Autor Thema: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?  (Gelesen 46992 mal)

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Offline D. M_Athair

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #100 am: 13.06.2013 | 00:46 »
Bzgl. Explorationsregeln finde ich in cD&D (LabLord), 3.0 (3.X hab ich nicht geschaut) und 4E gleich viele Seiten.
Scheinen auch relativ identisch. In Relation zum Gesamtumfang der Regeln und zum Verregelungsgrad ergibt sich dann doch ein Bild.
Oder: cD&D = Freiform + Exploration + Kämpfe.


Übrigens, imho sind strukturiertere oder auch umfangreichere Regeln noch LÄNGST kein Zeichen, dass man mit dem Spiel irgendwas besser machen kann.
Stimmt. Das Spiel zeigt damit lediglich, dass es diesen oder jenen Teil des Spiels stärker verregelt, weil es damit etwas bestimmtes erreichen will. Kampfregeln z.B. können umfangreich und strukturiert sein, weil das System an der Stelle die härtesten Konsequenzen für die SC/Spieler bereit hält. Nicht, weil das Spiel besonders kampflastig wäre.
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Eulenspiegel

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #101 am: 13.06.2013 | 00:58 »
Das Spiel zeigt damit lediglich, dass es diesen oder jenen Teil des Spiels stärker verregelt, weil es damit etwas bestimmtes erreichen will. Kampfregeln z.B. können umfangreich und strukturiert sein, weil das System an der Stelle die härtesten Konsequenzen für die SC/Spieler bereit hält. Nicht, weil das Spiel besonders kampflastig wäre.
Für die härtesten Konsequenzen braucht man keine extralangen Regeln.
Da kann man auch einen einzelnen Save-or-Die-Wurf machen, um die Konsequenz zu bestimmen.

Extralange Regeln machen nur Sinn, wenn die Sache auch im Fokus des Spiels ist. Keiner hat sich Lust, 100+ Seiten Regeln für eine Sache durchzulesen, die nur alle Jubeljahre mal in der Kampagne auftaucht.

Offline Arldwulf

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #102 am: 13.06.2013 | 08:00 »
Am Ende muss man Seiten lesen und nicht zählen. Aber ich denke auch so ist jedem klar - D&D ist Mainstream RPG. Und als solches auch kampflastig. Es bedient nur neben dieser Kampflastigkeit ein weites Spektrum.

@la cippola: die skill challenges sind ein Werkzeug, und als solches sollte man sie auch betrachten. Ein ziemlich nützliches Werkzeug sogar. Aber selbst wenn man sie nicht nutzen mag: wenn ich den Schraubenschlüssel wegwerfe wird mein Schraubendreher auch nicht besser im Schraubendrehen. Aber ich komme irgendwann an Probleme wenn ich etwas anderes als die passenden Schrauben mit Schlitz drehen soll.

Auf Werkzeuge zu verzichten macht ein Spiel eben nicht flexibler sondern eingeschränkter. Und nicht nur dass Spiel, auch das Setting. Ich habe das Beispiel ja oben schon gebracht: vor Jahren las ich eine witzige Stelle über rote Magier. Das sie um erste Erfahrung in der Magie zu sammeln losgeschickt werden um Goblins und Co. zu töten.Es passt weder Stimmungsvoll noch ergibt es IG Sinn - es ist nur ein Tribut an ein Regelwerk das in Herausforderungen nur Monster sieht. Und hier verfolgt D&D 4 eben einen völlig anderen Ansatz. Den Magier im Turm zu spielen ist kein Mainstream mehr, dafür gibts auch keine Kaufabenteuer. Aber als wir das gemacht haben brauchten wir nicht eine Hausregel.

Weil das Spiel diese Flexibilität mitbringt.
« Letzte Änderung: 13.06.2013 | 09:24 von Arldwulf »

Offline WitzeClown

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #103 am: 13.06.2013 | 15:07 »
Kannst du den fetten Teil kurz erläutern?

Keine Antwort?

Schade.

Wellentänzer

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #104 am: 13.06.2013 | 17:03 »
Keine Antwort?

Schade.

