Zunächst mal die Anmerkungen:
Falls hier irgendjemand Ironie verwendet, bitte dranschreiben. Ironie ist ein Stilmittel, für das die Kommunikation in Foren sonst leider wenig geeignet ist. Üblicherweise wird sie nämlich durch den Tonfall kenntlich gemacht, nur dass der in Foren nicht erfasst wird.
Unnötige Umständlichkeit wie „abstrakte Abstraktion“ bitte ich zu unterlassen.
Jede Abstraktion ist abstrakt, das zu erwähnen ist überflüssig. Mit sowas vertreibt man Leute aus dem Thread, die keine Umständlichkeit mögen.
Für Attributen gibt es unterschiedliche Kriterien und ich würde diese Kriterien gerne separat diskutieren (im Hinblick auf den Realismus):
- a) jeder Charakter hat sie (zwar vielleicht nur auf Defaultwert, aber er darf sie benutzen. Ein Magieattribut gibt es also nicht, es sei denn jeder kann zaubern.)
- b) bei Gebrauch sinken sie nicht (im Gegensatz zu Ressourcen)
- c) es gibt keine Wertekategorie, deren einzelne Werte größere Gebiete abdecken (falls doch, handelt es sich um Fertigkeiten)
Beispiele:
- 1) Magieresistenz, Konstitution (oft auch nur als Widerstandswerte verwendet)
- 2) Körperkraft (oft auch nur als Festwert verwendet, z.B. für Tragkraft oder Bonusschaden)
- 3) Geschicklichkeit, Charisma (oft für Proben verwendet)
Ich bitte darum, mich zu vervollständigen, falls ich was übersehen habe.
Ich finde das Attribut in Trollbabe zum Beispiel super. Der ganze Charakter in nur einer einzigen Zahl zwischen 2 und 9. Es ist unglaublich!
Ja, dabei handelt es sich um ein Attribut. Und wenn man gerne
mehr Attribute hätte, ist das sicherlich kein Grund dafür,
überhaupt keine Attribute zu verwenden, sondern eben dafür,
mehr Attribute zu verwenden.
Was ist denn das für eine Frage? Attribute sind eine verdammte Abstraktion, damit zwar ein Versuch, die Realität abzubilden, aber eben nur in eingeschränktem Maße, was gibt es da überhaupt zu diskutieren?
Den Grad der Realitätsnähe und ob es Möglichkeiten gibt, ein Rollenspiel realitätsnäher zu designen.
Kommt hier demnächst ein Dreiseitenthread, ob Charakterbögen, Settingbände und Radiergummis überhaupt realistisch sind, oder seid ihr demnächst mit euren Bullshit-Bingo-Debatten mal fertig?
Die genannten Elemente haben keine Entsprechung in der Fiktion.
[...] (ich behaupte: Es gibt keine Variante, die sich klar von Attributen und Fertigkeiten absetzt, realistischer ist und nicht massiv Handhabbarkeit opfert), [...]
Genau das ist auch meine Behauptung. Die Variante, in der massiv Handhabbarkeit geopfert wird, würde ich trotzdem gerne kennen. Mir fällt sie nämlich nicht ein.
Ich unterstütze hier Taschenschiebers Ansicht. Attribute können nicht realistisch oder unrealistisch sein; sie sind einfach nur ein Werkzeug. Die Frage müsste lauten: sind Attribute sinnvoll bzw. ausreichend?
Wenn dir folgende Frage besser gefällt, als die Threadfrage, dann darfst du auch die gerne beantworten: Gibt es ein Rollenspieldesign, das Realismus besser unterstützt, als eines mit Attributen?