Autor Thema: Wie spielt Ihr D&D?  (Gelesen 11662 mal)

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Offline Tritos

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Wie spielt Ihr D&D?
« am: 19.04.2013 | 08:05 »
Nach einer typischen DSA Runde kam die Diskussion auf warum man automatisch DSA anders spielt (inhaltlich) als ein D&D oder AD&D welches sehr oft in einem Dungeon Crawl endet. Möglich is es ja das ich ein TSR Produkt Storylastiger spiele aber irgendwie bekommen wir das nicht auf die Reihe und machen das nur bei anderen System wie zb. DSA so. Ist das bei euch auch so? Wie spielt ihr D&D od. AD&D? Liegts wirklich am System oder ist es eine alte Sache die einfach im Kopf rumgeistert und nicht mehr raus will?

Offline Crimson King

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #1 am: 19.04.2013 | 08:23 »
Das liegt am System und an den Kaufabenteuern. Ich habe DnD schon storylastig gespielt. Seine Stärken hat es aber in den detaillierten Kampfregeln und in der Motivation, durch gewonnene Konflikte Erfahrung zu erhalten und besser zu werden. DSA bildet die Spielwelt in den Regeln sehr detailliert ab, was dazu führt, dass viele Regeln in der Praxis nicht verwendet werden, weil sie zu kleinklein sind. Da das Ignorieren solcher Regeln im Kampf schwerer fällt, und der Kampf in DSA extrem zäh ist, fokussiert man sich bevorzugt auf andere Dinge. Kämpfen lohnt einfach nicht.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline 1of3

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #2 am: 19.04.2013 | 08:24 »
Ich nehme D&D, wenn ich Monster verhauen will. D&D macht das relativ gut. Es gibt viele verschiedene Monster zum verhauen, es gibt verschiedene Charaktere, die als Team zusammenarbeiten können. Der Kampfablauf ist relativ flüssig. Diese drei Stichpunkte stimmen für so ziemlich alle D&D-Versionen. Natürlich wird der Gesichtspunkt des Monster verhauen durch die weichen Regelteile, Tipps und Abenteuer deutlich befördert.

Zu DSA kann ich nichts sagen.

Offline chad vader

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #3 am: 19.04.2013 | 09:17 »
Ich spiele D&D gefühlt nicht weniger Storylastig als DSA früher. Vielleicht etwas kampflastiger, einfach weil das in D&D eine große Spaßquelle darstellt und man in DSA dafür eher mit teilweise völlig unanwendbaren Regeln bestraft wurde. Der Anreiz ist anders gesetzt.

Andererseits habe ich aber auch schon gemerk, dass v.a. DSA4, aber zum Teil auch D&D3/PF zu detailverliebt und damit sehr zeitraubend die Kmapfregeln gestalten. Aber gerade da finde ich, fällt die ähnluichkeit des Spielstils auf. Die Kämpfe wurden für den eigenen Spielstil gefühlt "zu lang".

Den wesentlichsten Unterschied in der Art des Spiels, den ich feststellen kann, entsteht durch ein anderssprachiges Regelwerk. Englische Regelbegriffe reißen einige Spieler deutlich schneller aus der Immersion als deutsche. DSA hat es außerdem deutlich erfolgreicher geschafft, abstrakte Regelbegriffe als Teil des Settings zu verankern. Bestes Beispiel sind die Zaubersprüche. "Summon Monster" ist einfach was anderes als das aventurienweit gefürchtete Ritual "Furror, Blut und Sulphurdampf".

Offline kalgani

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #4 am: 19.04.2013 | 09:23 »
gehört es nicht zum RPG dazu das irgendwann bösewichter verkloppt werden?
Sonst spielt man doch ein Adventure ala "King´s Quest" oder nicht?

und nein ich lande mit den beiden PF gruppe die selbstgestaltete Abenteuer haben nicht automatisch in einem Dungeon.
außer der begriff dungeon ist so gedehnt das alles was innerhalb eines gebäudes ist als dungeon gilt...

mir macht das kampfsystem von dnd3/pf spaß, allerdings sollte man nicht zuviele gegner haben sonst wird es arbeit.

drüben im dnd-gate htte sie gerade ein interessante umfrage: Wieviele Kämpfe habt ihr pro ingame tag?
da bin ich auf ~0,25 gekommen...

