Im Ernst? Wie kommst du auf den Ast das ich ein vieltausendseitiges Regelwerk haben möchte. Ich finde den Begriff schizophren hier extrem daneben.
Bevor sich jetzt an dem Begriff aufgehängt wird: Ich nutze das Wort "schizophren" in diesem Zusammenhang in der umgangsprachlichen Bedeutung im Sinne von "sich widersprechende", aber durchaus auch "die Wirklichkeit ausblendend".
Was die mehrtausendseitigen Regelwerke angeht: Falls du kein aktiver DSA4-Spieler bist dann war das falsch adressiert, sorry.
Im Regelblütenthread gibt es ja diverse Beispiele, wie kompliziert diese mitunter verfasst sind - und der Drang schein ja nicht zur Verinfachung sondern eher zu noch mehr Komplexität zu gehen (Beispiel: Hausregel zu "WAche halten").
Wenn jetzt aus der Seite der Regelanhänger kommt "aber jetzt noch fixe Richtlinien für die Regelanwendung- nein also DAS wird jetzt zu viel" dann finde ich das schonmal wiedersprüchlich.
Und wenn dann weggeblendet wird, dass dieser Berg an Regeln, Ausnahmen, Ausnahmen von Ausnahmen, Erratas zu Erratas usw. lediglich dazu dient, eine "grobe Richtlinie" zu erhalten und der Meister am Ende sowieso entscheidet, was jetzt der "Überreden-Wurf" mit 4 TaP* in der akuten Situation bedeutet - dann macht man sich schon ein bißchen was vor, wenn man glaub das System würde irgendwas simulieren. Es stellt Werkzeuge zur Verfügung, mit denen mit viel Aufwand so getan wird, als würde man irgendwas simulieren. Am Ende bliebt es - wie auch bei einem leichtgewichtigen System - am Spielleiter zu entscheiden, ob 4 Punkte in dieser Situation angebracht, nicht ausreichend oder glohreich gut sind. Die Enscheidung wird dann doch meist auf Basis von dramatischen Gesichtspunkten gewählt - sieht man bei der Argumentation im DSA5-Strang darüber, dass Proben einerseits schaffbar, andererseits aber auch spannend sein sollen - aber bloß nicht zu oft schiefgehen, weil das ja frustet.
Und: Ja, darin erkenne ich ein gewisses schizophrenes Verhalten - weshalb ich aber keinesfalls DAS Spielern als geisteskrank bezeichnen möchte, das liegt mir fern! Es war die umgangssprachliche Variante gemeint.
Und weiter: Wo ist der unterschied zwischen einem SL der vor oder wärend des Abenteuers festlegt das ein Graben 3 Meter breit ist oder der vor oder während des Spiels festlegt, das ein Graben Leicht zu überspringen ist. und ich dann Festelle das mein SC bis zu 4 m oder bis zu mittlerer Schwierigkeit nicht Würfeln muss.
Es geht nicht um den SL, sondern um die Einschätzbarkeit seitens des Spielers. "Da ist ein Graben, ca. 5m breit" - "Oh super, da spring ich drüber" - "Körperbeherrschung +5 bitte" - "Ah Mist - dann bin ich im negativen Bereich. Warum denn +5? Beim letzten Sprung war die Entfernung größer, da brauchte ich nicht so viel TaP*" - "Ja..ach..ööh.. diesmal ist die Erde davor...ääh..schlammig, darum schwieriger" [in Wirklichkeit musste der SC letztes Mal den Sprung schaffen, weil das Abenteuer es so vorsah] - "Ach so. Ach nee, das is ja doof - das schaff ich mit meinen Eigenschaftswerten nicht, wenn ich überall -1 hab - nee, dann versuch ich lieber die Wache vorn zu bestechen" - "Ok. Dann Überreden +5" - "Wie, warum +5?! beim Türsteher neulich brauchte ich nur +2....." usw.
Derlei Diskussionen habe ich in meiner DSA4-Zeit häufiger am Spieltisch erlebt, und es hat immer ausgebremst und oft dazu geführt, dass der Spieler im Nachhinein entschieden hat, die Herausforderung anders zu versuchen - weil er vorher nicht einschätzen konnte, wie schwer die Probe wohl wird. Und sowas ist Mist.