Doch doch. Wollte nur diesen Thread nicht zumüllen. Ich drehe die Antwort mal so, dass sie ein bisschen zum restlichen Thread passt. 1of3 hat ja weiter oben sehr treffend beschrieben, dass für eher unambitionierte Spieler die 3E die überlegene Version darstellt, weil man damit spielen kann ohne wirklich zu spielen. Das ist so ein bisschen die D&D-Analogie zum DSAschen Bauerngaming + Tavernenspiel und ich habe damit nicht das geringste Problem. Mit 4E funktioniert das jedoch bei weitem nicht so gut. Damit erklärt sich nach meiner Ansicht ein weiterer Teil der Ablehnung, die der 4E entgegenschlug (aber das ist insgesamt natürlich ein multikausales Phänomen, logo).

Bei aller Wertschätzung für die 4E bin ich ansonsten keineswegs der Ansicht, dass es sich um ein besonders anpassungsfähiges System handelt. Das Einfluffen stößt sehr schnell an seine Grenzen. Wenn es nicht zufällig eine Erweiterung gibt (wie im Falle unserer Münsteraner Gruppe etwa Ultramodern 4 für Dresden Files), dann knirscht es mit der Übertragbarkeit auf quasi alle nicht-klassischen Fantasywelten trotz Flufftricksereien ganz erheblich. Nein, die 4E ist für die typischen EDO-Fantasywelten designt worden und für wenig mehr zu gebrauchen.

Parallel vollzieht sich nach meiner Wahrnehmung eine andere Entwicklung, welche zu einer geringeren Akzeptanz und Anpassbarkeit der 4E führt. Ganz viele Leute im Internet haben nämlich im Zuge der zurückliegenden Schlachten um Spielstile einige vermeintlich unumstößliche Wahrheiten aufgeschnappt, unzureichend reflektiert und bemerkenswert unkritisch für sich übernommen. Das sind so Merksätze wie "Regeln sind total wichtig und dürfen niemals ignoriert werden, denn beim Mensch-Ärger-Dich-nicht betrügt ja auch niemand." oder "Railroading im partizipationistischen Sinne kommt eigentlich nur in minderwertigen Spielrunden vor." oder "Freies Spiel stellt ein anzustrebendes Ideal dar.". Solcherlei Besserspielersprech findet sich auch im Tanelorn direkt wie indirekt immer wieder mit großer Penetranz. Die Folge dieser Situation ist, dass nach meiner Überzeugung in sehr vielen Gruppen ein dysfunktionales Spiel herrscht, weil die negativen Sekundäreffekte beispielsweise des freien Spiels unterschätzt und nicht hinreichend aufgefangen werden. Dennoch können die Leute nicht aus ihrer Haut, weil sonst das Selbstbild ins Wackeln gerät. EIGENTLICH, und davon bin ich überzeugt, wären sehr viele dieser Runden mit klassischer Erzählonkelei aber viel glücklicher - ODER sie müssten halt auf sowas wie die 4E umsteigen, aber das klappt u.a. aufgrund der oben genannten Barrieren nicht. Und genau das wollte ich mit dem von Dir hervorgehobenen Teil zum Ausdruck bringen.
« Letzte Änderung: 13.06.2013 | 17:07 von Wellentänzer »

Offline Wormys_Queue

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #105 am: 13.06.2013 | 20:31 »
Am Ende muss man Seiten lesen und nicht zählen.
Da schneidet die 4e ja dann noch schlechter ab, weil sie alleine aufgrund des Layouts pro Seite weniger Inhalt als die Vorgängereditionen enthält.

1of3 hat ja weiter oben sehr treffend beschrieben, dass für eher unambitionierte Spieler die 3E die überlegene Version darstellt, weil man damit spielen kann ohne wirklich zu spielen. Das ist so ein bisschen die D&D-Analogie zum DSAschen Bauerngaming + Tavernenspiel und ich habe damit nicht das geringste Problem. Mit 4E funktioniert das jedoch bei weitem nicht so gut. Damit erklärt sich nach meiner Ansicht ein weiterer Teil der Ablehnung, die der 4E entgegenschlug (aber das ist insgesamt natürlich ein multikausales Phänomen, logo).

