Mal schauen...
-- Ob ein Schub oder ein Punkt Streß besser ist, hängt von der Situation ab. Ist mein Gegner noch frisch, bin ich vielleicht mit dem Schub besser dran, weil ich mit dem eventuell mit einer wesentlich aufgebesserten Attacke nachhalten kann, wenn ich wieder dran bin; hätte der Treffer gereicht, um ihn auszuschalten oder eine Konsequenz zu verursachen, dann ist der Schub definitiv mehr ein Trostpreis, denn ich hätte ja in dem Fall sichtbar mehr herausholen können. Daneben kann's dann auch immer mal passieren, daß ich den Schub bis zu meiner nächsten Aktion schon zu meiner
Verteidigung verbraten muß, weil mein immer noch gleich einsatzbereiter Gegner eben seinerseits eine tolle Attacke (oder meinetwegen auch einen Versuch, einen Vorteil zu erschaffen) auf den Weg gebracht hat...
-- Seite 38 hält fest, daß Schübe am Ende der Szene oder "wenn der beschriebene Vorteil nicht mehr vorhanden ist" verschwinden. Für die meisten Schübe, die man sich so im Rahmen eines physischen Kampfs durch Gleichstand verdienen kann, dürfte ein "verschwindet, wenn du ihn nicht spätestens bei deiner nächsten Aktion mitverwendest" schon Sinn ergeben -- der Gegner
kann nun mal nur für so-und-so lange ins Stolpern geraten, seinen Schild nachjustieren müssen oder was auch immer --, aber vielleicht gibt's hier und da doch noch mal eine Ausnahme. In jedem Fall verschwindet der Schub nach Einsatz, was immer er vorher repräsentiert hat, ist also nach Ausnutzung "behoben".
-- Reizen ist aus meiner Sicht ein erzählerisches Spielmittel, kein "formalmechanisches" wie ein Einsatz. Und man kann natürlich auch nur Aspekte reizen, die da sind -- ein "hartgesottener Charakter"
wird sich während eines Kampfs nicht "wimmernd in der Ecke" zusammenrollen, weil das seine Charakteraspekte eigentlich gar nicht hergeben sollten. (Wenn er natürlich so etwas wie einen "Durch Furchtzauber eingeschüchtert"-Situationsaspekt abbekommen hat, ist das ggf. eine andere Sache.)
Das heißt dann auch, daß Reizen keine feste "Wirkungsdauer" hat. Wenn mein "Orkhasser" sich im Kampf einen Fate-Punkt verdient, indem er (natürlich) zuerst auf die Orks losgeht und den fiesen Schwarzmagier im Hintergrund unbehelligt weiterhexen läßt, dann ist er jetzt eben erst mal in den Kampf mit diesen Orks verwickelt, und der kann dann schnell entschieden sein oder auch eine Weile dauern.
Man sollte bei solchen Vergleichen auch nicht vergessen, daß die NSC ja normalerweise auch nicht gerade mit Fate-Punkten überhäuft werden und nicht wie Spielercharaktere die Möglichkeit haben, zwischen den Szenen schon mal ein bißchen "auf Vorrat zu tanken".
-- Freie Einsätze sind immer miteinander und mit mit Fate-Punkten bezahlten Einsätzen derselben oder anderer Aspekte kombinierbar; das hängt nicht damit zusammen, ob bei der Vorteil erschaffen-Aktion der Aspekt nun vorher schon existiert hat oder nicht (Fate Core [dt] S. 78).
Zu dem angesprochenen Stunt muß ich mir eventuell noch ein paar Gedanken machen, wenn ich wacher bin als jetzt; im Moment ist meine Reaktion mehr so ein gesichtverziehendes "Mööp..." aus dem Bauch heraus, und das hilft hier mit Sicherheit niemandem großartig weiter.