Autor Thema: Die Agenda des Himmels  (Gelesen 2968 mal)

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Offline Rabe

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Die Agenda des Himmels
« am: 29.10.2012 | 12:48 »
Hat sich eigentlich schon jemand Gedanken zur Agenda des Himmels gemacht?
Nur eine für alle oder eine für verschiedene Konfessionen/Glaubensrichtungen/Personen?
(Gottes Wege sind ja vielfältig? ;D )

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Offline Blechpirat

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #1 am: 12.11.2012 | 12:33 »
Hi,

ich seh deine Frage erst jetzt. Solche Fragen hab ich mir übrigens bisher nicht gestellt. Und zwar aus zwei Gründen:


1. Man könnte religiöse Leute damit verletzen
2. Die Wege des Herren sind unergründlich (und zwar in allen Religionen). Deshalb finde ich es völlig okay, die Grundregeln einer Religion im unklaren zu lassen. Gottes Plan ist eben nicht zu erkennen... Gott oder eine Religion vorhersagbar zu machen nimmt für mich einen Teil der Spannung raus.

ErikErikson

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #2 am: 12.11.2012 | 12:41 »
Die Agenda des Himmels macht insofern wenig Sinn, da alle abrahamitischen Religionen einen allmächtigen Gott haben. Um dann doch ne Agenda hinzubekommen, muss man weng tricksen und landet für gewöhnlich bei einem Himmel/Hölle Dualismus oder bei einem "Menschen dazu bringen, Gutes zu tun/Sachen in Ordnung bringen". Beides ist ziemlich Klischeebehaftet. Alles, was nicht klischeebehaftet ist, ärgert eventuell Leute. Wenn dir das egal ist, kannst du dir praktisch beliebig viele Sachen ausdenken, z.B. sowas wie bei Nehrim.

 

Offline Rabe

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #3 am: 12.11.2012 | 22:30 »
Ich hoffe, dass jemand der sich an bestimmten Themen stört, solche Themen meidet. Ansonsten kann man sich bei keiner Diskussion sicher sein, dass es nicht jemanden gibt, der daran Anstoß nimmt. Natürlich sollte man grundsätzlich respektvoll miteinander umgehen. So hoffe (und glaube) ich, dass dieses Thema hier behandelt werden darf, denn Religion gehört zu unserer Welt, wie auch der Welt des Harry Dresden.

Ich beziehe mich mit meiner Frage auf die Agenda, die nach dem DFRPG für jede "Supported Magic" wichtig ist. In einer Runde, in welcher bis zu vier Spielercharaktere über "Soulfire" verfüg(t)en, sollte man sich schon Gedanken machen, da diese Magie durch die Agenda des Sponsors eingeschränkt und nach ihr ausgerichtet sein soll.

Ich denke nicht, dass man sich bei der Agenda zu "Soulfire" besonders verbiegen muss. Auch ein allmächtiger Gott, muss nicht notwendigerweise auch ein alles machender Gott sein und auch die christliche Theologie muss sich keinen Dualismus mit einem ebenso mächtigen Antagonisten ausdenken, um das Problem der Theodizee zu behandeln? Es kann doch auch eine überzeugende Vorstellung sein, dass Gott die Welt einmal erschaffen und ans Laufen gebracht hat und sie sich nun nach seinem Willen vollzieht und er aber nicht mehr selbst und ständig eingreift. Insbesondere da Letzteres den freien Willen des Menschen praktisch aufheben würde.

Nichts spricht aber dagegen, dass andere hingehen und nach seinem Willen handeln. Dieser Wille könnte nun als die Agenda verstanden werden? Eher als eine Handlungsrichtlinie oder ein Programm, aber nicht als detaillierten Befehle oder konkrete Aufträge, oder gar die Ausformulierung eines letzten Zieles. (So würde ich im Übrigen auch die Agenden anderer "Supported Magic" auffassen, um den Spielern Handlungsfreiheit zu lassen). Es spricht IMHO nichts dagegen, verschiedenen Glaubensrichtungen, auch wenn sie alle dem gleichen einen Gott folgen, unterschiedliche Ausrichtungen und Schwerpunkte einer himmlischen Agenda zu geben und so den verschiedenen Glaubensvorstellungen gerecht zu werden.

