Autor Thema: Warum Nachwuchs?  (Gelesen 4331 mal)

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Offline JS

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Warum Nachwuchs?
« am: 26.07.2013 | 20:51 »
Ich lese hier regelmäßig Diskussionsbeiträge oder ganze Diskussionen über des Nachwuchsproblem im Rollenspiel und daß es ja sehr wichtig/wünschenswert/erfreulich sei, junge Menschen an das Rollenspiel heranzuführen.

Dazu stelle ich ganz wertneutral folgende Fragen:
Warum wäre mehr Nachwuchs für unser Hobby wichtig/wünschenswert/erfreulich?
Was brächte uns etablierten Veteranen eine junge Generation, die intensiver zum Rollenspiel fände?

Wichtig: Meine Fragen sind weder polemisch noch provokant gemeint. Ich stelle nur bei Betrachtung meiner nach wie vor recht aktiven und erfreulichen Rollenspielsituation und meiner Materialmassen fest, daß für mich weder Nachwuchsspieler noch die kreativen Ergüsse einer neuen Rollenspielgeneration irgendeine Relevanz besitzen.
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Online Maarzan

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #1 am: 26.07.2013 | 20:56 »
Wenn man noch Interesse an gewerblich erzeugtem Spielmaterial hat, dann sind das die Kunden, welche die Verlage zu solchen Werken animieren könnten.
Generell gilt aber eher: nur Neulinge mit eienm Spielgeschmack ähnlich dem eigenen, werden auch für einen selbst positive Wirkung haben, sei es als Kunden oder als Mitspieler. 
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Offline Grey

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #2 am: 26.07.2013 | 21:01 »
Warum wäre mehr Nachwuchs für unser Hobby wichtig/wünschenswert/erfreulich?
Weil ich mit diesem Hobby nicht eines Tages nur noch ein alter Sack unter alten Säcken sein möchte?
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Offline Scimi

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #3 am: 26.07.2013 | 21:06 »
Weil ich 2040 nicht mehr die 30 Jahre alten Spiele von 2010 spielen will.

Offline JS

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #4 am: 26.07.2013 | 21:14 »
Interessante Anworten bisher.
Geht es demnach eher darum, die eigene Situation durch Nachwuchs zu verbessern und nicht zuvorderst das Überdauern des Hobbys und die Horizonterweiterung der Jugend zu bewerkstelligen?

Maarzan: Meinem Eindruck nach sind zumindest hier im Forum die meisten Intensivkunden nicht aus den Reihen des Nachwuchses, sondern der Veteranen. Dein wirtschaftliches Argument zöge ja nur, wenn die älteren Rollenspieler irgendwann als Käufer wegbrächen und nur der Nachwuchs noch Geld investieren würde.
Leider kenne ich keine Statistiken, welcher Kundenkreis das Gros der Einnahmen der Verlage und Autoren bewirkt.
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Offline Sagittarius

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #5 am: 26.07.2013 | 21:15 »
Gibt es kein Nachwuchs, dann gibt es keine neuen Rollenspieler ergo keine Kunden. Ohne Kunden stellen die Verlage das Publizieren ein, freiwilliges Minusgeschäft macht keiner lange mit.
Aber in Zeiten von Computer, Handhelds oder nur Smartphones ist es schwer junge Leute für analoges Spielen zu begeistern.
Aber wem sag ich das ....

Offline asri

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #6 am: 26.07.2013 | 21:20 »
Ich würde auch sagen: Ohne Nachwuchs stirbt nach und nach das Rollenspielertum aus. Das muss nicht tragisch sein, man kann ja trotzdem noch bis zu seinem Tod (oder zumindest bis zum Ableben der Mitspieler, auf die man Zugriff hat) weiterspielen.

Aber wenn Nachwuchs in das Hobby kommt, dann sind das potentiell stets auch zahlende Kunden. Ich schätze mal, dass z.B. Dungeons&Dragons von der Kaufkraft der Kunden profitiert, die es schon im Kindesalter an die Marke gebunden hat. Nachwuchs ist ganz banal auch notwendig, wenn der Markt für Rollenspiele wachsen soll. (Sonst schrumpelt er aus demographischen Gründen allmählich dahin.)

