Ich kenne auch diese Sorte DSA-Spielleiter, bei denen es letztlich völlig wurscht ist, welche Werte man auf dem Bogen stehen hat. Und die auch keinerlei Verständnis für Statistik mitbringen, was sich dann in völlig willkürlichen Erschwernissen auf Proben zeigt (wenn man diese storytechnisch eben auf keinen Fall schaffen soll).
Letztlich geht das alles zurück auf den guten, alten Uli Kiesow, der schon in einem der allerersten Abenteuer schrieb: "Es passiert an dieser Stelle nichts. Würfeln Sie trotzdem, um die Spannung zu erhalten!" Im Grunde wurde man als Meister bei DSA schon von Anfang an instruiert, Würfelergebnisse beliebig zu biegen oder zu ignorieren, wenn es der Story dient. Nur wurde der Regelwust von AUflage zu Auflage mehr.
Nun ist es nicht so, dass mich diese Form von Handwedelei stört, sofern der SL kein fieser Sadist ist und die SC mit seiner Willkür trietzt und quält, wo er nur kann. Solange aber die Story für alle funktioniert: Hey, lasst uns handwedeln und Spaß haben!
Aventurien ist für mich immer noch eine der schönsten Fantasy-Welten, vielleicht gerade, weil sie so kleinteilig ist. Da kann man auch wunderbar rein erzählerisch Abenteuer ausgestallten. Nur: Wozu baue ich dann einen Charakter, dessen Erschaffung mit all der Rechnerei mich unter Umständen mehrere Stunden beschäftigt? Warum diese Mühe? Warum dann nicht den Charakter anhand seiner Vor- und Nachteile, Attribute, Herkunftsgeschichte etc. auf einem weißen Blatt Papier beschreiben? Das geht in zehn Minuten!
Das macht mir jedenfalls viel mehr Spaß, als Erschaffungsregeln für ein Spiel zu nutzen, die zu Werten führen, die im tatsächlichen Spiel keinerlei Relevanz haben. Dann spiele ich wirklich lieber ein Brettspiel, das hat nämlich normalerweise keine überflüssige Regeln.