Autor Thema: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag  (Gelesen 6115 mal)

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Offline LushWoods

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Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« am: 15.04.2013 | 19:11 »
Weil ich in einem anderen Thread gefragt worden bin ...
Ich hab kurz angeschnitten das wir die NE Kampagne begonnen haben zu spielen und nach ca. einem Viertel wieder aufgehört haben.
Tatsächlich muß ich sagen das es das erste mal war das ich von einem SW Setting bzw. Abenteuer wirklich enttäuscht war. Und wir haben schon so einiges gespielt.
Genau kann ich's gar nicht an einem Punkt fest machen.
Aber was mich am meisten gestört hat war die Tatsache das wirklich die komplette Kampagne nur eine Aneinanderreihung von Kämpfen ist. Jeder einzelne Plotpoint ein Kampf (mit etwas Vorgeplänkel das auch nur Vorspiel zum Kampf ist). Jede Savage Tale, ein Kampf.
Gut, wir sind das von SW gewohnt, aber nicht in diesem Ausmaß und nicht so stupide und plump. Liegt's daran das es eine der ersten Kampagnen ist? Ich weiß nicht, ich hatte vorher eigentlich nur Gutes darüber gelesen und auch vom Durchblättern her war es nicht so schlimm, aber die Stupidität hat sich dann beim Spielen gezeigt.
Ich hab auch so gut wie keine Möglichkeit gesehen mich da selber abseits vom ewigen Gekloppe irgendwie einzubringen und Abwechslung reinzubringen.

Was meine Spieler auch noch bemängelt haben war die Eindimensionalität der Gegner und des Settings.
Hier muß ich sagen, waren sie vielleicht etwas zu ungeduldig, da der Metaplot ja durchaus den einen oder anderen Twist hat.

Möglicherweise war ich auch von meiner 2. Runde, die hervorragend läuft, gespoilert. Oder meine Spieler von der vorherigen, ebenfalls sehr guten, Totems of the Dead Kampagne. Ich weiß es nicht.

Aber insgesamt bleibt die Enttäuschung.
Wir werden's jetzt als alte L5R Veteranen mal mit Iron Dynasty probieren.

Gibt's ähnliche oder ganz andere Erfahrungen mit Necessary Evil?

P.S. Das Settingsystem bzw. der Baukasten ist toll, daran gab's gar nichts zu bemängeln. Ich schreibe alleine von den "Abenteuern".

Offline Scorpio

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #1 am: 15.04.2013 | 19:27 »
Ich fand es beim Lesen auch total schrecklich. Ach, wenn es doch nur Kämpfe wären ... aber die gesamte Kampagne besteht aus "Oberschurke sagt euch, wo ihr hingehen müsst, um jemanden zu hauen". Es ist ja nicht mal selbstmotiviert. Und der große Twist der Kampagne ist so dämlich, dass ich als Spieler in der Kampagne vermutlich sauer geworden wäre, ob so viel Blödsinn.
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Offline Timberwere

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #2 am: 15.04.2013 | 20:00 »
Wir haben es angefangen, kamen nicht sonderlich weit. Was nicht unbedingt an der PPK lag, zumindest was mich betraf, sondern weil es einfach irgendwie einschlief. Aber es kann natürlich sein, dass unser SL die Sache genau deswegen hat einschlafen lassen.

Was eigentlich ein bisschen schade ist. Ich mochte meinen Charakter.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Kardohan

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #3 am: 15.04.2013 | 20:14 »
Necessary Evil ist eben aufgemacht, wie eine typische Superhelden-Comicreihe der 80er und 90er - flache Eindimensionalitäten inbegriffen. Jede Tale ist in dem Sinne ein Heft und damit im Wesentlichen in sich abgeschlossen.

Darüberhinaus werden die Spieler von Beginn an durch die Aufträge und Befehlskette auf eine Schiene gesetzt. Die Kampagne nimmt zwar einige Abzweigungen, aber im Wesentlichen wird am Streckenplan festgehalten.

Wer eher Storytellin' und Sandboxin' gewöhnt ist, findet diese Struktur natürlich grauenhaft. Aber die Darlegung im Buch ist die eine, das Spiel am Tisch die andere Seite. Die Kampagne ist eigentlich nur ein Skelett, auf das die Spieler mit ihren Superschurken und Ränkespielen Fleisch aufbringen müssen. IHR schreibt die Story! Und wenn eben keiner mit einer anderen Taktik und Herangehensweise rüberkommt, als den Gegnern schablonenhaft einen auf die Fresse zu hauen, dann tut es mir leid. Dann ist NE eben nichts für euch.

