Hallo,
ich bin zwar kein genereller Gegner von "Spieler im Unklaren lassen", aber das klappt für meinen Geschmack nicht auf Dauer, sondern nur für gelegentliche One Shots. Ich habe das ab und zu mal bei verschiedenen Gruppen gemacht: Spieler erwachen in einer fremden Umgebung, wissen nicht wer sie sind, wo sie sind und was sie spielen. Nicht mal das Genre und das System. Ziel des Spiels: Informationen sammeln und überleben. Nach und nach wird das weiße Blatt, mit dem jeder beginnt, mit Informationen über die eigenen Werte, die Umwelt und die Fähigkeiten der Mitspieler gefüllt. War immer ein großer Spaß für einen langen Spielabend, aber ich habe die Spieler auch jedes Mal vorher gefragt, ob sie Bock auf so etwas haben.
Generell wäre mir das aber als SL zu viel Arbeit. Es reicht, wenn ich die Werte der NSC verwalte, da brauche ich nicht auch noch die der Spieler. Im Gegenteil, ich versuche immer, so viel wie möglich an Verwaltungsaufwand an die Gruppe zu verteilen, dann habe ich den Kopf frei für spannende Interaktion mit den Spielern. Und für eine Kampagne, in der die Spieler ihre Charaktere entwickeln wollen, finde ich Spielerinformationen unerlässlich.
EP-Abzüge oder sonstige Strafen für nicht mit den Wünschen des Spielleiters konform gehendes Rollenspielverhalten finde ich dagegen absolut albern. In einer Gruppe, wo so etwas gemacht wird, würde ich wahrscheinlich nicht mitspielen wollen. Wenn man sich als SL nicht ohne Punktabzüge gegen Offtopic-Gefasel wehren kann, macht man vielleicht irgendetwas falsch. Wenn es spannend ist, schweift ja keiner ab. Und selbst wenn, es soll ja ein geselliger Abend sein, da gehört Smalltalk in Maßen auch dazu. Genauso wie OOC-Gespräche über das Spiel.
Viele Grüße
Der G.