Autor Thema: Hausregel - Schadensarten  (Gelesen 2742 mal)

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Offline Vigilluminatus

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Hausregel - Schadensarten
« am: 21.07.2013 | 10:53 »
Ich hätte nicht gedacht, dass ich 4e nach zwei missglückten Versuchen noch mal spiele, aber da mich jemand in seine Runde eingeladen hat... ich mag das System eigentlich recht gern, aber einige Dinge regen mich einfach auf (z.B. teure Rituale, nutzlose bzw. übermächtige Skills...). Unter anderem auch das Ungleichgewicht zwischen den Schadensarten der Powers. Denn seien wir mal ehrlich, in einem Spiel mit Untoten ist Radiant Gott und Necrotic der letzte Mist, ganz zu schweigen von den sehr vielen Monstern mit Resi gegen Feuer bzw. völliger Immunität gegen Poison. Ich frage mich gerade, ob es möglich ist, das durch eine Schadensarten-Hausregel etwas auszugleichen:

- Das Feywild ist kosmologisch gesehen das helle Gegenstück zum Shadowfell, also sind Fey im Gegensatz zu Untoten resistent gegen Radiant und anfällig für Necrotic. Ich würde Resist 5 Radiant (Heroic), 10 (Paragon) und 15 (Epic) vorschlagen und durchgehend Vulnerable 10 Necrotic.

- Kreaturen aus dem Elemental Chaos und der Astral Sea werden von den Primal Spirits als Gefahren für die natürliche Welt angesehen - alle "Elemental"- und "Immortal"-Kreaturen bekommen Vulnerable Poison 10, da Gifte "Antikörper" der natürlichen Welt gegen diese übernatürlichen Wesen darstellen. Sollten sie Immun Poison haben, verlieren sie das, bekommen aber keine Vulnerability. Bei "Aberrant"-Kreaturen gilt das Gleiche, aber nur Vulnerable Poison 5, weil ihre Anatomie noch fremdartiger ist.

- "Aberrant"-Kreaturen sind wie Krebsgeschwüre der Realität und bekommen Vulnerable 5 Fire ("Fieber" der realen Welt, um die Krankheit auszubrennen).

- Für Spielercharaktere gelten diese Regeln nicht (Rassenbalance) - Helden unterscheiden sich in vielen Dingen von normalen Leuten

Haltet ihr so was für sinnvoll oder ist das zu viel Arbeit für den DM mit zu wenig Nutzen? Oder hat jemand von euch schon mal versucht, die Schadensarten auszugleichen, und wenn ja, wie? Ehrlich gesagt glaub ich eh nicht, dass mein DM diese Regel einführen wird (hat auch so schon genug zu tun), aber mich würde generell interessieren, was ihr darüber denkt.

Offline Sashael

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #1 am: 21.07.2013 | 11:15 »
Haltet ihr so was für sinnvoll oder ist das zu viel Arbeit für den DM mit zu wenig Nutzen? Oder hat jemand von euch schon mal versucht, die Schadensarten auszugleichen, und wenn ja, wie? Ehrlich gesagt glaub ich eh nicht, dass mein DM diese Regel einführen wird (hat auch so schon genug zu tun), aber mich würde generell interessieren, was ihr darüber denkt.
Nur mal ein paar Anmerkungen:
Durchgehend Vulnerable 10 Necrotic? Selbst Untote haben keine Vulnerable 10 auf Heroic Tier. Und Untote =/= Shadowfell!!! Das Shadowfell besteht aus viel mehr als nur ein paar Zombies und Skeletten. Das komplette Feywild gegen Necrotic anfällig zu machen, weil ein kleiner Teil der Bewohner des Shadowfell gegen Radiant allergisch ist, hebelt die Balance nicht aus, es kickt die Wippe aus der Halterung und tritt sie in den Sand.

Immortals und Elemente anfällig für Poison? Da krieg ich Gehirnkrampf, wenn ich mir da irgendeine Erklärung ausdenken muss. Und damit hab ich bei den anderen gamistischen Aspekten von 4E sonst keine Probleme. Ein Engel oder Feuerelementar, der/das vor einer Kobra wegläuft, ist irgendwie ... falsch.  ;D

Warum du übrigens unbedingt gleich mit einem gewaltigen Rundumschlag Vulnerabilities verteilen willst, erschließt sich mir nicht. Dass ein DM das rundheraus ablehnen würde, halte ich für gesichert. Vulnerabilities sind ja reine Schadensboosts, also scheinst du ja ein Problem mit deinem Schadensoutput zu haben. Warum? Bei 4E ist es ja eben nicht so, dass man unnütz in der Gegend rumsteht, wenn bestimmte Gegner auftauchen. So wie der Rogue in 3.5, sobald Untote oder Konstrukte auftauchten.

