Bei der Dosis der Popkultur ist das schwieriger. Wie lässt sich rechtfertigen, dass ein Priester mit Shotgun rumrennt und "Böse" umlegt? Ich denke, man muss in solchen Fällen den Katechismus ein bisschen biegen. Irgendwie sollte es von der Ausrichtung des Spiels her klar sein, dass so etwas gewünscht ist, aber andererseits darf es nicht ohne Konsequenzen bleiben. Das muss zumindest nach allen Beichtregeln gebeichtet und gebüßt werden, auch (oder besonders) wenn da dann der Spieler den Charakter belügen muss ("ich hatte keine andere Wahl", "ich wusste nicht, dass die Waffe geladen war"). Sonst steigt das Sündenkonto und das gibt natürlich heftige Mali...
Wenn du die Anführungszeichen von Böse entfernst, läßt sich das doch ganz einfach rechtfertigen.
Dann muss nur klar definiert werden, was böse ist.
Kurz: Einmal ist Gott Objekt und das andere Mal Subjekt.
Ist Gott Spieltechnisch gesehen nicht doch immer NSC?
Und die handeln doch schon gewöhnlich entsprechend dessen wie die SC sich (ihnen gegenüber) verhalten.
Das kann man mehr oder weniger starr handhaben, aber letztlich läuft es doch auch in der Hochreligion darauf hinaus, dass zu einer lebendigen Beziehung mit Gott auch ein entsprechendes Leben gehört. Das läuft nicht mehr eins zu eins (Ich stecke ein gute Tat in den Automaten, und heraus kommt einmal Regen für die Ernte, oder was man gerade braucht), aber eine gute Beziehung zu Gott, baut ja wohl kaum auf ausschweifendem Leben, klauen und betrügen auf.
Wenn man Gott als Vaterfigur annimmt, kann er sogar die unterschiedlichen Menschen unterschiedlich behandeln - wie ich das als Mutter auch teils mit meinen Kindern mache, wenn ich z.B. berücksichtige, dass ein Kind noch klein ist und darum schnellere und klarer ersichtliche Folgen für seine Taten braucht, als das schon ältere Kind.
Oder andersrum: Ein Mensch stärker eine stabile Beziehung braucht, während der andere einfach nur Regen für seine Ernte benötigt.
(So als Beispiele).