Die NWoD geht mit der God Machine Chronicle Wege, die ich leider nicht so mag. Die Regeln finde ich in einigen Teilen sehr gelungen, wobei es mir sehr schwer fällt mich an die Conditions zu gewöhnen. (Ich erinnere nur an die Jubelschreie nach den Condition-Cards im WW Forum.) Was die God-Machine an sich betrifft, finde ich sie zu prominent eingestellt. Für mich war (und wird sie hoffentlich bald wieder sein) die nWoD ein riesiger Spielplatz voller Möglichkeiten. Das Urban-Mystery/-Horror Feeling kam wunderbar rüber und die vielen kleinen Antagonisten und Plots hatten eine große Wirkung. Durch die God-Machine, die Mensch und Tier, Zeit und Leben in allen Bereichen kontrollieren kann, verkommen die kleinen Dinge zum marginalen Etwas - denn in der Spielererwartung wird ab jetzt die God-Machine immer mitschwingen. Die God-Machine hat nun so etwas wie einen Käseglocken-Effekt, dank ihrer umfassenden Präsenz. Es ist als ob nun alles was ich mir ausdenke, irgendwann in Richtung God-Machine gedacht werden sollte um episch zu sein. Wenn ich sie als SL nicht vorkommen lasse, wird sich die Frage nach ihr trotzdem jedes Mal stellen. Auch dann, wenn ich allein nur mal den Regelteil der GMC anschauen möchte - frei nach dem Motto: Denke jetzt nicht an einen rosa Elefanten.
Dieser Thread belegt vielleicht, was ich genau meine:
http://forums.white-wolf.com/default.aspx?g=posts&t=75926Hier wird die GM als ein "behind the scene antagonist" gewünscht. Es wird nach dem "big scheme" gefragt. Die God-Machine stellt mir da zu viel in den Schatten. Die kleinen Plots sind nun nur noch Vorstufen im großen Spiel der Erwartungshaltungen. Monsterjagen bei Hunter wird ab jetzt von diesen Fragen begleitet: "Werde ich nur benutzt?" "Was ist moralisch richtig, falsch und vor allem real?" "Werden vielleicht auch die Monster benutzt?" - und zuletzt im schlimmsten Falle aus dem Off von Spielerseite: "Na, wann kommt endlich der Hinweis auf Zahnräder, Hebel, Roboter und Transdimensional-Engel/-Dämonen?"
Vielleicht brauche ich nur etwas Zeit, mich an den neuen Stil zu gewöhnen, aber ich wünsche mir die NWoD eigentlich wieder weniger matrix-mäßig und dafür mythologischer, magischer, subtiler und freier.
Bei Demon wird der GMC-Stil natürlich weiter gepflegt. Die neuen Demons sind nach meinen Informationen gefallene "Engel", ehemalige verlängerte Arme der God-Machine - jetzt aber vom "Borgkollektiv" getrennt. Sie gehen nun voll in ihrer Scheinidentität auf, denn diese Scheinidentität ist nun real - dank der GM. Demons leben von nun an in dem Zwiespalt zwischen dem ganz normalen Leben, ihrem "Cover", und dem Wissen und der Bedrohung durch die God-Machine. Verwenden sie ihre (gerüchteweise großen) Fähigkeiten, so kann die GM das unter Umständen spüren - besonders wenn die Demons an Cover verlieren. Am Schluss ist die Rettung womöglich mit einem "Deal" möglich, indem der Demon durch die Übernahme eines Menschen eine neue Identität und damit Cover erhält.
Vampire the Requiem scheint wahrscheinlich ganz großartig zu werden und wird nur wenige Anleihen der God-Machine beinhalten, zumindest wenn man den Entwicklern glauben schenken darf. Die Previews der Disziplinen waren erstaunlich cool und sie haben nicht sehr viel am Hintergrund geändert bisher. Die Clans und Convenants sind noch alle erhalten - obwohl es nun "Lancea et Sanctum" heißt.
Hier sind einige Previews enthalten:
http://whitewolfblogs.com/blog/category/vampire-the-requiem/Voraussichtlich wird mir Blood & Smoke sehr viel Freude bereiten. Wenn ihr Tipps für mich habt, wie ich mit der für mich verkorksten God-Machine an sich umgehen kann, immer gern her damit.
Bin auch gespannt, ob das einige von euch ähnlich oder ganz anders sehen als ich.