Autor Thema: Apps - die Publikationsform der Zukunft?  (Gelesen 2919 mal)

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Offline jcorporation

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Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« am: 1.01.2013 | 21:44 »
Ich hab darüber gebloggt und würde das Thema auch gerne hier diskutieren.

Apps - die Publikationsform der Zukunft?

Zum Jahresende will ich noch ein paar Gedanken loswerden und in die Zukunft blicken. Es geht um Apps für Rollenspiele und zwar nicht nur um kleine, hilfreiche Addons, sonder um die App als Ersatz für Bücher und PDFs.

Momentan gibt es am Markt das klassische Buch das viele einfach wegen der Haptik bevorzugen. Man kann wunderbar darin schmöckern und es überall mitnehmen. Problematisch ist es nur, wenn man Regelmonster bevorzugt und eigentlich zig Bücher zur Spielrunde mitbringen muss.

Mittlerweile gibt es aber auch viele Rollenspiele als PDFs. Sie enstprechen oft eins zu eins den Büchern, bieten aber den Vorteil der Durchsuchbarkeit und Links im Dokument, was manuelle Verweise und einen Glossar überflüssig macht und man nicht mehr ganz so viel im Buch blättern muss, bis man die richtige Stelle gefunden hat. Dank dem Tablet-Boom gibt es mittlerweile auch günstige und schicke Anzeigegeräte, die auch bei einer Spielrunde nicht stören. Wichtige Abschnitte kann man zudem einfach am heimischen Drucker ausdrucken. Zudem kann der Verlag in PDFs Erratas einarbeiten und schnell publizieren.

Zudem gibt es Tools für Rollenspiele, Charaktergeneratoren und Zufallsgeneratoren sind wohl die prominentesten. Besonders bei komplexeren Regelwerken werden sie gerne eingesetzt. Zufallsgeneratoren helfen oft dem Spielleiter, der dann nicht mehr zig Zufallstabellen per Hand auswürfeln muss, um irgendeinen Gegenstand, NSC oder Ort zu erschaffen.

Eine App kann zwar nicht die Haptik des Buchs ersetzen, aber die Funktionalität der PDFs und der Tools in eine zentrale Plattform zusammenführen. Mir schwebt dabei eine App mit allen Texten und interaktiven Funktionen vor: Benutzerdefinierte Lesezeichen, eine vernünftige Suche, kontextbezogene Hilfen, interaktive Tabellen und Karten. Das schöne an einer App ist, dass sie schnell mit Updates versorgt werden kann.

Plattformen um Apps zu vertreiben gibt es auch genug, vielleicht schon zuviel: Chrome Webstore, Firefox Marketplace, Apples Appstore, Androids Play und Amazons Appstore. Über diese Plattformen kann man seine App auch verkaufen und es gibt die Möglichkeit von In-App-Käufen, also um innerhalb der App z.B. Abenteuer, Settingerweiterungen, etc anzubieten. Man kauft sich quasi mit der App das Grundregelwerk und kann dann einfach nach Bedarf Zusatzmaterialen dazukaufen.

Für mich sind PDFs nur der erste Schritt Richtung Digitalisierung der Spielmaterialien. Eine App kann den Weg konsequent weitergehen und alle Informationen und Tools an einem Ort bündeln. Sicherlich wird eine App nie die Bücherfreunde befriedigen, aber sie hat definitiv das Potential PDFs zu beerben.
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Offline bibabutzelmann

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #1 am: 1.01.2013 | 21:50 »
Ich wüsste nicht ob es wirkliche Apps gibt, also Regelwerke mit Zusatzangeboten wie Würfelprogrammen, Zufallsprogrammen und dergleichen. Ich denke aber der Vertrieb als E-Book könnte gerade für "kleinere" Anbieter interessant sein. Hat da schon jemand Erfahrung zu?
<=  GUTMENSCH !

Offline jcorporation

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #2 am: 1.01.2013 | 21:53 »
Also eine App gibts auf jeden Fall :D Aber wir reden ja über die Möglichkeiten, die die Zukunft bringt.

eBook ist wieder was ganz anderes wie ne App, das würde ich mit PDF gleichsetzen.
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Offline bibabutzelmann

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #3 am: 1.01.2013 | 21:57 »
Was für Apps gibts denn da?

