Also wenn ich mir einen SC baue, der
überzeugter Priester des Gottes der Wahrheit ist und mir empfiehlt jemand zu lügen, um das Abenteuer vorwärts zu bringen, dann ist es total legitim, wenn ich sage, sowas würde mein SC nicht tun. Und ich finde es auch völlig legitim, darauf zu bestehen, dass dieses grundsätzliche Konzept sich nie ändert. Wenn man sich einen überzeugten Priesters des Gottes der Wahrheit erstellt, dann hat man meistens keine Lust darauf, einen gefallenen Priester des Gottes der Wahrheit zu spielen.
Ob der SC nun ein überzeugter Priester des Gottes der Wahrheit ist oder nicht, das legt der Spieler fest und dafür trägt er auch die Verantwortung (insb. trägt er die Verantwortung dafür, wenn er seinen SC als Arschloch erstellt). Dass der SC sich später weigert zu lügen, ist
keine neue Entscheidung des Spielers, sondern die Konsequenz aus der Charaktergenerierung.
Die Lösung des Problems liegt darin, dass die Spieler sich geeignete SCs erstellen. Die Lösung liegt nicht darin, den Spieler des überzeugten Priesters des Gottes der Wahrheit dazu zu überreden, seinen SC lügen zu lassen, weil das doch eh eine Spielerentscheidung ist. (Klar
könnte der Spieler den überzeugten Priester des Gottes der Wahrheit lügen lassen.) Wenn die Gruppe ein Problem mit SCs hat, die nicht lügen, dann werden solche SCs halt von vorneherein verboten.
Wenn der SC auf dem Charakterbogen stehen hat „Prinzipientreue (unbedingte Wahrheitsliebe)“ dann kann ich auch als SL hingehen und sagen „spiel deinen SC nach seinen Werten“ (kommt natürlich auf den Gruppenvertrag / die Spielregeln an). Das würde nicht funktionieren, wenn der SC nicht existieren würde.
Der Satz „dein Charakter existiert nicht“ ist nicht zulässig. Wohl aber ist der Satz zulässig: „Du bist dafür verantwortlich, dass dein Charakter so ist.“ Darüber hinaus sind so Dinge zulässig wie „Dein SC ist raus aus dem Team.“ (und damit aus dem Spiel).
@ ErikErikson
Nach den Grundregeln für Geweihte DSA 4.0 (G&D - AG) unterliegen Praiosgeweihte dem
GebotMagiebann: Neutralisiere Magie, wo immer möglich, und ahnde ihren Missbrauch. Das Gildenrecht* hast du jedoch zu achten.
Praiosgeweihte sind also per Crunsh dazu festgelegt, gegen Zauberkundige vorzugehen (minimal per Diskussion). Und zwar alle, auch die gemäßigten.
"Dein Charakter existiert nicht" ist letztendlich nur eine Retourkutsche auf "Mein Charakter ist halt so". Beide Sätze tragen jedoch nicht zu einer Problemlösung bei.
Oh doch. Man muss das Gespräch aber natürlich konstruktiv weiterführen. Mit so Fragen wie: „Warum ist dein Charakter so?“ „Wie hätte man das verhindern können?“
Es ist potentiell Arschlochverhalten, wenn ein Spieler sich so verhält, dass ein anderer Spieler auf die Idee kommen könnte, er würde sich verhalten wie ein Arschloch. Wenn dies auftritt, hat man das in der Gruppe zu KLÄREN. Was in der Fiktion passiert, ist dabei beinahe unerheblich, wichtig ist in dem Fall die Kommunikation am Spieltisch.
Also da würde ich gerne mal im Spiel neben dir sitzen und dir jedesmal Bescheid sagen, wenn einer der Spieler sich so verhält, dass man auf die Idee kommen
könnte, er würde sich verhalten wie ein Arschloch.
Können kann man nämlich sehr viel.
In einer meiner Runde haben wir uns z.B. strikt gegen PvP ausgesprochen. Als dann einer der SC's wehrlos vor einem anderen lag, hat dessen Spieler gemeint, das er jetzt seinen Char arg verbiegen müsste, um die Situation nicht wahrzunehmen. In diesem Fall konnte ich ihm nur antworten, das wenn das so ist, dieser Charakter für diese Runde nicht geeignet ist - imho ein hilfreicherer Ansatz als "Dein Charakter existiert nicht".
Völlig korrekt. Die Antwort heißt dann: „Dein Charakter existiert - in dieser Runde – nicht
mehr.“ Da er gegen den zuvor festgelegten Gruppenvertrag verstoßen hat. Bitte neuen Charakter bauen.
Wir spielen doch aber zur gemeinsamen Freude zusammen und nicht als Experiment oder?
Ich weiß nicht, ob das deine Absicht war, aber der Satz geht ja mal so gar nicht. "Wir spielen doch zur gemeinsamen Freude zusammen, also darf dein Paladin meinen Dieb nicht einbuchten." Für sowas sollte man die Körperstrafe wieder einführen. Es gibt immer
zwei Parteien, und da kann nicht die eine Partei fordern, dass die andere Partei so zu spielen hat, wie ihr das gefällt, weil ja zur "gemeinsamen Freude" gespielt wird. Dabei wird nämlich vergessen, dass diese "gemeinsame Freude" genau damit kaputt gemacht wird, weil dann die erste Partei zwar Freude hat, wenn sich die zweite Partei nach ihr richtet, die zweite Partei hat dadurch dann aber keine Freude mehr.