Offline Arldwulf

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #5 am: 19.04.2013 | 09:25 »
Ich spiels eigentlich sehr unterschiedlich. Von Runden in denen es darum ging als Magier alte Bücher zu erforschen, über Verschwörungen am Hofe hin zu den Wächtern eines Dorfes die dort auch ein ganz normales Privatleben hatten hin zu Dungeon Crawls und Schleichabenteuern in denen es ein Fehler wäre offen zu kämpfen. Oder auch zu persistenten Onlinewelten in denen die gesellschaftlichen Verpflichtungen der Charaktere im Vordergrund standen. Und natürlich gibts auch die epischen Heldengeschichten, Kämpfe, Rätsel und Rituale.

Story und Spielwelt sind dabei aber meistens die wichtigsten Elemente, selbst bei den Dungeon Crawls ging es oft vor allem darum.

D&D ist Mainstream. Man kann damit eigentlich jede Menge verschiedene Spielweisen machen - für die es für jede einzelne vielleicht sogar bessere, spezialisiertere Lösungen gibt. Aber die Stärke der Systeme (ich würde dort durchaus zwischen den Editionen trennen wollen, aber hier meine ich vor allem die Gesamtheit) ist dass sie so flexibel sind und man eigentlich recht viele verschiedene Dinge damit machen kann.
« Letzte Änderung: 19.04.2013 | 09:29 von Arldwulf »

Offline Tritos

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #6 am: 19.04.2013 | 09:43 »
Andererseits habe ich aber auch schon gemerk, dass v.a. DSA4, aber zum Teil auch D&D3/PF zu detailverliebt und damit sehr zeitraubend die Kmapfregeln gestalten. Aber gerade da finde ich, fällt die ähnluichkeit des Spielstils auf. Die Kämpfe wurden für den eigenen Spielstil gefühlt "zu lang".

So ähnlich empfinde ich es auch. Beim jetzigen D&D sind die Kämpfe nun auch nicht mehr viel schneller oder einfacher. Vielmehr taktischer und ein Hick Hack, Positionieren usw.
Ich glaub ja fast, das DSA Begegnungen jetzt fast schneller sind. Bzw. sie werden sich fast nichts schenken. Bleibt soweit für mich das Talent und Fertigkeitensystem, die Spielwelttiefe, welches bei DSA doch sehr mächtig ist (Ob gut oder schlecht sei dahingestellt).

Ich finde es einfach schade das sich ein D&D bei den Kaufabenteuern selbst herunterstuft. Dungeon Crawls find ich gut, aber schade ist es dennochd das es irgendwie immer sehr flach in eine Richtung geht. So empfinde ich es zumindest.
« Letzte Änderung: 19.04.2013 | 09:45 von Tritos »

Offline kalgani

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #7 am: 19.04.2013 | 09:55 »
Dann spiel einfach keine Kaufabenteuer.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #8 am: 19.04.2013 | 09:57 »
Ich habe DSA 4 nur ganz kurz angetestet und kann nur mit DSA 3 vergleichen. Da ich aber mit meiner alten Gruppe mit DSA 3 gestartet, dann zu AD&D, dann wieder DSA 3 und dann D&D 3.x gespielt habe, kann ich sagen, dass es inhaltlich kein so riesiger Unterschied war. Der Hauptunterschied lag in der Phantastik, da waren bei D&D die Dinge doch deutlich bunter. Aber reine Story- und Kampf-Anteile waren meiner Erinnerung nach ähnlich gewichtet.

Was allerdings auffällt: Bei DSA haben wir deutlich mehr Kaufabenteuer gespielt. Bei (A)D&D war es doch sehr viel Selbstgebautes. Oder wenn Fertig-AB dann mit starken Umbauten.

