Autor Thema: Es ist der Anwender und nicht die Waffe  (Gelesen 37009 mal)

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Offline Blutschrei

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #100 am: 8.11.2012 | 19:21 »
Zitat
In Deutschland legal?
Ich will es nicht zu breit auswalzen, daher nur mal schnell:
 Z.B. feststehende Messer mit bis zu 12 cm Klingenlänge (!).
Klappmesser mit bestimmten Öffnungs- und Verriegelungsmechanismen: Ohne Beschränkung der Klingenlänge und weitestgehend der -form.


Zum Thema sofortige Kampfunfähigkeit bzw. deren Nichteintritt kann ich dir die Tage ein paar Videos zusammensuchen, wenn du willst - Anfrage und Antwort per PN; so was muss dann wirklich nicht mehr mitten im Forum stehen.
Wie gesagt, ich bezweifel nicht, dass es möglich ist, wie in meinem Beitrag geschrieben, gibt es ziemlich viele Stellen, an denen schon 3-4cm "Tiefe" zum sofortigen Tod/Kampfunfähigkeit ausreichen, aber in der Praxis sieht es auch - wie im Thread bereits genannt, so aus, dass die Kämpfer meist mehrere Stichwunden von sich tragen und erstmal noch eine Weile vor sich hin bluten.

Zitat
Ich meine auch nicht die Behinderung im Ernstfall, sondern darum dass es einfach nervt. Ich trage ja auch nicht dauernd ein Taschenmesser (ok, meistens...), eine Taschenlampe und ein kleines Verbandskästchen mit mir rum, obwohl es gelegentlich ziemlich nützlich wäre.
Dein Argument ist also: Der Dolch ist viel besser als der Zweihänder, weil der Zweihänder nervt. Okay, überzeugt, ich nehm ab jetzt einfach ne Plastiktüte mit zum zelten, ein Zelt wäre viel zu nervig.
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Offline Dr. Shoggoth

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #101 am: 8.11.2012 | 19:29 »
Mit Ernstfall mein ich einen Kampf. Da ist eine ordentliche Kriegswaffe besser als ein Dolch. Das finde ich komplett logisch. Warum sollte jemand nicht einfach immer mit Zweihänder und Rüstung rumlaufen? Also auch beim Spaziergang, beim Einkaufen beim Essengehen etc... passiert so ja auch immer im Rollenspiel. Es gibt dadurch aber keine Daseinsberechtigung für einen Dolch. Du läufst ja auch nicht immer mit Stahlkappenschuhen (->Zweihänder) rum (gut, so Leute gibts auch...:)), obwohls eigentlich immer nützlich ist geschützte Zehen zu haben. Barfuß läufst du aber auch nicht rum, weil man schnell mal auf einen Spitzen Stein tritt. Also trägst du gemütliche Turnschuhe, die dich im normalfall Schützen (-> Dolch)
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Eulenspiegel

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #102 am: 8.11.2012 | 19:55 »
Und gerade mit Wuchtwaffen kann man durch Zertrümmerung des Brustkorbs oder der Bauchdecke quasi so ziemlich alles kaputt machen. Also ich halte den "One-Hit-Kill" für garnicht so unwahrscheinlich.
Mit der geeigneten Waffe halte ich den One-Hit-Kill auch für sehr wahrscheinlich. Aber eben nicht mit einem Stilette.

Es kommt eben ganz auf die Waffe drauf an, ob ein One-Hit-Kill wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist.

Der Dolch ist viel besser als der Zweihänder, weil der Zweihänder nervt. Okay, überzeugt, ich nehm ab jetzt einfach ne Plastiktüte mit zum zelten, ein Zelt wäre viel zu nervig.
Nein, das Argument war: Der Dolch hat einen Vorteil gegenüber dem Zweihänder, der beim RPG gerne vernachlässigt wird.

Es gab schon einen Grund, warum man in Adelskreisen häufig einen Dolch oder Degen, aber selten einen Zweihänder dabei hatte. - Und der Grund liegt nicht im Kampf sondern außerhalb des Kampfes.

