Autor Thema: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler  (Gelesen 6345 mal)

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Offline Auribiel

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Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« am: 6.06.2013 | 01:03 »
Für den Fall, das Diskussionsbedarf aufkommt. ;)
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El God

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #1 am: 6.06.2013 | 02:00 »
Wenn du eine Spielhilfe entwickeln willst, und diese systemunabhängig sein soll, dann würde ich vorschlagen, dass du archetypische Situationen vorgibst, zu denen dann Taktiken erläutert werden. Es gibt nicht *die* Universaltaktik, sondern man muss sich diese angepasst an die herrschenden Umstände aus einer Reihe von möglichst erprobten Taktiken auswählen...; das heißt, zu einer Sammlung verschiedener Taktiken gehört mindestens auch eine Erwähnung von situativen pro- und contra-Umständen, unter denen man eine einzelne Taktik anwenden/ nicht anwenden sollte.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #2 am: 6.06.2013 | 03:44 »
Ich weiß, ich bin der alte Onkel, der immer unkt oder auch eine von Tucholskys Tanten, aber...

...ist schon der Gedanke aufgetaucht, daß Taktik im Rollenspiel extrem von den Kampfregeln des jeweiligen System abhängt?
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

El God

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #3 am: 6.06.2013 | 03:47 »
Ich glaube, Auribiel geht es um realweltlich erprobte Taktiken, die sich im Spiel "realistisch" anfühlen und nicht um die immer regelseitig optimale Lösung.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #4 am: 6.06.2013 | 03:54 »
Oh.
(beat)
Das wird meines Erachtens eine Menge TPK oder Realismusdebatten am Spieltisch zur Folge haben. Insofern, ganz höflich und mit den besten Wünschen, klinke ich mich aus, um niemanden die Laune zu verderben.
Have Fun.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
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El God

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #5 am: 6.06.2013 | 07:48 »
Achwaaas.
Lass sie doch erstmal selbst zu Wort kommen  :)

Offline Glühbirne

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #6 am: 6.06.2013 | 12:40 »
Ich möchte mal einwerfen das einige Taktiktips von Regelsystemen nur schlecht unterstützt werden, während andere Dinge massiv gefördert werden. Und das ist je nach Regelwerk was anderes. D.h. kann z.b. Deckungsfeuer gar nichts bewirken, weil die Regeln für so was einfach mies gemacht sind, oder der SL ein ruling erlässt das es Praktisch wirkungslos macht (Superleichte Mutprobe um nicht in Deckung zu gehen) weil er es selbst keinen Schimmer von Taktik hat.

Offline Auribiel

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #7 am: 6.06.2013 | 13:27 »
@Carcharoths Ausbilder:

Entstanden ist die Diskussion ja aus dem Faden "wie nimmt man den Spielern die Angst davor, etwas falsch zu machen". Und hier ist eben mein Punkt, dass Spieler sich zuweilen nicht zu einer Entscheidung durchringen können, da sie gerade gar keinen Plan haben, wie sie vorgehen könnten. Ihnen fehlt also ein gewisses Grundverständnis für Taktik.

Es ist also schon so, dass ich wie Dolge sagt, gerne Allgemeinplätze hätte, die man in solchen "entscheidungsgehemmten" Situationen einsetzen könnte - und gerade deswegen gehe ich nicht davon aus, dass es zu Realismusdebatten am Spieltisch kommen wird, da die Gruppe vor Einsatz der Allgemeinplatz-Taktik ja überhaupt nicht handlungsfähig war. Es wird also - für die von mir angepeilte Zielgruppe - vermutlich gar kein Diskussionsbedarf aufkommen.

Wenn ich eine Runde habe, die in Taktik (egal ob militärisch oder gesellschaftlich) firm ist, dann brauche ich eine solche Basic-Spielhilfe ja gar nicht. ;)

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Offline YY

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #8 am: 6.06.2013 | 17:09 »
und gerade deswegen gehe ich nicht davon aus, dass es zu Realismusdebatten am Spieltisch kommen wird, da die Gruppe vor Einsatz der Allgemeinplatz-Taktik ja überhaupt nicht handlungsfähig war.

Wenn sich die Taktik-Hilfe mit den verwendeten Regeln beißt, kann die Gruppe aber ggf. voll Stoff an die Wand rauschen, da haben Hróðvitnir und Glühbirne schon Recht.

