Autor Thema: Was ist für's Rollenspiel notwendig?  (Gelesen 8904 mal)

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Offline Turning Wheel

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Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« am: 19.03.2013 | 23:50 »
Ausgehend von einen Vortrag von Sir Ken Robinson über Lehre habe ich mich gefragt, was unbedingt vorhanden sein muss, damit man von Rollenspiel sprechen kann.

In dem Vortrag verglich Robinson das Theater mit dem Unterricht, um zu zeigen, dass am Unterricht vieles wichtig genommen wird, ohne relevant zu sein.

Er meinte ungefähr folgendes:
In einem Theater gibt es eine Menge Dinge. Eine Bühne, Beleuchtung, Bühnenbild, Sitze, Zuschauer, das Haus drumherum usw. Tatsächlich ist aber für den Begriff Theater nur wenig davon relevant. Letztenendes benötigt man für Theater nur einen Schauspieler, der etwas vorführt und einen Zuschauer, damit man wenigstenfalls von Theater sprechen kann.
Für den Unterricht gibt es auch jede Menge Dinge. Ein Schulgebäude, Bücher, Bänke, usw. Tatsächlich ist aber für Unterricht nur ein Lehrer der lehrt und ein Schüler notwendig. Alles andere ist zwar 'nice to have', aber nicht notwendig.

Ausgehend von diesem Vortrag hatte ich die Idee, zu fragen, was eigentlich wirklich notwendig ist, um von Rollenspiel sprechen zu können.

Im Prinzip ist es doch nur ein Spieler, der in der Rolle eines fiktiven Charakters erzählt, und ein Zuhörer.

Oder ist schon der Zuhörer nicht notwendig?

Und Regelbücher? Spielleiter? Zufallsgeneratoren? Alles nicht notwendig für pures grundlegendes Rollenspiel?
Was denkt ihr darüber?

Edit:
Ich möchte auch nochmals deutlich darauf hinweisen, dass es mir nicht nur um Personen und Objekte geht, sondern
auch um Handlungen.
Außerdem möchte ich die Überlegung natürlich schon auf Pen&Paper-Rollenspiel bezogen sehen. Aber nicht nur.
Ich denke, es könnte hilfreich sein auch andere Rollenspielarten wie Rollenspiel im Kindergarten, Psychodrama-Rollenspiel,
und eventuell auch Computerrollenspiel oder erotisches Rollenspiel mit in die Überlegung einzubeziehen.
Wobei ich mich hier natürlich nicht mehr nur auf Rollenspiele (Role Playing Games) sondern auf das Rollenspiel (Role Play) beziehe.

Und ich sag das hier nochmals deutlich: Persönliche Vorlieben, wie Rollenspiel sein muss, sind hier nicht gefragt.
« Letzte Änderung: 21.03.2013 | 15:03 von Black »

Offline Gorilla

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #1 am: 19.03.2013 | 23:54 »
Interessante Überlegung.
Ich stimme deiner ersten Einschätzung zu, dass ein Spieler und ein Zuhörer notwendig sind, damit man von Rollenspiel sprechen kann.
Ohne Zuhörer gäbe es keine soziale Interaktion und damit imo auch kein Rollenspiel. Der Spieler alleine wäre "nur" Autor.

Callisto

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #2 am: 19.03.2013 | 23:57 »
Ich sage für Rollenspiel sind zwei Spieler notwendig. Wobei einer von beiden die Rolle des SL spielen kann.

Offline 1of3

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #3 am: 20.03.2013 | 00:01 »
Da stimme ich Callisto zu. Rollenspiel hat keine unbeteiligten Zuhörer. Oder wenn doch, wie z.B. gelegentlich auf Cons, so sind sie zweifelsfrei entbehrlich.

Offline YY

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #4 am: 20.03.2013 | 00:03 »
Den Zuhörer kann man sich sparen - zumindest als weitere Person.
Einziger Zuhörer/"Konsument" kann ja auch der Spieler selbst sein.