Offline Blutschrei

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #103 am: 8.11.2012 | 21:08 »
Der Adlige...

... wurde erstens nicht hinter jeder Ecke von dämonisch besessenen Goblins des Todes überfallen.

... hatte zweitens wohl auch nicht die entsprechende Fitness und Ausbildung um einen Zweihänder zu führen.

... hatte ein Schloss, in dem man Dinge unterbringen konnte bzw auf Reisen die Befugnis, beliebig dinge zu requiieren.


Bei Alrik dem Söldner sieht das anders aus: Er ist Reisender, kann seine Gegenstände in der Regel nirgends sicher deponieren, sein Tageswerk besteht aus dem Kampf und er wird hinter jeder Ecke von dämonisch besessene Goblins des Todes überfallen. Warum sollte man in so einer Situation nicht mit dem Langschwert unterwegs sein?
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Offline Bad Horse

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #104 am: 8.11.2012 | 21:24 »
Der Adlige...

... hatte zweitens wohl auch nicht die entsprechende Fitness und Ausbildung um einen Zweihänder zu führen.

Wer denn bitte sonst? Weder Ausbildung noch Zweihänder sind wahnsinnig billig, und wenn das die effektivste Waffe ist, die man für Geld kaufen kann, dann nimmt man als entsprechend wohlhabende und privilegierte Person doch lieber die.

Und warum sollte ein Adliger - der immerhin genug zu essen und Zeit zum Trainieren haben dürfte - nicht fit sein?
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Eulenspiegel

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #105 am: 8.11.2012 | 21:28 »
... wurde erstens nicht hinter jeder Ecke von dämonisch besessenen Goblins des Todes überfallen.

... hatte ein Schloss, in dem man Dinge unterbringen konnte bzw. auf Reisen die Befugnis, beliebig dinge zu requiieren.
Richtig. Aber da gibt es mittlerweile auch viele RPG-Settings, wo das zutrifft.

Und wie ich schon sagte: Der Vorteil des Dolches/Degens liegt AUßERHALB des Kampfes. Er kommt logischerweise also nur dann zum tragen, wenn Kampf nicht all zu häufig ist.

Zitat
... hatte zweitens wohl auch nicht die entsprechende Fitness und Ausbildung um einen Zweihänder zu führen.
Hier verdrehst du Ursache und Wirkung: Wieso hatten viele Adlige eher eine Ausbildung im Degen als im Zweihänder genossen? Weil der Degen ihnen mehr Vorteile bot.

Die fehlende Ausbildung im Zweihänder und die vorhandene Ausbildung am Degen ist daher eher ein Zeichen dafür, dass der Degen den Leuten mehr Vorteile bot.

Zitat
Bei Alrik dem Söldner sieht das anders aus: Er ist Reisender, kann seine Gegenstände in der Regel nirgends sicher deponieren, sein Tageswerk besteht aus dem Kampf und er wird hinter jeder Ecke von dämonisch besessene Goblins des Todes überfallen. Warum sollte man in so einer Situation nicht mit dem Langschwert unterwegs sein?
Häh? Hat irgendjemand behauptet, dass der Söldner Alrik nicht mit dem Langschwert unterwegs sein soll?

Nochmal ganz langsam:
Degen hat Vorteil A. Langschwert hat Vorteil B.

Wenn ich jetzt verlangen würde, dass alle Leute mit Degen unterwegs sind, würde ich nur auf Vorteil A schielen und Vorteil B total vernachlässigen.
In RPGs dagegen wird nur auf Vorteil B geschielt und Vorteil A vollkommen vernachlässigt.

Es geht nicht darum, den Vorteil von B zu negieren. Es geht darum, dass es beide Vorteile gibt: Der Degen hat einen Vorteil und das Langschwert hat einen anderen Vorteil. Niemand hier verlangt, den Vorteil des Langschwertes zu ignorieren! Aber es wäre schön, den Vorteil des Degens auch zu beachten. (Disclaimer: OHNE den Vorteil des Langschwertes dabei außer Acht zu lassen.)