Für mich ganz privat macht es vermutlich auch keinen unmittelbaren Unterschied - wobei ich, wenn ich mal Kinder habe, gerne ein kinder- bzw. familienfreundliches Rollenspiel kaufen können möchte, um mit ihnen gemeinsam zu rollenspielen. Wenn es keine Rollenspieler unter 15 geben würde, dann würde es da wohl nichts Professionelles geben. Ich fänd das schade.

Und ganz allgemein: Je größer der Markt und die Anzahl der Leute, die das Hobby betreiben, desto mehr Auswahl (an potentiellen Mitspielern, Regelwerken, Fan-Beiträgen usw.). Und Konkurrenz muss nichts Schlechtes sein. :)

Kurz: Die Nachwuchs-Frage sollte meiner Meinung nach nicht aus der Einzelperspektive, sondern aus der Vogelperspektive betrachtet werden.

Offline JS

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #7 am: 26.07.2013 | 21:21 »
Dazu siehe meinen letzten Beitrag.
Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, ob es denn wichtig für das Rollenspiel wäre, fortwährend neues Zeug herauszugeben. Ist nicht so gut wie jeder erdenkliche Phantasiebereich schon durch mindestens ein Rollenspiel repräsentiert?
Sind nicht schon viel mehr Rollenspiele wieder untergegangen, als aktuelle erhältlich sind und gespielt werden?
Braucht man den Nachwuchs nur, um Verlage am Leben zu halten, damit sie ein weiteres Fantasyrollenspiel mit irgendeinem Würfelsystem und irgendeiner Fantasywelt auf den Markt werfen?

Ich bin überrascht, daß ich ganz andere Antworten erhalte, als ich nach meinem Ausgangsbeitrag erwartet hatte.
:)
« Letzte Änderung: 26.07.2013 | 21:23 von JS »
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Offline Bad Horse

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #8 am: 26.07.2013 | 21:22 »
Nachwuchs müssen ja nicht unbedingt junge Leute sein. Auch ältere Personen können ja jederzeit noch mit dem Hobby anfangen.

Je mehr das Hobby verbreitet ist, umso wahrscheinlicher, dass man Leute findet, mit denen man sich gut versteht und gern spielt. Oder dass man überhaupt Leute zum Spielen findet. Deswegen sind mehr Leute besser als weniger Leute.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline JS

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #9 am: 26.07.2013 | 21:24 »
Stimmt, gutes Argument.
Ich bezog Nachwuchs eher auf die Jugend.
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Offline asri

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #10 am: 26.07.2013 | 21:30 »
Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, ob es denn wichtig für das Rollenspiel wäre, fortwährend neues Zeug herauszugeben.

Meines Erachtens: Ja. Ich glaube z.B., Brettspiele wären heute deutlich weniger in der Bevölkerung verbreitet, wenn es nur die alten Klassiker gäbe, aber keinen neuen Aufgüsse der alten Ideen. Und ich glaube auch, dass Innovation nur entsteht, wenn viel Neues (auch Abgekupfertes) produziert wird.

Um ein anderes Beispiel zu nennen: Warum werden neue Filme gedreht oder neue Theaterstücke geschrieben? Oder neue Popsongs? Es ist doch alles schon gemacht worden.

Ich würde sagen, es ist eine Art Red-Queen-Effekt: Wenn keine neuen Rollenspiele mehr produziert würden, würde das Hobby ziemlich rasch eingehen.