Oder anders ausgedrückt: Mit der 4E spielt man halt ein bestimmtes Spiel, und wenn man an diesem Spiel keinen Spass hat, hat man ein Problem. Mit der 3E kann man alle möglichen Spiele spielen, hat dann allerdings entsprechend Arbeit. Insoweit stimme ich auch nicht zu, dass die 3E für unambitionierte Spieler besser geeignet sei. Ganz im Gegenteil.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds - aktueller Beitrag: If I could turn back time

Wellentänzer

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #106 am: 13.06.2013 | 20:49 »
IMMEDIATE INTERRUPT ° DAILY POWER ° COUNTER MAGIC

* Unsummon Editionskrieg *

In a flash of light, the sulfurous smoke reeking of upcoming edition wars disappears in an instant. All that remains is some vague reminiscence of a titanic battle.
« Letzte Änderung: 13.06.2013 | 21:00 von Wellentänzer »

Offline Hewisa (gone for good)

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #107 am: 13.06.2013 | 22:14 »
Ich fürchte, das geht nicht einfach als Effekt, sondern Du musst zuerst treffen.

Close Burst 5
Target: Creatures in the burst
Attack: Charisma vs. Will
Special: You suffer a penalty to the attack roll equal to the squared number of debaters.


Sieht schlecht aus.
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Formerly known as Preacher.

Offline Thandbar

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #108 am: 13.06.2013 | 23:16 »

Bei aller Wertschätzung für die 4E bin ich ansonsten keineswegs der Ansicht, dass es sich um ein besonders anpassungsfähiges System handelt. Das Einfluffen stößt sehr schnell an seine Grenzen. Wenn es nicht zufällig eine Erweiterung gibt (wie im Falle unserer Münsteraner Gruppe etwa Ultramodern 4 für Dresden Files), dann knirscht es mit der Übertragbarkeit auf quasi alle nicht-klassischen Fantasywelten trotz Flufftricksereien ganz erheblich. Nein, die 4E ist für die typischen EDO-Fantasywelten designt worden und für wenig mehr zu gebrauchen.


Deinen ersten Satz kann ich voll unterschreiben. Was das Einfluffen angeht: Ich würde eher Shadowrun mit der 4E spielen als DSA. Eine fein aufeinander abgestimmte, hochkompetente Gruppe, die mit Sonderkräften eine Begegnung nach der anderen meistert - das passt doch irgendwie ganz gut zu Shadowrun. Während ich DSA, obschon EDO durch und durch, nicht mit der 4E zurechtreiten wollen würde.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline WitzeClown

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #109 am: 13.06.2013 | 23:55 »
@Wellenreiter: Danke für die Antwort. Finde die Überlegung nachvollziehbar. Ich glaube aber dass die Problematik auch dann auftreten würde, wenn die unhinterfragten Überzeugungen ander wären.

Offline Arldwulf

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #110 am: 14.06.2013 | 02:19 »
Da schneidet die 4e ja dann noch schlechter ab, weil sie alleine aufgrund des Layouts pro Seite weniger Inhalt als die Vorgängereditionen enthält.

Muss ich den Satz nun auf Wörter statt Seiten umstellen oder können wir uns einfach darauf einigen das der Inhalt wichtiger als zahlenspielereien ist? Die funktionieren schließlich auch anders herum. So ein Stufe 1 Char hat ca 20 - 25 Optionen für Dinge ausserhalb der Kämpfe auf seinem charblatt die sich noch in Unterkategorien aufteilen. Und auch auf mehr Seiten beschrieben werden als die 4-5 kampfrelevanten optionen. Ergibt das irgendeine Aussage über die Breite unterstützter Spielstile, gar über kampflastigkeit? Nein. Es sind Zahlenspielereien, oberflächlich und suggestiv.

Am ende zählt nur welche Mittel und Hilfen das System bereitstellt, und die Umsetzung dieser Werkzeuge.

Wellentänzer

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #111 am: 14.06.2013 | 05:25 »
Deinen ersten Satz kann ich voll unterschreiben. Was das Einfluffen angeht: Ich würde eher Shadowrun mit der 4E spielen als DSA. Eine fein aufeinander abgestimmte, hochkompetente Gruppe, die mit Sonderkräften eine Begegnung nach der anderen meistert - das passt doch irgendwie ganz gut zu Shadowrun. Während ich DSA, obschon EDO durch und durch, nicht mit der 4E zurechtreiten wollen würde.

Also da widerspreche ich. DSA bzw. Aventurien habe ich mit 4E ausgiebig bespielt. Das funktioniert vollkommen problemlos. Über Shadowrun hatte ich schon mal nachgedacht, aber den Gedanken aus diversen Gründen verworfen. Beispielsweise lassen sich fortgeschrittene Schusswaffen nicht adäquat einbinden. Da bricht bei mir die Suspension of Disbelief. Es tauchen aber noch drölfzig weitere Problemchen auf. Bei den Dresden Files kann man sich das nach meiner Ansicht merkwürdiger Weise besser zurechtbiegen.