Im Vergleich zu 50 Fathoms und dem gescripteten Evernight ist ein gänzlich anderes Biest. Also nicht die typische RPG-Denke darauf anwenden, sondern das Ganze als Comicbuchreihe sehen. Dann geht es schon viel einfacher. Das natürlich einige Maulschellen die typische Lösung ist, gehört einfach zum Genre. Schaut euch die Marvel- bzw. DC-Superheldenfilme und -comics an, dann wisst ihr wie es abzugehen hat!

Zugegebenermaßen hat die Kampagne sichtbare Schwächen, was allerdings weniger an der Struktur, sondern an dem "Nasenring" liegt, mit dem die Spieler manchmal in, durch oder aus einer Szene gezerrt werden. So ist etwa der Anfang mit dem Rausschubsen aus dem Flieger dermaßen schwachsinnig, daß es wehtut.

Ein weiterer Punkt ist es den "Auftraggeber" so aufzuziehen, daß die Spieler ihn nicht gleich umnieten, wenn er sich ihnen offenbart.

Das führt zum nächsten Punkt. Die Spielerschurken sollten IN KEINER WEISE abgrundtief böse, egomanische und asoziale Psychopathen sein. Mit gescheiterten Helden, die im Leben die falschen Entscheidungen getroffen haben, fährt man insgesamt besser. Teamarbeit ist hier weiterhin ein Muss und mit einer Horde knallharter Einzelgänger ist das auf Dauer einfach nicht hinzukriegen.  

Bei uns schlief NE gerade deswegen schnell wieder ein, weil ich als SL feststellte, daß ich mehr Arbeit reinstecken müsste als ich bereit war zu der Zeit. Ich hab mit noch eine Weile mit dem Zurechtbiegen für meine Gruppe beschäftigt, aber seitdem das Marvel Heroic Roleplaying System draußen ist, haben wir ein um Lichtjahre besseres Superheldensystem gefunden. Damit klappt das Spiel auch zwischen Streetlevel und Galactic-leven Superhelden, ohne daß einer übermäßig im Fokus steht. Also wenn ich die Geschichte von Necessary Evil irgendwann nochmal aufgreifen sollte, dann höchstens als Conversion auf MHRP.
« Letzte Änderung: 15.04.2013 | 20:22 von Kardohan »
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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #4 am: 15.04.2013 | 22:06 »
Kurz dazu:

Ich war derjenige, der nachgefragt hat, was an NE bei LushWoods schief gelaufen ist, und das aus dem ganz konkreten Anlass, dass ich saugerne einmal Superhelden leiten würde, aber das einzige Superheldensetting, das bei meinen Freunden auch nur geringes Interesse hervorgerufen hat, ausgerechnet NE ist.

Leider teile ich vom Lesen her sowohl LushWoods als auch Kardohans Einschätzung, die Kampagne ist sehr flache, fast rein kampflastige Abenteuerserie, und damit so gar nicht das, was ich persönlich von Superheldenkampagnen erwarten würde (nichtmal Silver Age). Ich befürchte auch, dass ich, wenn ich NE ernsthaft aufziehen würde, als SL ewig daran schrauben müsste, und dann würde ich mir lieber ein eigenes Setting bauen. Im Vergleich zu anderen mir bekannten SW-Settings/PPKs finde ich NE vom Lesen her irgendwie... uninspiriert? ..halbfertig?

Gibt es aber vielleicht auch jemanden mit anderen Erfahrungen?
Oder gibt es vielleicht jemanden, der NE stark aufgebohrt hat und darüber berichten will?

(Nebenbei: Ich bin auch Marvel-Heroic-Roleplaying-Fan und würde mir auch stark überlegen, ob ich dieses Systembei Superheldensachen bevorzugen würde, aber das nur am Rande.)
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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #5 am: 15.04.2013 | 22:29 »
Ganz kurz eingeschoben:
Wer das Mächtesystem von NE mag, aber einen generischen Hintergrund zum Selberanpassen dazu möchte,
dem lege ich ganz warm den SuperPowersCompanion ans Herz, der die Kräfte aus NE + x beinhaltet,
sowie viel Info zu allem was sonst zum Superheldendasein dazugehört, inklusive einer Reihe von Gegenspielern.
« Letzte Änderung: 16.04.2013 | 09:48 von Sefli »
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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #6 am: 16.04.2013 | 19:07 »

Leider teile ich vom Lesen her sowohl LushWoods als auch Kardohans Einschätzung, die Kampagne ist sehr flache, fast rein kampflastige Abenteuerserie, und damit so gar nicht das, was ich persönlich von Superheldenkampagnen erwarten würde (nichtmal Silver Age).
Wenn ich mir so die erhältlichen fertigen Abenteuer von Superheldenrollenspielen anschaue sind die eigentlich immer sehr kampflastig. Eine löbliche Ausnahme bildet da ein Szenario aus einer Abenteuersammlung des alten Champion RPGs. Evtl. sind die Aberrant-Abenteuer etwas anders gestrickt.
Bleibt wohl nur selber machen.