Offline Sagittarius

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #11 am: 26.07.2013 | 21:32 »
Der interessierte Nachwuchs steigt mit ziemlicher wahrscheinlichkeit in ein Rollenspiel ein, das Bekannt ist und gut vermarktet wird. Wenn ihn dieses Hobby auch weiterhin zuträglich ist, wird er sich nach weiteren großen Systemen umschauen und dann erst tiefer graben.
Andersherum wird es wohl eher selten der Fall sein.
Des weiteren wird sich ein Spieler von jedem System nur ein Grundregelwerk und ein Erweiterungsbuch kaufen. Zusatzbände, welche (überspitzt gesagt) selbst das Volk der grünfüßigen Ameisen bis ins Letzte ausleuchten werden nur von Hardcorefans gkauft. Also fällt hier der normale Käufer als Kunde nach ein paar wenigen Bücher wieder weg und es braucht wieder Nachwuchs. Selbst eine neue Auflage/Ausgabe wird nicht unbedingt gekauft, da der geneigte normal Spieler  sich gründlich überlegt, ob er dafür Geld investieren will.
Im Prinzip wird das Hobby primär durch Geld geschmiert. Kleine private nichtkommerzielle Produzenten habe vielleicht einen guten Ruf, aber auch nicht die Kraft oder die Möglichkeit bei der Stange zu bleiben, was zu Unsicherheit führt, sich näher mit diesem Produkt zu beschäftigen.
Also bleibt man beim Altbewährten, von dem man "alles" hat, ergo wieder kein neuer Kunde.

Offline Scimi

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #12 am: 26.07.2013 | 21:38 »
Geht es demnach eher darum, die eigene Situation durch Nachwuchs zu verbessern und nicht zuvorderst das Überdauern des Hobbys und die Horizonterweiterung der Jugend zu bewerkstelligen?

Ich denke, damit ein Hobby interessant bleibt, muss es sich ändern und dazu braucht man neuen Input. Und immer älter werdenden Leute können das Rollenspiel nicht frisch halten.

Ich bilde mir aber nicht ein, dass Rollenspiel irgendjemandes Horizont erweitert (zumindest nicht in höherem Maße als andere Freizeitaktivitäten), von daher fühle ich keinen besonderen Missionsdrang in mir, ein paar Seelen heidnischer Nichtrollenspieler retten zu müssen.
Ich hoffe einfach nur, dass es weiterhin Menschen geben wird, die auf Rollenspiel stoßen, ein Glänzen in den Augen kriegen und sagen: "Wow, DAS will ich.", so wie ich, als ich damals im Kaufhaus vor meiner ersten DSA-Box stand.

Online Maarzan

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #13 am: 26.07.2013 | 21:42 »
Meinem gänzlich unbelegten Eindruck nach sind die älteren Käufer doch eher verteilt und sehr gezielt suchend, oft eben auch in Nischen, die davon leben, dass die Autoren oft ihr Geschäft mit einer Menge Enthusiasmus bezuschussen müssen - und auch die werden älter.  
Die Zahl der alten Spieler sinkt lebensumstandsbdingt und teils wohl schon biologisch Stück um Stück.

Die Leute, welche Mainstream kaufen und Verlage am Leben halten könnten, sind die Jugendlichen und Studenten. Die Frage ist da, bekommt man diese leute noch aktiviert und was für Spiele wollen diese dann haben?
Früher began man mit DSA oder D&D, manche hörten damit auch wieder auf, andere blieben ein Leben lang dabei udn die Mehrzahl der anderen orientierte sich je nach Geschmack und Umfeld dann auf andere Systeme neu. Aber ohne den Einstieg, wären sie zur Mehrzahl kaum direkt mit ihren späteren Geschmäckern eingestiegen. Das mußte sich erst entwickeln.
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Offline Weltengeist

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #14 am: 26.07.2013 | 22:04 »
Vielleicht verstehe ich die Frage ja wirklich nicht. Aber FALLS ich sie richtig verstehe, würde ich die Antwort so formulieren (wobei ich mit "Nachwuchs" im Folgenden einfach "neue Spieler" und nicht "junge Spieler" meine):

Wenn du für dein Hobby auf Sicht keine neuen Rollenspielprodukte mehr brauchst, keine Regeln/Settings, keine Abenteuer, keine Verlage, keine (Online)Shops, dann brauchst du auch keine nennenswerte Anzahl Spieler und somit auch keinen Nachwuchs.

Wenn du mit der Gruppe Leute, mit denen die jetzt spielst, bis zum Ende deiner Tage weiterspielen wirst und nicht damit rechnen musst, dass dir mal jemand abhanden kommt und du neue Spieler rekrutieren musst, dann brauchst du keinen Nachwuchs.