Vielleicht solltest du mal näher erläutern, in welchen Situationen du das Manko siehst und wie es sich für dich gefühlt auswirkt.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Vigilluminatus

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #2 am: 21.07.2013 | 11:46 »
Ja, das mit Vul 10 Nec war auch eher eine schnelles Gedankenspiel - stimmt, wenn da ein Level-1-Fey dasteht, ist das viel zu viel. Und stimmt, ALLE Fey damit auszustatten, ist wahrscheinlich zu viel des Guten... aber Untote "einen KLEINEN Teil der Bewohner des Shadowfell" zu nennen, halte ich auch für gewagt - untote Monster gibt's nicht gerade wenige, wenn auch etwa viele nicht-untote Shadows.

Hmja, das mit den Immortals und Elementen und Poison WÄRE gewöhnungsbedürftig, vielleicht mehr als das. Ich würd mir Poison eher als so was wie eine mit Primal Source angereicherte giftige Substanz vorstellen, aber das ist wohl auch um 2,5 Ecken oder so gedacht...

Das mit dem Rundumschlag bei Vulnerabilities war eher so eine Überlegung, weil meiner (geringen, zugegeben) Erfahrung nach Kämpfe in 4e gegen Ende hin immer länger dauern. Da Immortals/Elementare häufig eher stärkere Monster sind und eher selten Anfang Heroic auftauchen, dachte ich, das würde da nicht so ins Gewicht fallen. Hab aber nur sehr kurz mal Epic gespielt, kann das also nicht so abschätzen, wie sehr sich das dann auswirken würde.

Um das Manko zu erklären: Hauptsächlich hab ich mir Gedanken hierüber gemacht, weil ich ein paarmal bei einem Freund zugeguckt hab, dessen Gruppe volloptimiert war - kein Einziger hatte eine Fire-, Necrotic- oder Poison-Power und als ich danach gefragt hab, kam nur ein Lachen und die Antwort, dass diese Schadensarten einfach bei zu vielen Gegnern abgeschwächt bzw. unwirksam sind, als dass sie es wert wären.
« Letzte Änderung: 21.07.2013 | 11:53 von Vigilluminatus »

Offline Thandbar

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #3 am: 21.07.2013 | 12:14 »
Spiel doch erst einmal das Spiel eine Weile, leite als DM eine kleine Runde und versuche, mit den vorhandenen Monstern zu experimentieren.
Deine vorgeschlagene Änderung halte ich für nicht sinnvoll. Flufftechnisch ist sie bestenfalls merkwürdig ("Ein lebender Steinhaufen!" - "Los, vergiften wir ihn!"), und die Auswirkungen aufs Spiel selber sehe ich sehr kritisch.
Schau Dir einmal in Ruhe das "Monster Vault" an, und die Art und Weise, wie Schadensarten hier wirken und wie oft Verwundbarkeiten - zum Beispiel bei Untoten - tatsächlich vorkommen.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Vigilluminatus

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #4 am: 21.07.2013 | 12:18 »
Das Monster Vault hab ich nicht (und das Spiel selber wäre Non-Essentials)... ist das da besser gelöst worden?

Offline Thandbar

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #5 am: 21.07.2013 | 12:21 »
Absolut! Die Monster haben auch weniger Trefferpunkte, was eines Deiner Kernprobleme löst - dass Kämpfe später zu lange dauern können.
Die Anschaffung lohnt sich meiner Meinung nach total.
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Offline Vigilluminatus

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #6 am: 21.07.2013 | 12:26 »
Hört sich gut an, danke. Ich werd mal reinschauen. Vielleicht kann ich den Meister ja überzeugen, zumindest die Monster aus den Essentials zu nehmen. Aber du hast wahrscheinlich auch generell Recht, wahrscheinlich werden wir mal losspielen und dann ein bisschen mit kleineren Resis/Vulnies rumexperimentieren. Wie gesagt, ich hab nicht so viel 4e gespielt, da war halt nur das abschreckende Beispiel dieser volloptimierten Radiant/Psychic-Gruppe, die mein Freund gemeistert hat...

