Letztlich beinhaltet taktische Bewegung auf einer Battlemap eine andere Perspektive als die Charakterperspektive. Man sieht dort eben Dinge die dem Charakter eventuell entgehen würden - und übersieht eventuell Dinge die bei einer verbalen Beschreibung enthalten wären, aber auf der Battlemap schwer darstellbar sind.
Insofern ist das auch nicht nur Wille der dort fehlt - eine Battlemap wird immer auch dazu führen sich etwas schlechter in den Charakter hineinversetzen zu können. Und immer dazu führen das man aus der Perspektive des Charakters herausgeht.
Das stimmt natürlich. Es enspricht der Natur der Sache. Aber das Erleben eines Kampfes kann man aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Aus der rein persönlichen Perspektive ohne sich ein größeres Bild vorzustellen ist die Battlemap schlechter geeignet als der Kampf der sich nur im Theater of Mind abspielt. Vorausgesetzt der Spielleiter ist gut im Beschreiben. Die meisten sind das aber nicht. Meiner Erfahrung nach, kann nur ein gewisser Teil an DMs gute Kampfszenen beschreiben.
Außerdem sollte die Nutzung der Battlemap diejenigen ansprechen, die einfach MEHR von einem Kampf wollen als bloßes persönliches Erleben einer Szene , deren Komplexität und Beschreibungsqualität zu 90% von der Kompetenz des Spielleiters abhängt.
ich unterscheide hier 3 Stufen:
Erstens: Die Battlemap in ihrer Primitivversion als Imaginationshilfe und als übergeordnete Instanz die der Unfähigkeit und Willkür vieler Spielleiter Grenzen setzt und Diskussionen hilft zu vermeiden. Das ist sie auch wenn man aufs Rollenspiel WÄHREND des Battlemap-Kampfes verzichtet und sie nur als bloßes praktisches Werkzeug sieht.
Zweitens: Ihre weitere Kapazität entwickelt die Battlemap jedoch dann, wenn man sie auf die nächste Stufe hebt und die Gruppe sich bemüht auch während die Figuren in Position gebracht werden, seinen Charakter sowohl in Aktion als auch direkter Rede darzustellen.
Drittens. Man verbindet das ganze noch mit einem guten Spielsystem , welches taktische und coole Aktionen nicht nur erlaubt sondern auch fördert. (D&D4 tut das zum Teil, ist aber letzendlich auch langwierig, PF/3x kann das fast gar nicht, DSA auch nicht wirklich - ergo bleiben nur wenige Systeme über, die ich hier nicht empfehlen kann weil sonst ein ORK meint wieder ein unqualifiziertes "verpiss Dich" rauswürgen zu müssen )
Ab diesem Moment, also ab Stufe 3 wird aus der simplen Positionierungshilfe Battlemap viel mehr.
Hat man diese 3 Prinzipien mal inhaliert und so seine Voruteile (typisch deutsche übrigens - in USA sieht der Mainstream das ganz anders) überwunden, dann steht einer vollen Nutzung der Battlemap unter allen Aspekten der Darstellung des eigenen Charakters nichts mehr im Wege.