Wenn du in Zukunft gut damit leben kannst, dass die Teilnehmerzahl auf Foren wie dem Tanelorn, auf Cons etc. so weit sinkt, dass sie zugemacht werden, dann brauchst du keinen Nachwuchs.

Aber wenn du nicht auf der Insel der Glückseligen lebst, sondern ab und zu darauf angewiesen bist, dass auch noch andere dein Hobby betreiben, dann bist du auch darauf angewiesen, dass die fortwährenden "Verluste" (durch andere Lebensumstände, konkurrierende Hobbys etc.) auch ausgeglichen werden. Sprich: Dass es Nachwuchs gibt.

Ich selbst bin jedenfalls bereits alt genug (42), um sagen zu können: Wenn es nicht fortwährend Nachwuchs gegeben hätte, dann hätte ich jetzt weder eine Tischrunde (die sind alle mindestens 10 Jahre jünger als ich) noch meine Lieblingsrollenspiele (die aktivsten Leute in meinen Lieblingsverlagen sind jünger als ich) noch eine Onlinerunde (auf der Drachenzwinge gibt es gerade mal 1-2 Handvoll Leute in meinem Alter) noch meine Lieblingsforen (werden alle von Leuten organisiert, die jünger sind als ich). Für meinen Teil kann ich also sagen: Zum Glück gibt es Nachwuchs!
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Offline Boba Fett

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #15 am: 26.07.2013 | 22:20 »
Warum wäre mehr Nachwuchs für unser Hobby wichtig/wünschenswert/erfreulich?
Was brächte uns etablierten Veteranen eine junge Generation, die intensiver zum Rollenspiel fände?

Angebot und Nachfrage...
Von dem Altbestand an Rollenspielern wird man höchstens "immer weniger" Leute auf die Dauer behalten. Je weniger potentielle Kunden, desto weniger Umsatz, desto weniger lohnt es sich, Produkte auf den Markt zu werfen.
Es ist aber Motivationsfaktor, dass immer wieder etwas neues veröffentlicht wird.
Je weniger veröffentlicht wird, desto weniger Leute bleiben beim Spiel.

Daneben bringen junge Leute immer auch innovative Gedanken und Einstellungen mit, weilsie am ehesten die alten Strukturen hinterfragen und eine Tradition ("das haben wir schon immer so gemacht") ihretselbst wegen akzeptieren.
Neue Spieler sind oft engagierter und liefern wiederum mehr "output".
Alteingesessene Spieler haben auch eher Familie, raffen sich seltener zu Eventbesuchen auf und bleben lieber zu Hause, Man hat ja auch irgendwann mal alles gesehen... (nicht ganz ernst nehmen, bitte)

Und zu guter Letzt sollte jeder doch wohl auch von seinem Hobby überzeugt sein. Wenn mein Rollenspiel also ein geiles Ding ist, sollte ich doch auch daran interessiert sein, das möglichst viele es wahrnehmen und auch spielen. Wäre doch unfair, es für mich alleine behalten zu wollen!
« Letzte Änderung: 26.07.2013 | 22:23 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline JS

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #16 am: 26.07.2013 | 22:30 »
Ich fasse zusammen:
Nachwuchs eines jeden und besonders jüngeren Alters bedeutet...
- ausreichend neue Mitspieler für bestehende und/oder neue Gruppen nach Wegfall alter Spielerbande;
- größeres oder zumindest gleichbleibend aktives Kreativ- und Wirkpotential in den Bereichen Fanarbeiten, Verlagstätigkeiten, Foren;
- (eventuell) vielfältigere Verlagslandschaft und dadurch ein kontinuierlicher Strom an neuen und/oder erweiterten Produkten;
- regelmäßige Verjüngung des Hobbys und dadurch zeitweise auch neue Impulse unterschiedlicher Art;
- gleichbleibende Lebhaftigkeit der "Szene" (z.B. auf Cons);
- Weitergabe der Fackel eines aufregenden Hobbys an eine nachfolgende Generation.