Und ja, außer einen einzigen Spieler braucht man mMn tatsächlich nichts, um von Rollenspiel sprechen zu können.
Ob man sich dabei jetzt an den reinen Begriff hält oder alle Auslassungen einzeln über Systeme "beweist", die das eine oder andere Genannte nicht haben...eigentlich unwichtig  ;)
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline gunware

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #5 am: 20.03.2013 | 00:05 »
Bei Solorollenspielbüchern braucht man nichtmal reden. Es reicht lesen.
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Offline Turning Wheel

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #6 am: 20.03.2013 | 00:05 »
Ich möchte auch nochmals deutlich darauf hinweisen, dass es mir nicht nur um Personen und Objekte geht, sondern
auch um Handlungen.

Außerdem möchte ich die Überlegung natürlich schon auf Pen&Paper-Rollenspiel bezogen sehen. Aber nicht nur.
Ich denke, es könnte hilfreich sein auch andere Rollenspielarten wie Rollenspiel im Kindergarten, Psychodrama-Rollenspiel,
und eventuell auch Computerrollenspiel oder erotisches Rollenspiel mit in die Überlegung einzubeziehen.
Wobei ich mich hier natürlich nicht mehr nur auf Rollenspiele (Role Playing Games) sondern auf das Rollenspiel (Role Play) beziehe.

Eine tatsächlich wichtige Frage wäre auch, ob sogenannte Abenteuerspielbücher wirklich dazugehören, oder ob sie nicht etwas anderes sind (interaktive Romane).
« Letzte Änderung: 20.03.2013 | 00:07 von Black »

Offline Gorilla

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #7 am: 20.03.2013 | 00:06 »
Ich habe es so verstanden, dass Black mit dem "Zuhörer" eben genau den zweiten Spieler meint, der mindestens notwendig ist.
Die Rolle "Spieler" und "Zuhörer" wechselt beim Rollenspiel dann ständig zwischen mindestens zwei Personen, aber die Voraussetzung ist Spieler+Zuhörer. Das war zumindest, wie ich Blacks Aussage verstanden hatte.

Wobei ich es dann so formulieren:
Für Rollenspiel benötigt man mindestens zwei Personen mit den wechselnden Rollen "Spieler" und "Zuhörer".

EDIT:
An Rollenspielbücher hatte ich auch gedacht, als ich mich gefragt habe, ob RPG auch alleine geht.
Ich würde dazu Spielbücher aber eher als Literatur mit variablem Handlungsstrang bezeichnen, denn als Rollenspiel.

Aber da Black ja auch noch keine Definition genannt hat, ist es auch schwierig weiterführend darüber nachzudenken, was denn Voraussetzungen sind. ;)
« Letzte Änderung: 20.03.2013 | 00:10 von Gorilla »

Offline Erdgeist

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #8 am: 20.03.2013 | 00:07 »
Ich sage für Rollenspiel sind zwei Spieler notwendig. Wobei einer von beiden die Rolle des SL spielen kann.
+1

Meine allererste Erfahrung mit Rollenspiel im Alter von 10 Jahren:
2 Spieler, einer davon Spielleiter, der die Spielwelt und ihre Figuren beschrieben hat, und der andere hat quasi die Rolle des Protagonisten übernommen und beschrieben, was er machen will. So ging das mit meinem besten Kumpel damals fast drei Jahre lang, in denen wir uns in der Erzähler- und Protagonistenrolle abgewechselt haben. Häufig kamen noch Stift und Papier hinzu, um Dinge visuell darzustellen, speziell Karten, aber auch Monster u.ä., weil wir beide gut zeichnen konnten. Manchmal entwarfen wir auch krude Spielregeln für Charakterwerte und Proben. Der Kern waren aber nur wir beide und unsere Phantasie. Für mich immer noch Rollenspiel in Reinform.
 :)

Nachtrag: Damn! Gleich ein halbes Dutzend Beiträge, während ich diesen schrieb. :o

