Autor Thema: dork d20 - Rezi  (Gelesen 1778 mal)

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Offline Kardinal Richelingo

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dork d20 - Rezi
« am: 11.12.2003 | 14:53 »
Dork d20 deck

Guckst Du hier ? http://www.atlas-games.com/dork20/index.html

Huzaaa. Ein  Kartenspiel für d20, sowas gab es in dieser Form eigentlich noch nicht. Zwar dürfte fast jeder hier Dork Tower kennen, doch unter diesem Spiel sich vielleicht nicht was vorstellen. Ich zumindest habe es nicht gerade mit Interesse erwartet. Netterweise haben mir Atlas Games eine Version zukommen lassen und ich bin recht positiv überrascht.

Mit den 56 Karten, die gut gedruckt sind und auch was fürs Auge bieten, soll das Spiel als  auch ein wenig die Möglichkeiten der Spieler aufgewertet werden.
Die Karten sehen schön aus, sind bunt und soweit gut gedruckt. Die Grösse ist handlich, so wie sich das gehört, etwas kleiner als klassische Spielkarten. Der Preis ist 12,95 $ also so um die 11 Euronen. Nicht zuviel. Das deck wird in einer etwas unpassenden Pappschachtel mitgeliefert, in die Karten nicht allzu gut reinpassen. Ist zwar kein Problem, aber Plastik oder stabilere Pappe wären mir hier lieber gewesen.

Wie sieht so ein Spiel aus ?
Am Anfang der Sitzung bekommt jeder Spieler 4 Karten, die er nach belieben einsetzen kann.
Bekommt er z.B. die Lügendetektorkarte gibt es ein +10 auf sense motive für die Dauer einer Szene. Das kann dem SL natürlich einen Strich durch die Rechnung machen. Player empowerment ist hier das Stichwort aber ohne völlig aus dem Rahmen zu fallen. Ich sehe jetzt schon das gehässige Gesicht meiner Spieler vor mir.

Leider sind die meisten Kartentexte sehr trocken und regelorientiert, nur wenige storytellerkarten sind dabei. Auf der anderen Seite habe ich seit Jahren Storytellerkarten von Lian Rampant und die habe ich nie eingesetzt und diese hier werde ich sicher schon in der übernächsten Sitzung verwenden.
Die Situationungebundenheit macht die Karten nämlich für jede Szene potentiell einsetzbar. Als SL würde ich den Einsatz einer Karte nur dann zulassen, wenn der Spieler eine sinnvolle spieltechnische Erklärung für den Effekt der Karte bietet. Das kann sicherlich Spass bringen, von TORG habe ich da noch sehr warme und nette Erinnerungen. Aber auch einige echt gruselige. So etwas kann schon zum Alptraum eines SLs werden.

Neue Karten bekommt man übrigens für XPs, die dem Level angepasst sind. Ich würde die Karten aber eher für gutes Rollenspiel geben oder für besonders gelungene Aktionen. Spieler lieben es etwas in die Hand zu kriegen, das kann wirklich motivierend sein.

Fazit:

Bis auf das etwas mässige Case sind Karten von guter Qualität. Sie können zweifellos frischen Wind in eine Kampagne bringen und durchbrechen die Spieleleiter / Spieler Rollen. Etwas mehr Power für die Spieler kann durchaus mehr Spass bedeuten. Vorsichtige SL-Gemüter sollten die Karten erst einmal beschnüffeln und sich bei den ersten Sitzungen ein Vetorecht vorbehalten. Das kann natürlich zu Buhrufen führen. ;)

Ich werde die Karten in meinem übernächsten Spiel einsetzen, da das nächste Midnight ist, passt das nicht allzu sehr, da zu Ernst. Wobei das nicht heissen soll, dass man sie nicht in einem ernsten Spiel einsetzen könnte.



Conclusion:

The cards do look good, but the case is a bit too soft, also the shape of the case doesn`t not fit the cards.
The deck offers a new possibilties for old campaigns, because they empower the players just a bit more and break up the old “GM serves the story and the players their character” role model. So the cards will motivate players and even the GM doesn`t know what the players have in stock.

It is a worthy addition to the toolbox of every Master. Games too grim or too realistic might not profit from the cards, but any game with a slight humorous edge will be enhanced. This does also apply to modern campaigns.

I will certainly use the cards in my next campaign (but not in Midnight) and I am looking forward to it.

4/5
"Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us as kids,
we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and
listening to repetitive electronic music."

Kristian Wilson, Nintendo, Inc, 1989