Mit Tempo-Spielern und Taktikern am Tisch, machen sich beide Seiten gleichermaßen den Spaß kaputt: Erst langweilen sich die Tempo-Spieler und dann machen sie den Taktikern ihre Pläne kaputt. Wer da schuld am Dilemma ist? Beide! Und ob ein mittleres Tempo als Kompromiss zielführend ist, ist zweifelhaft.
Klar, das sind die Spieler, die sich am wenigsten miteinander vertragen. Wenn ein Kompromiss nicht möglich ist - und das wird der Fall sein, wenn beide keinen Milimeter abweichen wollen - dann funktioniert die Gruppe nicht. Und dann sollte man gehen/abbrechen.
Charaktere mit Überzeugung sind für Taktiker kein Problem. Das geht mit in die Taktik ein.
Bei Dir vielleicht. Ich kenne Taktiker, bei denen das nicht der Fall ist.
Du sprichst mich in deinem Eingangspost an. Also gehst du nicht davon aus, dass der Taktiker seinen Plan nicht erläutert. Du gehst noch nichtmal davon aus, dass der Taktiker seinen Plan ganz alleine ausdenkt. Und wie ein IC-Taktiker die Spieler adressieren kann, ist mir schleierhaft, denn so lange er IC ist, kann er das gar nicht.
Bist Du ernsthaft der Auffassung, ein Taktiker könnte mit seinem Spielstil anderen Spielern/Spielertypen
nicht das Spiel ruinieren?
So wie Du und (noch extremer) GIGiovanni den Taktiker in diesem Thread darstellen, ist das ja ein Heiliger unter den Spielertypen, der auf keinen Fall irgendeinem das Spiel ruinieren kann, weil alles Verhalten, was andere Leute an einem Taktiker stört oder stören könnte, entweder deren eigener Fehler ist, oder per Definition nicht von einem Taktiker gemacht werden darf. Beispielsweise Solodinger ohne Planerläuterungen: So wie Du es hinstellst, macht das der Taktiker nicht, weil es ein Taktiker nicht machen würde, weil es "untaktisch" ist.
Und noch einen Schritt weiter: IC unkooperativ sein, ist taktisch unklug. Der Taktiker macht das also per Definition nicht.
Ach nee? Gibt es keine PvP-Taktiker? Oder Taktiker, die Spielermacht (ein oft unterschätzter Bestandteil einer Rollenspielrunde) einsetzen, um ihren Willen durchzusetzen? Wahrscheinlich nicht, weil das nicht
Deiner Definition Deinem Idealbild entspricht.
Wenn du Pulverdampf und blitzende Entermesser willst, sorg dafür, dass das die beste Taktik ist. Warum war das nicht so?
Das ist mal ein interessanter Gedanke.
Wahrscheinlich war es das nicht, weil ich mir vorher nicht bewusst war, dass ein Taktiker die Spielweltbedingungen so einsetzen kann, dass andere Lösungen risikoloser sind. Per Definition (hust...) sucht ein Taktiker nämlich den risikolosen bzw. risikolosesten Weg.
Klar kann ich mir, wenn ich mir bei der Vorbereitung dessen bewusst bin, jede "Lösung" einer Szene so bauen, dass die risikoloseste meinen Wünschen entspricht - dann schreibe ich die Abenteuer eben nur noch für den Taktiker und mich.
Oder nee, da hoffe ich lieber, das der Taktiker es fertig bringt, auch mal auf andere Spieler Rücksicht zu nehmen.
Generell zu Taktiker und Powergamer:
Die überschneiden sich stellenweise, weil der Powergamer natürlich auch plant, wie er seinen Charakter optimal steigert, damit er in einer Vielzahl von erwarteten Situationen das beste Ergebnis für sich erzielen kann.
Eulenspiegel hat insoweit Recht, dass der Taktiker neben Regelmechaniken auch Spielweltfakten für seine Pläne ausnutzen will, während der reine Powergamer sich auf Regelmechaniken beschränkt. Praktisch ist das nicht immer unterscheidbar, weil viele Powergamer auch taktisch spielen, und zumindest mir noch kein Taktiker begegnet ist,d er seinen Charakter verskillt hat (weder mutwillig, wie der MA oder ggf. der Storyteller, noch aufgrund von Ahnungslosigkeit, wie beim Casual Gamer).
Der andere Punkt ist die Frage, inwieweit der Powergamer die Charaktere anderer Spieler optimieren will. Taktisch teamorientierte (=nicht PvP!) Powergamer bzw. powergamierisch teamorientierte Taktiker tun das - reine Powergamer interessiert das nicht so sehr.