MadMalik

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #106 am: 8.11.2012 | 21:34 »
Und deswegen hat der Söldner ja auch nicht nur die Pike dabei, sondern auch noch den Katzbalger, damit er alle Vorteile geniesen kann. Statt das er sich nur die Waffe mit dem höchsten Damageoutput nimmt.  :)

Offline scrandy

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #107 am: 8.11.2012 | 22:40 »
Warum sollte eigentlich ein Schwert mehr Damageoutput haben als ein Dolch. Die beiden Waffen werden doch einfach nur für unterschiedliche Dinge gebraucht.
Der Waldfürst gibt, der Waldfürst nimmt.

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Offline Dr. Shoggoth

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #108 am: 8.11.2012 | 22:43 »
Eulenspiegel hat die richtigen Worte gefunden, das wollte ich sagen.
Die Daseinsberechtigung einiger Waffen liegt also nicht ausschließlich im direkten Kampf, sondern auch in ganz praktischen Gründen, die im RPG kaum zum tragen kommen.

Warum sollte eigentlich ein Schwert mehr Damageoutput haben als ein Dolch. Die beiden Waffen werden doch einfach nur für unterschiedliche Dinge gebraucht.

Kann man doch beide gut verwenden um jemanden zu verletzen, oder was für Aufgaben meinst du?
Bzw. was ist, wenn man das eine für die Aufgabe des anderen verwendet?

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Offline YY

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #109 am: 8.11.2012 | 23:38 »
Ich bin kein Experte, aber ist eine kurze MP nicht grundsätzlich besser als eine normale Pistole? Die Pistole ist aber einfach praktischer und reicht trotzdem aus um jemanden außer Gefecht zu setzen.

Die MP nicht unbedingt, aber spätestens für kompakte Sturmgewehre stimmt das so.

Hab schon öfter gelesen, dass Messer zu selbstverteidigung nicht wirklich nützlich sind, da sie wenig Mannstoppwirkung haben und bei Messerstechereien darum auch oft alle Teilnehmer verwundet sind.

Da scheiden sich die Geister.
Die meisten Filipino-Stile und deren westliche Ableger haben sog. "biomechanisches Schneiden" im Programm, d.h. Angriffe gegen Gliedmaßen, die darauf abzielen, Muskeln, Sehnen oder Nerven (und ggf. Knochen) zu durchtrennen und so dem Gegner die Mittel zum Angriff zu nehmen.

Wenn das sauber klappt, wirkt es auch unverzüglich, aber das Wörtchen wenn ist halt ein ziemliches Arschloch  ;)

Warum sollte eigentlich ein Schwert mehr Damageoutput haben als ein Dolch.

Was heißt Damageoutput? Schaden pro Zeit? Maximal erreichbarer Schaden?


Das Schwert richtet im Schnitt pro Treffer jedenfalls die schwereren Verletzungen an und macht es leichter, irgendeine relevante Wunde zu erzeugen.


"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Blutschrei

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #110 am: 9.11.2012 | 02:26 »
Zitat
Wer denn bitte sonst? Weder Ausbildung noch Zweihänder sind wahnsinnig billig, und wenn das die effektivste Waffe ist, die man für Geld kaufen kann, dann nimmt man als entsprechend wohlhabende und privilegierte Person doch lieber die.

Diejenigen, die ihn im Kampf eingesetzt haben: Doppelsöldner und Landsknechte, denn deren Leben hing davon ab. Der Adlige (wir reden von einem Adligen mit "Degen", somit gehe ich mal vom auslaufenden Mittelalter/Renaissance aus) _lässt_ kämpfen. Zumal das erlernen des Umgangs mit einem Zweihänder unmengen an Zeit verschlungen haben muss, während die Selbstverteidigungs-Basics mit dem Degen _verhältnismäßig_ "einfach" waren/sind.

