@Der_Namenlose:
Der Spieler fängt eine "besseres Spiel muss belohnt werden" Diskussion an.
Ich würde mir folgende Gedanken machen: Ihr habt Euch in der bisherigen Gruppe einen Spielstil angeeignet. Der Spieler beginnt jetzt damit, diesen zu verändern.
Die XP Forderung ist eigentlich nur ein Symptom einer gravierenderen Beeinflussung, denn letztendlich läuft diese Forderung darauf hinaus, dass das Rollenspiel demnächst auf Effizienz orientiert ablaufen wird/soll.
XPs sind eine Ressource, die vergeben wird. Leistungsorientierte Ressourcenvergabe wird nicht bei XPs halt machen. Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass der effizienteste Charakter dann auch Anspruch auf die meisten Ressourcen bei anderen Belohnungen, bei Heilung, bei Ausrüstung, etc. beanspruchen kann.
Ich frage mich ob ihr das wollt.
bzw. ob ihr wirklich glaubt, dass es bei dieser Einflussnahme bleibt.
Rollenspiel ist ein Gesellschaftsspiel, bei dem man gemeinsam spielt - nicht gegeneinander!
"ich bin besser als die anderen und verdiene deswegen auch mehr" ist aber kein "gemeinsam" mehr.
Das ist ein "ich auf Kosten der anderen" - auf Kosten, weil "ich mehr" bedeutet nun mal "die anderen weniger".
So kann man spielen - Ellenbogengesellschaft, Leistungsgedanke, etc. etc. aber ich vermute mal nicht, dass Ihr das möchtet.
Abgesehen davon sind Lehrer für den dämlichen Spruch "Nicht für die Noten lernt man, sondern fürs Leben!" bekannt und den kann man auch ummünzen: "Nicht für EPs spielt man, sondern für das Spielerlebnis!"
XPs sind keine mündliche Note für Beteiligung und Ihr seid auch nicht in der Schule, wo der Lehrer gerecht benoten will. Ansonsten würde er klaren Notenabzug für soziales Verhalten bekommen.
Ansonsten frage ich mich auch, welches Prinzip der Entscheidungskompetenz der Spieler akzeptieren wird? Die Entscheidungsgewalt des Spielleiters zieht er offen in Frage.
Die Beschlussfindung durch Konsens auch. Es bleibt die Vermutung offen, dass dieser Spieler nur eine Entscheidungskompetenz als legitim ansieht: seine eigene
Und diese Überlegung impliziert, dass es nicht bei der Beschwerde bleibt, sondern dass er auch zukünftig die Entscheidungen kritisieren wird und versucht, seine Interessen durchzusetzen. Und das wird sich nicht nur auf das beschränken, was nach dem Spiel (XP-Vergabe) passiert, sondern auch die Ereignisse im Spiel umfassen.
Dann werden NSC Reaktionen, Situationen und dergleichen plötzlich "unrealistisch", "unplausibel" oder "unangemessen" beurteilt und der Spielleiter hat dies gefälligst zu ändern.
Ich pauschalisiere mal böswillig: Lehrer sind daran gewöhnt, dass Ihr Uteilsvermögen das entscheidende ist.
Und das gilt auch für sympatische Lehrer!
Ich prognostiziere mal, dass wenn ihr diesem Typen nachgebt oder einlenkt, oder vielleicht sogar nur den Kompromiss sucht, ihr Euer Rollenspiel demnächst nicht wiedererkennen werdet und dass irgendwann der erste, dann der nächste diese Runde verlassen wird, weil er keine Freude daran hat, so zu spielen.
Kurz gesagt: Ich würde mich da nicht drauf einlassen.