Produkt in den Händen, dass mir dieses Strahlen in den Augen verpasst hätte.

Nicht mal euphorische Testberichte schaffen es, mir die Sache schmackhaft zu machen.

Es bleibt alles ein wenig verkopft, mit gut zwar guten Ideen, aber doch eben dem Quäntchen zu wenig "Sex" in der Darbietung des Ganzen.

Runequest als System habe ich mal mit der 1989er Laurin Sturmbringer-Box gespielt, und fand ich ganz gut.

Offline Xemides

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #7 am: 2.10.2012 | 16:29 »
Nunja, für mich hat Glorantha diesen Sex, einfach durch das oben aufgeführte. Ja, ein wenig verkopft ist es auch, aber das stört mich nicht. Es ist auch reichlich Humor enthalten. Wenn auch besser versteckt als in Warhammer oder DSA.
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Offline Grubentroll

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #8 am: 2.10.2012 | 18:15 »
Na, Xemides, dann mal raus mit deinen Tipps. ;)

Welches Produkt ist deiner Meinung nach am ehesten geeignet, einem Glorantha näherzubringen, wenn man bislang keinen Zugang dazu gefunden hat?

Bin gespannt...

Offline Xemides

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #9 am: 2.10.2012 | 18:26 »
Puh, ich weiß ja nicht was du an Produkten magst.

Zudem ich selber viele aktuellen Dinge nicht selber kenne.

Wenn du natürlich Teile nicht magst, ist das schon schlecht.

Ich würde - ohne es selber zu kennen - vielleicht die neueren Heroquest Bücher emfehlen: Sartar - Land of Heroes, Sartar Companion und/oder Pavis:Gateway to adventure. Ein Glorantha-Guide ist in Arbeit.

Oder fang mit den kostenlosen Heroquest-Voices an, in denen ein MItglied der wichtigsten Kulturen seine Lebensweise beschreibt:

http://www.etyries.com/voices/

Die sind hochoffiziell, es ist alles an Gregs Wissen eingearbeitet und mit ansprechendem Artwort ausgestattet. Und mehrere hundert seiten ist jedes Buch dick.

Oder aus der Glorantha-Classics-Reihe Griffin Mountain, ein recht abgeschlosseser Landstrich mit ausführlicher Beschreibung.


Wenn du natürlich mit Glorantha nicht warm wirst, weil die Teile des Settings nicht gefallen, wird dir nichts davon helfen.


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Offline Xemides

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #10 am: 5.10.2012 | 14:38 »
Grubentroll, reicht das ?

Eindrücke vom Look Gloranthas, wie er sich jetzt darstellt kann man online sehen:

http://moondesignpublications.com/page/look-glorantha
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Offline Grubentroll

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #11 am: 5.10.2012 | 15:53 »
Ja, hab mir schon ein paar Sachen angeguckt, und komm irgendwie trotzdem noch nicht so direkt auf einen Nenner.. :(

Dabei versuchen sie einem da auf der von dir geposteten Seite ja einem das Ganze wirklich schmackhaft zu machen.

Aber mir fehlt weiterhin noch so ein bisschen das "Warum sollte ich das jetzt spielen", das ich bei vielen anderen Settings so habe.

Irgendwie die das alles verbindende Idee.

Schwer zu erklären...

Offline Xemides

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #12 am: 5.10.2012 | 16:46 »
Ja in der Tat. Aber vielleicht soll es auch so sein.

Mehr als Vermitteln, was uns begeistert können wir ja nicht.
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Offline Grubentroll

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #13 am: 5.10.2012 | 17:09 »
Da hast du recht... ;)

Scheint wohl nix für mich zu sein....  ;D

Offline Jed Clayton

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #14 am: 6.10.2012 | 14:31 »
Also die Frage, "Warum sollte ich dort / das denn überhaupt spielen?" stellt sich mir konkret bei über 90% aller Rollenspiele.

Da gehen die Meinungen eben einfach stark auseinander.

