Thema: Suche dunkles Rollenspiel

[Lord Verminaard]

Ich will mal wieder Bedrohung spüren und ihr mit Cleverniss begegnen und nicht mit Powergaming, wie bei D&D oder Vampire.

Das, allerdings, ist, wie andere schon gesagt haben, wohl vor allem mit einem Wechsel des Spielstils zu erreichen. Wobei natürlich unbenommen bleibt, dass ein Systemwechsel helfen kann, den Spielstil zu wechseln. Wenn Englisch für dich kein Problem ist und es vom Regelwerk her auch ein bisschen ungewöhnlicher sein darf, würde ich dir vielleicht einen Blick auf Apocalypse World empfehlen. Gerade das "Cleverness, nicht Powergaming"-Element ist da sehr prägend, und das Setting ist auch ziemlich dreckig und gemein.

[Luxferre]

Ich will mal wieder Bedrohung spüren und ihr mit Cleverniss begegnen und nicht mit Powergaming, wie bei D&D oder Vampire.

Oh, das D&D 3.5er MIDNIGHT Setting ist definitiv kein Zuckerschlecken für die "high-power" Charaktere, die es eh meist nicht über Stufe 7 schaffen
Kennst Du das? Denn nur Cleverness und absolute Unauffälligkeit in der Rebellion gegen das Böse wird die Charaktere überleben lassen.

[Ms.Catonic]

Es ist Unknown Armies geworden. Wie schön!
Die grundlegenden Regeln sind gelesen und sie scheinen mir wirklich einfach. Besonders gut gefällt mir der Ansatz mit den "Umfeld-Fertigkeiten".
Die Magieschulen sind schon der Hammer. Bersonders schön finde ich hierbei, dass man für relativ kleine Auswirkungen (Schluckauf erzeugen) einen wirklich großen Aufwand betreiben muss: Oliven bei Nacht pflücken, Äpfel bei Vollmond abgreifen, Saft daraus pressen, trinken, Pipi auffangen und das dürfte jetzt nur die hälfte gewesen sein.
In unserer DSA-Gruppe hat man drei mal gewürfelt und man hatte einen Banbaladin, Feuerball oder Regenbogen gemacht.
Auch schön finde ich die drei unterschiedlichen Level:

1. unbedarfter Mensch (Streetlevel)
2. Wissender
3. Erleuchteter

Auch muss man sich gar keiner Magieschule verschreiben, man kann auch "einfach" ein Avatar sein, der einen Stereotypen folgt. Da man dies mehr oder weniger von innenheraus umsetzt kann man also schon den Weg des Avatares beschreiten, wenn man noch auf dem Streetlevel ist.

Es scheint noch ein semipermiables (ich kann das Wort endlich mal in einem "normalen" Kontext nutzen ) Netz an Hintergrundnetzwerken zu geben, die ich mir aber überhaupt nicht erarbeitet habe. Ich find es schöner, so was im Spiel zu lernen.

Noch mal danke sehr für eure guten Tips.

[Crimson King]

Gute Wahl! Ich mag die Regeln nicht besonders und würde vermutlich eine nWoD-Konversion bevorzugen, aber ich bin auch jemand, der fast jedes Setting auf eines seiner Lieblingssysteme konvertiert.

Das Setting ist großartig.

[Teylen]

Eventuell empfiehlt sich auch curse the darkness

[Lord Verminaard]

Yay Unknown Armies! Geiles Regelwerk. Allein schon die Charaktererschaffung.

Mit dem Setting von UA hatte ich einen schlechten Start, was an zwei Dingen lag, die ich dir daher gerne in Form von Ratschlägen zur Vermeidung mit auf den Weg geben würde:

1) Zeig deinen Spielern vor Spielbeginn nicht die "Gerüchte". Das ist so eine Greg-Stolze-Krankheit, bei Reign ist es das gleiche mit den Hinweisen auf den Regionalkarten. Die Gerüchte lesen sich absolut geil, aber dann wollen deine Spieler auch das Spiel, das sich so spielt, wie sich die Gerüchte lesen, und das ist UA dann eben doch nur bedingt, bzw. nur mit einem genial-durchgeknallten SL, und so einer war ich nie.

2) Genieße die Adepten mit Vorsicht. Ich hatte mir mal vorgenommen, einen Adepten zu spielen, und bin daran so ein bisschen verzweifelt, weil die halt schon sehr extrem sind. Aus berufenem Munde hört man, dass Avatare deutlich zugänglicher sind. Also im Zweifel vielleicht eher in die Richtung gehen, das hat auch den Vorteil, dass man perspektivisch Richtung unsichtbarem Rat schielen kann.

[Ms.Catonic]

Ich hab mich auch für einen "Henker" endschieden. Der dürfte sehr flexiebel spielbar sein. Ich denka da weniger an einen dunklen Jäger, wie bei dem dazugehörigen Bild, sondern eher an einen Tüftler. Ein Chemiker, der seinen Opfern Zwei-Komponenten-Gifte verabreicht. Er soll wie ein Geist sein, einer der aus reichem Hause kommt und keine Lust mehr auf sein altes Leben hat.
Verschiedene Identitäten hat und so auch nicht als immer die gleiche Figur auftauchen soll, sondern als verschiedene Personen: alter Mann, junge Frau, Arbeiter, Doktor, Jurist... Ich bin mal gespannt, an die Charaktererschaffung hab ich mich noch nicht gewagt. Muss ich auch noch mit dem Spielleiter abklären, ist ja auch eher kompliziert.