Wir müssen hier noch einmal darüber reden, was PE eigentlich "ist". Empowerment bedeutet, dass einer benachteiligten Gruppe die Mittel verschafft werden, um sich aus der Benachteiligung zu befreien. PE bedeutet daher zunächst einmal, dass man den Spieler als unterlegen betrachtet.
Die Frage, ob die hier genannte Umsetzung von Beflaggung PE ist, ist daher falsch. Möglicher Weise kann man das als PE sehen, wenn man nämlich meint, dass Spieler benachteiligt sind, und das Propagieren dieser Forderung als geeignet betrachtet, um daran etwas zu ändern. Tut man das nicht, dann ist eben nur eine Regel.
Insofern benutze ich den Begriff Player Empowerment eigentlich eher ungern. Ich betrachte Spieler als mündige Wesen, Regeln als arbiträre Setzungen, die von der Gruppe willentlich akzeptiert werden, und Spielleiter als Regel. Es gibt daher überhaupt niemanden, den man empowern könnte, und keine dominante Gegenseite, gegen welche man dies tun könnte.
Für das hier diskutierte Thema kann ich sagen: Wenn ich schon einen Charakterhintergrund schreibe, erwarte ich, dass der Spielleiter sich größte Mühe geben wird, den möglichst schon ab der ersten Sitzung im Spiel vorkommen zu lassen. Wenn das nicht passiert, läuft in der Runde etwas massiv schief. Und wenn sich das nicht lösen lässt, spiel ich über kurz oder lang nicht mehr mit oder wir spielen ein anderes Spiel.
Empowerment ist also gar nicht nötig. Wenn ich auf das von den Mitspielern propagierte Spiel keinen Bock habe, kann ich einfach gehen. Und wenn ich dann trotzdem unbedingt Rollezock nötig habe, finden sich Rollenspieler wie Sand am Meer.