Ich weiß zum Beispiel, dass insgesamt tausende Menschen in Aventurien, in den Vergessenen Reichen, auf Golarion und auf der Earthdawn-Welt spielen und sehe dort im Grunde einfach immer nur die gleichen Kitchen-Sink-EZO-Welten, die mich einfach nicht sonderlich reizen und die ich auch vor 20 Jahren bei meinem Start in unser Hobby nur bedingt gut fand.

Das ist mit einer der Gründe, warum ich zum Beispiel im Hero-Universum das Valdorian Age besser finde als das Turakian Age. Das Valdorian Age ist die Conan/Sword & Sorcery-Welt dieses Kosmos, dagegen die Turakian-Zeit eben die Default-Welt für Fantasy Hero mit Elfen, Zwergen, Orks und Trollen.

An Glorantha mag ich diese unvergleichliche Mischung aus Fantasy-Versatzstücken (Schwertern, Drachen, Zauberern), Amerikanismen (Praxians als "Indianervölker", Kürbiskopf-Schreckgestalten, generell eher amerikanischer Humor), Anleihen von Lewis Carroll und L. Frank Baum, cthulhoiden Tentakelviechern, großen prunkvollen Imperien und der schieren Vielzahl von Kulten und Religionen, die auch unterschiedliche Effekte im Spiel haben können. Und Ducks! Enten sind einfach cool.

Ich hoffe sehr, dass Greg Stafford eines Tages noch den großen einsteigerfreundlichen Glorantha-Schlüsselroman vorlegen wird. Ein Buch, das wirklich eine gute Story in dieser Welt erzählt, ohne zu esoterisch daherzukommen. Ich werde mir auch gern wieder die Greg-Stafford-Veröffentlichungen von Moon Design ansehen sowie das Sartar-Buch und andere.
« Letzte Änderung: 6.10.2012 | 14:32 von Jed Clayton »
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Offline Grubentroll

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #15 am: 15.11.2012 | 10:41 »
Tschuldige, dass ich jetzt erst hier antworte, hab länger nicht mehr in dieses Subforum geguckt.
Ja ich geb dir recht, man muss halt ein Setting mögen, und die Geschmäcker sind nunmal verschieden.

Ich hab auch nach diesem Thread und dem Ami-Midgard-Thread mal in mich reingehorcht, und für mich zu klären versucht, warum ich bestimmte Settings wohl mag, und andere nicht.

Settings, die alles auf einmal probieren, damit tu ich mir eher schwer.

Ich mag vor Settings, die eine große Grundidee und vor allem Stimmung haben, die durch das komplette Setting, und auch dessen Buch spürbar sind.

Sowas kann eine Jahreszeit sein, wie der Winter bei Hellfrost, oder dieses neblige, was die frühen Forgotten Realms hatten (die 1rst ed Realms), oder das steampunkige schön emotional beschriebene von Lady Blackbird.

Offline Xemides

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #16 am: 15.11.2012 | 11:19 »
Hm, was meinst du mit alles auf einmal probieren ?

Meinst du, wenn sie so wie die Erde viele Kulturen/Kulturkreise beinhalten statt nur einer/einem ?

So wie Midgard (deusch) oder Aventurien ?

Ich kenne weder Hellfrost noch die Realms noch Blackbird.

Ich kann für mich sagen, das ich komplette Welten haben will, nicht nur einzene Länder. Und so wie die Erde viele Kulturen paralell beinhaltete mag ich auch, wenn Settings viele Ulturen beinhalten.

Glorantha versprüht für mich durchaus eine Geist, zum Beispiel der allgegenwärteige Mystizismus und Magie wie das die Welt eher in der späten Eisenzeit oder früher angesiedelt ist als im Mittelalter.

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Offline Grubentroll

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #17 am: 15.11.2012 | 12:25 »
Hm, was meinst du mit alles auf einmal probieren ?

Meinst du, wenn sie so wie die Erde viele Kulturen/Kulturkreise beinhalten statt nur einer/einem ?

So wie Midgard (deusch) oder Aventurien ?
Ja, das triffts ganz gut. Die späteren Realms zB auch ganz stark.
Ich kenne weder Hellfrost noch die Realms noch Blackbird.