Gut, damit ist meine Neugier befriedigt und mir der Sinn der Nachwuchsklagen-/bemühungen ausreichend erschlossen worden, auch wenn mich diese Sorgen auf meiner Insel privater Rollenspielglückseligkeit (momentan) wenig berühren.
Danke für die Antworten.
:)
« Letzte Änderung: 26.07.2013 | 22:32 von JS »
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Daneel Olivaw

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #17 am: 26.07.2013 | 22:50 »
Ein weiterer möglicher Grund, wenn auch villeicht nur ein randständiger, wäre dass das Hobby kreative Potentiale für andere Formen der Unterhaltung und Kunst bereitstellt.
Sprich, wo wären moderne PC-Rollenspiele hätte es nicht die starke D&D Lizens gegeben die in den 90gern mit Baldurs Gate das totgesagte Rollenspielgenre wiederbelebte. Es gäbe heute vielleicht kein Mass Effect oder Dragon Age (was es dann wiederum zurück in die PnP-Gefilde geschafft hat).

Allein schon für diese Möglichkeit des Überspringens des kreativen Funken wäre es schon gut, dass das Hobby Nachwuchs hat.

Offline Dr.Boomslang

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #18 am: 26.07.2013 | 23:45 »
Mich hat Nachwuchs in dem allgemeinen Sinne nie interessiert. Ich kaufe keine Rollenspiele mehr bzw. die die ich kaufe werden von Liebhabern hergestellt. Die Spieler meiner Gruppen habe ich immer selbst aus meinem Freundeskreis rekrutiert, dazu spielte es keine Rolle ob die Rollenspiele schon kannten (meist nicht).
Das einzige wozu ich ansonsten eine größere Menge anderer Rollenspieler brauche ist um mit denen im Internet zu diskutieren ;D

Ich glaube auch nicht, dass es irgendeine gangbare Variante der allgemeinen Nachwuchsförderung gibt, außer dass man selbst ein Produkt an eine unerschlossene Zielgruppe verkauft, und dafür ist das Risiko zu hoch und der potentielle Markt zu klein, was an gesellschaftlichen Faktoren liegen mag.

Offline blut_und_glas

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #19 am: 27.07.2013 | 10:10 »
Die Spieler meiner Gruppen habe ich immer selbst aus meinem Freundeskreis rekrutiert, dazu spielte es keine Rolle ob die Rollenspiele schon kannten (meist nicht).

Das ist ein ganz essentieller Punkt.

Es ist eben nicht so, dass das Fehlen von "fremdem" Nachwuchs (irgendwo in der freien Wildbahn) dazu führt, dass meine eigene Spielgruppe ebenfalls nachwuchslos bleiben muss.

Was bleibt, ist höchstens der Unterschied zwischen der Aufnahme eines "erfahrenen Spielers" und der eines "Noch-Nichtspielers" in die Gruppe (beziehungsweise der Aufbau einer neuen Gruppe aus solchen). Über Vor- und Nachteile dieser beiden Varianten lässt sich trefflich streiten, ganz sicher ist in meinen Augen jedoch, dass die erste Version nicht automatisch vorzuziehen ist.

Warum Nachwuchs? Weil ich ihn brauche - aber den Nachwuchs, den ich brauche, kann ich mir im Zweifelsfall auch selber machen.

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Offline Scimi

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #20 am: 27.07.2013 | 10:24 »
Allerdings, meiner Erfahrung nach, findet man auf diese Weise zwar Mitspieler für seine Runden. Aber die wenigsten davon werden dann auch zu Rollenspiel-Kunden oder tragen irgendwie zum Content bei.

Offline Weltengeist

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #21 am: 27.07.2013 | 14:08 »
Die Spieler meiner Gruppen habe ich immer selbst aus meinem Freundeskreis rekrutiert,

Und das ist dann kein Nachwuchs? ;)
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Offline Dr.Boomslang

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #22 am: 27.07.2013 | 15:44 »
Das ist schon "Nachwuchs", aber ich habe den Eindruck, nicht das was viele meinen wenn sie davon sprechen. Wenn man nur eigene Mitspieler damit meint, warum sagt man dass dann nicht? Dann braucht man sich um "das Rollenspiel" allgemein doch gar keine Gedanken machen.