Zitat
Und warum sollte ein Adliger - der immerhin genug zu essen und Zeit zum Trainieren haben dürfte - nicht fit sein?
Stimmt, das ist auch der Grund dafür, weshalb es in unserer Gesellschaft so wenig Übergewichtige und Diabetiker gibt.

Zitat
Und wie ich schon sagte: Der Vorteil des Dolches/Degens liegt AUßERHALB des Kampfes. Er kommt logischerweise also nur dann zum tragen, wenn Kampf nicht all zu häufig ist.
Okay, sorry mein letzter Post ging wieder in Richtung kampf, ich hab mich da in etwas verbissen. Aber: Was ist denn jetz der Vorteil außerhalb des Kampfes? Der Degen ist vielleicht etwas dezenter und bequemer, aber ist das ein "Vorteil"?

Zitat
Hier verdrehst du Ursache und Wirkung: Wieso hatten viele Adlige eher eine Ausbildung im Degen als im Zweihänder genossen? Weil der Degen ihnen mehr Vorteile bot.
Weil der Umgang mit dem Degen leichter zu erlenen war und das Degenfechten vermutlich damals schon einen prestigeträchtigen Ruf hatte? Vielleicht auch einfach, weil die Gefahren beim Training deutlich geringer waren?
Bestimmt aber auch, weil der Degen generell ein "Schmuckstück" und "Rangabzeichen" war, das man überall zur Schau tragen konnte.

Ich bezweifle, dass der Degen nennenswerte Vorteile gegen einen (gemäßigten) Zweihänder hatte. (Hier wäre auch nocht interesant, ob wir vom schweren "Zweihänder" oder vom zweihändig geführten "Langschwert" sprechen, denn ersteres hatte tatsächlich einen Nachteil in Duell-artigen Situationen, zweiteres jedoch keinesfalls.

Zitat
Die fehlende Ausbildung im Zweihänder und die vorhandene Ausbildung am Degen ist daher eher ein Zeichen dafür, dass der Degen den Leuten mehr Vorteile bot.
Ja, aber vermutlich nicht im Kampf. Ich würde den Degen mal eher als Trendwaffe bezeichnen.

Zitat
Warum sollte eigentlich ein Schwert mehr Damageoutput haben als ein Dolch. Die beiden Waffen werden doch einfach nur für unterschiedliche Dinge gebraucht.
Ich nehm das Langschwert, du den Dolch, wie nah denkst du, kommst du an mich ran, bevor sich die ersten Gliedmaßen verabschieden? ;)

Wenn ein Dolch mit voller Wucht auf die Schädeldecke herabsaust, hat man wohl noch eine ganz gute (so 30%?) Chance, dass er am Schädelknochen abgleitet/Abprallt. Wenn ein Anderthalb- oder gar Zweihänder, der vielleicht noch die Wucht der Parade mitnehmen konnte (mit dem Dolch übrigens nicht möglich, da Hebelwirkung fehlt) auf den Schädel saußst, dann wirds ziemlich unschön. Das Potenzial auch mit einem "unsauberen" Treffer ordentlich was kaputt zu machen, ist bei wuchtigen, großen Waffen schlichtweg höher.
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Offline Ludovico

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #111 am: 9.11.2012 | 08:22 »
Hach, wieder wurde so viel geschrieben.

Alleine, was jetzt schon wieder den Vergleich mit Dolch und Schwert und dem "Damageoutput" angeht:
Wenn man mit dem Dolch es erstmal geschafft hat, in Angriffsreichweite zu kommen, dann kann man mehrere Treffer landen, während das Schwert gerade mal einen hinkriegt... vielleicht. Denn wenn erstmal der Dolch in Reichweite ist, dann büsst das Schwert eines an Effektivität ein.

In einer Kampfrunde in den meisten Systemen hat ein Dolch aber einen Angriff und ein Schwert einen Angriff.

Zumindest ist allerdings gut zu lesen, dass es doch ein paar Systeme gibt, bei denen das Können nicht vollkommen ignoriert wird, wobei ich es mistig finde, dass die generelle Regel zu sein scheint "Größere Waffe = größerer Schaden".