Alles, was man sich so an realen Taktiken zusammensuchen kann, auch die "ewigen Wahrheiten", basiert auf bestimmten Effekten und Gegebenheiten.
Wenn ein Regelsystem die physikalischen, biologischen, spieltheoretischen etc. pp. Hintergründe einer Taktik nicht angemessen abbildet, dann funktioniert sie auch nicht (!).



Ich mache mir zur dahingehenden Bewertung eines Systems ab und zu den Spaß, Standardsituationen und berühmte Vorfälle spielmechanisch nachzustellen.
An dem Grad, wie sehr ich dabei bestimmte Ereignisse postulieren oder hinbiegen muss bzw. wie organisch sich das Ganze aus dem Anwenden der Regeln ergibt, sehe ich meist ganz gut, ob das System für "echte" Taktiken tauglich ist oder nicht.

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Offline Auribiel

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #9 am: 6.06.2013 | 20:55 »
Ich verlagere mal eine Diskussionsgrundlage aus dem Hauptthread hierher:

Bin nicht ganz sicher ob es hierher gehört, weil eigentlich keine Diskussion erwünscht, aber um der Threaderstellerin mal zu antworten.
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Ich möchte da kurz aufgreifen: Wieso bekommt der Gegner nicht den Aspekt "flankiert", wenn man sich in seine Flanke bewegt? Manöver "Flankieren" mit Probe gelungen, anschließend bekommt der Gegner den Aspekt "flankiert" - und wenn ich dann mit einbeziehe, dass Aspekte "always true" sind, schränkt das schon wieder die Taktikmöglichkeiten des Gegners ein.


@YY:

Moment, ich glaube, hier reden wir auch aneinander vorbei. Es geht ja nicht nur um reine Militärtaktik und ob diese abgebildet wird, sondern auch um die ausgespielte Planung derselben. Und hier habe ich erlebt, dass viel Gruppen schlichtweg hängen, da sie überhaupt keinen Plan haben, wie die SCs vorgehen könnten (oder ich als SL gar keinen Plan habe, wie meine NSCs vorgehen sollen). Ehe die Gruppe also gar nichts tut, ist es sinnvoll, ihnen hier unter die Arme zu greifen. Und dann kann man je nach System für eine gelungene Taktik auch Boni verteilen bzw. überhaupt erst bestimmte Aktionen ermöglichen.

Also selbst wenn die Taktik nicht vom System abgedeckt wird, werden sich die SCs häufig ohne Taktikkenntnis schlichtweg gar nicht erst in Bewegung setzen. Ich will keine 1:1-Abbildung der Taktiken im System, sondern Handlungsfähigkeit der SCs durch Sicherheit der Spieler erzeugen.
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Offline YY

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #10 am: 7.06.2013 | 00:17 »
Moment, ich glaube, hier reden wir auch aneinander vorbei.
...
Also selbst wenn die Taktik nicht vom System abgedeckt wird, werden sich die SCs häufig ohne Taktikkenntnis schlichtweg gar nicht erst in Bewegung setzen. Ich will keine 1:1-Abbildung der Taktiken im System, sondern Handlungsfähigkeit der SCs durch Sicherheit der Spieler erzeugen.

Hm...wenn das so ein konkretes Problem ist, würde ich das eher eine Ebene höher zu lösen versuchen.

Der Knackpunkt an dem ganzen Taktik-Krempel ist nämlich der:
Es gibt keine Garantien und so schön wie im Lehrbuch läuft es praktisch nie - daher ja auch die ganzen Sprüche in Richtung "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt" u.Ä..

Kämpfen ist nun mal dangerous shit (tm) und wenn zwei halbwegs kompetente Gruppen aufeinander treffen ist das ein bisschen, wie wenn man zwei Kreissägen ineinander schiebt...


Da würde ich eher versuchen zu vermitteln, dass man sowieso immer irgendwo improvisieren muss und Scheiße mit Schwung i.d.R. besser ist als eine halbherzig und zu spät versuchte Goldrandlösung.
Zumal auch noch viele andere Faktoren reinspielen, ob irgendwas klappt oder nicht.

Eine gute Taktik ist noch lange kein Erfolgsgarant (aber umgekehrt garantiert miese Taktik die Niederlage - vorausgesetzt, der Gegner stellt sich nicht noch blöder an oder hat noch mehr Pech ;D).