@Wellenreiter: Danke für die Antwort. Finde die Überlegung nachvollziehbar. Ich glaube aber dass die Problematik auch dann auftreten würde, wenn die unhinterfragten Überzeugungen ander wären.

Das wiederum verstehe ich nicht ganz. Welche Problematik würde auch dann auftreten, wenn welche unhinterfragten Überzeugungen anders wären? Ich steh auf dem Schlauch, sorry.

Offline Thandbar

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #112 am: 14.06.2013 | 08:05 »
Also da widerspreche ich. DSA bzw. Aventurien habe ich mit 4E ausgiebig bespielt. Das funktioniert vollkommen problemlos. Über Shadowrun hatte ich schon mal nachgedacht, aber den Gedanken aus diversen Gründen verworfen. Beispielsweise lassen sich fortgeschrittene Schusswaffen nicht adäquat einbinden. 

Ein guter Einwand! Ich dachte darüber nach, fortgeschrittene Schusswaffen ihre eigene(n) Power(s) mitbringen zu lassen, die derjenige, der sie handhabt, wie eine Klassen-Fähigkeit einsetzen kann. (Cyberware ließe sich vielleicht mit den "Gaben" aus Dark Sun darstellen.)
Aber das sind alles nur Hausregel-Gedankenspiele.  ;)

Was DSA angeht, so hätte ich ein wenig Bedenken, dass die Charaktere gleich sehr kompetent starten, nicht als Gleiche unter Gleichen in der Spielwelt "realistisch" simuliert werden und das System auf Gruppenkämpfe ausgelegt ist und Probleme mit der Abbildung von Duellen hat.
Da ich mich aber mit DSA überhaupt nicht mehr auskenne, glaube ich Dir auch, wenn Du sagst, es habe problemlos hingehauen.
Allerdings halte ich verbissen weiter an meiner These fest, dass es bei der Adaptabiliät der 4E weniger der Setting-Fluff als der jeweilige zu imitierende Spielstil ist, der die Grenzen zieht.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Wellentänzer

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #113 am: 14.06.2013 | 08:08 »
Was DSA angeht, so hätte ich ein wenig Bedenken, dass die Charaktere gleich sehr kompetent starten, nicht als Gleiche unter Gleichen in der Spielwelt "realistisch" simuliert werden und das System auf Gruppenkämpfe ausgelegt ist und Probleme mit der Abbildung von Duellen hat.

Damit hat die 4E ganz generell Probleme, nicht nur bei DSA. Das Ausschalten von Wachen, Duelle zwischen Einzelpersonen, Massenschlachten: alles mit 4E nur schwer möglich.

Allerdings halte ich verbissen weiter an meiner These fest, dass es bei der Adaptabiliät der 4E weniger der Setting-Fluff als der jeweilige zu imitierende Spielstil ist, der die Grenzen zieht.

Klar. 4E kann Gamismus und sonst nix. Das ist Segen und Fluch gleichermaßen :D In eine ähnliche Richtung zielt ja auch 1of3: 3E kann eigentlich auch nur Gamismus, aber man merkt das als Spieler womöglich nicht so stark...

Luxferre

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #114 am: 14.06.2013 | 08:16 »
4E kann Gamismus und sonst nix. Das ist Segen und Fluch gleichermaßen :D In eine ähnliche Richtung zielt ja auch 1of3: 3E kann eigentlich auch nur Gamismus, aber man merkt das als Spieler womöglich nicht so stark...

Wird zwar langsam sehr OT, aber ich sehe es so, dass Spieler sich ihr System immer schönreden. Man kann jedes System zweckentfremden. 4E kann vielleicht nix, aber das was man daraus macht ist doch wieder ein anderes paar Schuhe.
Mein Auto ist für seine Tätigkeit auch ungeeignet, bis auf die paar Abstecher ins Gelände oder mit Anhänger. Aber es kann trotzdem fahren und erfüllt seinen Zweck.
Die 4E ist Arldwulfs System der Wahl und erfüllt ihren und seinen Zweck. Geeignet ist sie ansich nicht, da er kein Gamist ist. Aber er passt es für sich an. Und kann es einigen (wie mir) nicht vermitteln, wie er das tut.
Äh ja... worauf wollte ich hinaus?  8]

Wellentänzer

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #115 am: 14.06.2013 | 08:41 »
Äh ja... worauf wollte ich hinaus?  8]
Das frag ich mich auch. Den Post finde ich bestenfalls wirr. Vielleicht besser im Smalltalk weiter.

