Die "verhaltene Reaktion der Hardcore-Fans" (immer noch: welche?) hat bestimmt auch dafür gesorgt, dass Star Wars 7 ein dermaßen krasses Einspielergebnis an den Kinokassen erreicht hat.
Ich schreibe nicht unabsichtlich von den "
sogenannten Hardcore-Fans", weil ich den 1.) den Begriff nicht eingebracht habe und 2.) ihn ebenso wenig spezifizieren kann. Was ich aber ganz sicher weiß ist: man ist nicht automatisch
irgendeine Art von Fan, wenn man - wie auch viele andere Zuschauer - ins Kino geht, um einen als Blockbuster geplanten, intensiv beworbenen und vom Ruhm des Franchise profitierenden Film zu sehen.
Sprich: Einspielergebnisse lassen eine Aussage darüber zu, wie viele Leute ins Kino gegangen sind. Nicht darüber, wie nachhaltig sie beeindruckt waren oder auch nur darüber, wie zufrieden sie waren und schon gar nicht darüber, ob sie als bisherige Fans zufrieden waren oder zu Fans geworden sind.
Persönliche Eindrücke aus dem eigenen Umfeld sind ebenso unbrauchbar. Die Fans in deinem Umfeld hat die Fortsetzung gefallen, denen in meinem Umfeld nicht. Wollen wir jetzt allen Ernstes darüber streiten, wessen Umfeld aufgrund von Größe und Struktur am ehesten einen repräsentativen Eindruck vermittelt und somit eine objektive Aussage zulässt?
Objektiv ist eine Beobachtung des Fandoms, wie dieser durch die Fortsetzung(en) beeinflusst, verändert und geprägt wird. Dafür ist es jetzt aber noch zu früh - es sei denn, man möchte auf dem jetzigen Stand feststellen, dass es keinen Impakt gab.
Wie Marseille, Richthofen und Eddie Rickenbacker.
Die bekanntlich alle Figuren aus Star Wars oder wenigstens fiktive Charaktere aus Filmen sind. Weißt du was, schick mir doch bitte eine PM, wenn du wieder was zum eigentlichen Thema beitragen möchtest, dann schaue ich wieder in den Thread rein.
Das Klischee kommt von jenen Piloten, die es IRL erschaffen haben, Kampfpiloten sind relativ Jung - sportlich etc. wegen ihrer Reflexe - Reaktionsvermäögen etc.
Du verwechselst zu Propagandazwecken herausgegriffene und künstlich überhöhte Gestalten mit dem normativen Kriterien, die einen guten Piloten ausmachen. Klar ist es ein Klischee, aber muss es deshalb ein für Star Wars passendes Klischee sein? Ich finde nicht. Insbesondere deshalb nicht, weil das filmische Fundament es bereits anders gezeigt hat.
Zudem wirst du die sich schnell in Luftduelle auflösenden Begegnungen einer früheren Ära mit den koordinierten Luftoperationen unserer Epoche zusammen, wie sie in Star Wars übernommen wurden. Es wird letztlich wird es immer so sein, dass - gerade dann, wenn es echte Kämpfe gibt und man nicht nur seine Dienstzeit absitzt - gute Piloten eher etwas älter sein werden, weil nämlich nur gute Piloten überleben, was ja irgendwie eine Grundvoraussetzung fürs Älterwerden ist. Die Existenz vieler junger Piloten deutet in langen Friedenszeiten auf geringe Praxis und in Kriegszeiten auf den Zwang hin, jüngst erlittene Verluste auszugleichen.
In Bezug auf Star Wars bedeutet dies: Sicherlich werden beispielsweise Biggs und Porkins nach ihrem Tod in der Schlacht um Yavin durch junge Piloten ersetzt worden sein und niemand könnte sich daran stören, wenn es dann in der Staffel jüngere Gesichter gäbe. Aber auch diese Gesichter müssten dann nicht zwingend geleckte Schönlinge sein und erst recht nicht als Wunder am Steuerknüppel dargestellt werden.
Und noch einmal: Poe ist - wie ich bereits eingeräumt habe - als Einzelfall akzeptabel, weil es natürlich durchaus mal einen fotogenen jungen Piloten geben kann, der trotz seiner Jugend aufgrund einer Vielzahl geflogener Einsätze richtig gut geworden ist. Störend wird es - wohlgemerkt: für mich, Andere mögen es anders sehen - über die fehlende Diversifikation in der gesamten Besetzung und durch diese unsäglichen Leerstellen, aus denen Poe einfach mal so ohne Kratzer wieder auftaucht.
Wenn du dich über Milchgesichter (Luke) beschwerst
Luke
musste ein Milchgesicht sein, weil es der Entwicklungscharakter ist, an dem sich die Story der Episoden IV bis VI entlang hangelt. Das sollte eigentlich offensichtlich sein.
Aber was haben wir in Episode VII?
Finn ist angeblich von Kind an als effizienter, todesverachtender und gewissenloser Sturmtruppler gedrillt worden und entdeckt sowohl seinen Lebenswillen als auch sein Gewissen. So weit, so gut, daraus hätte man Großes machen können. Nur seltsam, dass er mit Entdeckung seines Überlebenswillens und seines Gewissen zum tolpatschigen Kasper wird und offenbar auf Schlag nicht nur alle praktischen Fertigkeiten (Bis auf die, den Abzug eines Blasters zu finden, wofür man aber kein Sturmtruppler gewesen sein muss ...) verlernt hat, sondern auch irgendwie auch überhaupt keine inneren Konflikte mehr mit sich herumschleppt, die ihn überhaupt erst zur Desertation bewogen haben. Wäre er irgendwo auf der Flucht lobotomisiert worden, würde ich das ja verstehen, aber so ist es einfach nur ganz schlechte Dramaturgie, der die Figur zum überholten Element des Comic-Relief-Afroamerikaner degradiert.
Rey hat sich ihr Leben lang durchbeißen müssen. Sie weiß, wie man überlebt und hat den unbestimmte Gefühl, dass das nicht der Sinn ihres Lebens sein kann. So weit, so gut, selbst ohne die Existenz der Macht wäre das ein plausibler Anschub. Aber dass sie beispielsweise ohne jedes Training sofort mit einem Lichtschwert (Ja, sogar ohne dass sie jemals eines auch nur in der Hand hatte!) ausreichend gut umgehen kann, um gegen ein an der selben Waffe und in etlichen Machtfertigkeiten geschulten (und in diesen angeblich sogar überdurchschnittlich potenten) Machtnutzer antreten zu können, ist inhaltlich kompletter Bogus und zeigt erneut die miese Dramaturgie, die ihr einfach keine Entwicklungszeit einräumt, wie Luke sie erhalten hat, der dann
trotzdem noch in seinem ersten Kampf gegen Vader scheitert, weil dieses Scheitern für die Entwicklung der Figur und des Films relevant ist.
Ich könnte ewig so weitermachen, aber ehrlich gesagt ist mir dafür meine Zeit zu schade, zumal ich keinerlei Absicht habe, irgend jemanden von meinen Ansichten diesbezüglich zu überzeugen. Mir ging es darum,
meine Ansichten darzulegen und zu begründen, was hinreichend geschehen ist, denke ich. Da ich zudem den Eindruck gewinne, dass es hier zunehmend nur noch um Befriedigung der Streitlust und Rechthaberei geht, bei der mir zu viele Nebenkriegsschauplätze aufgemacht und Nebelkerzen gezündet werden, bin ich erst einmal aus der Diskussion raus. Wer sich deswegen als Sieger fühlen möchte, kann das gerne tun.