@JS:
Ich fürchte wir diskutieren hier auf unterschiedlichen Ebenen. Du hast oben prinzipiell und durch die Bank den Lektoren, Korrektoren und anderen unterstellt, sie würden sich "mit falschen Federn" schmücken, da sie sich doch eigentlich nicht so nennen dürften. Da hast du es nicht auf mangelhafte Produkte oder solche mit schlechtem Stil beschränkt. Nein, es liest sich vielmehr so, als würde das für alle Kleinverlage und ihre freiwilligen Mitarbeiter gelten. Und das finde ich gegenüber diesen Leuten auch weiterhin respektlos.
Du hingegen argumentierst auf der Ebene deiner Investition in ein konkretes Produkt. Hier kann ich Ärger sehr gut verstehen, wenn es im konkreten Fall deines Erachtens mangelhaft ist. Seine Qualitätsansprüche an etwas legt man schließlich immer selbst fest und dich muss prinzipiell nicht interessieren, ob und wie die Leute bezahlt werden, die an dem Buch beteiligt waren, das du dann in Händen hälst. Oder was für Umsatzzahlen und Budgets hinter der Branche stehen. Als Kunde geht es einem schließlich vor allem um das Produkt an sich.
Darum ging es mir aber in meinem ersten Post gar nicht. Entsprechend denke ich auch nicht, dass ich ein "hanebüchenes Argument" für etwas geliefert habe, denn ich wollte dir nicht Ärger über Produkte (von denen du im neuen Post ja vor allem sprichst) absprechen. Und ich wollte auch nicht sagen, dass das ein Grund ist Qualitätsmängel in konkreten Werken zu ignorieren. Das wollte ich nicht sagen und habe es nicht gesagt (ich habe aber den Eindruck es kam bei dir so an, daher die Klarstellung).
Aber du bist in deinem Post, auf den ich reagiert habe, eben nicht bei der Produktbetrachtung geblieben. Du hast nicht gesagt "ich finde das Lektorat und Korrektorat in Rollenspielprodukten oft mangelhaft". Du hast gesagt "ihre selbsternannten Lektoren, Korrektoren und was sie noch so alles zu sein vorgeben.". Hier verallgemeinerst du zum einen, denn du schränkst es nicht wirklich ein. Zum anderen (und das ist es, was mich am meisten gestört hat) gehst du aber auf eine persönliche Ebene, indem du den ganzen Lektoren, Korrektoren und anderen Aktiven in der Branche unterstellst, sie würden aktiv irgendwas vorgeben, was sie sich ja nicht verdient hätten. Das empfinde ich persönlich als eine pauschalisierende und respektlose Herabwürdigung all dieser Leute, die natürlich keine vollwertigen Profi-Lektoren etc. sind. Die aber auch nie so getan haben.
Insofern lag es mir fern dir da ein Argument für irgendwas (hanebüchen oder nicht) entgegen zu halten, es ging mir einzig umd die auf die persönliche Ebene herabgezogene Bewertung der Arbeit der Leute, die sich im Rollenspielbereich beteiligen. Und das völlig losgelöst von Mängeln an konkreten Produkten. Ich wollte und habe nicht gesagt, dass man diese nicht kritisieren soll. Aber einen freundlicheren Umgang mit den Aktiven an sich würde ich mir wünschen. Denn auch Kritik kann man anders verpacken als das im von mir zitierten Teil geschehen ist.
Jetzt etwas klarer geworden, was ich meine?