Ich würde keine individuellen Erfahrungspunkte vergeben:
Leistung+Rollenspiel:
Zum einen gehe ich davon aus, dass man bei einem Spiel, dass man hobbymäßig und zum Spaß betreibt, keinen weiteren Anreiz braucht, um sich hinreichend einzubringen. Wir sind nicht auf der Arbeit. Ich erwarte daher, dass sich jeder so weit einbringt, wie es ihm Spaß macht und sehe mich als SL auch nicht in der Pflicht die Spieler unter Leistungsdruck zu setzen. Oder muss ich im Umkehrschluss damit rechnen, dass sich die Spieler hinhocken und nur noch doof aus der Wäsche schauen, wenn sie keine XP bekommen und die Würfel nur noch anrühren, wenn es XP hagelt?
Zum anderen finde ich es ärgerlich, wenn stillere Spieler weniger XP bekommen, nur weil sie von Natur aus keine Rampensäue sind oder sogar mal auf eigenes Spotlight verzichten, entweder weil sie übergebügelt werden von aktiveren Spielern oder aber lieber mal zurück stecken für eine coole Szene eines anderen Chars.
Kloppe:
Auch wenn ich gedacht hätte, dass ich mich nie auf so etwas beziehe: Zumindest in den MMORPGs die ich spiele, ist es so, dass die XP für das Legen eines Gegners unter der ganzen Gruppe aufgeteilt werden. Tank, DDs, Heals - jeder trägt seinen Teil zum Sieg bei. Und nicht anders ist es *schock* beim Rollenspiel doch auch: Auch hier gibt es eine Rollenverteilung und das Hauptaugenmerk der meisten Systeme liegt auf dem Kampf. Zum einen wäre es hier unfair, wenn der Krieger bei diesem Aspekt des Spiels bevorteiligt wäre, zum anderen braucht es immer auch Hinarbeitung auf den Kampf.
Klar kann man sich vorher überlegen:
Heiler - bekommt XP für's heilen
Wildnischar - bekommt XP für's Spuren suchen
Krieger - bekommt XP für's kämpfen
Barde - bekommt XP für's flirten und singen
Aber wenn ich mal so die Rollenspielrunden überdenke, in denen ich mitgespielt habe, hat man doch den Eindruck, dass Kampf einen weit größeren Stellenwert einnimmt als Heilen oder Wildnis oder auch das Soziale. Dann müsste man für einen Flirt des Barde das x-fache an XP ansetzen, dass ein Krieger für einen Kill bekommt, um das auszugleichen und ich höre jetzt schon das Geschrei des Spielers des Kriegers, wenn der Barde für einen Flirt 100 EP bekommt und der Krieger für einen Kill nur 10 EP, auch wenn es im Spiel nur einmal am Abend einen Flirt, aber dafür dutzende Gegner gibt. Vermutlich würde es dann sogar noch heißen, dass der Flirt ja nicht essenziell für das Vorankommen des Spiels war, der Kill aber schon - dabei gäbe es in sehr vielen Fällen die Möglichkeit, Kämpfe auch durch Köpfchen zu umgehen. Oder um es mal mit einer Anekdote zu versuchen:
In einer Kneipe sitzen die Leute abends gemütlich beisammen, der Wirt schenkt das selbstgebraute Bier aus, da stürmt ein Bauer keuchend in die Kneipe und schaut sich entsetzt um. "He, was denn los, Boris?" - "Schnell versteckt euch alle! Da draußen läuft ein Krieger rum, dem fehlen nur noch 10 AP bis zur nächsten Stufe!"