@Blutschrei
Der Zweihänder war von Anfang nicht gerade eine sonderliche tolle Waffe. Ja, Doppelsöldner kämpften damit, aber schon vor dem 30jährigen Krieg war die Hauptaufgabe der Zweihänder Wanddeko zu sein. Das kam nicht von ungefähr.
Nichtsdestotrotz ist es leider eine der besten Waffen im RPG.


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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #112 am: 9.11.2012 | 08:35 »
Ein ungerüsteter Kämpfer mit einem Zweihänder zieht selbst bei absolutem Meistergrad gegen jeden mittelmäßigen Degenfechter in 100 von 100 Duellen den Kürzeren. Der Degen bot den wesentlichen Vorteil, dass man mit ihm abartig schnell fechten konnte, beim Nachteil einer nicht vorhandenen Rüstungsdurchdringung. Er bot darüber hinaus, aber ich vermute, das war eher nebensächlich, den Vorteil, das nach einem Duell des Öfteren beide Kombatanten auf den eigenen Füßen nach Hause gehen konnten.

Zweihänder waren fürs Getümmel gedacht, wenn die Formationen sich weitgehend auflösen, und für den Zweck waren sie extrem effizient.
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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #113 am: 9.11.2012 | 09:15 »
@Blutschrei
Der Zweihänder war von Anfang nicht gerade eine sonderliche tolle Waffe. Ja, Doppelsöldner kämpften damit, aber schon vor dem 30jährigen Krieg war die Hauptaufgabe der Zweihänder Wanddeko zu sein. Das kam nicht von ungefähr.
Warum war dann die Falx der Daker bei den Römern so gefürchtet? Archäologische Funde belegen, daß Legionäre, die an der Grenze zu Dakien stationiert waren, eigens ihre Rüstungen verstärken ließen.

Es stimmt zwar, daß von den Bihändern aus der frühen Neuzeit überwiegend Zeremonienwaffen erhalten sind, die als Deko an der Wand hingen; das dürfte aber eher mit dem Recycling von Altmetall zusammengehangen haben, als der Bihänder aufgrund neuer Kriegstaktiken zum Auslaufmodell wurde. Sprich: die Bihänder, die tatsächlich im Kampf eingesetzt worden waren, wurden hinterher eingeschmolzen und zu Degen, Dolchen oder Pflugscharen ;) verarbeitet.
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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #114 am: 9.11.2012 | 09:31 »
Ein ungerüsteter Kämpfer mit einem Zweihänder zieht selbst bei absolutem Meistergrad gegen jeden mittelmäßigen Degenfechter in 100 von 100 Duellen den Kürzeren.
Ich setze 5:1 auf den absoluten Meister.

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #115 am: 9.11.2012 | 09:32 »
Ich gehe nebenbei bemerkt davon aus, dass es sehr schwierig ist, jemanden im Kampf mit einem Zweihänder leicht zu verwunden. Man haut gegen ausreichend bewegliche Gegner des Öfteren vorbei, aber wenn man trifft, tut es weh.

Mit Saga oder einem System, das Saga erweitert, bildet man das vermutlich sehr gut ab. Ich schreibe heute abend mal was dazu, wie ich mir das vorstelle.

Ich setze 5:1 auf den absoluten Meister.

Und wie kommst du da drauf?
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Offline Ludovico

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #116 am: 9.11.2012 | 09:34 »
Der Falx hatte lt. Wikidedia eine Gesamtlänge zwischen 50cm - 130 cm. Wenn ich bei Wikipedia unter Zweihänder schaue, dann sehe ich dort unter Gesamtlänge etwas von ca. 170 cm.

Aber ich stimme auch mit Crimson King nicht überein. Der Degen kann viel öfters treffen und sicher auch verwunden, aber es wurde ja auch schon angedeutet, dass der Zweihänder weniger und auch unsauberere Treffer benötigt.