Denn die offiziellen (A)D&D und PF Abenteuer sind mir tatsächlich viel zu kampflastig.
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Offline Falke359

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #9 am: 19.04.2013 | 10:01 »
Ich habe D&D schon sehr unterschiedlich gespielt, wobei das Regelwerk einen schon massiv in das Denkmuster locken kann, Encounter an Encounter zu reihen.

Allerdings nervt es mich, wenn ich von anderen zu hören bekomme, wie man ein System zu spielen habe (also dass man z.B. D&D eben als Monsterklopperei bzw. Dungeon Crawl, mit zahlreichen magischen Gegenständen usw. zu spielen habe).

Ich beobachte da grundsätzlich zwei Rollenspielertypen*:
- Es gibt die erfahrenen, viel belesenen Spieler, die für jede ihrer Spielweisen das passende System aussuchen. Ihnen fällt es leicht, sich in neue Regelsysteme einzulesen und sie haben eine Auswahl an Systemen, in denen sie sich auskennen. Sie definieren die Art ihres Rollenspiels primär über das gewählte System und haben oft eine eher enge und feste Vorstellung davon, wie ein System zu bespielen sei (vgl. den Beitrag von 1of3 weiter oben).

- Daneben stehen unerfahrene, junge, wenig belesene Spieler, denen es vielleicht schwer fällt, sich in mehrere unterschiedliche Regelwerke einzulesen oder die daran keinen Spaß haben. Sie kennen primär ein "Heimat"-System, in das sie Zeit investiert haben, in dem sie sich auskennen und das sie oft und gerne bespielen. Sie identifizieren Rollenspiel mit ihrem System und sind eher bereit, das System vielseitig zu bespielen.

---------------
*Die Einteilung ist natürlich sehr grob
« Letzte Änderung: 19.04.2013 | 10:04 von Falke359 »
Früher war mehr Lametta.

Offline Erdgeist

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #10 am: 19.04.2013 | 10:11 »
Was ich an D&D mag (primär aus Faerun-Sicht):
- Eine Fülle exotischer Kreaturen, z.T. von irdischer Mythologie abgekupfert, z.T. aber auch völlig neu und fremdartig, dabei aber selten völlig unpassend, einfach weil die Prämisse ist, dass viele unterschiedliche Kreaturen die Welt bevölkern.
- Ausgewogene Kämpfe mit taktischen Optionen, aufeinander abgestimmte Zauber; man kann erahnen, was sich wie auswirkt, und die Chance, die eigenen Fähigkeiten nutzbringend anzuwenden, ist recht hoch.
- Die Mischung aus DungeonCrawls, höfischen Intrigen, Reisen in ferne Länder, wozu man halt Lust hat. Gerade die starke Verbreitung von Reisezaubern a la Fliegen, Teleport und Portalen in andere Ebenen ist doch nicht in jedem Fantasy-System oder -Setting gegeben.

Spezieller zum System, vor allem die 3.5er Regeln:
- Hohe Variation an Charaktermöglichkeiten, besonders die quasi unendliche Vielfalt an Kombinationen von Rasse und Klasse, so dass einem zwar sicherlich oft Standardcharaktere begegnen (z.B. Elfenranger, Zwergenkämpfer, Halblingschurke), aber im Prinzip alles möglich ist (Halb-Drachischer Zwergendruide? No Problemo, wenn man auf sowas steht).
- Dank Klassen und Prestigklassen eine extrem flexible Charakterentwicklung, wenn mir der Bedarf danach ist, aber ohne einen roten Faden zu verlieren, sprich fast immer weiterhin ein wertetechnisches Konzept zu haben, ohne in die Beliebigkeit klassen- und stufenloser Systeme (die ich nicht schlecht finde, im Gegenteil, aber die bieten eben andere Vor- und Nachteile, die ich nicht mit D&D verbinde).