Edit: Und um auch auf Blacks Ergänzung einzugehen, möchte ich noch betonen, dass in meinen Augen die interaktive und abwechselnde Beschreibung wesentliches Merkmal des Rollenspiels ist.
« Letzte Änderung: 20.03.2013 | 00:10 von Erdgeist »

Offline aingeasil

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #9 am: 20.03.2013 | 00:08 »
Ich denke, man braucht zum Rollenspiel allein einen Akteur. Natürlich ist es toll, wenn man mehr (un)freiwillige Beteiligte hat, da Interaktion ebenfalls einen weiten Teil des Rollenspiels darstellen kann, aber zwingend notwendig ist das nicht (vergleiche: Das Mädchen, das "allein" mit ihrem Puppenhaus spielt). Mehrere Charaktere zu haben ist vielleicht die zwingende Voraussetzung, aber eine Person kann durchaus mehrere Charaktere plausibel und voneinander abgegrenzt spielen.

Der Vorteil von mehr Beteiligten ist einfach, dass neben der sozialen Interaktion noch Input von außen herein kommt, nach dem man seine Handlungen weiterführen sollte.

Offline gunware

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #10 am: 20.03.2013 | 00:10 »
Für Rollenspiel benötigt man mindestens zwei Personen mit den wechselnden Rollen "Spieler" und "Zuhörer".
Einer reicht. Obwohl - wenn man ein Rollenspielbuch wie z.B. Lone Wolf oder ein DSA-Solospielbuch spielt, dann sind eigentlich auch mindestens zwei beteiligt, derjenige, der es geschrieben hat und derjenige, der es liest. OK. Überzeugt. Mindestens 2 sind notwendig.
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Offline Turning Wheel

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #11 am: 20.03.2013 | 00:12 »
Ich habe es so verstanden, dass Black mit dem "Zuhörer" eben genau den zweiten Spieler meint, der mindestens notwendig ist.
Die Rolle "Spieler" und "Zuhörer" wechselt beim Rollenspiel dann ständig zwischen mindestens zwei Personen, aber die Voraussetzung ist Spieler+Zuhörer. Das war zumindest, wie ich Blacks Aussage verstanden hatte.

Hm ja. Wenn man zu einem beliebigen Zeitpunkt feststellen möchte, ob Rollenspiel stattfindet, wird wohl nur einer tatsächlich spielen. Es sei denn es reden mehrere Personen gleichzeitig.

Im Prinzip ist es knifflig, weil es Rollenspiel mit einem Spielleiter und einem Spieler gibt, aber auch Rollenspiel mit mehreren Spielern und keinem SL.
Die Schnittmenge ist dann nur ein spielender Spieler, und eine weitere Person, die nicht unbedingt SL oder Spieler sein muss.

Edit: Eine weitere interessante Frage wäre für mich, ob man Theater als eine Unterkategorie von Rollenspiel bezeichnen könnte.
« Letzte Änderung: 20.03.2013 | 00:15 von Black »

Offline aingeasil

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #12 am: 20.03.2013 | 00:12 »
derjenige, der es geschrieben hat und derjenige, der es liest.
Seit wann braucht man zum Rollenspielen ein Buch?

Phantasie, ja, damit kann ich leben, aber ein Buch? zwingend?

Offline Gorilla

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #13 am: 20.03.2013 | 00:14 »
Ich denke, man braucht zum Rollenspiel allein einen Akteur. Natürlich ist es toll, wenn man mehr (un)freiwillige Beteiligte hat, da Interaktion ebenfalls einen weiten Teil des Rollenspiels darstellen kann, aber zwingend notwendig ist das nicht (vergleiche: Das Mädchen, das "allein" mit ihrem Puppenhaus spielt). Mehrere Charaktere zu haben ist vielleicht die zwingende Voraussetzung, aber eine Person kann durchaus mehrere Charaktere plausibel und voneinander abgegrenzt spielen.(...)

Sehr gute Anmerkung.
Wenn wir unter Rollenspiel alles verstehen, wo der Spielende in mindestens eine andere Rolle schlüpft, dann reicht tatsächlich eine Person.

