Hallo.
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Kennt das jemand? Hat jemand einen evrnünftigen Tip, jenseits von "spiel halt einfach ein paar Monate nicht mehr". Mir geht mein - aus Zeitmangel tatsächlich - einzig verbliebenes Hobby den Bach runter - und ich kann scheinbar nichts dagegen tun. So `ne Art Spielleiterdepression.
Ja, kenne ich - einschränkend aber: nicht in der Intensität.
Deshalb ist das, was ich im Zitat hervorgehoben habe, tatsächlich eine Lösung, die mir als erstes in den Sinn gekommen ist. Grund: Du hast schon sehr unterschiedliche Spielsysteme kennengelernt und darin offenbar nicht die Erfüllung gefunden; ebenso die Settings oder Spielwelten.
Was mir als Zweites in den Sinn kam: SL-Position erstmal NICHT AUSFÜLLEN, dafür aber die Rolle des Spielers von mir aus neu erlernen. Offenbar hast Du ein Problem damit, dass Dir der Einfallsreichtum oder die Herangehensweise anderer Spielleiter nicht gefällt - aus welchen individuellen Gründen auch immer. Mir gefällt auch nicht immer, was meine Spielleiter mir so anbieten; aber mal abgesehen von den vereinzelten "Aufregern" ist das, was jede/r macht, doch wenigstens in Ordnung.
Das Dritte, was mir eingefallen ist: Überprüf' Dich mal selbst, was Du eigentlich wirklich willst. Detektiv-Stories mit Manga-Budenzauber ... Das ist mal gar nicht aussagekräftig. Werd' konkreter in Deinen Wünschen. Vor allem, wenn es darum geht, in welcher Rolle Du auftreten willst. Klar - Du willst offenbar Spielleiten, weil Du die letzten 8 oder 27 Jahre kaum oder nichts anderes gemacht hast. Schön. Warum denn auch nicht. Aber offenbar passiert dabei das hier:
Zur Zeit improvisiere ich viel, einfach weil ich bis zur nächsten Sitzung quasi schon die Lust am bestehenden Spiel verloren habe ... das Schlimme daran: die Spieler geben durchwegs positive Rückmeldungen. Ihnen macht es Spaß - mir nicht. Das ist zum kotzen.
@YY: Ich verwerfe meine Ideen zur Zeit recht schnell, weshalb ich eben nichts ganzes mehr hinbekomme, sondern nur haufenweise unfertige Teile. Ich befürchte einfach, dass die Luft draußen ist. Ich habe das Gefühl, dass seit Vampire nichts kreatives-neues mehr auf den Markt gekommen ist, finde die modernen Regelwerke zum Kotzen und vor allem zu umfangreich, kann mit den moderenen PC-Spielen nicht mehr viel anfangen und und und. Wahrscheinlich werde ich einfach alt. Alt und konservativ. Bald bin ich nur noch ein Grognard, der von den 80ern schwärmt und alles neue scheiße findet, der verlorenen Jugend nachheult und "früher war alles besser - wir hatten unseren Thac0 und wir haben ihn geliebt" vorbetet.
Genau das habe ich auch durchgemacht - mit einer D&D Runde, die ich über viele Jahre - auch mit einzelnen Unterbrechungen - in Hannover leitete und aus meiner Sicht "durchlitt". Dabei kann ich Spielern aber keinen Vorwurf machen.
Mir vielleicht?
Darüber habe ich lange nachgedacht und festgestellt, dass ich eigentlich nicht so richtig herausgefunden habe, was eigentlich
ICH WILL. Darin habe ich das Übel meiner Unzufriedenheit gesehen.
Nicht zuletzt deshalb habe ich für einige Jahre das Spielleiten begraben. Daneben habe ich viel nachgedacht. Und dabei bin ich zu dem Ergebnis gekommen: Fantasy ist
FÜR MICH out. Aber reizen mich andere Dinge? Der Gedankenprozess ist nicht abgeschlossen; der Reifeprozess läuft.
Seitdem ich nicht mehr Spielleiter bin, habe ich in der Hauptsache in verschiedenen Spielrunden zeitweise oder für One-Shots mitgespielt und meine Rollenspielaktivitäten kontinuierlich enorm heruntergeschraubt - zur Zeit bin ich in keinem Projekt fester Bestandteil von Spielrunden. Mit anderen Worten: ICH HABE MAL PAUSE von diesem Hobby GEMACHT. Also genau das, was Du nicht hören willst.
Heute nehme ich immer noch an One Shots teil. Und ich finde es einfach nur geil. Und letztens habe ich sogar mal wieder den heiligen Stuhl auf Awesome bestiegen und als Spielleiter Spieler beglückt. Und sie fanden es geil. Ich auch.
Deshalb finde ich den Ansatz, mal Abstand zu nehmen, im Grunde völlig OK wenn nicht sogar zwingend. Das kann aber nur funktionieren, wenn Du Dir selbst im Klaren wirst, was Du eigentlich willst. Offenbar ist ja nur, dass Du, weil Du alles irgendwie schnell langweilig findest oder nur noch improvisierst und herleitest, alles andere als zufrieden mit dem Spiel an sich
tm[/spu] bist.
Und wenn ich mir dann noch angucke, was Du alles mögliche zitierst und gezockt hast, dann drängt sich mir der Eindruck regelrecht auf, dass Du möglicherweise stets nur auf Effekte gesetzt hast - die Besonderheiten von irgendwelchen Spielsystemen und/ oder Spielwelten. Das ist nicht schlimm. Tut auch nicht weh. Problem ist halt nur: Dann wird ein Spiel schnell langweilig.
Daher meine Frage mit Bitte um klare Kante: Hast Du überhaupt Interesse an irgendetwas, was mit Kontinuität im Spiel zu tun hat?
AO