Versteht mich nicht falsch, ich mag das Storytelling-System von WW grundsätzlich auch:
die Grundregeln sind einfach und schnell zu erfassen. Es ist griffig, der Charakterbogen recht aussagekräftig. Und jedes System hat sein Extra, mit dem man auf so etwas wie 'Charakter' hinauskommt (bei Exalted die Virtues).
Das Setting ist genial. Mein absoluter Favorit, wenn's um Fantasy geht. Jegliche Mythologie ist drin und kann damit gespielt werden. Und es ist alles gleichzeitig: düster, hoffnungsvoll, transzendent, erdig, episch, heroisch und noch mehr.
Was mir nicht gefallen hat, hat killedcat schon schön gesagt: zu überladen und damit RAW quasi nicht mehr spielbar.
An den Regeln hat mich gestört, dass obwohl der Anfang der 2ndE gut war, dann doch wieder jedes Ding (Mass Combat, Exalted-Typen, usw) sein eigenes Regelsystem bekommen hat und 'anders' gespielt wurde.
Schön wäre auch gewesen, wenn die Konflikte außerhalb des Kampfes genauso viel Aufmerksamkeit bekommen hätten, wie die das ganze Geschnetzel und Kampf-Ge-Crunch-e.
Dazu zitiere ich mal aus einem anderen Thread, der meine Meinung schön zusammenfasst:
Für mich ist Exalted so hoffnungslos regelkonzentriert geworden, dass es der Tiefe des Settings nicht gerecht wird... White Wolf versucht tatsächlich einer Spielwelt, bei der Auserwählte der Götter mit ihnen innewohnenden Kräften die Naturgesetze der Welt verändern und in der Gegend herum leuchten, wo die "Rule of Cool" ein Prinzip in der Welt selbst ist und die Schwerkraft nicht mehr funktioniert, wenn irgendein Funktionär im Himmel eine entsprechende Petition durchdrückt, durch simulationistische Regeln beizukommen. Das kann nur schief gehen und nimmt das ganze Tempo aus dem Spiel. Da können auch die teilweise guten Errata-Einträge langfristig nichts dran ändern...
Einfach mehr Fate und weniger Shadowrun.
Was ich nicht will, ist eine neue Welt mit neuen Exalted-Typen - es reicht völlig so wie's ist (inkl. der Halbgötter/-Exalteds ist alles da, was man braucht) (das sind die 'alten' Exalted-Typen, von denen ich sprach
)
Die Welt muss auch nicht großartig umgestülpt werden, sie ist groß genug und mir hat sie super gefallen. Wenn ich mir nWoD so ansehe, glaube ich einfach nicht, dass irgendwas nachkommt, was mir besser gefällt als das, was es bisher gab.
Bisher hat mich WW jedes Mal enttäuscht, wenn sie eine ihrer Welten/Mythen eingemottet haben und ich befürchte, es wird für mich wieder so sein.
Natürlich kann es auch sein, dass sie die Geschichte mit der Blessed Isle irgendwie so auflösen, dass nicht zwangsläufig alles anders ist und es mir weiterhin gefällt, aber ich halte mich mit Vorfreude bisher eher noch zurück.
Auf die neue Karte bin ich gespannt, irgendwo muss das ganze Erdzeug ja hin
Ich will den Fluff der 2ndE mit vernünftigen Regeln. Oder auch den der 1stE.
Was ich nicht nochmal brauche ist bücherweise kein bis kaum Metaplot und dann einen großen Rumms, der wieder alles total überwirft.
Klar, Exalted muss 'episch' sein, aber das heißt nicht immer zwangsläufig, dass es die ganze Welt 'vernichtet'.
Gegen Scarlet Empress haben wir in unserer Runde jedenfalls einen Perfect Dodge aktiviert.