Was das angeht, habe ich eine Schwäche für "Aufbauspiele" -- also sowas wie "Siedler" oder "Kingmaker". Wenn's gut gemacht ist, lese ich sowas auch gerne als Roman.
Ferner unterscheide ich High/Low Fantasy und High/Low Magic. Low Fantasy ist meistens auch Low Magic, aber umgekehrt muss High Fantasy nicht auch High Magic sein.
Eigentlich ist sowieso die meiste Fantasy-Literatur relativ Low Magic, jdf im Vergleich zu einschlägigen High Magic Rollenspielen à la D&D. Ist vermutlich auch ganz sinnvoll so. Das Problem mit High Magic ist potentiell das gleiche wie mit Soft SF: fast jedes denkbare Plotproblem würde hier durch "A Wizard Did It" hier bzw ein gerüttelt Maß Technobabble/Magitech dort torpediert. Im Rollenspiel hat man klare Regeln, wer wann welchen Zauber wirken kann und wie er sich auswirkt. Bei einem Roman kann der Autor jederzeit genau das aus dem Hut zaubern, was er gerade haben will; dadurch wird alles beliebig und schmeckt nach Deus Ex Machina. Und selbst wenn der Autor sagt, er verwendet das Magiesystem von Rollenspiel XY, bringt das dem Leser immer noch nichts wenn der sich nicht ebenfalls mit diesem System auskennt.
Man betrachte z.B. die schundigen Forgotten Realms Romane von Salvatore: selbst er klammert Kleriker weitgehend aus seinen Geschichten aus, weil deren Vorhandensein den Tod zum temporären Zustand degradiert. Dennoch kehren im Lauf der Zeit praktisch alle verstorbenen Helden wieder zurück. Einen wirklichen Stachel hat der Tod dort also auch nicht, trotz sparsamen Einsatzes von Klerikern usw.
Langer Rede kurzer Sinn: Romane mit hohem Magieniveau zu schreiben, die dennoch spannend sind und kein Deus Ex Machina/Beliebigkeitsgefühl aufkommen lassen, muss echt ziemlich schwierig sein.