Und oft genug beschränkt sich Taktik auf eine Absprache mit wenigen Worten oder eine generelle Absichtserklärung.
Der Rest ist im Vorfeld automatisiert worden und/oder ergibt sich aus der Situation.
Das sieht man in jedem Bereich, wo das auch nur ansatzweise reinspielt, vom Mannschaftssport über E-Sports bis zu "richtigen" Kämpfen.

Kurz:
Die Spieler brauchen keine Sicherheit und kein Sicherheitsgefühl.
Sie müssen sich umgekehrt mindestens mit der Unsicherheit arrangieren und idealerweise unter solchen Umständen "wohl" fühlen.


Als SC habe ich doch was ganz Konkretes vor - und wenn mir das Ziel von den Umständen aufgedrängt wird.
Wenn ich dann nichts Besseres weiß, ziehe ich erst mal los und versuche, das irgendwie umzusetzen. Um alles weitere macht man sich Gedanken, wenns so weit ist.

"A shot never fired is always a miss" und so  ;)
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Offline Auribiel

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #11 am: 7.06.2013 | 00:42 »
Als SC habe ich doch was ganz Konkretes vor - und wenn mir das Ziel von den Umständen aufgedrängt wird.
Wenn ich dann nichts Besseres weiß, ziehe ich erst mal los und versuche, das irgendwie umzusetzen. Um alles weitere macht man sich Gedanken, wenns so weit ist.

Und genau an dem Punkt scheitert es häufig schon und das liegt meiner Beobachtung nach eben daran, dass die Spieler hinter den SCs einfach völlig planlos sind. Zuweilen mag da ein Wurf auf "Kriegskunst", "Streetwise", usw. helfen, aber wenn ich dann die Spieler nur würfeln lasse und ihnen dann die Taktik vorgebe "nach erfolgreichem Wurf auf XYZ kommt dein SC zu der Einsicht, dass..." kommen sich die Spieler doch sehr rasch auch gegängelt vor. Das ist ja nur minimal anders, als würde ich ihnen einen Taktik-firmen NSC zur Seite stellen, der immer dann, wenn die Spieler gerade hängen, seine Pläne blökt.

Wenn aber die Spieler hinter den SCs ein gewisses Sicherheitsgefühl haben, da sie sich mit der vorliegenden Situation nicht überfordert fühlen, da sie eben Taktiken an der Hand haben, dann können sie auch ihre SCs wieder agieren lassen. Ob diese Taktik dann den Feindkontakt überlebt - oder auf dem Weg dahin schon zerbröselt - ist ja wieder etwas ganz anderes. ;)


Mein Ziel ist es also den Spielern mehr Sicherheit zu vermitteln, auf dass sie handlungsfähig(er) werden. Wie sich das im Spiel dann später umsetzt ist erstmal wurscht. Im Zweifelsfall hat da der Gott des Würfels noch ein Wörtchen mitzureden...
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Offline YY

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #12 am: 7.06.2013 | 18:15 »
Wenn aber die Spieler hinter den SCs ein gewisses Sicherheitsgefühl haben, da sie sich mit der vorliegenden Situation nicht überfordert fühlen, da sie eben Taktiken an der Hand haben, dann können sie auch ihre SCs wieder agieren lassen. Ob diese Taktik dann den Feindkontakt überlebt - oder auf dem Weg dahin schon zerbröselt - ist ja wieder etwas ganz anderes. ;)

Wenn das mehr als zwei, drei Durchgänge klappt, solls mir recht sein.

Ich erinnere mich aber an einige Gelegenheiten, wo im Großen und Ganzen alles richtig gemacht wurde, aber eben trotzdem schlicht wegen Pech schief ging.

Und diverse Spieler haben diese Verläufe dann komplett fehlinterpretiert und fortan auf Biegen und Brechen in ähnlichen Situationen das taktisch zweckmäßige Vorgehen vermieden, weil es ja erwiesenermaßen nicht klappt...

Ich sehe beim Schaffen eines (trügerischen) Sicherheitsgefühles eben schnell gebrannte Kinder entstehen.
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Offline Beral

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #13 am: 7.06.2013 | 18:59 »
Wenn es in diesem speziellen Fall (Gruppe) klappt, ist es doch gut. Grundsätzlich sehe ich aber auch keine großen Erfolgsaussichten am Horizont, wenn die Regeln nicht unterstützen, was da eigentlich dargestellt werden soll. Wenn deine Spieler von zwei Seiten angreifen, weil das taktisch klug ist, die Regeln das aber in keiner Weise honorieren, bringt es nichts. Damit man wirklich taktieren kann, müssen Regeln her, die Gelände, Positionen, Stellungen und situative Parameter regeln, und sei es per Zufallstabelle.