Ach, und noch ein mir wichtiger allgemeiner Punkt:
- Leichte Anknüpfbarkeit für alle Mitspieler, weil so ziemlich jeder die allgemeinen Grundlagen (EDO-Fantasy) kennt, aber auch nahtlos exotischere Dinge eingefügt werden können. Auch hier wieder, nur wenn man will. Das Baukastenprinzip zieht sich einfach sowohl durch Regeln, wie auch durch die Settings durch.
 :)

P.S. Mein Post antwortet auf die Eingangsfrage nicht direkt, aber es dürfte zwischen den Zeilen gut herauszulesen sein. 8)

Offline Grubentroll

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #11 am: 19.04.2013 | 10:26 »
Ich finde das irgendwie immer witzig zu lesen mit D&D und den Dungeonscrawls.

Dungeonscrawls hatten wir in einer 4 Jahre laufenden Kampagne wo zweiwöchentlich gespielt wurde ca 3 mal.

Der Rest war storylastiges Spielen.

(muss dazusagen, das war aber auch noch zu Zeiten der seligen 2nd Ed AD&D)

Offline Arldwulf

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #12 am: 19.04.2013 | 10:32 »
Prinzipiell find ich Dungeonscrawls auch eigentlich sehr interessant - sie sollten nur in die Story eingebunden sein.


Allerdings sehe ich da auch keinen echten Unterschied zu DSA, dort kam es in meiner recht kurzen Zeit doch recht häufig zu derartigen Situationen - das ganze war eher kampflastiger und die Story recht lose. Wie gesagt...war ja auch nicht lang, ich kann da keine große Erfahrung beitragen.

Ich sehe bei D&D aber wie gesagt auch keine echte Spezialisierung auf Dungeoncrawls. Dafür gibt es viel zu viele verschiedene Aspekte im Spiel.

Offline Wolpertinger

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #13 am: 19.04.2013 | 10:42 »
Es ist schon so, dass D&D den Fokus ziemlich stark auf den Kampf legt. Die meisten Zauber/Talente/ special abilities sind ja nur dazu da einen Gegner möglichst spektakulär zu zerlegen. Die PCs werden sehr schnell mächtiger und es gibt Unmengen an coolen Gegner der verschiedensten Stufen, so dass sich ein Großteil der Motivation aus dem Plätten von Monstern ergeben kann.

So kann man spielen ... muss man aber nicht.

Zum storylastigen Spiel brauch' man ja auch keine detailierten Regeln. Ich muss als SL keine Proben verlangen um zu wissen, dass der Barbar auf einem Ball bei Hofe keine gute Figur macht, während die Bardin sich mit Charm und Eleganz durch die Menge bewegt.

Das Problem ist, dass das System selber keine wirkliche Belohnung für Rollenspiel liefert ... man kann RP-XP vergeben. Diese führen allerdings nur dazu, dass eigentlich nur die Kampfkraft der PCs steigt.    
« Letzte Änderung: 19.04.2013 | 10:46 von Wolpertinger »

Offline 1of3

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #14 am: 19.04.2013 | 10:46 »
Was heißt denn eigentlich "storylastig"? Ich spiel zwar auch wenig Dungeons, aber kann ein Dungeon nicht auch "storylastig" sein?

In unserer längsten D&D Kampagne war ein einzelner Dungeon der Dreh und Angelpunkt der Story: Eine alte Zwergenfestung (was sonst?), aus welcher der Clan vertrieben wurde. Die wurde dann nach und nach freigeräumt, mit Abstechern auf verschiedene planare Ebenen, einem kleinen Krieg zwischendurch, einer Expediton nach Menzoberranzan, der Wiedergewinnung eines Außenpostens etc.

Offline Wolpertinger

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #15 am: 19.04.2013 | 10:55 »
Was heißt denn eigentlich "storylastig"?

Gute Frage.

Vielleicht wenn es für die Spieler und deren Figuren noch eine andere Motivation gibt als Monster vermöbeln und dafür XP, Gold und magische Gegenstände zu bekommen?

