Warum würzen wir die settings mit Monster und Magie? Welchen Gewinn generieren wir daraus?
Ich kann nicht sagen, warum geradezu der Zwang zum Übernatürlichen bestehen zu scheint.
Wenn ich selbst Settings erstelle, überlege ich mir im Vorfeld ziemlich genau, ob ich übernatürliche Elemente brauche oder nicht - und für das Allermeiste fällt die Antwort negativ aus.
Freilich sind da auch mal Sachen dabei, die genau wie beschrieben "XYZ - aber mit Zombies!" sind. Da ist das aber auch Kern der Sache und nicht zwanghaft reingepresstes Beiwerk.
Ich finde stark verregelte Magie insbesondere in SC-Händen sterbenslangweilig.
Wenn ich ein Magiebuch eines beliebigen klassischen Rollenspiels in die Hand nehme, kommt da alles auf, aber kein
sense of wonder.
Und weitergehend: Warum wollen wir nicht die reale Welt bespielen? Was spricht dagegen?
Aus meiner Sicht nichts.
Nur weil es sich um unsere Welt handelt, bin ich doch noch lange nicht im Genre festgelegt (!).
"Larger-than-life", Schwarz-Weiß, Action - das geht "hier" auch.
Spielen in unserer Welt heißt doch nicht Zwang zu Realismus, Moralkeule, Langeweile etc. pp..
Und Aussagen in die Richtung "Kenne ich schon alles" oder "Da kann ich ja auch vor die Tür gehen" kann ich gar nicht nachvollziehen.
Dafür ist unsere Welt viel zu vielseitig und vielschichtig und dafür gibt es hier viel zu viele Dinge, die ich wohl nie tun werde und Orte, die ich wohl nie sehen werde.
Zuletzt:
Ich finde es bisweilen sogar recht angenehm, dass man sich so problemlos aus der Realität bedienen kann.
Für unsere Polizeirunde in L.A. habe ich mir z.B. ein Organigramm von der Homepages des LAPD gezogen und wir haben ziemlich viel mit Streetview u.Ä. gearbeitet - das war richtig klasse, gerade für mich als vorbereitungsfaulen SL.
Wobei unter meinen Spielern auch kein Spinner ist, der dann alles 100% genau nachrecherchiert und mit irgendwelchem "Das ist aber eigentlich ganz anders"-Geschwafel ankommt.