Ich finde ein E-Book wesentlich komfortabler als ein PDF. Dementsprechend ist auch die Bereitschaft dafür zu zahlen meist höher, oder?
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Offline jcorporation

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #4 am: 1.01.2013 | 22:01 »
Schon klar das man für bessere oder komfortablere Sachen eher Geld liegen lässt. Trotzdem gehts hier nicht um E-Books sondern um Apps ;)

Ich wollte hier eigentlich keine Werbung machen, aber wenn danach fragst: http://spacepirates.jcgames.de/html5app/index.html
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Offline bibabutzelmann

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #5 am: 1.01.2013 | 22:19 »
Ah OK, gut dann meine Antwort: Das wird nicht die Publikationsform der Zukunft werden. Allein schon deshalb nicht, weil der Rollenspielmarkt dafür ungeeignet ist um auf diese Weise mehr Geld zu scheffeln als mit dem klassischen Buch. Da liegt bei diesem doch überschaubaren Markt die Gewinnspanne eindeutig höher.
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Offline Bad Horse

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #6 am: 1.01.2013 | 22:22 »
Ich denke mal nicht, dass Apps das Regelwerk ersetzen werden, aber vielleicht als Ergänzung durchaus sinnvoll sind.

Gerade bei komplexeren Systemen ist eine Charakterbau-App bestimmt eine gute Idee. ;) Oder eine interaktive Kartenapp mit GM- und Spieler-Layern für Dungeons als Ergänzung zum Abenteuer; bzw. - noch besser - ein Tool, mit dem man solche Karten ohne größeren Aufwand erstellen kann.

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Taschenschieber

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #7 am: 1.01.2013 | 22:34 »
Eine App kann auch einfach eine digital aufbereitete Form des Regelwerks wie jc seine App für Space Pirates sein, die es erleichtert, darin zu navigieren.

Offline Steffen

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #8 am: 1.01.2013 | 22:52 »
Wie ich schon in deinem Blog geschrieben habe: Ich finde Apps sehr sinnvoll. Wie gerne würde ich durch das DSA-Regelwerk blättern und die Vor- und Nachteile, die ich haben will, einfach anklicken und am Ende den ausgefüllten Charakterbogen vor mir haben!

Auch in Spielen mit Zufallstabellen (Fiasko, IaWA, etc...) wäre das eine sehr coole Sache.

Ich sehe aber praktische Schwierigkeiten. Mit .pdf, .mobi und .epub kommt der geübte InDesigner ja noch gut zurecht, aber wie soll man eine App bauen? Da fehlt einfach das Können (außer bei dir, chapeau!).

Taschenschieber

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #9 am: 1.01.2013 | 23:00 »
Außerdem: Software ist zeitaufwändiger, ergo teurer, als einfacher Text.

Offline jcorporation

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #10 am: 1.01.2013 | 23:01 »
Wieso sollte es mit Fluff schwierig werden? Durch Funktionen wie In-App-Käufe könnte man sich z.B. spontan Settingerweiterungen oder Abenteuer dazukaufen.

Das die App kein typischer Layouter erstellen kann ist klar, aber es gibt ja durchaus Design Leute die in digitalen Medien unterwegs sind und z.B. komplexe Homepages bauen, die würden bestimmt auch eine App hinbekommen, mit den richtigen Frameworks.

Außerdem: Software ist zeitaufwändiger, ergo teurer, als einfacher Text.
Aber evtl dann auch komfortabler und damit besser?
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Offline migepatschen

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #11 am: 2.01.2013 | 09:23 »
Aber evtl dann auch komfortabler und damit besser?
Hängt auch ein bisschen davon ab wieviele platformen unterstützt werden sollen.
Optimierungen für Smartphone (Bildschirmgröße) damit man unterwegs was lesen kann, Tabletversionen und vielleicht auch noch eine "App" für Desktop-Betriebssysteme damit man sie am Spieltisch mit dem Laptop nutzen kann (richtige Tastaturen haben Vorteile) der dann ja auch einen zweiten Monitor haben kann für die Präsentation der Handouts.
Ach so, ich würde dann auch gerne zwischen der unterschiedlichen Hardware wechseln können. Muss jetzt nicht fließend sein der Wechsel, aber schmerzfrei und ohne großen Aufwand. Sprich eine Anbindung an z. B. populäre Cloud-Speicher wäre gut.