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #7 am: 16.04.2013 | 19:32 »
Evtl. sind die Aberrant-Abenteuer etwas anders gestrickt.
Ja, sind sie.
Sie sind eine Aneinanderreihung von Szenen, in denen übermächtige Metaplot-NSCs ihre Spielchen spielen und die SCs dürfen dabei sogar zugucken.  ::)
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline knörzbot

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #8 am: 16.04.2013 | 19:33 »
Ja, sind sie.
Sie sind eine Aneinanderreihung von Szenen, in denen übermächtige Metaplot-NSCs ihre Spielchen spielen und die SCs dürfen dabei sogar zugucken.  ::)
Oje...  :(

Offline Oberkampf

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #9 am: 19.04.2013 | 13:29 »
Wenn ich mir so die erhältlichen fertigen Abenteuer von Superheldenrollenspielen anschaue sind die eigentlich immer sehr kampflastig. Eine löbliche Ausnahme bildet da ein Szenario aus einer Abenteuersammlung des alten Champion RPGs. Evtl. sind die Aberrant-Abenteuer etwas anders gestrickt.
Bleibt wohl nur selber machen.

Das Kampflastige allein ist nicht das Störende, ich finde bloß, NE gibt zu wenig Ansatzpunkte zu dem anderen neben der Action, was ich mit Superhelden verbinde, nämlich persönliches Drama. Einige Plotwendungen der PPK sind zwar ganz nett, aber mir fehlt irgendwas. Vielleicht, weil nicht so viel Wert auf die Schurkenvergangenheit der SCs gelegt wird, vielleicht, weil die persönlichen Widersacher fehlen?

Weißt Du noch, wie das Champions-Abenteuer heißt? Was hat es genau anders gemacht?

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Offline Selganor [n/a]

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #10 am: 19.04.2013 | 14:05 »
Persoenliches Drama ist schlecht "vorzuschreiben" wenn man nicht weiss welche Charaktere da mitspielen.

Nimm mal ein Marvel-Abenteuer mit Spider-Man und mache dasselbe Abenteuer nochmal mit Deadpool. Ich behaupte mal, dass du dann zwei komplett unterschiedliche Abenteuer hast (mit Amazing und Superior Spider-Man evtl. sogar drei)

Kaempfe sind relativ leicht zu skalieren... persoenliche Gedanken/Probleme von Charakteren kann man schlecht klassifizieren.
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Offline Skiron

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #11 am: 19.04.2013 | 14:11 »
Vielleicht macht es NE und die entsprechende Runde wie bei Avengers?

Den Hintergrund der Charaktere erfährt man im Film auch nicht, was aber für das Verständnis des Films auch nicht notwendig ist,
es sind genug "Andeutungen" vorhanden, die erahnen lassen, dass es einen Hintergrund gibt und in welche Richtung er gehen könnte.

Die Helden sind Individuen, die sich teilweise noch nicht mal gut leiden können und eigene Interessen und Ziele haben,
durch einen Widersacher der die Welt bedroht, aber zu einem Team zusammenfinden.

Ich finde, dass kann man mit Savage World sehr gut umsetzen.
Zentral ist dabei vielleicht, dass jeder Spieler ein Thema für seinen Charakter hat, das er mit einem Satz auf den Punkt bringen kann
und an dem sein Herz hängt. ;-)

Offline Selganor [n/a]

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #12 am: 19.04.2013 | 14:14 »
Das sind aber alles "Zusatzszenen" die nicht im Abenteuer stehen koennen (weil man ja nicht weiss wer das spielt) und die der SL (mit Unterstuetzung durch die Gruppe) selbst auffahren muss.
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Offline knörzbot

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #13 am: 19.04.2013 | 14:56 »
Vielleicht, weil nicht so viel Wert auf die Schurkenvergangenheit der SCs gelegt wird, vielleicht, weil die persönlichen Widersacher fehlen?

Gut möglich aber ich bin der Meinung , dass das etwas ist was von den Spielern kommen muss und der SL aufgreift, parallel zur eigentlichen Kampagne.