Wenn man von Taktik keine Ahnung hat und der Anschein taktischen Vorgehens genüge tut, ist FATE schon das richtige System. Man kann taktische Fakten einfach schaffen. Ausdenken. Ich positioniere mich gegen die Sonne und halte meinen polierten Silberschild so, dass die Reflektion genau dem Gegner ins Gesicht scheint. Fertig ist die Umsetzung von Taktik. Der Hacken ist nur, dass man solche Ideen selbst generieren muss. Und wenn gerade da das Problem liegt... ;) ...sollte der andere Thread gute Dienste leisten. :)

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An dem Grad, wie sehr ich dabei bestimmte Ereignisse postulieren oder hinbiegen muss bzw. wie organisch sich das Ganze aus dem Anwenden der Regeln ergibt, sehe ich meist ganz gut, ob das System für "echte" Taktiken tauglich ist oder nicht.
Was ist deine Top 3?

Gibt es davon auch Diaries zu lesen?
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"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

Offline YY

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #14 am: 8.06.2013 | 00:33 »
Was ist deine Top 3?

GURPS, Deadlands Classic und - trotz allem - Savage Worlds.

Wobei man bei Savage Worlds zwar vieles recht gut nachstellen kann, es sich aber nicht unbedingt flüssig/naheliegend ergibt, wenn man nur die Eingangsbedingungen nachmodelliert und dann laufen lässt...also nur mit Einschränkungen.

Ich vergebe einfach mal Vorschusslorbeeren und behaupte/vermute, dass sich die neue Auflage von Trauma da irgendwo einfügen wird.

Gibt es davon auch Diaries zu lesen?

Nein; ich habe mir nie die Mühe gemacht, das in einer für andere verständlichen Form niederzuschreiben.
Könnte ich aber für Trauma mal machen...Interesse kann ich ja aufgrund der Frage annehmen  ;)


Von Star Wars D20 (vlt. auch schon SAGA, weiß ich nicht mehr genau) gab es mal einen Artikel, in dem der letzte Kampf zwischen Obi-Wan und Anakin Skywalker in Ep. 3 in Regeln gepresst und mit der Brechstange zurechtgerechnet wurde.
Das fand ich seinerzeit ein großartiges Negativbeispiel - finde es aber leider nicht mehr  :(
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Offline Beral

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #15 am: 9.06.2013 | 17:37 »
Könnte ich aber für Trauma mal machen...Interesse kann ich ja aufgrund der Frage annehmen  ;)
Schreibst du mir bitte eine PM, damit ich darauf aufmerksam werde? :)
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Offline YY

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #16 am: 9.06.2013 | 20:13 »
Ja, wird gemacht.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #17 am: 10.06.2013 | 01:30 »

Realweltliche Taktiken hängen übrigens stark von der verwendeten Technik ab. So war der Kampf in einer Phalanx mal das cleverste, was man tun konnte - gegen schwere Reiterei wurde es aber zu einem groben Fehler..
Nein, die makedonische Phalanx wurde von römischen Legionären abgeschafft, ihre Verwandten der germanische Schildwall und die Schlachtreihe  sowie der Schweizer Gewalthaufen haben gegen schwere Kav sehr gut funktioniert.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Blechpirat

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #18 am: 10.06.2013 | 01:55 »
Nein, die makedonische Phalanx wurde von römischen Legionären abgeschafft, ihre Verwandten der germanische Schildwall und die Schlachtreihe  sowie der Schweizer Gewalthaufen haben gegen schwere Kav sehr gut funktioniert.
So einfach ist das nicht. So richtige Erfolge der Römer gegen makedonische Phalanxen gibt es auch nicht - in reinen Infantrieschlachten hat die Phalanx eben getaugt. Gesiegt haben die Römer, wenn die Flanken einer Phalanx ungedeckt waren. (Quelle: John Warry, Kriegskunst der Griechen und Römer)

Umgekehrt kann man sagen, dass die Polizei bei Demos, wenn sie Schilde verwendet, phalanxartig aufgestellt kämpft.

Richtig bleibt also, dass der (realweltliche) Erfolg einer Taktik von den (technischen) Fähigkeiten und der Ausstattung der Gegner abhängig ist.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #19 am: 10.06.2013 | 02:03 »
AFAIK ist IIRC z.b bei  Pydna  beim Zusammentreffen in hügeligem Gelände die Geschlossenheit der Phalanx Flöten gegangen, daraufhin sind die Zenturien in diese Blössen vorgegangen.