Wo Du schon "Design Leute die in digitalen Medien unterwegs sind" angesprochen hast, vielleicht bekommst Du all das in HTML5 + JavaScript gegossen und kannst mit geringen Aufwand IOS, Android und die modernen Desktop-Browser abdecken.

Offline Evil Batwolf

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #12 am: 2.01.2013 | 09:40 »
So in die Richtung digitale Unterstützung gehen ja auch das Online-SRD von Pathfinder oder auch roll20 oder fantasygrounds. Es tut sich also schon was...

Offline Boba Fett

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #13 am: 2.01.2013 | 10:06 »
Kurz gesagt:
Ich finde Apps könnten das Rollenspieldasein durchaus vereinfachen.
Charakterverwaltung, Kampfablauf, Schadens-/Zustandsverwaltung für alle Mitspieler,
Kampagnen und NSC Verwaltung für den Spielleiter...
Ausserdem vielleicht sogar sowas wie eine "tabletoppige" Verwaltung der "wo bin ich" Frage, mit Karten-Management für den Spielleiter.

Wenn jeder am Spieltisch ein Smartphone oder ein Tablett hat, wäre das eine immense Erleichterung...

Allerdings sehe ich das immer als Angebot, niemals als "muss" bedingung.
Man sollte ein Pen&Paper Rollenspiel immer auch als solches spielen können.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline DARTH EVI

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #14 am: 2.01.2013 | 10:35 »
Für SR gibts bereits auch eine App für Smarthphones und Tablets, kann als Würfelgenerator benutzt werden, Chars die vorher mit nem Chargenerator digital erfasst wurden und eingebunden wurden können abgerufen werden, außerdem gibt es noch nen index mit Suchfunktion für Ausrüstung ;)
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Offline Ikarus

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #15 am: 2.01.2013 | 10:42 »
Vielleicht nicht ganz Gegenstand der jetzigen Diskussion, aber dennoch passend zum Thread-Titel:

Ist eigentlich eine Tanelorn-App geplant oder gibt es die vielleicht schon?

Ich lese nämlich häufig Forumseinträge über das Smartphone und bin leider ständig am rein und rauszoomen, da die Internetseite nicht für kleine Displays geeignet ist.

Ich für meinen Teil würde so eine APP sehr begrüßen.


Offline jcorporation

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #16 am: 2.01.2013 | 12:20 »
Wo Du schon "Design Leute die in digitalen Medien unterwegs sind" angesprochen hast, vielleicht bekommst Du all das in HTML5 + JavaScript gegossen und kannst mit geringen Aufwand IOS, Android und die modernen Desktop-Browser abdecken.
Ich selber schreibe meine App aus genau diesem Grund in HTML5+JavaScript. Technisch ist es möglich damit fast alles umzusetzen, wenn man sich auf wirklich moderne Browser beschränkt und alte iOS und Android Versionen nicht unterstützt.

Ach so, ich würde dann auch gerne zwischen der unterschiedlichen Hardware wechseln können. Muss jetzt nicht fließend sein der Wechsel, aber schmerzfrei und ohne großen Aufwand. Sprich eine Anbindung an z. B. populäre Cloud-Speicher wäre gut.
Ich denke das ist fast ein Muss, besonders wenn man auf eine Wepapp setzt. Wobei dann Verlage wohl lieber ihre eigene Cloud anbieten werden. Daten der User sind ja wertvoll und könnten statistisch ausgewertet werden.
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Taschenschieber

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #17 am: 2.01.2013 | 12:52 »
Aber evtl dann auch komfortabler und damit besser?

So schön das auf den ersten Blick klingt, zumindest mir persönlich gehen schon Vollfarbenbände auf den Keks, auch wenn sie zweifellos "besser" sind als Schwarz-Weiß-Bände. Und immer teurere Publikationsformen machen das Hobby nicht einsteigerfreundlicher. So sehr ich mir persönlich bessere Digitalversionen wünsche (schon Epub statt PDF wäre ein Segen), der imho richtige Weg sind dediziert einsteigerfreundliche, günstige Produkte, die dafür dann auch nicht groß bei der Aufmachung protzen müssen wie z. B. die GERTA.