Ich kann für mich sagen, das ich komplette Welten haben will, nicht nur einzene Länder. Und so wie die Erde viele Kulturen paralell beinhaltete mag ich auch, wenn Settings viele Ulturen beinhalten.
Schau, genau da sind wir unterschiedlich.
Ich will in einem Setting EINE große Idee manifestiert haben, die das Ganze durchdringt bis auf die Knochen.
Ich bin allerdings auch kein Freund riesiglanger Kampagnen mehr, es könnte also sein, dass einem diese Idee auf Dauer langweilig werden würde.

Glorantha versprüht für mich durchaus eine Geist, zum Beispiel der allgegenwärteige Mystizismus und Magie wie das die Welt eher in der späten Eisenzeit oder früher angesiedelt ist als im Mittelalter.

Ja, das mag schon sein, ich kenn blos nix von Glorantha, wo das bei mir einschlägt. Aber das muss nix heissen... ;) Jedem Tierchen sein Pläsierchen.


Offline Weltengeist

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #18 am: 15.11.2012 | 13:40 »
So wie Midgard (deusch) oder Aventurien ?

Wobei ich ja finde, dass man eine einheitliche Stimmung der Spielwelt auch bei verschiedenen Kulturen rüberbringen kann. Bei Midgard (oder der Warhammer-Welt oder eben Glorantha) gelingt das im Großen und Ganzen ganz gut. Bei Aventurien m.E. eher weniger ("Wir wollen Märchen spielen, die von wandernden Müllerburschen handeln. Und drei Dörfer weiter den großen Weltenbrandkrieg gegen den allmächtigen Überzauberer. Wir wollen Low-Fantasy. Und eine fliegende Festung. Und wir wollen Renaissance-Intrigen. Gleich neben den Rittern. Und den Wikingern. Und den fellbehängten Barbaren, die 150 Meilen von der größten Hauptstadt entfernt in den Bergen hausen.").

Womit ich eigentlich sagen will: Ich mag es genau wie der Grubentroll, wenn das Setting einen bestimmten Geist atmet. Aber an der Zahl der Kulturen würde ich das nicht festmachen, sondern daran, wie diese Kulturen besagten Geist unterstützen.
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Offline Xemides

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #19 am: 15.11.2012 | 14:12 »
@Grubentroll. Okay, dann haben wir wirklich unterschiedliche Geschmäcker. Ich mag keine zu kurzen Kampagnen, spiele gerne über lange Zeit. Schon um richtig in eine Welt, einen SC und ein Regelwerk richtig zu durchdringen und mich in den SC einzuleben.

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Offline Grubentroll

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Re: Was hat euch zu Glorantha gebracht?
« Antwort #20 am: 15.11.2012 | 14:42 »
Wobei ich ja finde, dass man eine einheitliche Stimmung der Spielwelt auch bei verschiedenen Kulturen rüberbringen kann. Bei Midgard (oder der Warhammer-Welt oder eben Glorantha) gelingt das im Großen und Ganzen ganz gut. Bei Aventurien m.E. eher weniger ("Wir wollen Märchen spielen, die von wandernden Müllerburschen handeln. Und drei Dörfer weiter den großen Weltenbrandkrieg gegen den allmächtigen Überzauberer. Wir wollen Low-Fantasy. Und eine fliegende Festung. Und wir wollen Renaissance-Intrigen. Gleich neben den Rittern. Und den Wikingern. Und den fellbehängten Barbaren, die 150 Meilen von der größten Hauptstadt entfernt in den Bergen hausen.").

Womit ich eigentlich sagen will: Ich mag es genau wie der Grubentroll, wenn das Setting einen bestimmten Geist atmet. Aber an der Zahl der Kulturen würde ich das nicht festmachen, sondern daran, wie diese Kulturen besagten Geist unterstützen.

Ja, ich gebe dir recht.

Es gibt auch aus meiner Sicht ein paar Beispiele, die doch einige Kulturen drinhaben, und doch ein eigenes Settinggefühl transportieren.

Daran liegts also nicht unbedingt.

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