Ich habe diesen Artikel nicht und sehe für meine Spielweise auch keinen Bedarf dafür - und letzteres dürfte für die meisten Rollenspieler gelten.
Warum gibt es das Produkt dann trotzdem?
1. Hârn ist eine extrem simulationistische Welt und stolz darauf:
Beschreibungen für kleine und kleinste Details sind doch ein Markenzeichen von HârnMaster, warum sollte man da für Nutztiere ausnahmen machen? Das Spiel ist zudem sehr gut für profane Abenteuer geeignet, bei denen man ggf. auch mal ein entlaufenes Schaf einfangen muss - und dann sind Werte doch durchaus hilfreich. Zuletzt bietet die Spielhilfe neben den Spielwerten ja auch noch Informationen zu Schafzucht, -handel etc., was im Rahmen eines sehr simulationistischen Systems durchaus hilfreich sein kann (eher für SL als für Spieler, aber Kreaturenbücher sind ja auch eher auf diese Zielgruppe zugeschnitten).
2. Hârn ist m. E. schon lange eher ein Projekt von und für Sammler bzw. Barbiespieler als für aktive Rollenspielrunden:
Solch kleine Produkte lassen sich relativ mühelos erstellen, passen perfekt zum simulationistischen Image und werden von Sammlern wahrscheinlich ohne Überlegungen zu Sinn und Zweck der Publikation gekauft. Und da sie keine großen neuen Setzungen für die Welt vornehmen, finden sich wahrscheinlich auch eher Autoren, die sowas in Angriff nehmen - bei Regionalbeschreibungen oder Abenteuern sind Rechercheaufwand und auch das Riskio, einem Teil der Spielerschaft zu missfallen, deutlich größer. Insofern sind sei eine gute Möglichkeit, ohne viel Aufwand Umsatz zu generieren.
Das ist wie bei DSA, wo die Welt auch eine sehr hohe Beschreibungsdichte aufweist und dem (mitunter durchaus zu recht) ja eine gewisse Hartwurstigkeit sowie "Hotzenplotzigkeit" vorgeworfen wird. Sowas kann schon abschreckend wirken, aber es zwingt einen ja nichts, auch so zu spielen - oder alles zu kaufen.