Offline blackris

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #18 am: 2.01.2013 | 13:01 »
Ich würde es sehr interessant finden, wenn Rollenspielbücher vermehrt als eBook vertrieben werden fürden. Aber Apps? Das ist schon allein deswegen uninteressant, weil das lesen auf dem Bildschirm bedeuten würde.

Offline migepatschen

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #19 am: 2.01.2013 | 13:32 »
Ich bin ehrlich gesagt kein Fan davon, für jedes Online-Angebot eine App zu installieren. Es wäre mir lieber, wenn Homepage-Betreiber endlich ihre Seiten für Mobilgeräte anpassen würden als mit Apps aktiv zu einer weiteren Fragmentierung des Internets beizutragen. Aus Nutzersicht wäre das in jedem Fall die bessere Lösung und dürfte auch weniger Aufwand machen.
+1

Wobei dann Verlage wohl lieber ihre eigene Cloud anbieten werden.
-1
Wobei die Frage ist ob sich das für die kleinen Verlage lohnt. Und jemand muss die Daten dann auch auswerten und wissen wie das geht.

Fassen wir also mal kurz zusammen, es gibt einen potentiellen Markt für ein Framework mit dem RSP-Bücher als Apps zur Verfügung gestellt, mit Updates versorgt und um interaktive Elemente erweitert werden können. Außerdem wäre ein optionaler Service zur Nutzerdatenerfassung und Auswertung für die Verlage schick.
So was in die Richtung?

Offline Skeeve

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #20 am: 2.01.2013 | 15:48 »
Kurz gesagt:
Ich finde Apps könnten das Rollenspieldasein durchaus vereinfachen.
Charakterverwaltung, Kampfablauf, Schadens-/Zustandsverwaltung für alle Mitspieler,
Kampagnen und NSC Verwaltung für den Spielleiter...
Ausserdem vielleicht sogar sowas wie eine "tabletoppige" Verwaltung der "wo bin ich" Frage, mit Karten-Management für den Spielleiter.

Wenn jeder am Spieltisch ein Smartphone oder ein Tablett hat, wäre das eine immense Erleichterung...

Allerdings sehe ich das immer als Angebot, niemals als "muss" bedingung.
Man sollte ein Pen&Paper Rollenspiel immer auch als solches spielen können.

Also einerseits stimme ich da mehr oder weniger zu, andererseits:
* als Spielleiter nur mit Handy und ohne Tablett (und mein Netbook mit Maus in der Fantasy-Runde auf dem Tisch... Naja  :( ) falle ich da sowieso schon irgendwie raus

* wie groß ist so ein Tablett? um mich rum liegen immer:
  • das Regelwerk (meist die falsche Seite aufgeschlagen, da auf einem Rechner suchen zu können hätte was, aber dafür reicht ein PDF (oder ein eBook, wenn ich denn damit was anfangen könnte))
  • das andere Buch mit Monstern und Regelweiterungen (um die drei bis vier verschiedenen Arten von Gegner bei einer Begegnung zu "verwalten" habe ich mir vor dem Spielabend deren Daten auf Karteikarten geschrieben (die wichtigsten Werte: "Bewegungsweite", "Parade", "Robustheit" in groß ganz oben, der ganze Rest (Stärke, Geschicklichkeit und die Fertigkeiten usw.) kleiner da drunter) und an die Karteikarten werden auch die Inikarten gelegt, damit auch die Ini der NSCs für alle gut sicht- und erkennbar ist)
  • ein oder zwei A4-Zettel mit dem aktuellen Abschnitt des Abenteuers
  • ein A4-Zettel mit Namen- und/oder anderen Zufallslisten
  • einen A4-Zettel oder -Block für Notizen...
  • ...
... und theoretisch habe ich alles im Überblick.  :)

  • Das Tablett zeigt entweder gerade das falsche Dokument an oder wenn man mehrere Fenster anzeigt, dann werden die einzelnen Fenster zu klein um noch alle wichtigen Infos gut lesbar darzustellen.
  • Was auf dem Tablett angezeigt wird (z.B. die Ini der NSCs) ist für die Spieler nicht sichtbar.
  • Was ist mit den handschriftlichen Notizen und Anmerkungen (bei den Spielern irgendwelche Notizen auf ihrem Charakterbogen / bei mir z.b. bei der Namensliste die Anmerkungen welcher NSC den Namen bekommen hat und was für ein NSC das ist (bei den NSCs die ich vorbereitet habe ist da ja schon klar, aber die Spieler neigen ja dazu NSCs aufzusuchen an die man vorher garnicht gedacht hat)?
  • Wenn man in dem Fenster für Notizen etwas notieren will, dann ist gerade ein andere Fenster aktiv weil man das nach vorne geholt hat um etwas nachzuschlagen (passiert mir bei der Arbeit immer mal wieder, alternativ verliert das eine Fenster auch den Fokus weil gerade z.B. irgendeine Teminerinnerung hochpoppt)