Andererseits wäre dann auch in diesem Fall wieder irgendwie ein "Spieler" und ein "Zuhörer" vorhanden, die miteinandern interagieren - nur das beide Rollen sich in der gleichen Person vereinen.

Offline YY

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #14 am: 20.03.2013 | 00:18 »
Einer reicht. Obwohl - wenn man ein Rollenspielbuch wie z.B. Lone Wolf oder ein DSA-Solospielbuch spielt, dann sind eigentlich auch mindestens zwei beteiligt, derjenige, der es geschrieben hat und derjenige, der es liest. OK. Überzeugt. Mindestens 2 sind notwendig.

Das kann aber ebenfalls der Selbe sein...mit genug zeitlichem Abstand o.Ä. ist das Werk wieder "fremd" genug - obwohl auch das nicht nötig wäre.
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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #15 am: 20.03.2013 | 00:46 »
Ein Akteur reicht vollkommen aus. Alles was er tun muss, ist eine Welt zu imaginieren. Mehr ist nicht notwendig.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Turning Wheel

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #16 am: 20.03.2013 | 00:48 »
Ich denke, man braucht zum Rollenspiel allein einen Akteur. Natürlich ist es toll, wenn man mehr (un)freiwillige Beteiligte hat, da Interaktion ebenfalls einen weiten Teil des Rollenspiels darstellen kann, aber zwingend notwendig ist das nicht (vergleiche: Das Mädchen, das "allein" mit ihrem Puppenhaus spielt). Mehrere Charaktere zu haben ist vielleicht die zwingende Voraussetzung, aber eine Person kann durchaus mehrere Charaktere plausibel und voneinander abgegrenzt spielen.

Verdammt guter Einwurf. Aber könnte man in diesem Fall nicht sagen, dass die animierte Puppe der Spieler ist und das Mädchen gleichzeitig spielt und zuhört?
Ich weiß nicht, ob das sehr solide klingt, um die Spieler-Zuhörer-Theorie zu stützen.

Im Prinzip klingt auch das von Callisto interessant. Ein SL ist ja auch immer Spieler (oder?).

Vielleicht ist es für die essenzielle Frage gar nicht zuträglich, nur einen Moment zu betrachten.

Auf jeden Fall würde es mich interessieren, was du, callisto, zu dem Beispiel mit der Puppenspielerin sagen würdest.

Ein Akteur reicht vollkommen aus. Alles was er tun muss, ist eine Welt zu imaginieren. Mehr ist nicht notwendig.
Aber ist das dann auch wirklich Rollenspiel? Beinhaltet der Begriff Spiel nicht zwingend eine Art von Handlung?
Ich würde schon meinen, oder? Sonst ist es doch nur eine Phantasie.
« Letzte Änderung: 20.03.2013 | 00:54 von Black »

Callisto

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #17 am: 20.03.2013 | 00:54 »
Aber ist das dann auch wirklich Rollenspiel? Beinhaltet der Begriff Spiel nicht zwingend eine Art von Handlung?
Ich würde schon meinen, oder? Sonst ist es doch nur eine Phantasie.

Ja nunja. Aber in der Phantasie spielt dieser eine ja eine Rolle. Also irgendwie kann ich da keinen Fehler bei 6 erkennen.

Offline Turning Wheel

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #18 am: 20.03.2013 | 00:54 »
Was aber deinem ersten Posting (Antwort #2) mit den zwei Spielern widersprechen würde.

Denken kann man natürlich in übertragener Weise als Spiel bezeichnen (Gedankenspiel) aber trotzdem würde ich nicht
sagen, dass Gedanken wirklich ein Spiel sind.