Luxferre

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #116 am: 14.06.2013 | 08:45 »
Wahrscheinlich hast Du recht  :-\

Offline Arldwulf

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #117 am: 14.06.2013 | 08:54 »
*lacht* ich glaube an diesem Punkt waren wir vor Jahren schon. Man kann dies nur mit dem Inhalt der Bücher beantworten. Ich nutze die 4e ja genau deshalb (unter anderem) dafür weil sie die passenden Werkzeuge mitbringt. Das sind auch keine zweckentfremden Werkzeuge - sie werden in den Büchern explizit für diese Zwecke ausgewiesen.

Was bleibt ist dann:
Nein, das ist nicht so - weil es einfach nicht so ist und das was da im Buch steht zählt nicht.

Gegen:
Doch, schau ins Buch. Dort wird es beschrieben.


Und dann muss man überlegen welche Argumentation man sinnvoller findet. Ich hab mich für die zweite entschieden, das ist alles. Aber das ist natürlich auch eine Folge davon dass ich es ausprobiert habe....sehen konnte das die Regeln so etwas ohne Anpassungen machen zu müssen von Haus aus unterstützen.

Luxferre sagt ich würde etwas anpassen. Die Wahrheit ist das ich in all den Jahren als 4e Spieler und Spielleiter nur 2 hausregeln erlebt habe. Und das als ehemaliger "Regeln gibts nicht" freeform Spieler. ;-)

Für meinen Spielstil muss ich überhaupt nichts anpassen.
« Letzte Änderung: 14.06.2013 | 09:00 von Arldwulf »

Wellentänzer

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #118 am: 14.06.2013 | 09:04 »
Für meinen Spielstil muss ich überhaupt nichts anpassen.

Das kann ja durchaus sein. Aber damit legst Du Dich dann auf reinen Gamismus fest. Viel Simulation ist ja offensichtlich nicht drin mit 4E. Es würde ansonsten auch kaum jemand behaupten*, dass 4E als System nicht funktioniert. Nur die Anpassungsfähigkeit an andere Settings (darum gehts ja primär in diesem Thread), aber auch an andere Spielstile abseits des reinen Gamismus ist bestenfalls mühsam.

*: Die ganzen verbissenen Editionskämpfer lassen wir an dieser Stelle mal raus. Denen unterstelle ich kein inhaltliches, sondern ein politisches Interesse an der Sache.
« Letzte Änderung: 14.06.2013 | 09:06 von Wellentänzer »

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #119 am: 14.06.2013 | 09:05 »
Damit hat die 4E ganz generell Probleme, nicht nur bei DSA. Das Ausschalten von Wachen, Duelle zwischen Einzelpersonen, Massenschlachten: alles mit 4E nur schwer möglich.
Dem widerspreche ich widerum.
Das Problem ist dass Du vom Regelwerk in eine sehr bestimmte Richtung der Regelanwendungen gedrückt wirst. Um eine Metapher zu bringen: Das Regelwerk beschreibt die einzelnen Bäume so lebendig und dekonstruiert, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.
Wenn Du gerne Stealthaktionen oder Duelle zwischen zwei Personen spielen willst, dann schmeiss die Powers einfach komplett raus und lass die Skills samt Skillchallenge den Rest machen (Stealth über Skillchallenges habe ich schon mehrere machen lassen. Das Duel müsste man halt über die sozialen Skills mal testen). Damit die Spieler sich aber darauf einlassen und nicht einfach versuchen alles mit ihren coolen Fähigkeiten zu lösen, musst Du zwingend die Powers rauswerfen.
Massenschlachten wäre ein komplett eigenes Thema, dass auf verdammt viele verschiedene Arten gespielt werden können. Da stellt sich dann die Frage was genau Du da spielen willst. Soll der Fokus auf die Strategie gelegt sein, dann hast Du erstmal Pech bei der 4E. Da müsstest Du wohl ne Menge Arbeit in das System stecken. Soll der Fokus dagegen auf die Geschichten innerhalb der Schlacht gelegt werden, landest Du wieder bei der Skillchallenge. Du müsstest aber noch Arbeit reinstecken, weil Du Dir überlegen müsstest in welcher Form Leadership im Charakter und in den Regeln abgebildet werden soll.