Schon lange vorher haben thebanische Peltasten eine Mora(1/6tel) der spartanischen Phalanx erledigt.

Die Phalanx war eigentlich nicht wirklich fähig alleine das Feld zu behaupten, ohne Flankenschutz waren ihre Flanken Einladungen.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Dark_Tigger

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #20 am: 10.06.2013 | 10:37 »
Also, eine Phalanx ist ja erst einmal nur ein Schildwall dem jemand beigebracht hat geschlossen anzugreifen, deswegen der Name (Phalanx=Walze).
Das machte sie in der frühen Antike, so ziemlich das cleverste wo geht. Sie hatte die relative, unverletzlichkeit der schweren Infanterie gegen Beschuss, und den Schutz der Tatsache das Pferde nicht in geschlossene Formationen reinlaufen, und kann alles was nicht auch geschlossen ist einfach weg walzen.
Deswegen wurden sie in der antiken Welt solange von absolut ALLEN benutzt, bis jemand (die Römer) auf eine beweglichere Kampfweiße kamen. Vorher brauchtest du eine schwere Infantrie in deinem Zentrum, der die schwere Infantrie im gegnerischen Zentrum zum stehen bringt, und da waren die Griechen halt, nicht nur das beste, sondern so ziemlich das einzige was man für Gold kaufen konnte.

Auf der Gegenseite ist das eine alles oder nichts Taktik. So eine Phalanx manövriert sich verdammt schlecht, und du kannst, im Gegensatz zur römischen Manipel Aufstellung, auch nicht mal eben einen Block aus deiner Einheit entfernen um sie als Angriffskollone, auf eine Schwachstelle beim Gegner, zu nutzen. Du rennst ihn auf voller Breite um, drängst ihn vom Feld, oder hast ein Problem. Und wenn du auf Plänkler triffst, die nicht stehenbleiben um sich umrennen zu lassen, hast du das zusätzliche Problem nicht zurückschießen zu können.

Edit: Lange rede gar kein Sinn, die Phalanx zu schlagen ist keine Frage der Technik, sondern eine der Taktik. Ausmanövrien, da angreifen wo sie sich nicht ordentlich schließen kann, und sie nicht zum Angriff kommen lassen, ist es was man braucht.
« Letzte Änderung: 10.06.2013 | 10:52 von Dark_Tigger »
Zitat
Noli Timere Messorem
Im Gedenken an einen großen Schrifftsteller

Offline Arkam

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #21 am: 10.06.2013 | 10:59 »
Hallo zusammen,

braucht man in den meisten Systemen nicht eher Taktiken für kleine Spezialeinheiten und nicht für große Truppenteile?
Interessieren würden mich auch Umsetzungen von Guerilla Taktiken im Rollenspiel.

Was die System Abhängigkeit angeht würde ich statt konkreter Systeme eher generelle Hinweise geben.
Etwa:
- klappt wenn man schnell von einem Treffer ausgeschaltet wird
- könnte einen passenden Skill erfordern
- könnte ein passendes Feat / Vorteil / Sonderfertigkeit benötigen

Vielleicht kann man ja auch konkrete Umsetzungen für einzelne Systeme etwa D&D und Ableger / DSA / Shadowrun / Cthulhu erschaffen.

Gruß Jochen
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Offline unicum

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #22 am: 30.06.2013 | 03:43 »
Kannst du mir vieleicht nochmal das eigentliche Problem erläutern?

Sind es etwa Diskussionen in der Art das 3 Leute vor einer Tür stehen und sich nicht einig werden wer sie aufmacht, wer dann was tut und am Ende der Krieger die Tür aufreist, der magier reinläuft um Schlaf zu zaubern und dabei einen Pfeil vom Ranger in den Rücken bekommt?

Taktik bringt imho nur etwas wenn die Gruppe zusammenspielt wie es eine Gruppe Soldaten tun sollte (sollte!).

Maschienengewehre Flankierend einsetzen, Reiterangriffe im Keil, etc - wurde schon genannt muss ich nicht wiederholen.

Mir stellt sich die Frage:
Ist es wirklich nötig so detailiert Taktisch zu spielen?
Aber ich geh davon aus für dich hast du diese Frage schon geklärt.