Da Rollenspielsysteme generell mit Runden arbeiten, in denen abhängig von den Charaktereigenschaften eine bestimmte Anzahl Angriffe zur Verfügung stehen und nicht von der Waffeneigenschaft, wird so das Bild doch etwas verzerrt. Die Waffeneigenschaft wirkt sich oft nur auf die Ini aus, also wer zuerst zuschlagen darf.

Das ist wieder ein Punkt, weshalb ich dafür bin, Waffenwerte abzuschaffen. Klar, habe ich jetzt gerade über die unterschiedlichen Eigenschaften des Stichdegens und des Zweihänders mitdiskutiert und diese auch anerkannt. Aber den Schaden, den diese Waffen anrichten, halte ich für vergleichbar. Der Degen trifft öfters und der Zweihänder trifft härter.

Persönlich kenne ich keine Alternative zum Rundensystem, um etwas Ordnung in Kämpfe zu bringen und deshalb sollten imho die Waffenwerte verschwinden.

ErikErikson

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #117 am: 9.11.2012 | 09:36 »
Ich setze 5:1 auf den absoluten Meister.

Weil der Meister ihn von hinten absticht.

Eulenspiegel

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #118 am: 9.11.2012 | 09:42 »
Ich bezweifle, dass der Degen nennenswerte Vorteile gegen einen (gemäßigten) Zweihänder hatte.
Laufe mal den ganzen Tag mit einem Langschwert und mit einem Degen herum. Dann bemerkst du den Vorteil des Degens. (Und ich spreche hier nicht unbedingt vom Gewicht sondern von der allgemeinen Unhandlichkeit des Langschwertes.)

Des weiteren behauptest du, ein Degen wäre leichter zu erlernen. (Was ich übrigens bezweifle.) Aber falls du Recht hast und der Degen leichter zu erlernen wäre, wäre das ein weiterer Vorteil des Degens.

Und der dritte Vorteil ist, dass bei vielen Anlässen ein Degen sozial akzeptierter ist als ein Langschwert.

Zitat
Ja, aber vermutlich nicht im Kampf.
Es gibt auch noch ein Leben außerhalb des Kampfes. Und gerade mit der Renaissance nahm das Leben außerhalb des Kampfes einen immer größeren Stellenwert ein und die Bedeutung des Kampfes ging immer weiter zurück. (Wie schon gesagt: Man kämpfte nicht mehr selber, man ließ kämpfen.)

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #119 am: 9.11.2012 | 09:44 »
Zitat
Das ist wieder ein Punkt, weshalb ich dafür bin, Waffenwerte abzuschaffen. Klar, habe ich jetzt gerade über die unterschiedlichen Eigenschaften des Stichdegens und des Zweihänders mitdiskutiert und diese auch anerkannt. Aber den Schaden, den diese Waffen anrichten, halte ich für vergleichbar. Der Degen trifft öfters und der Zweihänder trifft härter.

Das ist eine schöne Abstraktion, auch für den Schadensvergleich Dolch vs. Schwert oder ähnliches. Dummerweise hat sich in anderen Diskussionen hier gezeigt, dass gerade die "Realismus im Rollenspiel"-Fraktion mit Abstraktionen nichts anfangen kann. Die gehen von einem einzelnen Schlag aus, wenn eine Attacke gewürfelt wird, ich hatte schon einen ähnlichen Vorschlag wie du angebracht. Wenn man aber sagt: "Scheißegal, was die Realismus-Futzis denken, ICH weiß es eh besser", ist imho alles ok.  ;D

Pyromancer

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #120 am: 9.11.2012 | 09:47 »
Und wie kommst du da drauf?

Ich hab rudimentäre Kampferfahrung und hab gesehen und gespürt, was selbst Leute, die "nur" gut sind den mittelmäßigen so voraus haben.

Offline Crimson King

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #121 am: 9.11.2012 | 09:47 »
Aber ich stimme auch mit Crimson King nicht überein. Der Degen kann viel öfters treffen und sicher auch verwunden, aber es wurde ja auch schon angedeutet, dass der Zweihänder weniger und auch unsauberere Treffer benötigt.

