wie wäre es damit:
Man "braucht" im Rollenspiel Regeln, damit alle Teilnehmer auf demselben Niveau starten. Damit meine ich nicht, dass Spieler-Charaktere gleichstark wären. Viel mehr geht es darum, dass die sozialen Fähigkeiten der Spielenden nur bis zu einem gewissen Maß den Ausgang ihrer Aktionen bestimmen. Sie schützen so gesehen die introvertierteren, weniger kreativen, konfliktscheueren und/oder weniger erfahrenen Mitspieler vor ihren Gegenstücken bzw. gleichen sie etwas an, da eben Aktionen auf Regeln herunterbrechbar sind, wenn es hart auf hart kommen sollte. Wenn man sich nur in der (sozialen) Diskussion am Spieltisch über Ausgänge von Aktionen einigen kann, sind extrovertierte, kreative, konfrontativ eingestellte und/oder erfahrene Mitspieler tendentiell eher im Vorteil oder werden vom letztendlichen Entscheider - egal ob SL oder Gruppe - stärker wahr- und angenommen. Selbst wenn sich die Argumentation im Nachhinein als fehlerhaft erweist.
Ob man das letztendlich Basis für ein gemeinsames Spiel nennt oder Grundlagen des Miteinanders ist eigentlich egal. Im Endeffekt räumen Regeln jedem Teilnehmer am Rollenspiel, Spielern wie Spielleitern, dieselben Grundchancen ein, sich in- wie outplay zu behaupten, ohne rein von ihren Fähigkeiten als Menschen Spielende abhängig zu sein.