Ich kenne kaum ein Rollenspiel das flankierendes Maschienengewehrfeuer so getreu abbildet das es als Taktik gelten könnte.

Aber wenn es schon um Taktisches Spiel geht ist - hab ich hier und im Standardthread schon genug passendes gelesen, eines aber nicht (kann ich auch übersehen haben) was mir bei den Taktikschulungen an der Heeresschule eingebleut wurde: Ausnutzen von Gelände.

Das würde dann - zumindest für mich - im Rollenspiel bedeuten das ich Gelände aufbaue und mit Bewegungsregeln im Gelände spiele. Etwa "Huschen von Baum zu Baum" (da ist dann egal ob ein Scharfschüze mit ner Walter 5000 oder Ork mit ner Armbrust auf mich schiesst).

Taktik heist auch: Wenn ich die Zeit habe baue ich mir mein Gelände so um wie ich es brauche.
(Dazu fällt mir der Film Conan der Barbar ein).

Aber alle Taktik nüzt eben nichst wenn sich die Leute nicht daran halten. Es gibt die Geschichten aus den Englsich/Französischen Kriegen wo Nahkampfeinheiten sich einzelne Ritter gefangen haben und dann das Schlachtfeld verliessen weil der Ritter ja schon genügend Lösegeld brachte. Die Komandanten beider Seiten sahen dann hilflos zu.

Und das kann eben im Rollenspiel auch so sein.
Ich kenne endlos lange Diskussionen wo es darum ging:
Wer macht die Tür auf? Was machen wir dann? Wollen wir nicht lieber durchs Fenster? Nein das geht bestimmt schief! Graben wir uns einen Gang?
Oder auf einen Spieler bezogen (der übrigens Leutnatn bei der BW war): Schiess ich mit der Pistole? Oder Zauber ich ne Feuerkugel? Oder  Zieh ich die Axt und gehe vor? (Er tat während des Kampfes alle 3 sachen - am effektivsten war die Feuerkugel welche dem Söldner das Pulverhorn zerriss)
An einer Stelle hat - nach stundenlanger diskussion - einfach der Spieler des Heilers gesagt: "da keiner sich traut - mach ich eben die Tür auf"

Diese Diskussionen um "Taktik" finde ich auch ermüdend.
Als Spielleiter sage ich dann ggf. nach dem Spiel:
"Ich spiele eure Gegner - aber Ich bin nicht euer Gegner."

Aber natürlich kann Taktisches Spiel auch Spass machen.
Als Tabletop,... gern auch gekoppelt mit einem Rollenspiel.
Ich hab mindestens 3x eine Stadtbelagerung im Rollenspiel mit aufgebautem Spieltisch und einigen warhammerarmeen gespielt - war auch ein Erlebnis.

----

Gute Geländeausnutzung hat mir bei der taktischen Prüfung bei der Bundeswehr eine Belobigung und einen Tag Sonderurlaub eingebracht. Der Schiedsrichter meine das von meinen 15 Soldaten nur der lezte erwischt worden wäre und die gegnerische Gruppe ein Totalverlust gewesen wär.

Für mich war das einfach nur Dummes Glück. Wär ich auf die andere Seite gegangen wär dort kein Graben gewesen. Ich sagte das dem Offizier auch und er meinte: Glück gehört leider eben auch dazu.

Offline Slayn

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #23 am: 7.07.2013 | 11:12 »
Hallo.

Man kann die ganze Sache aber auch andersherum betrachten und angehen. Als Meister steht man mehreren Individuen gegenüber, die gemeinsam handeln sollen, man ist dagegen selbst Legion und könnte perfekte taktische Maneuver ausführen, da die eingesetzten Meisterfiguren praktisch ein Schwarmbewusstsein teilen.
Anstatt also von den Spielern zu erwarten ein taktisches Verständnis zu entwickeln, sollte man das eigene taktische Verständnis auf das Niveau der Spieler runterschrauben.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline pharyon

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Re: Diskussion: Taktiktipps für SL und Spieler
« Antwort #24 am: 9.07.2013 | 11:39 »
Der Nachteil dieser Vorangehensweise ist mMn, dass hierbei ggf. jedem Spieler (inkl. SL) der Spaß vergehen kann bzw. man in dieser Situation am besten gegenseitig auf Taktik pfeift. Zudem ist das Ziel doch, dass die Spieler sich mehr trauen. Das wird durch "dumm" agierende Gegner nicht notwendigerweise gefördert.

p^^
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