Das ich das Abenteuer gelesen habe liegt schon länger zurück. Aber ich erinnere mich, dass es einen längeren investigativen Part gab. zumindest länger als in den üblichen Abenteuern. Das Abenteuer "Murder in Stronghold" war in einem Band mit dem Namen Champions Presents #2 mit 2 weiteren Abenteuern . Es geht um einen Mord an einem Superverbrecher der in einem Supergefängnis (Stronghold) inhaftiert war.
« Letzte Änderung: 19.04.2013 | 19:28 von knörznichtbrotbot »

Offline Skiron

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #14 am: 19.04.2013 | 15:44 »
Das sind aber alles "Zusatzszenen" die nicht im Abenteuer stehen koennen (weil man ja nicht weiss wer das spielt) und die der SL (mit Unterstuetzung durch die Gruppe) selbst auffahren muss.

Das stimmt. Nichts anderes wollte ich eigentlich ausdrücken. :-)
Oder so gesagt: it's not a bug it's a feature?


Offline Kardohan

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #15 am: 19.04.2013 | 22:03 »
Wie ich schon sagte...

Die Kampagne ist eigentlich nur ein Skelett, auf das die Spieler mit ihren Superschurken und Ränkespielen Fleisch aufbringen müssen. IHR schreibt die Story! Und wenn eben keiner mit einer anderen Taktik und Herangehensweise rüberkommt, als den Gegnern schablonenhaft einen auf die Fresse zu hauen, dann tut es mir leid.

Ohne den Input der Spieler wird es eben nix. Das Zusammenspiel von Protagonisten und Antagonisten ist gerade im Superheldengenre äußerst wichtig. Die Grundplots sind eigentlich immer verdammt ähnlich, nur das Drumherum unterscheidet sich.

Ich habe zwar die NE-Kampagne nicht sehr weit gespielt, das Setting aber für einige One-Shots und Con-Abenteuer genutzt. So habe ich alleine eine von mir aufgestockte Version des One-Sheets Boys of Brasil aus den Savage Nibbles #2 auf Cons rund ein Dutzend Mal geleitet. Dabei kamen sowohl die Pregens von mir, wie auch eigenkreiirte Superschurken zum Einsatz. Ich kann nur sagen, daß trotz des gleichen Plots die Geschichten gerade wegen der Interaktionen zwischen den Charakteren und NSC KOMPLETT unterschiedlich waren, stärker noch als in jedem anderen Genre. Die Spieler müssen aber mitmachen, ansonsten wird es eben öde...
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Offline Grospolian

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #16 am: 20.04.2013 | 12:35 »
Hattest du für den Zweck nicht eine Killerschnecke entworfen? ^^
Besucht den Spielwelten Youtube Kanal :D
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Offline Kardohan

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #17 am: 20.04.2013 | 14:14 »
Yupp. Mr Snail!  Der war bisher in jeder Gruppe dabei... ;D

Die NE Werte und sogar den alten Charakterbogen von ihm (!) findet man auf SavageNights.



Hach! Lang ist's her!!!
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Offline LushWoods

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #18 am: 20.04.2013 | 14:50 »
Geiler Typ  :D

Ich find halt, wenn ich schon Geld ausgebe für eine Kampagne dann will ich halt nicht auch alles selber einbringen müssen. Ich mein dafür kauf ich mir ja sowas, damit mir jemand die Arbeit abnimmt. Einen Kampf nach dem anderen kann ich mir auch in 5min selber aus den Fingern saugen.
Dieses Argument "das is halt nur ein Gerüst, das man selber ausfüllen muß", kommt mir manchmal wie eine dürftige Entschuldigung für "Scheiß-Kampagne" vor (oder "bei Superhelden is das halt so").
Ich weiß da kann man sich jetzt ewig drüber streiten, vor allem bei den SW Produkten, ABER ich kenne halt viele andere SW Sachen die im Vergleich dazu bedeutend besser sind (auch alte, wie 50 Fathoms z.B.). Genau darum waren wir eben so enttäuscht. Eben das verliert sich hier in dem Thread gerade ein bisschen.
Wie auch immer, ich bin, ohne größeren psychischen Schaden zu nehmen, darüber hinweg und wende mich jetzt anderen Dingen zu.  :)
Aber interessant ist es, das eigentlich jeder so ziemlich die gleiche Meinung bzgl. der Kampagne hat. Ich frag mich jetzt nur woher ich die ganzen guten Rezis hatte, oder ob die nur so gut ausgefallen sind weil der Baukasten echt schön ist ...