Also, um ein konkretes Beispiel zu bringen:
Wenn ich mich zuhause zwischen zwei Runden hinsetze und darüber nachdenke (also mir im Detail vorstelle),
was ich nächstes mal mit meinem Charakter machen werde, dann hat das Spiel meiner Meinung nach noch nicht stattgefunden.
Ich habe nur darüber nachgedacht.
« Letzte Änderung: 20.03.2013 | 01:07 von Black »

Callisto

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #19 am: 20.03.2013 | 01:13 »
Ja, ich kann ja auch von anderem überzeugt werden :)

Offline Arldwulf

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #20 am: 20.03.2013 | 01:18 »
Ich habe Jahrelang ohne Regelwerke und Würfel gespielt. Diese sind also schon einmal obsolet. Tendentiell würde ich auch bei Soloabenteuern von Rollenspiel sprechen und im Extremfall ist dafür auch kein Spielleiter verfügbar.

Insofern läuft es auf das Ausspielen einer Rolle hinaus. Ich würde aber zumindest eine Trennung zwischen Story und Spielebene fordern wollen, da ansonsten auch das schreiben eines Buchs (inklusive hineinversetzen in einen Charakter) eine Form des Rollenspiels wäre. Und ich nicht so weit gehen würde.

Offline Gorilla

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #21 am: 20.03.2013 | 01:29 »
Solospiel wie ein Spielbuch? Oder Solospiel wie es das Mädchen betreibt, das mit seinen Puppen spielt?

Im Solospiel gibt es ja imo einen Spielleiter. Nur ist dieser nicht unmittelbar anwesend, sondern agiert mittelbar über das Spielbuch, erfüllt aber die gleichen steuernden Aufgaben.

6' Idee hat schon was. Aber für mich fühlt es sich irgendwie nicht ganz richtig an (aus den Gründen, die Black schon genannt hat).
Rollenspiel setzt für mich schon Interaktion voraus. Ohne Interaktion liegt "nur" eine Autorenschaft vor - und das ist imo noch kein Rollenspiel.
Damit wäre dann auch das Schreiben eines Buches wie von Arldwulf genannt vom Rollenspiel abgegrenzt.

Offline Turning Wheel

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #22 am: 20.03.2013 | 01:30 »
Ja, ich kann ja auch von anderem überzeugt werden :)

Also wäre jeder Gedanke über eine fiktive Identität bereits Rollenspiel.
Macht das noch (Wort)Sinn?

Offline rettet den wald

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #23 am: 20.03.2013 | 01:32 »
Wenn man für Rollenspiel tatsächlich nichts anderes als einen oder mehrere Spieler braucht, die sich gegenseitig was erzählen und dabei Rollen verkörpern, dann kann ich auch argumentieren, dass Monopoly ein Rollenspiel ist. Man verkörpert ja quasi die Rolle eines Typen, der Hotels kauft und trotzdem ständig in den Hotels anderer Typen übernachtet, und wenn du mal auf einem besonders teuren Feld gelandet ist, dann "erzählt" man dir auch gerne mal, wie genau dein Typ dort über den Tisch gezogen wurde (persönliche Erfahrungswerte von mir aus einer Monopoly-Runde mit anderen Rollenspielern).

Frage: Ist sowas eurer Meinung nach Rollenspiel oder nicht?
Persönliche Meinung von mir: Eher nein.


EDIT: Missverständliche Formulierung korrigiert.
« Letzte Änderung: 20.03.2013 | 01:37 von rettet den wald »
"A game should be a system of rules that allow the player to explore. If the player finds loopholes, then the game developer should fix them. It's never, ever the player's fault: it's the game developer's fault."

"Look, that's why there's rules, understand? So that you think before you break 'em."

Callisto

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Re: Was ist für's Rollenspiel notwendig?
« Antwort #24 am: 20.03.2013 | 01:34 »
Also wäre jeder Gedanke über eine fiktive Identität bereits Rollenspiel.
Macht das noch (Wort)Sinn?


Nicht jeder Gedanke ÜBER eine fiktive Identität. Aber sehr wohl schon das Ausüben des "In die Rolle hineinversetzens" bspw. ein Schauspieler bevor auf die Bühne bzw. vor die Kamera tritt. Es ist aber natürlich nicht das Rollenspiel, das wir meinen, wenn wir von RPG sprechen.