Generell spiele ich D&D in vielen Sachen so ähnlich, wie jedes andere Rollenspiel auch, nämlich so, wie die Gruppe hergibt.
Wenn ich selbst leite und vorbereite, und damit einen etwas größeren Einfluss auf den Spielstil habe, dann bringe ich zuerst mal meine persönlichen Vorlieben ein, und das sind Möglichkeiten für Charakterspiel, offene Konfliktszenen und Action bzw. Kämpfe. Also gerade nicht das, was ich unter "Storyspiel" verstehe, sondern eher eine Folge von teilweise oder komplett offenen Szenen. Dungeons bringe ich schon allein aufgrund der Vielfalt der Wege und Entscheidungsmöglichkeiten mit ein.
Und nach Gruppe und persönlichen Präferenzen nehme ich Rücksicht aufs System. AD&D hat insbesondere im von mir bevorzugten unteren Mittelbereich einige Sachen schnell entscheidbar und über Attributsproben spielbar gemacht, aber ich habe/hatte einige Probleme mit dem Ungleichgewicht von Zaubern, Attributen und Fertigkeiten. Heute würden mir Subsysteme für Sachen fehlen, die ich neben Kämpfen gerne etwas komplexer auszuwürfeln bevorzuge. Trotzdem ein schönes System, um Ideen schnell ins Spiel zu integrieren.
D&D3 hat meine Vorbereitung für Abenteuer stark in Richtung eines kampflastigen, storyorientierten Spiels gedrückt, also weit weg vom offenen Spiel. Die Vorbereitung der Encounter wurde umständlich, die Kämpfe erforderten einerseits Taktik, überwiegend aber Würfelglück und exzessive Charaktervorplanung. Fertigkeiten gewannen leider nicht an Bedeutung, soziale Encounter wurden langweilig. (Pathfinder spiele ich nur mit, aber es scheint mir sehr nah an D&D3 zu sein, son dass ich es lieber nicht leiten möchte. Wenn, ergäbe es wahrscheinlich die gleiche Story-Kampf-Aneinanderreihung.)
D&D4 interessierte mich vor allem wegen seines Fertigkeitensystems, konnte mich aber auch mit seinem Kampfsystem begeistern. Lediglich die Dauer eines einzelnen Kampfes ist mir ein kleines bisschen zu lang. Allerdings ermöglichte es zumindest mir wieder ein viel flexibleres Leiten (und auch Vorbereiten), bei dem man Konfliktszenen schnell in Würfelmechaniken umsetzen kann, anstatt sich stundenlang vorher überlegen zu müssen, wie ein Encounter aussieht. Leider bin ich in meinem momentanen rollenspielerischen Umfeld der Einzige, der sich dafür voll erwärmen kann.