Und dann ist da noch:
Allerdings, meiner Erfahrung nach, findet man auf diese Weise zwar Mitspieler für seine Runden. Aber die wenigsten davon werden dann auch zu Rollenspiel-Kunden oder tragen irgendwie zum Content bei.
Das stimmt nämlich meiner Erfahrung nach größtenteils auch. Mitspieler die ein Enthusiast anwirbt, sind meist als "Kunden" oder Teil der "Community" relativ unwichtig. Alle meine Mitspieler sind soweit ich weiß weder in Rollenspielforen oder Cons aufgetreten noch haben sie selbst Produkte gekauft (außer welche die sie mir geschenkt haben). Ich finde das natürlich unwichtig, aber wie gesagt meinen das andere oft mit "Nachwuchs".

Offline Chrome

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #23 am: 27.07.2013 | 15:48 »
Ehrlich gesagt kann ich es nicht wirklich nachvollziehen weshalb mit einem geradezu missionarischen Eifer immer wieder versucht wird Nachwuchs (gerade junge Menschen) an das Hobby RPG zu bringen. Dies ist mir in dieser Form eigentlich nur von z.b. Schützenvereinen (und ähnlichen "auslaufenden" Vereins"kollektiven") bekannt, wobei es dort gerade nicht zuletzt finanzielle Interessen sind (erhalt des Vereinheims z.b.).
Ich denke das gerade junge Menschen durch das Medium Internet mehr als genug Möglichkeiten haben sich mit diesem Hobby auseinanderzusetzen. Weiterhin haben die auch Freunde/Bekannte/Geschwister die ebenfalls mit den selben Medien in Berührung sind (und diese sicher noch selbstverständlicher Nutzen als die Generation 40+).

Man möge mich hier richtig verstehen: Ich finde gerade solche Projekte wie den Free-RPG-Day nach Deutschland zu holen eine wunderschöne Aktion. Und habe selbst enorm viel Respekt vor Menschen die so etwas auf die Beine gestellt haben und ihre Freizeit dafür verwenden. Ebenso aber auch für die Menschen die auf Cons vertreten sind und dort ihr/ein System anderen Menschen vorstellen. Aber schlußendlich habe ich den Free-RPG-Day so erlebt, das gerade Menschen der Generation 40+ in die Läden eingelaufen sind, haben die Promo-Kartons geplündert und sind wieder wie die Klingonen abgezogen (zumindest meine persönliche Erfahrung).

Verständnisproblem: Warum versucht man also auf der einen Seite in Foren [like  :T:] - immer wieder mit missionarischem Eifer (junge) Menschen zum Hobby zu bekehren begeistern, wenn gerade die selbigen dann solche Aktionen, die gerade der sogennanten "Nachwuchsförderung" dienen sollen, ausnutzen - um sich Promomaterial abzugreifen*? Versteh ich nicht, wirklich.

*Fühlst DU dich nicht angesprochen, umso besser  :)

ErikErikson

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Re: Warum Nachwuchs?
« Antwort #24 am: 27.07.2013 | 15:58 »
Hier liegt ein Missverständnis vor. Im Tanelorn versucht bestimmt niemand, junge Leute zum Rollenspiel zu bekehren. Das müsstest du mir jetzt echt zeigen, das wär mir neu.

Was natürlich getan wird, das ist jammern, klagen und lamentieren darüber, das zuwenig junger nachwuchs da ist. Davon gibts genug. Der Zweck dieser taten ist natürlich keinesfalls, Nachwuchs zu gfenerieren, sondern

a) sich so darzustellen, als wär einem das Hobby so wichtig, das man rausgehen und jungen nachwuchs rekrutieren würde (was man tatsächlich so gut wie nie tut)
b)Sommerloch überbrücken

Ich kenn ein paar junge Leute, die rollenspielen. Die meiden das Tanelorn wie die Pest. Das liegt IMHO daran, das das Tanelorn ein Verein der generation 30+ ist, mit dem junge Leute nur beschränkt was anfangen können. Das ist allerdings nur meine persönliche Meinung.