Wenn genügend Platz zum Ausweichen vorhanden ist, trifft der Zweihänder überhaupt nicht. Das ist die Crux. Bei zweihändig geführten Langschwertern mag das anders aussehen, aber auch da vermute ich stark, dass die überlegene Geschwindigkeit des Degens den Ausschlag gibt.
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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #122 am: 9.11.2012 | 10:00 »
So langsam, wie es sich viele vorstellen, ist der Zweihänder gar nicht. Gerade gegen schnelle Ungerüstete ist es z.B. eine gute Technik, den Zweihänder mit der linken Hand über dem Kopf zu halten, und ihn mit der rechten Hand dann in die gewünschte Richtung zu bewegen:
Das verbraucht wenig Kraft, ist irre schnell und sobald sich der Gegner nähern will, rennt er in den Zweihänder. Ich habe jetzt bei YouTube auf die Schnelle leider nur Showkämpfe und keine Mittelalterkämpfe gefunden. Aber ein Degenfechter sieht gegenüber einem Zweihänder auf einer weiten Ebene recht alt aus.

Zum Zug käme der Degenfechter erst, wenn man im dichten Wald kämpft und/oder der Boden extrem uneben ist und man sich stellenweise abstützen muss.

Auf alle Fälle ist der Zweihänder nur dann eine langsame Waffe, wenn man weit damit ausholt, um gegnerische Piken oder Rüstungen zu zerschlagen. Im Kampf gegen Ungerüstete ist sie verdammt schnell.

Offline Grey

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #123 am: 9.11.2012 | 10:07 »
Der Falx hatte lt. Wikidedia eine Gesamtlänge zwischen 50cm - 130 cm. Wenn ich bei Wikipedia unter Zweihänder schaue, dann sehe ich dort unter Gesamtlänge etwas von ca. 170 cm.
Unter "Zweihänder" verstehe ich ein zweihändig geführtes Schwert, das vor allem durch Reichweite und Wucht gefährlich ist, und da fällt eine lange Falx für mich eindeutig drunter.

Persönlich kenne ich keine Alternative zum Rundensystem, um etwas Ordnung in Kämpfe zu bringen und deshalb sollten imho die Waffenwerte verschwinden.
OK, da deine Ansicht feststeht, sehe ich keinen Nährwert mehr im Diskutieren. Probier's aus. Das haben ein guter Freund von mir und ich unabhängig voneinander schon in unseren Eigenbau-Ansätzen gemacht. Schmeiß alle Waffenwerte raus, laß die Fertigkeit des Kämpfers allein entscheiden. Bei uns führte es lediglich zu total absurden, lächerlichen Szenen, aber vielleicht funktioniert es ja in deiner Runde.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Es ist der Anwender und nicht die Waffe
« Antwort #124 am: 9.11.2012 | 10:13 »
die Professionalität eines Kämpfers zeigt sich ja gerade darin, daß er in einer gegebenen Situation die geeignetste Waffe wählt.
äh nö, sie zeigt sich darin, das er effizienter handelt

Also meine grobe Idee waere folgende:
Man unterteilt Kaempfe in folgende Kategorien:
Extremer Fernkampf:Gewehrreichweite
Fernkampf:Pistolen, Wurfwaffen, etc.
Nahkampf:Schwerter, Stangenwaffen...
Extremer Nahkampf:Waffenlos


viel zu grob, btw Pistolen und Wurfwaffen sind Nahbereichswaffen.
Stangenwaffe und Schwert decken sehr verschiedene Bereiche ab, du musst mit Schwert sehr vielbesser sein um gegen den Speerkämpfer ne Schnitte zu sehen, sonst kommst du nicht ran.



