Die Diskussion rutscht aber gern mal in die Richtung "MIT 4E KANN MAN ALLES MACHEN" ab, und wenn sie das tut, darf man auch über den Editionsvergleich hinausgehen.
Übrigens, imho sind strukturiertere oder auch umfangreichere Regeln noch LÄNGST kein Zeichen, dass man mit dem Spiel irgendwas besser machen kann. Die Skill Challenges sind in meinen Augen eine wirklich nette Idee, vor allem für Anfänger, aber kein allgemeingültiges Pro-Argument. Da sie erstmal als Standard im Buch stehen, würde ich sie sogar als Kontra-Argument zählen, eben WEIL sie einen gewissen Spielstil bekräftigen (ebenso wie der schon beschriebene Fokus auf Powers) und die Möglichkeiten damit einschränken. Dann lieber vorrangig Attributswürfe/Skillwürfe. Da kann ich persönlich viel besser verschiedenste Settings und Spielstile abdecken, als mit irgendwelchen Regeln für Skill-Encounter, Erkundung und soziale Interaktionen.
Disclaimer: Mir ist klar, dass die Regeln für Skill Challenges auch bloß Skills im Korsett sind, und wie gesagt, ich finde sie sehr nett gemacht (auch wenn ihre Optionalität etwas zu versteckt war, in meinen Augen - aber die Präsentation war ja auch definitiv eins der großen 4E-Probleme). Das war also allen voran plakativ gemeint. :'P
Noch mal anders gesagt: Imho kann weniger durchaus mehr sein, wenn es um die Eignung für andere Szenarien geht. Unter anderem deshalb bevorzuge ich auch 3e (oder noch besser ein anderes Rollenspiel), wenn ich etwas anderes als eine Abenteuerkampagne mit taktischen Brettspielkämpfen will. Ich hab keinen Bock, irgendwelche Powers umzuinterpretieren oder Regeln auf dem Charakterbogen stehen zu haben, die ich NIEMALS brauchen werde.
Fun Fact: Ich hatte dasselbe Problem beim Wechseln von 3.0 zu 3.5, weil sich plötzlich viele Kleinigkeiten auf den Einsatz von Miniaturen bezogen haben. Das hat mich gestört, auch wenn man es problemlos ins Theatre of the Mind uminterpretieren konnte.
Fun Fact 2: Das ist natürlich ein allgemeines "Problem" aller D&D-Editionen ... nein, Moment, ist es nicht, D&D will ja ein Abenteuerspiel sein. Aber ich muss halt immer den Mund verziehen, wenn jemand darüber philosophiert, was man doch alles mit D&D spielen kann. Is ja nicht falsch. Aber irgendwie eigentlich immer fehl am Platz.
Es sei denn, es sitzt irgendein 40-jähriger bärtiger dicker Mann am anderen Ende des Tisch und will dir weismachen, dass DSA in dieser Hinsicht SO viel besser wäre. Dann kann man das Argument ruhig bringen. Ist genau so lahm wie die dann laufende Diskussion.