Erleuchtet mich bitte (ernsthaft!): was ist so toll an denen?
Neben den genannten Punkten würde ich da noch hinzufügen, dass sie einfach extrem pragmatisch designte Spiele bringen (na schön, eigentlich kenne ich nur Gumshoe-Systeme). So revolutionär sind die von den Mechaniken her gar nicht, im Prinzip viel weniger radikal als bspw. FATE auf der einen und neuere D&D-Fassungen auf der anderen Seite. Und auch die Philosophie dahinter ist zugegebenermaßen eher "Lieber SL, bieg das Spiel so hin, dass alle Spaß (du eingeschlossen) Spaß haben und sorge dich nicht so viel darum, ob das jetzt gerade Rairoading ist oder nicht".
Die Gumshoe-Spiele und Settings sind einfach sehr aus der Spielerperspektive entwickelt: Da hagelt es schon mal praktische Stereotypen, unter denen sich jeder sofort etwas vorstellen kann (besonders bei Ashen Stars), und die Core Story ist immer genau so ausgerichtet, dass sie möglichst lockeres Spiel ermöglicht und alle nervigen Elemente ausblendet (Beispiel Esoterrorists: Ihr dürft nicht öffentlich machen, was da Übernatürliches vorgeht, weil der Glaube an Übernatürliches das Gefüge der Realität schwächt; Ihr müsst einen Haufen langweilger Bein- und Aufräumarbeit nicht machen, darum kümmert sich eure Geheimgesellschaft; Ihr habt immer eine passende Tarnidentität für eure Mission, auch darum kümmert sich eure Geheimgesellschaft.).
Man hat halt den Eindruck, dass die Spiele für Spieler machen, und nicht so sehr Spiele für Leute, die unbedingt das ultimative, radikale neue Indie-Konzept oder das crunchigste aller Crunch-Spiele oder das darqueste aller Settings wollen (auch, wenn Gumshoe manchmal ein bisschen als Ersteres verkauft wird). Manchmal wirken sie dadurch vielleicht etwas Haubacken - so wie die leckeren Kekse, dessen Rezept deine Freundin von ihrer Oma hat, dass sich aber im Laufe der Generationen immer etwas verändert.