Religiös motivierte Charaktere sind im DresdenFiles Setting üblich und durch Templates als Charaktere vorgeschlagen (Champion of God, True Believer, etc.). Ich denke, dass alle Religionen bestimmbare Vorstellungen davon haben, wie man handeln soll, bzw. warum man etwas tun oder lassen sollte. So etwas geht doch in die Richtung einer Agenda? Das aber kann ich nicht als Hinwegnahme der Spannung empfinden. Eher fühlt es sich für mich ähnlich wie Aspekte an, die als Kern des FATE Systems, gelegentlich für Probleme, letztlich aber immer zur Definition des Charakters oder der Situation, etc. dienen.

ErikErikson

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #4 am: 12.11.2012 | 23:48 »
Sorry, ich formuliers um: Ich käm mir verarscht vor, wenn ich von Gott zwar übernatürliche Kräfte bekäm, aber nur grade so viel ,das ich mich halbwegs gegen den vampir von nebenan durchsetzen kann. Und ich wäre genervt, wenn ich das Standard-Klischee vom übernatürlich begabten Gottesmann vorgesetzt bekäm. Für mich muss da ein Twist rein. Wie gesagt, den Twist bei Nehrim fand ich einfach, aber gut gemacht und plausibel, und es passt IMHO zum Setting.

Offline Nocturama

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #5 am: 13.11.2012 | 09:19 »
Zwingt einen ja keinen, den Gott der abrahamitischen Religionen allmächtig zu machen. Ja, OK, das könnte jemanden stören... aber ich finde es ehrlich gesagt auch beleidigend, diesen Gott als allerhöchsten Gott zu setzen und Buddhismus, Hinduismus, Daoismus, Shintoismus und andere real gelebte Religionen irgendwie so auf eine niedrigere Stufe zu setzen.
Das wird zwar bei DF nicht explizit gesagt, scheint aber, wie bei vielen Urban Fantasy-Kisten, so durch.

Sorry, ich formuliers um: Ich käm mir verarscht vor, wenn ich von Gott zwar übernatürliche Kräfte bekäm, aber nur grade so viel ,das ich mich halbwegs gegen den vampir von nebenan durchsetzen kann. Und ich wäre genervt, wenn ich das Standard-Klischee vom übernatürlich begabten Gottesmann vorgesetzt bekäm. Für mich muss da ein Twist rein. Wie gesagt, den Twist bei Nehrim fand ich einfach, aber gut gemacht und plausibel, und es passt IMHO zum Setting.

Und wenn du auch noch den Twist verrätst, können wir auch was dazu sagen ;)
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ErikErikson

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #6 am: 13.11.2012 | 09:27 »
Na gut.
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« Letzte Änderung: 13.11.2012 | 09:29 von ErikErikson »

Offline Rabe

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #7 am: 13.11.2012 | 11:23 »
Diese Idee auf das Setting angewendet würde aber doch bedeuten, das Soulfire dann den Sponsor "Schicksal" hätte und es würde sich wieder die Frage nach der Agenda des Schicksals stellen.

Ich würde mich im Übrigen eher 'verarscht' ;) fühlen, wenn meinem Charakter nun alle Schwierigkeiten abgenommen werden oder ich plötzlich selbstständig über die volle Macht Gottes verfügen könnte und Engelschöre die Wege für meinen Charakter  bahnen würden. Es währe für mich als Spieler der deutliche Hinweis, das ich den Spielleiterposten übernehmen soll.  ;D

Aus einer InGame-Perspektive würde ich aber sagen, das mit großer Macht auch große Verantwortung einher geht und vielleicht ist es ganz gut, das die Problembeladenen und vielfach 'gereizten' Spielercharaktere in ihren Möglichkeiten eingeschränkt sind. Zudem liegt es vielleicht garnicht im Willen Gottes es allzu einfach zu machen und die Anstrengung seiner Diener so wenig zu würdigen. Meine kleine Tochter ist jedenfalls ziemlich sauer, wenn ich ihr ungefragt helfe, weil sie es auch alleine schaffen will.

