Ich finde Star Trek 12 ist ein ziemlich guter Film. Und ich finde auch, dass es ein ziemlich guter Star Trek Film ist.
Ich gönnen natürlich jedem seine eigene Meinung. Aber was von manchen Fans als angebliche Logiklücken herausgepickt wird finde ich teilweise merkwürdig.
Ich bin schon seit Kinder und Jugendtagen Star Trek Fan und habe so ziemlich alles gesehen und gelesen was jemals veröffentlicht wurde. Ich musste bei Star Trek 11 ziemlich Schlucken nachdem Sie den Vulkan gesprengt haben. Aber das ist ja nun auch schon etwas her.
Aber Star Trek 12 funktioniert toll. Die Geschichte ist spannend. Dadurch, dass man im letzten Film so auf die Pauke gehauen hat hält man als Zuschauer auch einiges für möglich.
Der Film hat auch mehr Handlung, Themen und Charakterentwicklung als viele andere Unterhaltungsfilme.
Meiner Meinung muss ein Film auch nicht alles erklären. Solange es sich der Zuschauer erklären kann. Früher hat man als Star Trek Zuschauer auch eine Erklärung für das gesehene gesucht.
Ok was im einzelnen die Explosion in der Bibliothek Forschungsstätte für fortgeschrittene Technologie
auslöst ist etwas unklar. Das bisschen Material ohne Verdämmung passt nicht.
Bei einem Anschlag auf eine Bibliothek den allgemeinen Notstand in der Sternenflotte aus zu rufen passt nicht.
Wenn man bedenkt wie abgeschirmt schon heute Terrorprozesse ablaufen und wie abgeschirmt ein solches Treffen Heute ablaufen würde fragt man sich schon wie es zum nächsten Anschlag kommen konnte. Da schimmert einfach der gesellschaftliche Optimismus durch der die Serie und die Filme prägt.
Der ganze Raumflug bei Star Trek basiert auf der nahezu unbegrenzten Energie durch Verwendung von Antimaterie. Abgesehen davon hat Harrison ja auch Zugang zu dem geheimen Wissen der Sektion 31.
Es handelte sich bei dem Anschlagsziel ja auch nicht um eine Bibliothek. Kirk wundert sich ja auch welchem Zweck dies dienen würde. Da das sprengen eines normalen Archives keinen Datenverlust zur Folge hätte.
Markus ruft zur Jagd nach Harrison aus, weil ihm damit seine „Supersoldate“ außer Kontrolle geraten ist. Dessen Flucht nach Kronos bietet ihm ferner die Chance den Krieg mit den Klingonen zu seinen Bedingungen auszulösen. Markus lenkt mit der ganzen Aktion auch von seinem Plan ab. Er ist eigentlich der interessantere Schurke, weil seine Motive und Bewegründe verständlich sind.
Brauchen wir noch Spoiler? Naja, vorsichtshalber:
Zu "Enterpries unter Wasser": Das wird ja von Scotty kurz angerissen. Jetzt könnte man sich natürlich fragen, ob eine strahlunsabweisene Hühle mit Panzerung wirklich so arge Probleme mit Salzwasser bekommt oder ob Scotty nur überreagiert (wie es ja gern dargestellt wird) - aber thematisiert wurde es immerhin.
Zum Transporter: Ja, das Teil ist übel. Aber auch hier wird ja zumindest erwähnt, dass es ein Teil dieser ominösen "fortschrittlichen Technologie" ist. Das Wissen darum geht dann mit Khan halt unter
Was ich viel merkwürdiger als alle Tech-Diskussionen (die ich bei ST immer müßig fand) empfinde ist Spocks merkwürdige variable Ansicht bezüglich Auslegung der obersten Direktive.
Dem Volk ein Artefakt zu klauen, um sie vom Vulkan wegzulocken: Pfui!
Mit der Enterprise aus dem Wasser aufsteigen: Böse! Seehr böse!
Zu verhindern, dass der Vulkan ausbricht: äääh.....
Das wird in der Tat thematisiert in der Nachbesprechung, aber merkwürdig ist das für einen logisch handelnden Vulkanier trotzdem.
...
Meh. Das Wortspiel "Vulkanier im Vulkan" war mir bisher noch gar nicht aufgefallen.....
Das Transwarpbeamen wurde ja im letzten Film aus der Zukunft des Prime-Universums eingeschleppt und anschließend die Formel von Starfleet beschlagnahmt. Anscheinend genauer von Sektion 31. Deshalb kann Harrison sie nutzen die Enterprise Crew nicht. Durch Harrisons Anschlag wurde möglicherweise sichergestellt, dass die Wissenden von Sektion 31 ausgelöscht wurden.
Im Roman zum Film wird auch erläutert, dass Harrison nicht den ganzen Weg in einem Stück zurückgelegt hat. Außerdem wird auf das Risiko der Technologie hingewiesen. Weswegen man ziemlich abgebrüht sein muss sie so zu benutzen.
Ohnehin muss man die technologische Entwicklung ganz anders betrachten, nachdem ein mit borgtechnik modifiziertes Schiff aus der Zukunft in Film 11 sowohl den Klingonen als auch der Föderation gezeigt hat, dass deren technologsicher Standard nicht gut genug ist.
Das die Enterprise unter Wasser parkt ist in der Tat erstaunlich. Vielleicht hat man den Ozean erforscht. Für den Film war es aber sicher gut zu zeigen, dass die neue alte Enterprise in der Atmosphäre eingesetzt werden kann. Das taucht ja später im Film wieder auf.
Der wichtigste Punkt an der Direktive ist ja, dass man die kulturelle Entwicklung einer Präwarpzivillisation nicht beeinträchtigen darf. Dass Spock insbesondere bei dem Bewahren einer Zivilisation vor dem Aussterben etwas zugänglicher ist, kann man ja nachvollziehen.
Der Film ist meiner Meinung nach sowohl für Gelegenheitszuschauer als auch für detailverliebt Fans ganz großes Kino.