Superman macht nicht viel mehr als der durchschnittliche D&D Held. Mal rettet er die Frau und mal eine Stadt/Welt, das tut er, weil das Militär/Polizei überfordert ist mit dem Gegner. Nichts anderes macht die Lvl 20 Gruppe die gegen den fiesen Nekromanten (Spuerschurke) antritt der tausende von Untoten beschwört.
Es geht nicht allein darum, dass Superhelden und D&D-Helden ähnliche Sachen tun können. Captain Kirk hat auch mehrfach das Universum gerettet, und trotzdem ist er kein Superheld oder Fantasyheld. Es geht nicht nur darum,
was sie tun, sondern auch in welchem
Kontext und
warum.
Werden bei D&D Fragen wie das Verhältnis Metamensch - Normalmensch thematisiert? Bei Superman ständig, sei es in Form der Geheimidentität, seiner Beziehung zu Lois Lane oder seinen Eltern.
Superman ist der Superpfadfinder, das Gute und Gerechte leuchtet nur so aus jeder Pore von ihm. Klar kann man mit einem Lvl 20 Paladin traditioneller Gesinnung (LG) einige superman-typische Fragen einbauen (was ist das Richtige/Gute in dieser speziellen Situation?), aber das ist doch auch eher ein Randthema. Bei Superman ist das Dauerthema (auch bei Spiderman, Batman usw., wenngleich immer mit anderen Antworten). Das zeigt sich auch im Umgang mit seinen Erzfeinden.
Überhaupt können D&D-Charaktere kaum (d.h. ohne massive SL-Mithilfe und nicht vorgesehene Metakommunikation) solche Schurkengallerien aufbauen, wie sie für Superhelden typsich sind. Diese Feindesbeziehungen sind persönlich motiviert, die Gegner werden nicht getötet etc. Ein Fantasyheld hat vielleicht eine einzige Erznemesis - und rollenspielerisch selbst das eher in Spielen, die das gemeinsame Erbauen eines Settings vorsehen, nicht in der "üblichen"* D&D-Spielweise (SL entwirft Welt, Spieler die SCs).
* wie ich sie verstehe, aber klar, jede Spielgruppe ist da anders.