Offline Kardohan

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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #19 am: 20.04.2013 | 16:57 »
Die guten Rezis kamen vornehmlich aus Amerika, wo man eher einen (kulturellen) Draht zu Superheldenstories hat. Außerdem kam NE ursprünglich zu einer Zeit raus, wo gute Superhelden-RPGs nicht so weit verbreitet waren.

Wie gesagt: Man muss einen Draht zu Superheldenkampagnen haben, denn strukturell unterscheiden sie sich deutlich von allen anderen RPG-Genres.

Heutzutage würde Clint die Kampagne sicherlich komplett anders aufziehen, denn die Superheldencomics der letzte Dekade unterscheiden sich deutlich von denen der 80er und 90er Jahre. Außerdem feilte  Pinnacle damals immer noch an der Struktur von PPKs.
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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #20 am: 21.04.2013 | 14:39 »

Wie gesagt: Man muss einen Draht zu Superheldenkampagnen haben, denn strukturell unterscheiden sie sich deutlich von allen anderen RPG-Genres.


Das ist ein sehr interessanter Punkt. Ich teile diese Meinung, aber ich kann es momentan nicht genau benennen, wo ich diese Unterschiede sehe.

Aber vielleicht sprengt das ein bisschen den Rahmen einer Diskussion um NE?
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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #21 am: 21.04.2013 | 18:57 »
Das ist ein sehr interessanter Punkt. Ich teile diese Meinung, aber ich kann es momentan nicht genau benennen, wo ich diese Unterschiede sehe.

Aber vielleicht sprengt das ein bisschen den Rahmen einer Diskussion um NE?

Jupp, das würde den Rahmen sprengen und gehört auch nicht hierher.

Wo ich die wesentlichen Unterschiede sehe, hatte ich ja schon in Posting #3 dieses Threads dargelegt.
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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #22 am: 1.05.2013 | 11:44 »
Wie gesagt: Man muss einen Draht zu Superheldenkampagnen haben, denn strukturell unterscheiden sie sich deutlich von allen anderen RPG-Genres.

Mein Problem mit Necessary Evil ist, dass es eben keine Superheldenkampagne ist, sondern eine "Befehlshaber gibt der Heldengruppe Missionen"-Kampagne. Macht für Weird Wars Sinn, aber gerade für Superschurken ist das ziemlich ungeeignet.

Abgesehen davon gibt es schon lange jede Menge Superhelden-Kampagnen (zugegebnermassen von wechselnder Qualität) für Marvel FASERIP (TSR), Champions and Mutants&Masterminds (1e).
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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #23 am: 1.05.2013 | 12:59 »
Man spielt in dieser Kampagne den Fiesen Unterlingstrupp eines noch Fieseren Oberlings, der die noch viel fieseren Ausserirdischen aus seinem Garten verscheuchen will.

Betonung liegt auf "Trupp".

Eine Gruppe egoistischer, egomanischer, machtbesessener Soziopathen zu führen, die einem bei der nächstbesten Gelegenheit an die Wäsche wollen, ist kein Zuckerschlecken. Da macht bei diesem Charakter eine harte, unnachgiebige Hand und eine militärische Guerillastruktur schon Sinn.

Es zwingt dich keiner diese militärische Auftragsstruktur sklavisch durchzuziehen. Wenn du weisst, daß deine Leute sich eher die Aufträge selber suchen, dann platziert Dr. Destruction die Hinweise/Aufträge so, daß sie von selbst drauf anspringen. Andere mögen ihre Aufträge gerne im Mission Impossible-Stile.

Später in der Kampagne haben die Leute sowieso immer mehr freie Hand.
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Re: Necessary Evil Kampagne - Fehlschlag
« Antwort #24 am: 1.05.2013 | 14:36 »
Der Elevator-Pitch "Superschurken müssen nach dem Tod aller Superhelden durch außerirdischen Invasoren, die Erde zurückerobern" (und so wurde das ja auch beworben) klingt halt 10x aufregender als "Superschurken werden von einem Oberschurken gezwungen für ihn Aufträge zu erledigen um die Welt vor außerirdischen Invasoren zu retten".

Mehr als das Intro-Szenario (allerdings mit FASERIP, so um 2006) habe ich nie geleitet, aber ich denke, dass hoffentlich jede Spielergruppe, die nicht durch jahrzehntelanges Spielerkleinhalten lobotomisiert wurde, Dr. Destruction bald mal eine Falle stellt. Ein Szenario dafür wäre z.B. großartig. Auch die oft erwähnten Banküberfälle als Zwischenszenarios werden ja leider nicht wirklich unterstützt.
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