Bei deinem Zweihänderargument lässt du es fast so klingen, als hätte D&D einen ernst zu nehmenden Realismusanspruch.
Ich hab's neulich schonmal andersnorts gesagt: Ich bezeichne D&D als Simulation, denn ich erwarte davon, dass es mir die gängige Praxis simuliert. Ich erwarte, dass die Schwerkraft funktioniert und ich erwarte, dass wenn ich einen normalen Menschen verbrenne, dieser stirbt.
Und genauso erwarte ich, dass ein Hieb mit einer schweren Axt größere Wunden zufügt als der mit einem Dolch, und dass eine komplette Plattenrüstung mich besser schützt als ein Satz (nichtmagischer) Armschienen.
Und wie in jeder Simulation hat eine Simulation auch ihre Grenzen. In diesem Fall: Je genauer ich etwas simulieren will, desto genauer, länger und komplizierter wird mein Regelwerk. Und da muss ich einen Mittelweg finden, der mir bei 3.X und PF gut gefällt.
Bei den Rüstungen ist das so eine Sache. D&D hat ja den Anspruch einen großen Zeitraum abzudecken. Der Bänderpanzer war, als er raus kam State of the Art, zu späteren Zeiten dann halt nicht mehr. Das obere extrem der Rüstung ist dann die Full Plate, die technisch nun mal ausgereifter ist. Wen Du im 15 Jh die Kohle hattest, hast du einen Plattenharnsich aus Nürnberg getragen, weil es nun mal die besten Rüstungen waren, die Du für Geld kaufen konntest. Alle anderen mussten sich dann mit billigerem abgeben.
Gefallen tut es mir trotzdem nicht.
Bei Waffe hat das System zu wenig Stellschrauben. Der allseits beleibte Krummsäbel taugt so gut wie nix, wenn er gegen schwere Rüstungen, wie Platte benutzt wird, das bilden die Regeln aber nicht ab.
Das muss es mMn auch nicht unbedingt leisten. Ich finde den Unterschied zwischen 1W12/x2 und 2W4/18-20 - x2 nur halb so wild. Mir geht es um eklatante Unterschiede.
Wenn ich jemandem eine zweihändige Axt um die Ohren ziehe oder alternativ einen schweren Streitflegel - ehrlich, wo ist dieser gigantische Unterschied, der eine Reduzierung des Trefferwürfels UND der Crit-Range mit sich zieht?
Ich fände es auch vollkommen okay, wenn man sich seine Waffen nach einem Muster selbst zusammenbasteln könnte. Nach dem Motto:
Jede Waffe hat (imaginäres Wort) Waffenpunkte.
Meinetwegen: Leichte einfache Waffen haben 4, einhändige 6, zweihändige 8 Waffenpunkte
Basis ist ein Dolch, und mit Waffenpunkten kannst du dir Boni dazukaufen, wie eine Erhöhung des Trefferwürfels für 2 Punkte, eine Erhöhung der Crit-Range für 2 Waffenpunkte oder das Hinzufügen der Fähigkeit "Abwehr" für einen Punkt.
Idealerweise lässt sich in diesem System dann sehr gut erkennen, dass einige Waffen deutlich aus dem Raster fallen.