Ich hoffe, dass jemand der sich an bestimmten Themen stört, solche Themen meidet. Ansonsten kann man sich bei keiner Diskussion sicher sein, dass es nicht jemanden gibt, der daran Anstoß nimmt. Natürlich sollte man grundsätzlich respektvoll miteinander umgehen. So hoffe (und glaube) ich, dass dieses Thema hier behandelt werden darf, denn Religion gehört zu unserer Welt, wie auch der Welt des Harry Dresden.
Ich beziehe mich mit meiner Frage auf die Agenda, die nach dem DFRPG für jede "Supported Magic" wichtig ist. In einer Runde, in welcher bis zu vier Spielercharaktere über "Soulfire" verfüg(t)en, sollte man sich schon Gedanken machen, da diese Magie durch die Agenda des Sponsors eingeschränkt und nach ihr ausgerichtet sein soll.
Ich denke nicht, dass man sich bei der Agenda zu "Soulfire" besonders verbiegen muss. Auch ein allmächtiger Gott, muss nicht notwendigerweise auch ein alles machender Gott sein und auch die christliche Theologie muss sich keinen Dualismus mit einem ebenso mächtigen Antagonisten ausdenken, um das Problem der Theodizee zu behandeln? Es kann doch auch eine überzeugende Vorstellung sein, dass Gott die Welt einmal erschaffen und ans Laufen gebracht hat und sie sich nun nach seinem Willen vollzieht und er aber nicht mehr selbst und ständig eingreift. Insbesondere da Letzteres den freien Willen des Menschen praktisch aufheben würde.
Nichts spricht aber dagegen, dass andere hingehen und nach seinem Willen handeln. Dieser Wille könnte nun als die Agenda verstanden werden? Eher als eine Handlungsrichtlinie oder ein Programm, aber nicht als detaillierten Befehle oder konkrete Aufträge, oder gar die Ausformulierung eines letzten Zieles. (So würde ich im Übrigen auch die Agenden anderer "Supported Magic" auffassen, um den Spielern Handlungsfreiheit zu lassen). Es spricht IMHO nichts dagegen, verschiedenen Glaubensrichtungen, auch wenn sie alle dem gleichen einen Gott folgen, unterschiedliche Ausrichtungen und Schwerpunkte einer himmlischen Agenda zu geben und so den verschiedenen Glaubensvorstellungen gerecht zu werden.
Religiös motivierte Charaktere sind im DresdenFiles Setting üblich und durch Templates als Charaktere vorgeschlagen (Champion of God, True Believer, etc.). Ich denke, dass alle Religionen bestimmbare Vorstellungen davon haben, wie man handeln soll, bzw. warum man etwas tun oder lassen sollte. So etwas geht doch in die Richtung einer Agenda? Das aber kann ich nicht als Hinwegnahme der Spannung empfinden. Eher fühlt es sich für mich ähnlich wie Aspekte an, die als Kern des FATE Systems, gelegentlich für Probleme, letztlich aber immer zur Definition des Charakters oder der Situation, etc. dienen.