Offline Thandbar

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #16 am: 19.04.2013 | 10:58 »
Auch ein Kampf kann ein guter Teil der Story sein - wenn er nicht gerade gegen 1W4 zufällige Banditen geführt wird.
Aber eine Charisma-Attacke gegen die Zuckerbäckerin mit anschließender Tortenschlacht ist ja auch nicht unbedingt storygetrieben.

Mich persönlich stören Systeme oft ein wenig, die soziale oder mentale Herausforderungen mit Regeln und Sonderfähigkeiten beladen. Wenn der Vampir in "Mirrors" krampfhaft versucht, sich am Abend per Beleidigungsduell mit einer "Edge" aufzuladen, um den Gastgeber sozial zu attackieren oder der Magier das Abenteuer zerbröselt, indem er alles mit seinen Raum- und Schicksalszaubern schon vorher rauskriegt, ist das dem Abenteuer auch nicht sehr dienlich.

Planescape habe ich lange gespielt, durch ein klassisches Dungeon kraulten wir nie. Das System ist - meiner Meinung nach - robust genug, um ganz verschiedene Situationen damit bespielen zu können. In der 4E gibt es verschiedene Utility-Fähigkeiten, die sich prima außerhalb des Kampfes einsetzen lassen.

Im Vergleich dazu waren die DSA-Geschichten railroadig und mühsam, da das Auswürfeln von Talenten so umständlich war, dass es uns immer aus der Erzählung gerissen hatte. Im Ganzen, würde ich sagen, hatte der Spielleiter mehr Einfluss auf das Gefühl beim Spielen als das System.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Selganor [n/a]

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #17 am: 19.04.2013 | 10:58 »
Vielleicht wenn es für die Spieler und deren Figuren noch eine andere Motivation gibt als Monster vermöbeln und dafür XP, Gold und magische Gegenstände zu bekommen?

Hmm... ist dann mein aktuelles Abenteuer "Isle of Dread" storylastig?
Die Motivation der Gruppe ist es von dieser Insel irgendwo im Meer mal wieder wegzukommen...
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Offline Grubentroll

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #18 am: 19.04.2013 | 10:59 »
Was heißt denn eigentlich "storylastig"? Ich spiel zwar auch wenig Dungeons, aber kann ein Dungeon nicht auch "storylastig" sein?

Doch kann er, aber ich denke die meisten wissen schon was gemeint ist.

Du kannst aber gerne auch über die nächsten drei Seiten Begriffsklärung betreiben.

Offline 1of3

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #19 am: 19.04.2013 | 11:09 »
Gute Frage.

Vielleicht wenn es für die Spieler und deren Figuren noch eine andere Motivation gibt als Monster vermöbeln und dafür XP, Gold und magische Gegenstände zu bekommen?

Das nehme ich eigentlich als Standard an. Ich würde sonst nicht von "Rollenspiel" reden, sondern von "Ausprobieren des Kampfsystems".

Magische Gegenstände und Gold find ich auch zu 90% langweilig oder aber unangenehm aufwendig. Zumindest bei den D&D-Versionen, die ich gespielt habe, sind die Charaktere auch ohne Equipment hinreichend komplex, um damit Spaß zu haben. Dann noch ein Dutzen Equipment-Teile zu verwalten, ist für mich der Overkill.

Offline Hotzenplot

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #20 am: 19.04.2013 | 11:12 »
Bitte keinen Definitionskrieg.


Ich habe früher mal AD&D gezockt und hab zurzeit eine neue Spielrunde, in der ich D&D 4 spiele. Ansonsten bin ich mit DSA sozialisiert worden und spiele auch viel DSA 4.1 zurzeit.

