Nichts gegen eine anständige Klopperei im Finale. War früher gang und gebe bei uns, auch und gerade im Fantasy.
Mittlerweile versuche ich allerdings nahezu alle meine Abenteurer als SL so zu konzipieren, dass es mehrere Lösungswege auch für das Finale gibt. Wenn die Gruppe dann raufhauen will, darf sie natürlich raufhauen. Wenn sie aber andere Wege finden, kann das genauso viel Spaß machen, manchmal sogar noch mehr.
Gerade im letzten Jahr ist es mehrmals passiert, dass die Helden ein Abenteuer ohne einen Kampf zum Abschluss gebracht haben: Mit dem Geist, der eine Mine drangsaliert und Bergarbeiter verzaubert hat, wurde einfühlsam und clever geredet – und letztendlich eine Lösung gefunden, um ihn zu erlösen anstatt ihm in einem Kampf zu bannen.
Ein anderes Mal hatte ich mit einem Kampf gegen den korrupten Stadtkanzler auf dem Versammlungsplatz seiner Residenz gerechnet, aber die Spieler haben derartig geschickt an seinen vorgesetzten Grafen und die anwesende Menschenmenge appelliert, dass ich diese rhetorische Leistung entsprechend honoriert habe und der Stadtkanzler so in Rage geriet, dass ihm aus Versehen ein Schuldeingeständnis herausrutschte (ähnlich wie in a few good man).
Wieder ein anderes Mal beschloss ein Held der dämonischen Entität, die es eigentlich zu bekämpfen galt, seinen Körper anzubieten. Im Gegenzug erklärte sich der Dämon bereit, die von ihm verbreitete Krankheit zurückzunehmen, die ein Dorf bedrohte...
Oft versuche ich mich auch an die Prämisse zu halten, dass z.B. ein Oberschurke klar definierte Ziele hat, die es zu durchkreuzen gilt – und das kann ja theoretisch auf mannigfaltige Weisen passieren, die jenseits einer körperlichen Auseinandersetzung liegen.