Wenn ich die Diskussion hier richtig verfolgt habe ist die Chance gut das der Schurke in fast jedem Bereich von Mitstreitern, die dafür ggf. nur mit dem Hinterteil wackeln müssen, übertroffen wird. Die können das gleiche und sie können es scheinbar noch gefahrloser. Das wäre aus meiner Sicht ein "zu schwach".
Darüberhinaus scheint er dadurch im Grunde irrelevant zu sein? So was handlungsbewegende oder beeinflussende Aktionen angeht?
da sind mehrere Komponenten im Spiel, die ineinander übergreifen, also ist die Antwort nicht ganz so einfach.
Schurke und sein Bruder Ninja sind im Grunde genommen brauchbare und spannende Klassen. Man verfällt nur zu leicht in die Problematik das man sie selbst im Laufe des Spiels objektiv schlechter macht.
Mal kurz abschweifen, da du das System anscheinend nicht kennst: Man bekommt in einem festen Rhythmus sogenannte Feats, mit denen man sich Optionen kauft. Das sind entweder Verbesserungen oder sogenannte Enabler. Verbesserungen arbeiten mit vorhanden Fähigkeiten zusammen (Etwa +1 auf Treffen), Enabler schalten Optionen frei (etwa Power Attack).
Der Schurke aus dieser Kampagne, der vor ein paar Seiten gebracht wurde, hat sich nur Enabler besorgt um ein bestimmtes Konzept durchzusetzen, wobei er sich dabei sukzessive verschlechtert hat.
Der Weg hier war: Trefferwürfe von STR auf Dex umleiten - Schaden von STR auf DEX umleiten - Angriff mit der Nebenhand ermöglichen.
Ein zweiter Schurke dagegen hätte mit den selben drei Feats Verbesserungen an seinen vorhandenen Kompetenzen vornehmen können und würde objektiv besser dastehen. Hier kommt noch ein wenig Systemverständnis dazu. Es ist verlockend sich einen flinken und agilen Dieb vorzustellen (a la Grauer Mauser), man übersieht dabei aber dass die eh dauernd steigenden Skills den Dex-Bonus irgendwann etwas überflüssig machen. Es macht daher also mehr Sinn mit einem nicht ganz so geschickten, dafür starken Dieb zu starten (a la Fahfd), den Skill-Aufstieg das seine tun zu lassen, dann muss man auch nicht diesen Umweg mit den beiden Feats zur STR -> DEX Umwandlung nehmen.
Das zweite ist es seine Nische aktiv zu spielen, vom Meister her genug Spotlights zu bekommen und diese Nische von den Mitspielern auch respektiert zu wissen. Kann der Kleriker der bessere Kämpfer sein? Ja, kann er. Muss er das, wenn ein Kämpfer dabei ist?
Es gab in der D&D 3.0 Edition ein Buch für Spielleiter, in dem zu Anfang mal eine Liste der Zauber behandelt wurde, die ein Problem darstellen können, da sie Instant-Lösungen für Dinge anbieten. Alrdwulf hackt ja die ganze Zeit auf diesem Punkt rum, warum er, als intelligenter Spieler, seinen Wizard nicht genau diese Zauber wählen und einsetzen lassen soll. Hier würden bei ihm Immersion und Suspension of Disbelief brechen. Die zaubernden Klassen in D&D bringen das Übel mit sich, potentiell für jede aufkommende Situation eine Lösung im Gepäck zu haben. Hier sollte der Gruppenspiel Aspekt greifen.
@Rhylthar: Hm, mal grob geschätzt dürfte es jetzt schon um die 100 Archetypen geben, von Funktion bis Fluff ist da einiges dabei.