Wir haben vor 3 Wochen das Zalozhniy Quartet per Hangoutrunde als Kampagne gestartet. Bisher gab es zwei Sessions und Stand der Dinge ist, dass die Agenten in Odessa gerade in einer wilden Verfolgungsjagd aus den Katakomben entkommen sind. Für Interessierte hier meine Erfahrungen:
Hangout/Online-Spezifisches:- Wir haben per Hangout ein Revival einer alten Rollenspielrunde mit Studienkumpels geschafft! Die Mitspieler sitzen in verschiedenen Städten in Deutschland und Europa und Real-life-Treffen sind nur extrem selten möglich. Niemand hatte Hangout-Erfahrungen, aber es hat sagenhaft gut und ohne große technische Probleme oder Verbindungsprobleme funktioniert. Fantastisch!
- Wir nutzen fürs würfeln die Dicestream-App.
- Den NBA-Charakterbogen habe ich auf eine Google-Tabelle übertragen. Dazu noch schnell eine Fertigkeitenübersicht für den SL programmiert, auf der alle Fertigkeiten aller Agenten schnell ablesbar sind. Als Kampagnentagebuch nutzen wir Google Dokumente und für die Gesamtorganisation Google Plus. Ich will ja keine Werbung machen, aber das läuft wirklich super geschmeidig alles zusammen.
SPOILER! Session1: Sentries (Kroatien/Bosnien)- Ich war der einzige, der schonmal Gumshoe gespielt hatte. Die Mitspieler hatten weder Erfahrung mit dem System, noch hatten sie sich groß in Regeln eingearbeitet.
- Da das Szenario als Test geplant war, kamen die vorgefertigten Charaktere von der Pelgrane-Site zum Einsatz.
- Dafür lief der Abend sehr flüssig. Die Spieler gewöhnten sich recht schnell an die Mechaniken. Einzig an Kreativität im Einsatz von (investigativen) Fertigkeiten fehlte es noch ein wenig.
- Im Grunde lief das Szenario so wie vorgesehen. Die Spieler waren bei der Friedhofsszene ein wenig leichtgläubig, hinterließen letztlich aber feurige Verwüstung
SPOILER! Session2: Odessa- Einige Spieler hatten sich nun eigene Charaktere gebaut. Die Gruppe besteht nun aus einem Ex-Mossad Bagman/Muscle, einem Ex-Stasi-Analysten und einem Ex-IRA-Wheelman/Explosives. Der vierte Spieler war leider verhindert.
- Mein Gedanke war, die Spieler zuerst nach Odessa zu schicken, damit sie dort erstmal erleben können, wie so richtig die Lucy abgeht.
- Ich hatte für die Spieler einige Infos aus dem Lennard-Dossier zusammengestellt und teilweise auch mit schon vorhandenen Charakterhintergründen verwoben. Ich hatte alles so präpariert, dass mehrere Hinweise (u.a. wie auch im Buch vorgesehen, Caroll) nach Odessa deuteten.
- Dabei kam heraus, dass die gemeinsame Vorstellung vom Spiel noch nicht klar war. Die Spieler kamen auf die Idee, sich an einem möglichst abgeschiedenen Ort erstmal vollkommen unterzutauchen. Hmmm. Wir haben dann auf der Meta-Ebene geklärt, dass die Agenten motiviert sein müssen, sich auch mit fiesen Multimillionendollar-Organisationen anzulegen - auf eigene Faust. Von da an lief es wie am Schnürchen.
- In Odessa wurden die Möglichkeiten des Systems gut ausgetestet. Der Zalozhniy in den Katakomben hätte fast 2 SC getötet. Innerhalb von zwei Runden hat der (auch bedingt durch gute Würfe) unglaublich viel Schaden ausgeteilt. Durch Einsatz von viel Sprengstoff wurde das Wesen unter Geröll begraben.
Anmerkungen zu Gumshoe:- insgesamt sehr flüssig. Das System stand eigentlich nie der Action im Weg.
- Die Spieler werden zu Kreativität ermuntert, z.B. durch Preparedness und TFFBs. Ohne diese Kreativität hätte es gestern in Odessa sicherlich mindestens einen Todesfall gegeben.
- bei Gumshoe hatte ich persönlich immer Schwierigkeiten mit dem notwendigen Ressourcenmanagement. Die Mitspieler scheint das überhaupt nicht zu stören. Ich selbst fahre auch besser, seit ich mir klargemacht habe, dass sämtlicher Punkteeinsatz im Grunde genommen Spotlight-Zeit beideutet. Und die Spotlight-Zeit verteilt sich damit halbwegs gleichmäßig auf alle Mitspieler.
- Sprengstoff schien uns übermächtig. Durch Einsatz von Granaten und C4 können die Agenten große Gegnergruppen und teilweise auch starke Feinde ausschalten.