Ich finde den Vergleich zu Tomb Raider oder James Bond nicht ganz passend. Man muss doch Thema von Handlung unterscheiden dürfen. Die Frage wäre, ob diejenigen, denen Episode VII wirklich ein zu großer Abklatsch war, vielleicht auch kein James Bond gucken.
In Episode VII wurde halt sehr viel auf einmal übernommen. Wobei vieles auch aus V und VI kam, nicht nur aus IV. Der Film war einfach als Hommage gedacht. In der heutigen Zeit weiß man aber nicht mehr um den Unterschied von Hommage und Plagiat. Und da haben wir den Salat!
Was hier auffällig ist, ist, dass die verschiedenen Personen sogar identische Rollen mit identischen Handlungen übernehmen. Sowohl in Episode V als auch in VII bringt Han die Truppe in ein Safe-House, wo sie überfallen wird und es zur ersten Begegnung des Jedi-Adepten und des Bösewichts kommt – das eine Mal ist es die Wolkenstadt, das andere Mal eine Ritterburg. Aber das sind dann halt Details. Genauso, wie dass das eine Mal die Rebellen flüchten, das andere mal die Bösen.
Insgesamt finde ich die Anleihen nicht schlimm. Es sind halt Versatzstücke alter Filme, teils verändert, oft gerade umgekehrt. Luke Skywalker WOLLTE WEG. Er war kein Held wider Willen, sondern einer, der nur auf seine Gelegenheit gewartet hat! Rey dagegen wollte gar nicht weg, weil sie ja auf die Rückkehr ihrer Eltern gewartet hat. Darum wollte sie sich auch Han Solos Crew nicht anschließen. Interessant auch, dass bei den Begegnungen zwischen Rey und Ren es Rey relativ schnell gelang, mit Ren gleichzuziehen – anfangs konnte er sie noch festhalten, dann konnte sie seiner Gedankenmanipulation widerstehen und schließlich war sie ihm schon im Lichtschwert-Duell ebenbürtig. Oder wie schon genannt, das eine Mal fliehen die Rebellen aus Bespin, das andere Mal der First Order aus Irland.
Auch mit so Sachen wie der Schwachstelle des Todesplaneten wurde ja gespielt. Das war ja keine ernsthafte Sache. Die Schwachstelle hat dann ja auch quasi keine Rolle gespielt, im Grunde haben die nur versucht, maximale Zerstörung anzurichten.
Für mich besteht die grundlegende Enttäuschung darin, dass ich kaum das Gefühl habe, eine Fortsetzung zu sehen. Es werden zwar alte Szenen aufgegriffen, aber sonst wenig altes. Lauter neue Orte zum Beispiel. Die Republik und was sie treibt hätte mich auch mehr interessiert als irgendein First Order. Usw. Dass die neue Republik einfach so weggehauen wird, halte ich daher auch für den größten Fehler. Im Grunde wurden damit ganz gehörig die Seile in die Vergangenheit gekappt, alles wofür man gekämpft hat ist zunichte gemacht. Jetzt kann ich Episode IV bis VI gucken und weiß: Ach, ist eh für'n Arsch.