Also für Abenteuer-Vor- und/oder Nachbereitung ja, aber während des Spielabends am Tisch? Ich bin skeptisch. Nichts ist so universell wie Stift und Papier, jedenfalls ist die App auf dem Rechner nur so universell wie sie programmiert wurde, kann dafür aber andere Sachen (z.B. die "Suche") besser...
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Offline ArneBab

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #21 am: 2.01.2013 | 23:40 »
Ich würde mir statt einer App für jedes Rollenspiel lieber ein sinvolles Datenformat wünschen - das ich auch drucken kann.

Ich habe nichts gegen eine Zufallstabelle als eingebettetes interaktives Element. Aber in einem PDF habe ich *meine* Suche, die von meinem lokalen PDF-Leser unterstützt und im Idealfall sogar in andere Programme integriert ist (in KDE nimmt der semantische Desktop z.B. immer mehr Gestalt an - und was Emacs kann ist schon heute surreal).

Gerade heute habe ich ein Programm entdeckt, das aus einer eigenen Textsammlung jeweils zu dem Text, den ich gerade schreibe, passende Infos einblenden kann. Dafür muss der Text aber in einem Standard-Format sein.

Und App: hey, meine Navigationsleite ist weg, … verdammt, der Zurück-Knopf funktioniert nicht! Wo ist eigentlich der RSS-Feed mit den neusten Texten?

Das sind leider die Erfahrungen, die ich auch sonst mit Apps verbinde: Non-Standard Interface, Stört meine gewohnten Interaktionen, tut nicht im Text-Browser, … (den benutze ich regelmäßig - und würde es noch viel häufiger tun, wenn genügend Webseiten technisch sauber designt wären).

Sie sehen oft schön aus, aber die Benutzbarkeit kommt teils leider kaum über Flash hinaus.

Welche Teile der App hättest du nicht mit Standard CSS und HTML realisieren können? Dann würde es sogar für Blinde funktionieren, die es sich z.B. von Emacsspeak vorlesen lassen könnten.

Javascript hat seinen Nutzen. Es kann Live-Interaktion ermöglichen. Aber was den Rest angeht, bin ich in 15 Jahren Hobby-Web-Basteln verdammt konservativ geworden…

Ich weiß, dass das etwas sehr kritisch klingt - kritischer als fair ist und auch kritischer als ich es eigentlich meine - und das tut mir Leid. Du schfägst in eine offene Wunde, die viele echt schlechte Webseiten bei mir hinterlassen haben. Soas wie Yahoo Mail: In Javaskript nochmal implementierte Tabs??? Mein Browser kann Tabs - aber die kann ich wegen deren idiotischer Oberfläche nicht nutzen.

Und dabei ist deine App zumindest schön schnell. Das findet man sonst im Netz leider selten…

Aber sie akzeptiert meinen Vor- und Zurück-Knopf nicht. Und das ist eine direkte Folge davon, dass Apps die Interaktion komplett neu schreiben, statt meinem Browser Daten zu liefern, die der dann optimal darstellen kann. Ersetze Browser durch beliebegen Betrachter deiner Wahl.

Ich denke allerdings, dass es möglich ist, Apps technisch so sauber zu machen, dass sie ein eigener Informationskanal sein können. Solange dafür aber nicht jemand einen freien Standard entwirft, der dann von Autoren einfach mit Daten gefüttert werden kann, sehe ich darin nur Zusatzmaterial. Eine eigene, wirklich gute App zu entwickeln ist in etwa so viel Arbeit, wie ein CMS zu schreiben (mehrere Hobby-Personen-Jahre). Und die Arbeit geht für die Entwicklung der Inhalte verloren.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
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Offline CAA

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #22 am: 3.01.2013 | 07:45 »
Ich denke solche Apps werden noch ne ganze Weile, wen überhaupt, von den Spielern kommen. Informatiker arbeiten in der freien Wirtschaft tendentiel nämlich nicht für nen Appel und nen Ei. Ob solche Apps dann gut sind oder nicht, hängt von der Umsetzung ab.