Zu dem Einwurf anderer Religionen: was spricht dagegen, innerhalb einer DF-Kampagne deren spirituelle Quellen/Götter als ebenso allmächtig anzusehen? Ich empfinde es eher als interessante Bereicherung, wenn ein Anhänger anderer Religionen ebenso über Soulfire verfügen kann? Was ist die Agenda der er folgt? <- genau wegen solcher Fragen finde ich es spannend sich mit der Ausrichtung und dem Zweck einer solchen Gabe auseinanderzusetzen.

Offline Bluerps

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #8 am: 14.11.2012 | 13:17 »
Braucht man denn unbedingt eine "Agenda Gottes" für die verschiedenen religiösen Kräfte bei Dresden Files? Ich denke, es reicht sich dafür an den grundsätzlichen Tugenden der jeweiligen Religion zu orientieren, und die dahinterstehenden höheren Wesen komplett außen vor zu lassen. Die Kräfte der Hölle zu bekämpfen passt vermutlich auch immer.

Bei Soulfire kommt noch hinzu, das aus den Büchern gar nicht so klar hervorgeht ob das direkt etwas mit Gott oder den Engeln zu tun hat. Harry kriegt die Fähigkeit das anzuwenden von einem Engel, aber die Quelle der Kraft ist seine eigene Seele. Es kann gut sein, das er - nachdem er einmal gelernt hat, wie es geht - bei der Anwendung von Soulfire keiner festen Einschränkung unterliegt. Wobei das die Abbildung der Kraft durch die "Sponsored Magic" Regeln von DFRPG natürlich etwas schwierig machen würde. Im Zweifelsfall würde ich einfach dem folgen, was ich oben vorgeschlagen habe. Sprich, wenn man von einem christlichen Wesen die Fähigkeit kriegt Soulfire zu benutzen, dann kann man das machen solange man sich dabei wie ein guter Christ verhält (und was das genau heißt kann dann jede Runde unter sich ausmachen).


Bluerps
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Offline Blechpirat

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #9 am: 14.11.2012 | 14:29 »
Ich würde eine göttliche Agenda völlig zufällig gestalten. So dass der Betreffende keine Voraussagen machen kann. Mal muss ein Kind gerettet werden, dann ein Kanaldeckel geklaut werden - Gottes Wege sind unergründlich. Und wenn man als SL echt gut ist, hilft 5 Spielabende später der fehlende Kanaldeckel irgendwo mal was.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #10 am: 21.12.2012 | 13:29 »
Und wenn man als SL echt gut ist, hilft 5 Spielabende später der fehlende Kanaldeckel irgendwo mal was.
Erinnert mich an klassische Zeitreisen-Tricks.

Weil der Deckel nicht da war kam ein Kleinkrimineller der sich noch nicht sicher war, ob er mit seinem kriminellen Leben aufhoeren soll zu spaet zu einem Job (Auto hat sich die Achse gebrochen, ist zu Fuss reingefallen und hat zu lange gebraucht um wieder rauszukommen, ...) bei dem er sonst im Knast (oder Leichenschauhaus) gelandet waere.
Wenn sowas kein Zeichen "von Oben" ist...

Immerhin sollte ein "allwissendes" Wesen ja auch wissen was irgendwann in der Zukunft passiert und durch seine "Agenten" die Sachen entsprechend drehen koennen.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Die Agenda des Himmels
« Antwort #11 am: 28.12.2012 | 16:29 »
Also ich habe bisher den Eindruck, dass Butcher den jüdischen/christlichen/islamischen Gott als gütigen Gott darstellt. Das ist es auch, was mir an den Dresden Files so gut gefällt. Gott ist weder einer von vielen anderen Göttern, noch wird seine Religion als korrupt und böse dargestellt. Im Gegenteil, bei den Dresden Files sind der christliche Glaube und seine Vertreter immer ein Quell der Hoffnung. Und ich glaube, wenn "der Himmel" eine Agenda hat, dann ist es: Hoffnung und Güte. Und bei dem, was im Dresden Files Universum noch passieren wird, ist Hoffnung denke ich sehr wichtig.
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Bereite vor: nichts. Ich warte auf Daggerheart und Legend in the Mist