Kurzer Hinweis: Für mich zeichnet sich Flexibilität dadurch aus, dass man das gewünschte Spiel oder der gewünschte Spielfokus mit seiner Runde mit so wenig Aufwand wie möglich erreichen kann. Wie dabei das Regelwerk im Vergleich zum offiziellen Regelwerk aussieht, ist mir dabei vollkommen egal.
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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #120 am: 14.06.2013 | 09:08 »
Puh, starker Tobak.

Ich sags mal so: wenn ich den Leuten in den von Dir beschriebenen Situationen mit Skill Challenges kommen würde, bräch die Revolte aus. Da hätte niemand, mit dem ich gerne spielen würde, Bock drauf. Ein Duell als Skill Challenge? Wie uncool ist das denn bitte? Ne, echt nicht. Man muss es nicht übertreiben.

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #121 am: 14.06.2013 | 09:11 »
Ich sehe nicht, warum man die Powers zwingend rauswerfen muss. Bei ein vernünftigen Runde finden die Spieler mehr als genug Außer-Kampf-Anwendungen für die diversen Powers. Der Denkfehler liegt da wohl eher darin, sich nur auf den Kampf fokussieren zu lassen.

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #122 am: 14.06.2013 | 09:15 »
Ich sags mal so: wenn ich den Leuten in den von Dir beschriebenen Situationen mit Skill Challenges kommen würde, bräch die Revolte aus. Da hätte niemand, mit dem ich gerne spielen würde, Bock drauf. Ein Duell als Skill Challenge? Wie uncool ist das denn bitte? Ne, echt nicht. Man muss es nicht übertreiben.
Du spielst die Skillchallenge normalerweise sichtbar für die Spieler aus, oder?
Sprich: Die Spieler erkennen, dass sie sich in einer Skillchallenge befinden und können an Hand von Tokens oder ähnlichem (und nicht nur an Hand Deiner Beschreibungen der Situation) direkt erkennen wie weit sie in der Skillchallenge fortgeschritten sind, bzw wie nahe sie vor dem Fail stehen.
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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #123 am: 14.06.2013 | 09:19 »
Du spielst die Skillchallenge normalerweise sichtbar für die Spieler aus, oder?
Sprich: Die Spieler erkennen, dass sie sich in einer Skillchallenge befinden und können an Hand von Tokens oder ähnlichem (und nicht nur an Hand Deiner Beschreibungen der Situation) direkt erkennen wie weit sie in der Skillchallenge fortgeschritten sind, bzw wie nahe sie vor dem Fail stehen.

Nicht zwingend. Aber wenn ein Spieler in einem Duell steht, dann möchte er nach meiner Erfahrung eigeninitiativ mit seinem Charakter auf Basis seiner Fähigkeiten und transparentem SL-Echo agieren. Obskurantistische SL-Praktiken helfen da echt nicht weiter. Dann spiel ich lieber direkt mit Handwedelei. Mit anderen Worten: 4E steht in solchen Fällen mehr im Weg als behilflich zu sein. Andere Systeme lösen sowas um Lichtjahre besser auf. Die situative Anpassungsfähigkeit, um mal den Bezug zum Threadtitel herzustellen, ist da bei der 4E nur sehr eingeschränkt gegeben. Mantel & Degen mit 4E scheidet insofern zumindest für mich weitgehend aus.

Und: Bowman redet wirr.

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Re: Wie variabel lässt sich die 4E an Settings anpassen?
« Antwort #124 am: 14.06.2013 | 09:21 »
Ich sehe nicht, warum man die Powers zwingend rauswerfen muss. Bei ein vernünftigen Runde finden die Spieler mehr als genug Außer-Kampf-Anwendungen für die diversen Powers. Der Denkfehler liegt da wohl eher darin, sich nur auf den Kampf fokussieren zu lassen.
Klar musst Du nicht zwingend die Powers rausschmeissen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass in 4E von den Spielern (auch von mir als Spieler) gerne in Powers und Kämpfen gedacht wird. Du weisst, dass das Regelwerk Schutzmechanismen hat, die jeden Kampf mit jeden Gegner zumindest fair machen lässt. Du hast also eine Comfortzone "Kampf" in die Du jederzeit bei Problemen flüchten kannst. Werden Dir die Powers genommen, gibt es diese Comfortzone nicht mehr und Du musst Dir andere Lösungen überlegen.
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