PDF ist auf jedenfall schon ein Schritt in die richtige Richtung. Formate für E-Ink Reader (oder wie diese echt genialen Teile heißen, die ich manchmal im Zug sehe) währen glaub ich echt genial. Zumindest sieht das immer echt schick aus  ;D

Was wiederum in Zukunft ein Grund sein könnte, mir ein System anzuschauen, wäre das vorhandensein eines kostenlose  Programmes zur Erstellung und Verwaltung der Charaktere. Dass dieses Programm ggf. über den Buch-/PDF-Preis mitfinanziert werden würde, brauch man mir ja nicht erzählen  ~;D
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Offline Gunnar

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #23 am: 3.01.2013 | 11:02 »
Ich gebe hier mal meine persönlichen, subjektiven Erfahrungswerte dazu.

Vorweg ist es vielleicht sinnvoll zu erwähnen, dass ich bin ein Computer-Dinge-Wenig-Checker bin.  };)
Trotzdem bin ich mittlerweile dazu übergangen meine SL-Aufzeichnungen für den (und während des) Spielabends zu 95 Prozent über mein iPad zu regeln und empfinde das als enorme Arbeitserleichterung. Der Verwaltungsaufwand wird geringer, man findet das Zeug sofort wieder und es ist von Anfang an in digitaler Form zur Verfügung, ohne dass ich später nochmal was abtippen müsste. Genial!

Früher (als bis vor 6 Monaten) habe ich nie einen Laptop mit zum Spieleabend schleppen wollen, weil er viel zu groß und sperrig ist und ich ihn als Stimmungskiller empfand - und ja, das iPad ist für mich kein Stimmungskiller: Es verdeckt mir nicht die Sicht auf meine Spieler, weil es niedrig ist. Es nervt auch nicht übermäßig durch die Bildschirmbeleuchtung. Meistens ist es dunkel und ich habe es immer im Querformat, schräg gestellt in so einer praktischen Kipp-Hülle stehen.

Hier mal eine Zusammenstellung welche Apps und Funktionen ich für meine Savage-Worlds-Abende nutze (in absteigender Wichtigkeit):
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Langer Rede, kurzer Sinn:
Für mich persönlich ist durch die Apps auf meinem Tablet die Zukunft schon angebrochen - überspitzt formuliert. Ich hab immer alles beisammen, bin organisierter, muss weniger schleppen und kann Dinge machen, die ich mir vor ein paar Monaten noch gar nicht erträumen konnte.

Wenn man es jetzt noch hinkriegt, mehrere der oben genannten Funktionen unter einen Hut zu bringen, ist das nochmal eine zusätzliche Erleichterung. Sehr schön wurde es etwa bei Marchland (für Savage Worlds) gelöst, wo man interaktive Karten, verlinkte NSC-Stat-Karten und einen eigenen Soundtrack gleich mit dazu bekommt.

Bitte mehr davon! Ich find's toll.  :d
« Letzte Änderung: 3.01.2013 | 11:11 von Bjarni »

Offline jcorporation

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Re: Apps - die Publikationsform der Zukunft?
« Antwort #24 am: 5.01.2013 | 11:25 »
ArneBab du setzt hier Webapps mit Webseiten gleich. Deine Argumentation kann ich für Webseiten auch nachvollziehen und ich achte bei meinen selber darauf, das alles wichtige auch ohne JavaScript funktioniert.

Webapps sind aber keine Webseiten, sie sind Apps die mit Webtechnologien erstellt sind. Das ist für mich ein wesentlicher Unterschied. Man braucht eben für seine Webapp ein Navigationskonzept, da diese eben nicht nur im Browser, sondern auch Fullscreen laufen, ohne UI-Elemente des Browsers.

Wenn die Webapp offline fähig sein soll, was ich als recht wichtig empfinde, muss man eben viele Dinge, sie sonst auf dem Webserver erledigt werden, direkt in der App mittels Javascript abbilden. Aber es stimmt auch, dass viele Apps kein wirklich gutes UI haben.
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