Die aktuelle D&D4-Runde wurde schon als "story-D&D" ausgeschrieben. Das war einer der Gründe, warum ich auch sofort Bock hatte, da mitzumachen (der andere Grund war die Rundenzusammensetzung von Spielern und SL). Nach wenigen Sessions bisher kann ich sagen, dass der gefühlte Unterschied des Spiels zu meiner Haupt-DSA-Runde nicht allzugroß ist, sehr wohl aber zu der anderen DSA-Runde.
Storylastig bedeutet in diesem D&D4-Fall, dass der crunch-Anteil (Kampf) meines Erachtens für D&D relativ gering ist. Es wird viel über "erzählen" gesteuert. Der SL leitet sehr frei und ist für Spielereingaben in die Entwicklung der Story offen, um nicht zu sagen: die Story entwickelt sich durch die Spieler. Ein stringenter Plot ist für mich bisher (zum Glück) nicht erkennbar. Ich bin (noch) nicht so recht im System drin, habe aber grundsätzlich am Crunch-Anteil auch meinen Spaß. Wenn allerdings dieser Anteil weit mehr als 50% des Spieltages ausmachen würde (nur von Kampf zu Kampf tingeln) wäre mir das zu wenig.
Warum? Weil meiner Meinung nach die vortlaufende Entwicklung einer Geschichte am wenigsten im Kampf bestimmt wird, ich aber am Beobachten und Mitentwickeln der Geschichte meinen Hauptspaß im Rollenspiel sehe.
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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Offline Wolpertinger

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #21 am: 19.04.2013 | 11:15 »
Hmm... ist dann mein aktuelles Abenteuer "Isle of Dread" storylastig?
Die Motivation der Gruppe ist es von dieser Insel irgendwo im Meer mal wieder wegzukommen...

Das kommt ja darauf an wie ihr das spielt.

Wenn die Spieler einfach nur Dinos jagen wollen bis der Magier endlich den Teleport beherrscht, würde ich sagen nein.

Wenn die Pcs sich aber erstmal mit den Einwohnern der Inseln auseinander setzen (müssen) und die Mysterien der Inseln erforschen, ist das doch schon eine ganz andere Nummer.

Offline Wolpertinger

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #22 am: 19.04.2013 | 11:20 »
Das nehme ich eigentlich als Standard an. Ich würde sonst nicht von "Rollenspiel" reden, sondern von "Ausprobieren des Kampfsystems".

Magische Gegenstände und Gold find ich auch zu 90% langweilig oder aber unangenehm aufwendig. Zumindest bei den D&D-Versionen, die ich gespielt habe, sind die Charaktere auch ohne Equipment hinreichend komplex, um damit Spaß zu haben. Dann noch ein Dutzen Equipment-Teile zu verwalten, ist für mich der Overkill.

+1

Leider hat meine letzte Gruppe so gespielt ... es war quasi wie Diablo (ja das PC-Spiel) nur am Tisch sitzend.

Offline Arldwulf

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #23 am: 19.04.2013 | 12:05 »
Wenn man mal alle Abenteuerarten die hier die Leute gespielt haben in Kategorien unterteilen würde käme man sicher auf ein gutes Dutzend Kategorien die nur schwer weiter zusammengefasst werden könnten ohne zu schwammig zu werden.

Was zeigt wie vielseitig dieses Hobby sein kann.

Luxferre

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Re: Wie spielt Ihr D&D?
« Antwort #24 am: 19.04.2013 | 13:14 »
Ich spiele D&D ohne D&D  8] ;D

Pathfinder hatte mich eine lange Zeit in seinem kurzlebigen Bann. Mittlerweile ist die Welt (Golarion) geblieben und das System wurde ausgewechselt.

In der Tat hat PF zu einer sehr actionlastigen Spielweise und -wiese geführt. Kämpfe, soziale "Encounter", kurze Zwischenstopps, plotorientiertes jagen und erfolgsorientierte Artefaktsuche. Mir als SL ging das ab Stufe 11 ziemlich auf den Keks und die Spieler hatten selbst keinen rechten Überblick mehr über die Möglichkeiten ihrer Aktionen. Zugegebenermaßen wurden ein Arkaner Betrüger (Magier-Schurke) und ein Waldläufer-Horizon-Walker gespielt, deren Optionen extrem vielfältig sind.