Ich glaube, Erik meint die Prototypensemantik
http://de.wikipedia.org/wiki/Prototypensemantik
Danke. Die Kritik an dieser Disziplin gibt sehr gut wieder, warum ich diese als für eine Definition problematisch erachte.
Aber selbst wenn man sie als relevant ansieht, ist es schwer damit eine Abgrenzung der Genres Superhelden/D&D-Charaktere zu begründen:
Eines der Hauptmerkmale der Standardversion der Prototypensemantik ist vor allem das Vorhandensein eines zentralen Vertreters einer Kategorie (also eines Prototyps), der als bester derselben gilt. Von ihm ausgehend wird die Kategorie strukturiert und anhand des Ähnlichkeitsgrades zu ihm über die Zugehörigkeit eines Referenten zur Kategorie entschieden.
Da wären wir gleich beim ersten Problem: was ist ein "prototypischer" Superheld (oder ein prototypischer D&D-Charakter, for that matter)? Wo setzt man da an? Wählt man einfach willkürlich einen aus (z.B. Superman), dann hat man das Problem, den Bezug zu den Referenten herzustellen (es gibt Comic-Charaktere die weniger mit Superman gemeinsam haben, als D&D-Charaktere mit Superman), was die Kategorie noch beliebiger und subjektiver macht.
Im Grunde ist die Definition weiter vorne im Thread so eine willkürliche Auswahl, mit allen Problemen, welche das mit sich bringt. Vor allem müsste dann mal klipp und klar gesagt werden, welche Teile der Definition jetzt "notwendige" und welche "hinreichende" Bedingungen sind, denn:
Familienähnlichkeit[/url]]Es können aber durchaus notwendige Bedingungen angegeben werden, welche ein Objekt erfüllen muss, um Mitglied einer Kategorie zu sein. Erfüllt ein Objekt also eine notwendige Bedingung nicht, so kann es definitiv aus der Kategorie ausgeschlossen werden.
Das würde mich doch sehr interessieren, besonders da ALLE der in der Definition genannten "Prototypenmerkmale" innerhalb der Superheldencomics schonmal gebrochen wurden.
Ebenfalls eine bemerkenswerte Erkenntnis ist die vertikale Aufteilung mittels basic level terms. Dabei stellt sich heraus, dass es auf einer gewissen Basisebene zwischen übergeordneter beziehungsweise untergeordneter Ebene eine größtmögliche Informationsdichte bei ausreichender Allgemeinheit gibt, die zu einem weiteren prototypischen Effekt, nämlich zu einer gehäuften Verwendung dieser Lexeme im Alltag führt.
OK, das wäre jetzt eine These bezüglich des Schreibens von Superheldencomics (oder der Kommunikation innerhalb einer Rollenspielrunde). Könnte man drüber nachdenken, wie die lexikalisch strukturiert sind und da kann man durchaus auch Abweichungen darin finden, wie Superhelden Abenteuer erleben und wie D&D-Charaktere Abenteuer erleben (die allerdings aufweichen, sobald man Superhelden-Rollenspiele und D&D-Romane in die Gleichung einbezieht).