Ich habe leider jetzt länger kein D&D gespielt, deswegen kann ich mich nicht mehr erinnern, aber war das möglich? Jemanden aus Zombiezustand zu heilen? Wäre es in dem Falle keine gute Tat, den Zombie zu töten und dann mit Raise Dead (oder wie es genau heißt) den Toten zu erwecken? Und was ist mit dem Dämon? Was soll daran keine gute Tat sein?
Soweit ich weiß, ist in den allermeisten der Zombie einfach ein Ding, das man problemlos töten können wird. Moralische Dilemmata sind da gar nicht vorgesehen.
In seinen Ursprüngen hat D&D nicht mehr ethische Zweideutigkeiten als ein 60er Jahre Sindbad-Film. In diesem Zusammenhang funktionieren die Gesinnungen hervorragend. Will man "grauere" Welten bespielen, knirscht es im Gebälk, und das Gesinnungssystem passt nicht mehr recht zu der psychologischen Tiefe, die die Spielwelt nun auszeichnet und die man in den Charakteren auszuloten sucht.
Wenn wir eine "realistische" Psychologie voraussetzen: Ich würde es unter allen Umständen zu verhindern suchen, einem Paladin nahe zu kommen, der seit zwanzig Jahren Orks schnetzelt und Tana'Ri sein Holy Smite in die Magengrube drückt. Stell dir vor, ihr redet erst ungezwungen miteinander, und plötzlich sagt er: "Du klingst ja selber schon wie ein Dämon".
Ich würde da die Beine in die Hand nehmen.
Die Ursprünge des Tierschutzgesetzes hatten ja nicht den Zweck, das Leben von Tieren zu schützen, sondern es sollte Menschen davor bewahren, zu verrohen, indem sie Akte der Grausamkeit an Tieren durchführen. Ein Pferdeschlitzer - so die Überlegung - wird irgendwann zum Menschenschlitzer.
Die Charaktere in den normalen D&D-Settings haben keine Psychologie wie die unsrige. Die können jahrelang töten, töten, töten und trotzdem noch "rechtschaffen gut" sein. Und warum? Weil es auf ihrem Charakterblatt steht.