 
Zitat
Als Beispiel:Der Hitman legt mit dem PSG auf ein weit entferntes Ziel an. Er kriegt einen Bonus fuer die Waffe.
Er wird ueberrascht von Polizisten, die ihn mit ihren Dienstpistolen im Fernkampf beschiessen. Die Waffe des Hitman ist fuer solche Feuergefechte nicht ausgelegt. Er verliert seinen Bonus und erhaelt einen Malus zusaetzlich von 1.
was für ein Unsinn, er hätte Probleme , wenn er Platzprobleme bekäme oder der Cop an ihm dran wäre, ansonsten wäre es überlegen und sofern Platz für es wäre, wäre er dem cop mit Gummiknüppel auch Waffentechnisch im Vorteil, Parieren, aufgestzter Schuss, 2handhiebwaffe

Der SL. Ggfs. steht das im Regelwerk drin.So weit so gut. Dann lese ich eine Anekdote, bei der ein Vollgerüsteter Kämpfer von einem ungerüsteten Kämpfer in einem Duell mit einem einfachen und schnellen Stich zwischen die Schlitze des Helmes besiegt wurde (So weit ich weiss, hatten beide Akteure einen vergleichbaren Kenntnisstand ihres Kampfstiles).
Da stellt sich mir dann die Frage: Wie tragbar ist diese Anekdote? Ist das ein allgemeines Problem für einen vollgerüsteten Gegner oder wurde der Gegner einfach nur überrumpelt(Patzer in der Verteidigung)?
Deswegen ja auch meine Frage: Gibt es eine Effizienzänderung wenn der gegnerische Stil geändert wird?
ich denke es war Glück, Überraschung maybe aber viel Glück oder der Kerl konnte John Silver als Aufwärmübung zerlegen.

Zugegebenermassen waere es eine andere Wahl, denn es ist kaum moeglich Waffen fuer alle Gelegenheiten mitzunehmen. Man muss bedingt durch seine Faehigkeiten seine Waffen waehlen.
Dolch, Speer, Schwert, Schleuder

Kampfmesser, Pistole, Sturmgewehr mit Granatwerfer
Durch diese Flexibilität kann man aber auch simulieren, dass Hellebarden in engen Gängen nicht ausholen können und deswegen Nachteile haben oder ähnliches.
aber immer noch zustossen, haken was gegen Messerkämpfer bevorzugt sein dürfte


... hatte zweitens wohl auch nicht die entsprechende Fitness und Ausbildung um einen Zweihänder zu führen.
möglich, wahrscheinlich aber eher als Alrik der Söldner



Zitat
... hatte ein Schloss, in dem man Dinge unterbringen konnte bzw auf Reisen die Befugnis, beliebig dinge zu requiieren.
ersteres vielleicht, 2tes definitiv nicht.


Zitat
Bei Alrik dem Söldner sieht das anders aus:
Er wird vonMorgens bis abends gedrillt in Formation zu funktionieren, rechts, links geradeaus, etwas den Feind abzuwehren und 5 minuten die Pikenspitze in die richtige Richtung zu halten.

er sieht seinen adligen Hauptmann in Platte mit Stangenaxt trainieren, er sieht die schwergerüsteten Doppelsöldner mit Zweihänder und Helmbarte fürs Feld trainieren.

Zitat
während die Selbstverteidigungs-Basics mit dem Degen _verhältnismäßig_ "einfach" waren/sind.
wie kommst du jetzt darauf?
 
Zitat
Der Degen ist vielleicht etwas dezenter und bequemer, aber ist das ein "Vorteil"?
ist es ein Vorteil der Pistole gegenüber demMG?

Wenn man mit dem Dolch es erstmal geschafft hat, in Angriffsreichweite zu kommen,
Wenn?

Zitat
dann kann man mehrere Treffer landen, während das Schwert gerade mal einen hinkriegt
wie kommst du darauf?
@Bad Horse

Weil der Zweihänder gegen gerüstete Gegner nicht sehr effektiv ist. Weshalb die Ritter die Poleaxe bevorzugten

Weil der Degen ihnen mehr Vorteile bot.
der Degen ist eine Zivilwaffe, leicht bequem für den Hof
Ich setze 5:1 auf den absoluten Meister.
nur?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”