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #7 am: 21.07.2013 | 21:16 »
Das Monster Manual wurde von Autoren geschrieben die noch nicht sonderlich viel Erfahrung mit der 4e hatten (da das System ja erst frisch fertig war), bis die Autoren nochmal einen neuen Satz "Standardmonster" fuers Monster Vault geschrieben haben hat man ihnen die Erfahrung mit dem Sytem extrem angemerkt.

BTW: Wenn du Probleme mit einzelnen Schadesarten hast kann ich dir nur die "Whetstones" aus dem AV empfehlen.
Damit koennen dann auch z.B. reine Martial Power Source Charaktere (die nur selten Feuer- oder Saeureschaeden haben) mal einen Troll erledigen (der ja sonst ewig regenerieren wuerde)
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Offline Crimson King

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #8 am: 22.07.2013 | 08:59 »
Auf eine Schadensart volloptimierte Runden sind generell öde. Entweder machen die alles rund, oder man hat als SL ganz fiese Gegner gewählt und verdirbt den Leuten den Spaß.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #9 am: 22.07.2013 | 11:19 »
Naja... wenn sich eine Gruppe sehenden Auges ins Unglueck stuerzt wenn sie NUR eine (oder zwei) Schadensarten machen koennen sind sie selbst Schuld wenn sie dann mal bei bestimmten Gegnern keinen Schaden machen koennen...
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Offline Arldwulf

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #10 am: 22.07.2013 | 12:30 »
Gibt ja auch genug Möglichkeiten Immunitäten, Resistenzen und Verwundbarkeiten zu beeinflussen - insofern kann man dort eigentlich damit arbeiten was das System bereitstellt.

Ganz allgemein ist es nicht dem Designstil der 4E entsprechend derartige Dinge auf Herkunftsebene oder Kreaturenart festzulegen. Sprich - nicht die "Feenwildkreaturen" sollten alle XYZ bekommen, sondern dann eher einzelne Kreaturen. Damit kann man dann auch genauer sagen bei welcher Kreatur es passend ist und bei welcher nicht.

Offline Vigilluminatus

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #11 am: 22.07.2013 | 13:39 »
Schon klar, dass es ein paar Möglichkeiten gibt, Resis zu umgehen (werde selbst als Wizard auf Arcane Admixture setzen).

Was mich nervt, ist halt, dass das System von Grund auf VIEL mehr Gegner mit hohen Resis/Immus Necrotic (Untote), Fire (Teufel) und Poison (Untote und andere) bereitstellt als, sagen wir mal, Radiant, Psychic und Thunder. Mich stören solche Ungleichgewichte einfach. Aber ich schätze, wir werden ohnehin erst mal so starten und, falls es uns im Spiel stört, mit dem Einführen von Resis experimentieren - aber sicher nicht so hohe, wie ich oben angeführt hab, Vul 10 ist, im Nachhinein betrachtet, schon ziemlich heftig.

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #12 am: 22.07.2013 | 13:45 »
Die Ungleichgewichte hast du aber nur in Kampagnen in denen die Gegner ungefaehr gleich oft unterwegs sind.

Mach mal eine "Wir gegen die Engel"-Kampagne und du wirst fluchen wenn du (fast) nur Radiant damage hast ;D
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Offline Vigilluminatus

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #13 am: 22.07.2013 | 14:09 »
Ganz ehrlich? Mein Freund mit der Radiant-Mafia-Gruppe hat überlegt, genau das zu machen, zumindest für eine Runde. Er hat's dann gelassen, Spielleiter-Willkür und so. Und wir wissen noch nicht, wie lang die Kampagne wird, in einer langen kann ja so gut wie alles passieren... mal schaun.

Offline Crimson King

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #14 am: 22.07.2013 | 17:47 »
Das Problem bei Radiant Damage ist nicht nur, dass eine Menge böser Jungs darauf allergisch reagieren, sondern außerdem, dass es durch den Feat/Item/Power Support noch mal extrem gepusht wird. Wenn das mit Poison oder Necrotic Damage genauso gut ginge, wäre das auch eine Option. Darauf, dass man hin und wieder auf einen Immunen trifft, muss man dann halt leben.
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Offline Arldwulf

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Re: Hausregel - Schadensarten
« Antwort #15 am: 22.07.2013 | 17:59 »
Zumindest Poison kann man schon recht gut pushen, und hat einige gute Konzepte die auch mit Radiant Mafia mithalten können.Aber sowohl Nekromant als auch Poisoner sind letztlich Nischenkonzepte. Insofern wird man dort auch nie die gleiche Auswahl haben wie bei Paladin und Kleriker.